Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/051: Unterschied zwischen den Versionen
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worden, daß er sich nicht verheiraten, sondern ein Mönch, Probst, Bischof oder sogar Papst werden sollte. Philipp hatte keine üble Lust dazu und war bereits ein recht frommer und dazu ausnahmsweise gelehrter Mann geworden. Da starb sein Bruder, Reinhard III., schon ein Jahr nach seinem Regierungsantritt am 20. April 1452 und hinterließ nur ein kleines schwächliches Söhnlein, welches nach seinem Ohm, unserem ersten Grafen, Philipp genannt wurde. Da machte denn die hinterlassene Wittwe, Katharina geborene Gräfin zu Nassau, und ihr Schwager, Pfalzgraf Otto von Mosbach (am Neckar), unserem Grafen nicht allein die Zumutung, die Vormundschaft zu übernehmen, sondern auch sich zu verheiraten, damit der Stamm und Name Hanau „nit vßstürbe vnd virgenglich werde,“ wenn er nur auf zwei kleinen Äuglein ruhte, die sich so leicht schließen könnten. Er schaute sich um unter den Fürstentöchtern der deutschen Lande. Sein Auge fiel auf die schöne und reiche Anna, die Tochter Ludwigs von Lichtenberg. Am 6. September 1458 ward auf der Feste Lichtenberg die Hochzeit gehalten, aber nicht in jenem Turme, wo Kap. 6 ein Bruder den anderen verschmachten ließ. Auch Philipp brachte ein schönes Vermögen mit in die Ehe, nämlich Burg und Stadt Babenhausen mit allen dazuzählenden Dörfern und Gerichten. Anna bekam vorerst nur 4000 Gulden oder vielmehr, da ihr Vater die Summe nicht auftreiben konnte, den Zins davon. Später aber, nach dem Ableben ihres Oheims Jakob, erhielt sie die Hälfte aller Lichtenbergischen Lande. Die andere Hälfte erhielt ihre jüngere Schwester Else oder Elisabeth, welche die Gemahlin Graf Simon des VI. von Zweibrücken geworden war. Die Feste Lichtenberg besaßen beide Schwäger gemeinschaftlich mit einander; dort war das Familienarchiv. Jeder erhielt einen Schlüssel dazu, doch so, daß er für sich allein nicht aufschließen konnte. Ebenso war gemeinschaftlich das Amt Willstett. Lichtenau dagegen gehörte bis zu ihrem Tode, 24. Dezember 1488, der hinterlassenen Witwe Ludwig des V., welche in zweiter Ehe den |
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worden, daß er sich nicht verheiraten, sondern ein Mönch, Probst, Bischof oder sogar Papst werden sollte. Philipp hatte keine üble Lust dazu und war bereits ein recht frommer und dazu ausnahmsweise gelehrter Mann geworden. Da starb sein Bruder, Reinhard III., schon ein Jahr nach seinem Regierungsantritt am 20. April 1452 und hinterließ nur ein kleines schwächliches Söhnlein, welches nach seinem Ohm, unserem ersten Grafen, Philipp genannt wurde. Da machte denn die hinterlassene Wittwe, Katharina geborene Gräfin zu Nassau, und ihr Schwager, Pfalzgraf Otto von Mosbach (am Neckar), unserem Grafen nicht allein die Zumutung, die Vormundschaft zu übernehmen, sondern auch sich zu verheiraten, damit der Stamm und Name Hanau „nit vßstürbe vnd virgenglich werde,“ wenn er nur auf zwei kleinen Äuglein ruhte, die sich so leicht schließen könnten. Er schaute sich um unter den Fürstentöchtern der deutschen Lande. Sein Auge fiel auf die schöne und reiche Anna, die Tochter Ludwigs von Lichtenberg. Am 6. September 1458 ward auf der Feste Lichtenberg die Hochzeit gehalten, aber nicht in jenem Turme, wo Kap. 6 ein Bruder den anderen verschmachten ließ. Auch Philipp brachte ein schönes Vermögen mit in die Ehe, nämlich Burg und Stadt Babenhausen mit allen dazuzählenden Dörfern und Gerichten. Anna bekam vorerst nur 4000 Gulden oder vielmehr, da ihr Vater die Summe nicht auftreiben konnte, den Zins davon. Später aber, nach dem Ableben ihres Oheims Jakob, erhielt sie die Hälfte aller Lichtenbergischen Lande. Die andere Hälfte erhielt ihre jüngere Schwester Else oder Elisabeth, welche die Gemahlin Graf Simon des VI. von Zweibrücken geworden war. Die Feste Lichtenberg besaßen beide Schwäger gemeinschaftlich mit einander; dort war das Familienarchiv. Jeder erhielt einen Schlüssel dazu, doch so, daß er für sich allein nicht aufschließen konnte. Ebenso war gemeinschaftlich das Amt Willstett. Lichtenau dagegen gehörte bis zu ihrem Tode, 24. Dezember 1488, der hinterlassenen Witwe Ludwig des V., welche in zweiter Ehe den