Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/039: Unterschied zwischen den Versionen
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===Die Thierwelt.=== | |||
Es ist ein längst beobachtetes Naturgesetz, daß die Thiere, wie die Pflanzen, vom Tieflande zum Hochlande, vom Bergfuße zum Gipfel allmählig an Arten und Individuenzahl abnehmen. Wenn nun auch die Temperaturunterschiede der drei oben bezeichneten Landestheile unseres Regierungsbezirks nicht sehr bedeutend sind, so wird der aufmerksame Beobachter dennoch eine große Verschiedenheit in der Fauna daselbst bemerken. Dies rührt auch zum Theil daher, daß die meisten Thiere Pflanzenfresser sind und sich die Anzahl derselben nach der Menge der Pflanzen und dem Reichthum der Pflanzenarten richtet. Weil nun auch die pflanzenfressenden Thiere den Fleischfressern Nahrung bieten und dieselben anziehen, so wird auch die größte Mannichfaltigkeit an Thieren im Stufen- oder Hügellande, und nächstdem im mildern Tieflande und in den wärmern Thälern des Gebirgslandes sein. — Nur wenige Thierarten leben auf den bewaldeten Hochebenen, noch weniger auf den cultivirten Hochflächen und fast verödet und alles thierischen Lebens ermangelnd sind die großen Moorstrecken und Blößen daselbst. Vor tausend Jahren und früher lebten in dem ausgedehnten Ardennenwalde noch Auerochsen, Bären, Glenthiere, Luchse (?), Hirsche und Adler; jetzt verläuft sich nur höchst selten einmal ein Edelhirsch hieher. Rehe, Hasen, Wildschweine, Kaninchen und Eichhörnchen, so wie ihre Feinde: Füchse, Wölfe<ref>Seit 1816 bis 1842 wurden bloß in den Wäldern des Regierungsbezirks Trier 1550 Wölfe erlegt.</ref>, Dachse, wilde Katzen, Fischotter, Marder, Iltisse, | |||
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Die Thierwelt.
Es ist ein längst beobachtetes Naturgesetz, daß die Thiere, wie die Pflanzen, vom Tieflande zum Hochlande, vom Bergfuße zum Gipfel allmählig an Arten und Individuenzahl abnehmen. Wenn nun auch die Temperaturunterschiede der drei oben bezeichneten Landestheile unseres Regierungsbezirks nicht sehr bedeutend sind, so wird der aufmerksame Beobachter dennoch eine große Verschiedenheit in der Fauna daselbst bemerken. Dies rührt auch zum Theil daher, daß die meisten Thiere Pflanzenfresser sind und sich die Anzahl derselben nach der Menge der Pflanzen und dem Reichthum der Pflanzenarten richtet. Weil nun auch die pflanzenfressenden Thiere den Fleischfressern Nahrung bieten und dieselben anziehen, so wird auch die größte Mannichfaltigkeit an Thieren im Stufen- oder Hügellande, und nächstdem im mildern Tieflande und in den wärmern Thälern des Gebirgslandes sein. — Nur wenige Thierarten leben auf den bewaldeten Hochebenen, noch weniger auf den cultivirten Hochflächen und fast verödet und alles thierischen Lebens ermangelnd sind die großen Moorstrecken und Blößen daselbst. Vor tausend Jahren und früher lebten in dem ausgedehnten Ardennenwalde noch Auerochsen, Bären, Glenthiere, Luchse (?), Hirsche und Adler; jetzt verläuft sich nur höchst selten einmal ein Edelhirsch hieher. Rehe, Hasen, Wildschweine, Kaninchen und Eichhörnchen, so wie ihre Feinde: Füchse, Wölfe[1], Dachse, wilde Katzen, Fischotter, Marder, Iltisse,
- ↑ Seit 1816 bis 1842 wurden bloß in den Wäldern des Regierungsbezirks Trier 1550 Wölfe erlegt.