Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/311: Unterschied zwischen den Versionen

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da 1463 von Asflet nicht die Rede war, auch später nicht. 1342, 1379 findet sich blos Asfleth. Es ist also nicht völlig ermittelt, ob Asfleth noch eine Zeitlang neben Colmar bestanden habe. Daß angeblich Anno 1100 Asfleth schon ein Kirchspiel gewesen sei, aber hinsichtlich der Jahreszahl Zweifel obwalten, ist bereits früher erwähnt.
 
Es ist im vierzehnten Jahrhunderte um 1306 die Rede von sieben Bremischen Kirchspielen an dieser Seite der Elbe. Wir haben Bishorst, Haseldorf, Haselau, Seestermühe, Langenbrook (nachher Neuendorf), Asfleth (nachher Colmar) kennen gelernt. Wo ist das siebente Kirchspiel? Noch Dankwerth bezeichnet den kleinen Fluß Rhin als Gränze der Kremper-Marsch, und so hätten wir der Haseldorfer Marsch noch zuzurechnen die Gegend zwischen Colmar und dem Rhin, wo jetzt das Kirchspiel Herzhorn, vormals Bole, und fänden in diesem das gesuchte siebente. Die Sache ist einfach die: von Bole, welches weiter hinauslag, ward die Kirche, wie bei so manchen anderen gleich geschah, mehr landeinwärts gerückt und dadurch veränderte sich der Name des Kirchspiels. Bole aber wird genannt 1342, 1352, wo der hiesige Kirchherr, welcher Official des Hamburger Dompropsten war, von Hartwig Heest auf Haseldorf gefangen wurde, woraus zu schließen ist, daß damals schon eine Abtrennung von der Haseldorfer Marsch Statt gefunden habe. Herzhorn kommt freilich schon 1379 vor, aber von einer Kirche daselbst vernehmen wir erst 1514 durch eine Aufforderung des Officials zu milden Beiträgen zur Wiedererbauung derselben. Die Pfarrkirche zu Herzhorn (welche also doch schon vor 1514 bestanden hatte) war damals fast mit dem ganzen Kirchspiele von Wasserfluthen vernichtet, die Einwohner hatten aber das Land wieder bedeicht und wollten nun zur Ehre der heiligen Anna von neuem die Kirche aufrichten. Man weiß von einer hohen Fluth 1511, vielleicht mag es diese gewesen sein, die das Kirchspiel so übel zurichtete. Bedeutende Landstrecken waren früher gewonnen gewesen, darunter das hier anstoßende Nieland mit der Niestadt, die aber als schon in der Kremper-Marsch belegen angeführt wird, zu welcher wir nun übergehen.
 
Der Umfang der Kremper-Marsch ist nicht mit völliger Bestimmtheit für die älteren Zeiten anzugeben, außer daß man als Südgränze, wie bemerkt, den Rhin anzunehmen hat, dann westlich

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2008, 13:04 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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da 1463 von Asflet nicht die Rede war, auch später nicht. 1342, 1379 findet sich blos Asfleth. Es ist also nicht völlig ermittelt, ob Asfleth noch eine Zeitlang neben Colmar bestanden habe. Daß angeblich Anno 1100 Asfleth schon ein Kirchspiel gewesen sei, aber hinsichtlich der Jahreszahl Zweifel obwalten, ist bereits früher erwähnt.

Es ist im vierzehnten Jahrhunderte um 1306 die Rede von sieben Bremischen Kirchspielen an dieser Seite der Elbe. Wir haben Bishorst, Haseldorf, Haselau, Seestermühe, Langenbrook (nachher Neuendorf), Asfleth (nachher Colmar) kennen gelernt. Wo ist das siebente Kirchspiel? Noch Dankwerth bezeichnet den kleinen Fluß Rhin als Gränze der Kremper-Marsch, und so hätten wir der Haseldorfer Marsch noch zuzurechnen die Gegend zwischen Colmar und dem Rhin, wo jetzt das Kirchspiel Herzhorn, vormals Bole, und fänden in diesem das gesuchte siebente. Die Sache ist einfach die: von Bole, welches weiter hinauslag, ward die Kirche, wie bei so manchen anderen gleich geschah, mehr landeinwärts gerückt und dadurch veränderte sich der Name des Kirchspiels. Bole aber wird genannt 1342, 1352, wo der hiesige Kirchherr, welcher Official des Hamburger Dompropsten war, von Hartwig Heest auf Haseldorf gefangen wurde, woraus zu schließen ist, daß damals schon eine Abtrennung von der Haseldorfer Marsch Statt gefunden habe. Herzhorn kommt freilich schon 1379 vor, aber von einer Kirche daselbst vernehmen wir erst 1514 durch eine Aufforderung des Officials zu milden Beiträgen zur Wiedererbauung derselben. Die Pfarrkirche zu Herzhorn (welche also doch schon vor 1514 bestanden hatte) war damals fast mit dem ganzen Kirchspiele von Wasserfluthen vernichtet, die Einwohner hatten aber das Land wieder bedeicht und wollten nun zur Ehre der heiligen Anna von neuem die Kirche aufrichten. Man weiß von einer hohen Fluth 1511, vielleicht mag es diese gewesen sein, die das Kirchspiel so übel zurichtete. Bedeutende Landstrecken waren früher gewonnen gewesen, darunter das hier anstoßende Nieland mit der Niestadt, die aber als schon in der Kremper-Marsch belegen angeführt wird, zu welcher wir nun übergehen.

Der Umfang der Kremper-Marsch ist nicht mit völliger Bestimmtheit für die älteren Zeiten anzugeben, außer daß man als Südgränze, wie bemerkt, den Rhin anzunehmen hat, dann westlich