Oberemsdepartement: Unterschied zwischen den Versionen

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Es umfaßte damit den größten Teil des ehemals [[Königreich Westfalen|Königlich.- Westfälischen]] [[Weserdepartement|Weserdepartements]], dazu die ehemals  [[Großherzogtum Berg|Großherzoglich-Bergischen Gebiete]] rechts der Ems (im wesentlichen Tecklenburg-Lingen und Bevergern), den rechtsemsischen Teil des Herzogtums Arenberg-Meppen, das Oldenburger Münsterland, die  [[Grafschaft Diepholz]] und die südwestlichen Teile der [[Grafschaft Hoya]].
====Unterpräfekturen in den Arrondissements====
An der Spitze eines jeden Arrondissements stand ein Unterpräfekt. Er erhielt seine Befehle vom Präfekten des Departements.
====Wahlkollegium im Arrondissement====
In jedem Arrondissement gab es ein Wahlkollegium, das nach Umfang des Arrondissements verschieden groß war (z. B. Osnabrück und Minden je 200, Quakenbrück 180, Lingen 160 Mitglieder).
====Arrondissementsräte====
Arrondissementsräte von 11 Mitgliedern, vom Kaiser ernannt, versammelten sich jährlich einmal bis zu 14 Tagen. Der Rat ernannte Präsident und Sekretär, verteilte die direkten Steuern auf die Kommunen, prüfte die Rechnung der Unterpräfektur und Verwendung der Zulagecentimen. Er beurteilte die Bedürfnisse des Arrondissements. Alle 5 Jahre sollte ein Drittel des Arrondissements-Rats erneuert werden.


===Einwohnerverteilung===
===Einwohnerverteilung===

Version vom 18. August 2008, 12:10 Uhr

Hierarchie:

Regional > Historisches Territorium > Kaiserreich Frankreich > Oberemsdepartement

Einbindung des Oberemsdepartements

Das Departement gehörte zur 32. Militärdivision, der 4. Kohorte der Ehrenlegion, der 30. Konservation der Forsten und ressortierte gerichtlich vom Kaiserlichen Gerichtshof in Hamburg.

Unterteilung des Oberemsdepartements

Zum Oberemsdepartement, welches zum Generalgouvernement Hamburg gehörte, zählen das

Es umfaßte damit den größten Teil des ehemals Königlich.- Westfälischen Weserdepartements, dazu die ehemals Großherzoglich-Bergischen Gebiete rechts der Ems (im wesentlichen Tecklenburg-Lingen und Bevergern), den rechtsemsischen Teil des Herzogtums Arenberg-Meppen, das Oldenburger Münsterland, die Grafschaft Diepholz und die südwestlichen Teile der Grafschaft Hoya.

Unterpräfekturen in den Arrondissements

An der Spitze eines jeden Arrondissements stand ein Unterpräfekt. Er erhielt seine Befehle vom Präfekten des Departements.

Wahlkollegium im Arrondissement

In jedem Arrondissement gab es ein Wahlkollegium, das nach Umfang des Arrondissements verschieden groß war (z. B. Osnabrück und Minden je 200, Quakenbrück 180, Lingen 160 Mitglieder).

Arrondissementsräte

Arrondissementsräte von 11 Mitgliedern, vom Kaiser ernannt, versammelten sich jährlich einmal bis zu 14 Tagen. Der Rat ernannte Präsident und Sekretär, verteilte die direkten Steuern auf die Kommunen, prüfte die Rechnung der Unterpräfektur und Verwendung der Zulagecentimen. Er beurteilte die Bedürfnisse des Arrondissements. Alle 5 Jahre sollte ein Drittel des Arrondissements-Rats erneuert werden.

