Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/320: Unterschied zwischen den Versionen

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davon auszugehen, daß vor dem Anfange des zwölften Jahrhunderts alle diese Marschen Außendeichsländereien waren, ohne Zweifel von ähnlicher Beschaffenheit, wie heutiges Tages die weit ausgedehnten Außendeiche vor dem benachbarten Dithmarschen. Nur auf einzelnen höheren Punkten mag eine ständige Bewohnung stattgefunden haben. Damit wird es aber schon hinfällig, wenn man für das zehnte Jahrhundert bereits Kirchen in der Marsch hat annehmen wollen, und wenn mehrere ältere Schriftsteller ohne gehöriges Urkundenstudium und wissenschaftliche Kritik von einer ganzen Anzahl Kirchen zu jener Zeit in den hiesigen Marschen geträumt haben.
davon auszugehen, daß vor dem Anfange des zwölften Jahrhunderts alle diese Marschen Außendeichsländereien waren, ohne Zweifel von ähnlicher Beschaffenheit, wie heutiges Tages die weit ausgedehnten Außendeiche vor dem benachbarten Dithmarschen. Nur auf einzelnen höheren Punkten mag eine ständige Bewohnung stattgefunden haben. Damit wird es aber schon hinfällig, wenn man für das zehnte Jahrhundert bereits Kirchen in der Marsch hat annehmen wollen, und wenn mehrere ältere Schriftsteller ohne gehöriges Urkundenstudium und wissenschaftliche Kritik von einer ganzen Anzahl Kirchen zu jener Zeit in den hiesigen Marschen geträumt haben.

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2008, 14:57 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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davon auszugehen, daß vor dem Anfange des zwölften Jahrhunderts alle diese Marschen Außendeichsländereien waren, ohne Zweifel von ähnlicher Beschaffenheit, wie heutiges Tages die weit ausgedehnten Außendeiche vor dem benachbarten Dithmarschen. Nur auf einzelnen höheren Punkten mag eine ständige Bewohnung stattgefunden haben. Damit wird es aber schon hinfällig, wenn man für das zehnte Jahrhundert bereits Kirchen in der Marsch hat annehmen wollen, und wenn mehrere ältere Schriftsteller ohne gehöriges Urkundenstudium und wissenschaftliche Kritik von einer ganzen Anzahl Kirchen zu jener Zeit in den hiesigen Marschen geträumt haben.


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XVIII.

Kirchliche Einrichtungen in Dithmarschen.

Die alte Hauptkirche Dithmarschens war Meldorf. Sie ist überhaupt die erste und älteste, von welcher man nordwärts von der Elbe weiß. Bischof Willerich von Bremen hat sie fleißig besucht, und es ist anzunehmen, daß sie schon zu seines Vorgängers Willehad Zeiten bestanden hat; wodurch wir auf eine Zeit etwas früher als 790 zurückkommen. Aber wie oft mag diese älteste Kirche zerstört und wieder errichtet sein! Das erste Kirchengebäude soll auf dem Sandberge (St. Johannisberg genannt) gestanden haben[1] und um das Jahr 1000 nach dem Mielberge verlegt sein, wo noch das ansehnliche und sicherlich auch in seiner jetzigen Gestalt sehr alte Gotteshaus[2], weithin sichtbar (vormals noch weiter, ehe es die


  1. Auf dem Grundrisse von Meldorf in Dankwerth's Landesbeschr. zu S. 298 ist der St. Johannis-Berg mit einer Mühle, südlich von der Stadt, bezeichnet. Auf diesem Grundrisse findet sich im Orte selbst auch eine Capelle angegeben.
  2. Schwerlich ist für das jetzige Kirchengebäude in Meldorf ein höheres Alter als das zwölfte Jahrhundert anzunehmen. Aber auch bei dieser Annahme gehört es zu den ältesten unseres Landes. Selbiges ist aber gewiß durch verschiedene Bauten erst zu seinem jetzigen Umfange gelangt.