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Späterhin | Ludemann, welcher noch zuvor unterrichtet worden war, seinen Büchsenmeister, um alle waffenfähigen Bewohner auf dem Friedhofe und in der Kirche zu kräftigem Widerstand zu sammeln, bis er selber zum Entsatz heranrücken könne. Man füllte die Kirche und den Turm mit Nahrungsmitteln, insbesondere mit Dürrfleisch an. Als die Straßburger gegen den Kirchhof heranrückten, wurden sie mit beißenden Reden (Kuttler und Buben) empfangen. Schnell war der Kirchhof erstürmt. Die Verteidiger zogen sich in den Kirchturm zurück. Als nun alle Aufforderungen zur Übergabe umsonst waren und mehrere Straßburger durch Steine zu Boden gestreckt wurden, geschah das Entsetzliche. Die Feinde trugen Holz und Stroh an den Turm heran, und schnell stieg die Flamme in die Höhe, da sie in den fetten Stoffen Nahrung fand. Mehr als 60 Bauern mußten elendiglich verbrennen. Andere stürzten sich von dem Turme herab und fanden so den Tod. Doch die Unmenschlichkeit hatte noch kein Ende. Nun wurde Feuer in das Dorf gelegt und noch auf dem Heimwege brannten sie „Husgereute, Lütesheim und Auenheim,“ „kal abe.“ | ||
Späterhin sieht sich der Anführer bei diesen Mord- und Brandzügen, „Claus Melbrüge, ammeister der stat straßburg,“ veranlaßt, folgendes zu seiner Entschuldigung anzuführen: „Als die vnsern gen Bischouisheim koment worent, der geburen vil in den kirchhoff komen vnd vnderstundent sich gar treffentlich zu werend, vnd schultend die vnsern vast vbel Kutteler vnd Buben, vnd hettend wilde geberde vnd schussent vnd wertent sich vast, do furent die vnsern zu mit gewalt vnd trugend holtz vnd stroh zu vnd stiessend den turne ane, vnd habent den turn, vnd der geburen me dan vierzig daruff verbrannt, vnd auch das dorff Bischouisheim vnd andere dorffere gegen vnsere stat vff her, nemlich Hugesgereut, Lutensheim vnd Owenheim alles gare verwustet vnd kale abe gebrant. Da wart doch das sakrament vnd das heilig oley vnd was zu der heiligkeit gehorte, vor erberlich harruszgetragen |
Aktuelle Version vom 30. September 2008, 15:05 Uhr
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Ludemann, welcher noch zuvor unterrichtet worden war, seinen Büchsenmeister, um alle waffenfähigen Bewohner auf dem Friedhofe und in der Kirche zu kräftigem Widerstand zu sammeln, bis er selber zum Entsatz heranrücken könne. Man füllte die Kirche und den Turm mit Nahrungsmitteln, insbesondere mit Dürrfleisch an. Als die Straßburger gegen den Kirchhof heranrückten, wurden sie mit beißenden Reden (Kuttler und Buben) empfangen. Schnell war der Kirchhof erstürmt. Die Verteidiger zogen sich in den Kirchturm zurück. Als nun alle Aufforderungen zur Übergabe umsonst waren und mehrere Straßburger durch Steine zu Boden gestreckt wurden, geschah das Entsetzliche. Die Feinde trugen Holz und Stroh an den Turm heran, und schnell stieg die Flamme in die Höhe, da sie in den fetten Stoffen Nahrung fand. Mehr als 60 Bauern mußten elendiglich verbrennen. Andere stürzten sich von dem Turme herab und fanden so den Tod. Doch die Unmenschlichkeit hatte noch kein Ende. Nun wurde Feuer in das Dorf gelegt und noch auf dem Heimwege brannten sie „Husgereute, Lütesheim und Auenheim,“ „kal abe.“
Späterhin sieht sich der Anführer bei diesen Mord- und Brandzügen, „Claus Melbrüge, ammeister der stat straßburg,“ veranlaßt, folgendes zu seiner Entschuldigung anzuführen: „Als die vnsern gen Bischouisheim koment worent, der geburen vil in den kirchhoff komen vnd vnderstundent sich gar treffentlich zu werend, vnd schultend die vnsern vast vbel Kutteler vnd Buben, vnd hettend wilde geberde vnd schussent vnd wertent sich vast, do furent die vnsern zu mit gewalt vnd trugend holtz vnd stroh zu vnd stiessend den turne ane, vnd habent den turn, vnd der geburen me dan vierzig daruff verbrannt, vnd auch das dorff Bischouisheim vnd andere dorffere gegen vnsere stat vff her, nemlich Hugesgereut, Lutensheim vnd Owenheim alles gare verwustet vnd kale abe gebrant. Da wart doch das sakrament vnd das heilig oley vnd was zu der heiligkeit gehorte, vor erberlich harruszgetragen