Einwohnerverteilung

Als Einwohnerzahl wurden 419 000 Personen (1812) angegeben, die sich folgendermaßen auf die Arrondissements verteilten:

  • Arrondissement Osnabrück 132.400 Einwohner
  • Arrondissement Lingen 82.300 Einwohner
  • Arrondissement Quakenbrück 97.600 Einwohner
  • Arrondissement Minden 108.800 Einwohner

Departements-Verwaltung 1810

  • Präfekt Karl Ludwig Wilhelm von Keverberg, Mitglied der französischen Ehrenlegion
    • (stammte aus Halem bei Roermond. Er wurde durch Kaiserl. Dekret vom 10. 1. 1811 zum Präfekten ernannt. Vorher war er Unterpräfekt in Kleve)
  • Generalsekretär Johann Wilhelm Heu¬berger
    • Präfektursitz: Osnabrück.

Präfäkturrat

  • J. G. Struckmann
  • F. v. Ostman
  • C. C. v. Reichmeister
  • C. Reinhartz
  • C. E. von dem Bussche.

Generaldeparternentsrat

Ein Generaldeparternentsrat (24 Mitglieder) versammelte sich jedes Jahr einmal bis zu 14 Tagen. Ein Mitglied wurde zum Präsidenten, eins zum Sekretär bestimmt. Der Rat verteilte die direkten Steuern auf die Arrondissements, beschloß Herabsetzung der Steuern, bestimmte die Zulage-Centimen zu den Departemental-Ausgaben, führte Rechnung darüber, erteilte Belehrungen zur Förderung von Ackerbau, Handel und Gewerbe, beurteilte die Lage des Departements und ordnete außerordentliche Steuern an. Alle 5 Jahre sollte ein Drittel des Rats erneuert werden.

Generalsekretariat

Ein Generalsekretariat (Bürochef : Merson; 1813 wird der Archivar Rum¬schöttel an erster Stelle genannt) verteilte die Arbeiten unter die Abteilungen, öffnete die Briefe, versandte Gesetze, Dekrete usw., verwaltete die Archive und führte die Aufsicht über die anderen Divisionen.

Divisionen

1. Division

Allgemeine Verwaltung (Divisionschef L. Urlichs), befaßt sich mit Fragen der Gebietseinteilung, Steuerregistern, Wahlversammlungen, Ernennung der Kommunalbeamten, Zivilstand, Preisen, Viehkrankheiten, Post, Lotterien, Pfandhäusern, Maßen und Gewichten, Douanen, Wohl¬tätigkeitsanstalten; ferner mit allen öffentlichen Arbeiten und Teilung der Gemeinheiten.

2. Division

Geld- und Rechnungswesen, Finanzen (Divisionschef Rose). Befaßt sich mit Rechnungswesen der Gemeinden, Octrois, Muni¬zipalarbeiten und örtliche Anstalten; Staatsgüter und allgemeines Rechnungswesen, Schenkungen an Veteranen, Gnadengelder, Stempel und Einschreibung, Forsten, öffentliche Schulden, gerichtliche Ange¬legenheiten des Schatzes, Gehälter, Aufsicht über öffentliche Kassen, außerordentliche Ausgaben; Steuern: Verteilung und Erhebung, Prüfung der Rollen, Gesuche um Nachlaß der Steuern, Unterstützungen, Streitig¬keiten in Steuersachen, Abschätzungen.

3. Division

Militärverwaltung und Konskription (Divisionschef: Hertel; 1813 Ra¬mackers). Befaßt sich mit Aushebung der Truppen, Aufstellung der Listen, Untersuchung der Konskribierten, Freiwilligen, Deserteuren, Pässe der Konskribierten; Einquartierung: Lieferungen an die Truppe, Hospitäler des Militärs, Truppenmärsche, Nationalgarde, Gendarmerie, Veteranen.

