Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/118: Unterschied zwischen den Versionen

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Allmählich bekam man auch wieder gutes Brot. Draußen am nächsten Rheinarme war auf einem großen Schiff eine Mühle eingerichtet, und der Schiffmüller, Kaspar Wagner, nahm von den Leuten den Kernen in Empfang, um ihnen köstliches Mehl zurückzugeben. Doch war noch eine andere Mühle vorhanden, welche „Schultheißenmühle" genannt wurde; der Schultheißenmüller hieß Georg Wiederrecht. Das Weißbrod buck Hans Wißlogel, der Beck, dessen Vorgänger auffallenderweise Wißläwel geheißen hatte.

Bald kamen die Männer auch wieder dazu, bei dem Stubenwirt ein Schöpplein zu trinken und eine Brettstell (Brezel) dazu zu essen. Der Stubenwirt zu Renchloch hieß Michel Nestel; derjenige zu Freistett Matthiß Sommer und, als dieser Stabhalter wurde, Hanß Durban. An die Stelle der alten Hebamme, Matthiß Meiers Wittib, wurde Maria, Marzolff Dolkens Ehefrau, angenommen. Wer sollte aber bei der geringen Einwohnerzahl die Felder bebauen, bis die Kindlein, die sie brachte, allmählich herangewachsen waren?

Um diesem Übelstand abzuhelfen, ließen die regierenden Herren, Friedrich Kasimir und seine Brüder in Gemeinschaft mit anderen Fürsten und Herren im Elsaß eine Einladung in die Schweiz ergehen: Wer Lust habe, möge kommen und unentgeltlich Wiesen und Felder in Empfang nehmen. Den Schweizern im „Berner und Züricher Biet" kam diese Aufforderung gerade recht. Denn während des dreißigjährigen Krieges, von welchem die Schweiz unberührt blieb, war dort die Bevölkeruug so angewachsen, daß nicht mehr Raum für alle vorhanden war. So sind denn die ersten Schweizer Auswanderer im Jahre 1660 hier eingetroffen. Sofort wurden ihnen Wohnungen angewiesen und Ziehbrunnen oder „Neuling-Brunnen" gegraben. Der größte Teil der neuauftretenden Namen findet sich heute nicht mehr, wie z. B. Baudik (Benedikt), Bolch, Kastel, Matt, Millithaler, Reinhardt, Rohrer, Zink. Dagegen sind noch erhalten: Ulrich (von Gundelswiel), Vogler (aus Unterwetzig), Wolf, Ritter, Welti, Schili, Reiter,