Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/120: Unterschied zwischen den Versionen

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zur Seite stand Alexander Kirchner, Oberforst- und Jägermeister zu Lichtenau. An letzterem Orte war auch die Amtsschaffnei (Obereinnehmerei); die Kirchschaffnei war zu Bischen. Die Familie des Herrn von Hüffel wohnte gewöhnlich auf ihrem Gute zu Freistett, welches durch Schaffner Christoph Kestel verwaltet wurde.
zur Seite stand Alexander Kirchner, Oberforst- und Jägermeister zu Lichtenau. An letzterem Orte war auch die Amtsschaffnei (Obereinnehmerei); die Kirchschaffnei war zu Bischen. Die Familie des Herrn von Hüffel wohnte gewöhnlich auf ihrem Gute zu Freistett, welches durch Schaffner Christoph Kestel verwaltet wurde.


Sobald der neue Landesherr aufgezogen war, wurde ihm das vormalige Bürgerhaus zu Bischen als Residenzschloß eingerichtet. Der Baubeitrag der Gemeinde Freistett belief sich auf 9 Pfund. Sofort beeilte sich auch die Bevölkerung, dem neuen Herrn einen Viehstand zu gründen. In dem Kostenausteiler werden nämlich hiefür unserer Gemeinde 16 Pfund, 19 Schilling und 1 Pfennig zugewiesen „Zur Bezahlung des VerEhrten Rindt Viechs, für gnädige Herrschaft." Der Heerdestier kostete 6 Pfund, 7 Schilling, 3 Pfennig. Ebenso wurden Hanf-, Flachs- und Rübenäcker eingesät und Früchte geliefert. Der jährliche Küchenzins betrug 15 Pfund. In gleicher Weise wurden die Kosten auf das Ländchen verteilt, als 1653 der gnädige Graf zu Schiff eine Reise nach Hanau machte und sich dann einige Wochen in dem Sauerbrunnen zu Schwalbach aufhielt. Von den hiefür ausgeworfenen 150 Pfund (gleich 200 Reichsthalern) bezahlte Freistett 9 Pfund, 10 Schilling und ferner für die Schiffleut 6 Schilling, 2 Pfennig.
Sobald der neue Landesherr aufgezogen war, wurde ihm das vormalige Bürgerhaus zu Bischen als Residenzschloß eingerichtet. Der Baubeitrag der Gemeinde Freistett belief sich auf 9 Pfund. Sofort beeilte sich auch die Bevölkerung, dem neuen Herrn einen Viehstand zu gründen. In dem Kostenausteiler werden nämlich hiefür unserer Gemeinde 16 Pfund, 19 Schilling und 1 Pfennig zugewiesen „Zur Bezahlung des VerEhrten Rindt Viechs, für gnädige Herrschaft.Der Heerdestier kostete 6 Pfund, 7 Schilling, 3 Pfennig. Ebenso wurden Hanf-, Flachs- und Rübenäcker eingesät und Früchte geliefert. Der jährliche Küchenzins betrug 15 Pfund. In gleicher Weise wurden die Kosten auf das Ländchen verteilt, als 1653 der gnädige Graf zu Schiff eine Reise nach Hanau machte und sich dann einige Wochen in dem Sauerbrunnen zu Schwalbach aufhielt. Von den hiefür ausgeworfenen 150 Pfund (gleich 200 Reichsthalern) bezahlte Freistett 9 Pfund, 10 Schilling und ferner für die Schiffleut 6 Schilling, 2 Pfennig.