4. Division

Polizei und allgemeine Statistik (Divisionschef: Ramackers, 1813: Kneip, als Chef des 1. Büros, Heuberger jun. als Chef des 2. Büros und Merson als Privatsekretär des Präfekten. Die unmittelbare Leitung der 4. Division hatte sich der Präfekt vorbehalten). Diese Division befaßte sich mit der öffentlichen Sicherheit, Tumulten, Bettelei, Landstreichern, Feuer-, Gesundheits-, Land- und Forstpolizei, Korrespondenz mit der Hohen Polizei, Schiffahrt, Fremdenpolizei, Pässen und Visa, Verbindung mit der Kaiserl. Gendarmerie, Verleihung des französ. Bürgerrechts, Gefängnispolizei; Verzeichnung und Einberufung der Geschworenen; ferner allen geheimen Angelegenheiten, Aufsicht über die Beamten, Vorschlägen zur Besetzung der Ämter, Waffenscheinen, Gottesdienstpolizei, Pressepolizei, Schauspielen und Theatern, öffentlichem Unterricht, Blatternimpfung, Statistik, Ackerbau, Handel, Viehzucht und Gewerben, Künsten und Wissenschaften, Ehrenlegion, Majoraten, Gemeingeist usw.

Bibliografie

  • Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück. Hannover und Leipzig 1901. S. 100 ff.

Archiv

Der größte Teil der Registratur befindet sich im Staatsarchiv Osnabrück. Im Staatsarchiv Münster kam ein Umfang von: 162 Aktenstücken (4 Pakete).

Inhalt Staatsarchiv Münster

  • Präfekturbeschlüsse 1811-1812, Formulare.

Industrie und Handel

Leinenfabrikation und Leggeanstalten im Arrondissement Minden, Mindener Bank-Comptoir, Statuten des „Departemental-Vereins zur Beförderung des Ackerbaus, der Gewerbe und Künste und Wissenschaften im Departement der Ober-Ems" (mit Mitgliederverzeichnis).

Bauwesen

Bau und Reparatur von Wegen und Brücken, Pflasterung von Straßen in den Städten; Weg Herford—Enger—Melle—Osnabrück, Steinpflaster zu Bünde, Hafen- und Brückenbauten zu Petershagen, Unterhaltung und Räumung der Flüsse und Bäche im Arrondissement Minden.

Budgets und Etats der Kommunen

Alswede, Bergkirchen, Bockhorst, Börninghausen, Borgholzhausen, Bünde, Dielingen, Dützen, Enger, Friedewalde, Gehlenbeck, Haddenhausen, Halle, Hartum, Herford, Hesselteich, Hiddenhausen, Hille, Hörste, Hüllhorst, Jöllenbeck, Kirchlengern, Klosterbauerschaft, Levern, Lübbecke, Oberbauerschaft, Oldendorf, Ovenstädt, Petershagen, Quernheim, Randen, Reineberg, Rheine, Rödinghausen, Saerbeck, Schildesche, Schnathorst, Spenge, Ströhen, Versmold, Wallenbrück, Werther, Wulferdingsen.

Aufhebung der Stifter und Klöster

Allgemeines betr. die Aufhebung der Stifter und Klöster im Minden- Ravensbergischen. Spezialakten betr. Leeden, Levern, Lübbecke, Minden (Dom, St. Mauritz und Simeon, St. Johannes, St. Marien, St. Martini), Quernheim.

Kirchensachen

Konsistorium für Minden-Ravensberg; Pfarr- und Kirchensachen betr. Bockhorst, Borgholzhausen, Buchholz, Bünde, Gehlenbeck, Holzhausen, Hüllhorst, Minden (St. Simeonsgemeinde, reformierte Kirche), Petershagen, Quernheim, Randen, Schlüsselburg, Wallenbrück.

Schulsachen

Zustand der Primärschulen. Einzelakten betr. Haldem, Hahlen, Herford (Radewiger Feldmark), Hesselteich, Holzen, Leimweg und Brink, Minden (Gymnasium, Bürgerschule, Industrie- und Waisenschule), Nordel, Randen, Rothenuffeln, Spenge, Wehdem, Werther, Westkilver.

Armenstiftungen

Armenstiftungen in Bünde und Minden; Stiftung des Franz Christian von Borries.