Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/149: Unterschied zwischen den Versionen
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vom 16. Jahrhundert zuerst vor und gehörte damals zum Amte Montjoie. Das Kapitel zu Aachen besaß das Patronatrecht bei derselben. Bis zum Jahre 1640 waren im Amt Montjoie nur 2 Pfarrkirchen, die zu Conzen und Simmerath; Schmidt und Lammersdorf waren Filiale der letzteren. — Auf dem Hofe Semenroide wurde seit dem 13. Jahrhundert das Waldgericht über den Reichswald gehalten. Dieser Reichswald, auch die Montjoier Waldungen genannt, erstreckte sich zwischen Ruhr, Weser und Vichtbach, zu beiden Seiten des oberen Callflusses. Er gehörte den Markgrafen und spätern Herzogen von Jülich, welche 1342 das Weisthum über den Reichswald aufschreiben ließen. Darin heißt es, daß derselbe dem Markgrafen von Guylch und seinem Neffen, Hrn. Dederich von Monyauwe und Valkenburg, gehöre und deren Höfe zu Cuntzen, Drymborn, Bryßenroide, Venwegen, Hahn, Bremendale ec. berechtigt seien, ihr Vieh hinein zu treiben und Holz darin zu fällen. | vom 16. Jahrhundert zuerst vor und gehörte damals zum Amte Montjoie. Das Kapitel zu Aachen besaß das Patronatrecht bei derselben. Bis zum Jahre 1640 waren im Amt Montjoie nur 2 Pfarrkirchen, die zu Conzen und Simmerath; Schmidt und Lammersdorf waren Filiale der letzteren. — Auf dem Hofe Semenroide wurde seit dem 13. Jahrhundert das Waldgericht über den Reichswald gehalten. Dieser Reichswald, auch die Montjoier Waldungen genannt, erstreckte sich zwischen Ruhr, Weser und Vichtbach, zu beiden Seiten des oberen Callflusses. Er gehörte den Markgrafen und spätern Herzogen von Jülich, welche 1342 das Weisthum über den Reichswald aufschreiben ließen. Darin heißt es, daß derselbe dem Markgrafen von Guylch und seinem Neffen, Hrn. Dederich von Monyauwe und Valkenburg, gehöre und deren Höfe zu Cuntzen, Drymborn, Bryßenroide, Venwegen, Hahn, Bremendale ec. berechtigt seien, ihr Vieh hinein zu treiben und Holz darin zu fällen. | ||
'''Lammersdorf''', früher '''Lambertsdorp''', 3,<sub>13</sub> Meilen von Aachen, 2½ Stunde von Montjoie entfernt, soll nach einem Waldhütter Karl des Großen, Namens Lamberts, benannt sein, dessen hinterlassenen Häuser und Grundgüter bis zur französischen Revolutionszeit | |||
'''Lammersdorf''', früher '''Lambertsdorp''', 3,<sub>13</sub> Meilen von Aachen, 2½ Stunde von Montjoie entfernt, soll nach einem Waldhütter Karl des Großen, Namens Lamberts, benannt sein, dessen hinterlassenen Häuser und Grundgüter bis zur französischen Revolutionszeit „Freigüter“ waren. Lammersdorf kommt schon in Urkunden vom Jahre 1213 vor. Von hier aus führten in frühern Zeiten verschiedene Zoll- und Fahrstraßen: nach Aachen, Düren, Montjoie und Stolberg. Lammersdorf ist allseitig von Waldungen umschlossen, außer nach Simmerath hin, wo Felder und Wiesen sind. Fuhrwesen, Ackerwirthschaft, Viehzucht und Wollspinnen sind die Hauptnahrungsquellen der Einwohner. |
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vom 16. Jahrhundert zuerst vor und gehörte damals zum Amte Montjoie. Das Kapitel zu Aachen besaß das Patronatrecht bei derselben. Bis zum Jahre 1640 waren im Amt Montjoie nur 2 Pfarrkirchen, die zu Conzen und Simmerath; Schmidt und Lammersdorf waren Filiale der letzteren. — Auf dem Hofe Semenroide wurde seit dem 13. Jahrhundert das Waldgericht über den Reichswald gehalten. Dieser Reichswald, auch die Montjoier Waldungen genannt, erstreckte sich zwischen Ruhr, Weser und Vichtbach, zu beiden Seiten des oberen Callflusses. Er gehörte den Markgrafen und spätern Herzogen von Jülich, welche 1342 das Weisthum über den Reichswald aufschreiben ließen. Darin heißt es, daß derselbe dem Markgrafen von Guylch und seinem Neffen, Hrn. Dederich von Monyauwe und Valkenburg, gehöre und deren Höfe zu Cuntzen, Drymborn, Bryßenroide, Venwegen, Hahn, Bremendale ec. berechtigt seien, ihr Vieh hinein zu treiben und Holz darin zu fällen.
Lammersdorf, früher Lambertsdorp, 3,13 Meilen von Aachen, 2½ Stunde von Montjoie entfernt, soll nach einem Waldhütter Karl des Großen, Namens Lamberts, benannt sein, dessen hinterlassenen Häuser und Grundgüter bis zur französischen Revolutionszeit „Freigüter“ waren. Lammersdorf kommt schon in Urkunden vom Jahre 1213 vor. Von hier aus führten in frühern Zeiten verschiedene Zoll- und Fahrstraßen: nach Aachen, Düren, Montjoie und Stolberg. Lammersdorf ist allseitig von Waldungen umschlossen, außer nach Simmerath hin, wo Felder und Wiesen sind. Fuhrwesen, Ackerwirthschaft, Viehzucht und Wollspinnen sind die Hauptnahrungsquellen der Einwohner.