Festlichkeiten, an denen die ganze Bevölkerung teilnahm, waren nun in unserer Gegend keine Seltenheit. Von Zeit zu Zeit erschienen an dem Hofe zu Bischofsheim hohe Fürstlichkeiten, denen die Bevölkerung ihre Huldigungen darbrachte. Vor allem verdient genannt zu werden der greise Markgraf Wilhelm von Baden-Baden (1600-1677), jener Feind der Reformation, der, von dem Kaiser bevorzugt und von den Schweden vertrieben, durch die Franzosen wieder in sein Erbe zurückgeführt worden war. Denn diese Franzosen halfen nicht allein den evangelischen Fürsten, sondern auch den katholischen, je nachdem sie eben beikommen, ihrem Namen Ehre machen und sich Vorteil verschaffen konnten. Jetzt aber freute sich
Festlichkeiten, an denen die ganze Bevölkerung teilnahm, waren nun in unserer Gegend keine Seltenheit. Von Zeit zu Zeit erschienen an dem Hofe zu Bischofsheim hohe Fürstlichkeiten, denen die Bevölkerung ihre Huldigungen darbrachte. Vor allem verdient genannt zu werden der greise Markgraf Wilhelm von Baden-Baden (1600–1677), jener Feind der Reformation, der, von dem Kaiser bevorzugt und von den Schweden vertrieben, durch die Franzosen wieder in sein Erbe zurückgeführt worden war. Denn diese Franzosen halfen nicht allein den evangelischen Fürsten, sondern auch den katholischen, je nachdem sie eben beikommen, ihrem Namen Ehre machen und sich Vorteil verschaffen konnten. Jetzt aber freute sich

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2008, 15:39 Uhr

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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zur Seite stand Alexander Kirchner, Oberforst- und Jägermeister zu Lichtenau. An letzterem Orte war auch die Amtsschaffnei (Obereinnehmerei); die Kirchschaffnei war zu Bischen. Die Familie des Herrn von Hüffel wohnte gewöhnlich auf ihrem Gute zu Freistett, welches durch Schaffner Christoph Kestel verwaltet wurde.

Sobald der neue Landesherr aufgezogen war, wurde ihm das vormalige Bürgerhaus zu Bischen als Residenzschloß eingerichtet. Der Baubeitrag der Gemeinde Freistett belief sich auf 9 Pfund. Sofort beeilte sich auch die Bevölkerung, dem neuen Herrn einen Viehstand zu gründen. In dem Kostenausteiler werden nämlich hiefür unserer Gemeinde 16 Pfund, 19 Schilling und 1 Pfennig zugewiesen „Zur Bezahlung des VerEhrten Rindt Viechs, für gnädige Herrschaft.“ Der Heerdestier kostete 6 Pfund, 7 Schilling, 3 Pfennig. Ebenso wurden Hanf-, Flachs- und Rübenäcker eingesät und Früchte geliefert. Der jährliche Küchenzins betrug 15 Pfund. In gleicher Weise wurden die Kosten auf das Ländchen verteilt, als 1653 der gnädige Graf zu Schiff eine Reise nach Hanau machte und sich dann einige Wochen in dem Sauerbrunnen zu Schwalbach aufhielt. Von den hiefür ausgeworfenen 150 Pfund (gleich 200 Reichsthalern) bezahlte Freistett 9 Pfund, 10 Schilling und ferner für die Schiffleut 6 Schilling, 2 Pfennig.

Festlichkeiten, an denen die ganze Bevölkerung teilnahm, waren nun in unserer Gegend keine Seltenheit. Von Zeit zu Zeit erschienen an dem Hofe zu Bischofsheim hohe Fürstlichkeiten, denen die Bevölkerung ihre Huldigungen darbrachte. Vor allem verdient genannt zu werden der greise Markgraf Wilhelm von Baden-Baden (1600–1677), jener Feind der Reformation, der, von dem Kaiser bevorzugt und von den Schweden vertrieben, durch die Franzosen wieder in sein Erbe zurückgeführt worden war. Denn diese Franzosen halfen nicht allein den evangelischen Fürsten, sondern auch den katholischen, je nachdem sie eben beikommen, ihrem Namen Ehre machen und sich Vorteil verschaffen konnten. Jetzt aber freute sich