Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/147: Unterschied zwischen den Versionen
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von Luxemburg, den Peter von Bar und den Herrn von Serau gefangen mit sich auf die Burg Nideggen. Der Kaiser nahm ihm dieses so übel, daß er ihn in die Acht erklärte und 11 Bischöfe, 10 Herzöge, 83 Barone und 1000 Ritter gegen ihn aufbot. Durch Vermittlung mehrerer Churfürsten wurde Alles zu Aachen am Johannistage vor dem Kaiser wieder friedlich beigelegt. Im J. 1412 war Engelbrecht Niet von Birgel Burggraf, Amtmann und Vogt zu Nideggen und Zülpich. Im J. 1569 verlegte Herzog Wilhelm v. J., Cleve und Berg das Stift in die Pfarrkirche zu Jülich, wo es bis 1802 geblieben ist. 74 Jahre nachher (1642) kauften die Minoriten ein Haus zu Nideggen und erhielten die Erlaubniß, auf dem Räume der schon verfallenen Kirche des frühern Stifts eine neue aufzuführen (1542); in der sogenannten jül. Fehde wurde das Schloß Nideggen angezündet. Das Haus Nideggen hatte das Recht, in dem Theile des Reichswaldes zwischen Call und Ruhr seinen Bedarf an Holzkohlen brennen zu lassen und die Einwohner des Städtchens konnten ihre Schweine ohne Echerabgabe in diesen Wald treiben lassen. | |||
Nideggen gegenüber nimmt die Ruhr auf der linken Seite den Callfluß auf, der in der Nähe von Conzen (bei dem Dorfe Entepohl) auf dem Hohen Venn entspringt und in nordöstlicher Richtung das Grauwacke- und Schiefergebirge des Kreises Montjoie durchfurcht; seine Mündungsgegend gehört dem Kreise Düren an. Die meist bewaldeten Berghänge seines sehr tiefen Thales sind fast durchweg steil und unersteiglich, die Thalsohle ist enge und nur an einzelnen Stellen bebaut oder zu Wiesenland benutzt. Von der Ruhr wird die Call im Süden durch den |
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von Luxemburg, den Peter von Bar und den Herrn von Serau gefangen mit sich auf die Burg Nideggen. Der Kaiser nahm ihm dieses so übel, daß er ihn in die Acht erklärte und 11 Bischöfe, 10 Herzöge, 83 Barone und 1000 Ritter gegen ihn aufbot. Durch Vermittlung mehrerer Churfürsten wurde Alles zu Aachen am Johannistage vor dem Kaiser wieder friedlich beigelegt. Im J. 1412 war Engelbrecht Niet von Birgel Burggraf, Amtmann und Vogt zu Nideggen und Zülpich. Im J. 1569 verlegte Herzog Wilhelm v. J., Cleve und Berg das Stift in die Pfarrkirche zu Jülich, wo es bis 1802 geblieben ist. 74 Jahre nachher (1642) kauften die Minoriten ein Haus zu Nideggen und erhielten die Erlaubniß, auf dem Räume der schon verfallenen Kirche des frühern Stifts eine neue aufzuführen (1542); in der sogenannten jül. Fehde wurde das Schloß Nideggen angezündet. Das Haus Nideggen hatte das Recht, in dem Theile des Reichswaldes zwischen Call und Ruhr seinen Bedarf an Holzkohlen brennen zu lassen und die Einwohner des Städtchens konnten ihre Schweine ohne Echerabgabe in diesen Wald treiben lassen.
Nideggen gegenüber nimmt die Ruhr auf der linken Seite den Callfluß auf, der in der Nähe von Conzen (bei dem Dorfe Entepohl) auf dem Hohen Venn entspringt und in nordöstlicher Richtung das Grauwacke- und Schiefergebirge des Kreises Montjoie durchfurcht; seine Mündungsgegend gehört dem Kreise Düren an. Die meist bewaldeten Berghänge seines sehr tiefen Thales sind fast durchweg steil und unersteiglich, die Thalsohle ist enge und nur an einzelnen Stellen bebaut oder zu Wiesenland benutzt. Von der Ruhr wird die Call im Süden durch den