Freudl (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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===Böhmen oder Mähren (heute: Tschechien) ===
===Böhmen oder Mähren (heute: Tschechien) ===


Viele bekannte FREUDL-Stammlinien waren in Böhmen oder Mähren beheimatet. Insbesondere lassen sich FREUDL-Ahnenlinien in den Gebieten in und um Landskron (heute: ''Lanškroun''), in der Pfarrgemeinde Wildenschwert (heute: ''Ústí nad Orlicí'') und in Böhmisch Trübau (heute ''Česká Třebová'') nachweisen.
Schon Ende des 15. Jahrhunderts, spätestens aber im 16. Jahrhundert lassen sich Personen namens FREUDL/FREUDEL in Böhmen und Mähren nachweisen, zum Beispiel in Graupen:  


Bereits in der Ratsherrenliste des Gedächtnisbuches von Lanškroun von 1598 wird ein "Jakob Frogdl" (Frodl/Freudl) erwähnt. Ab dem 18. Jahrhundert können in Böhmen Personen namens Freudl genealogisch gesichert nachgewiesen werden. So wurde beispielsweise der Bauer Georg FREUDL (Georgius FRIEDL) um das Jahr 1740 in Hertersdorf (heute ''Horní Houžovec'') geboren.
* 1490 und 1494: ''Nickel Frewdel/Nikel Frodel'' (Graupener Stadtbuch, S. 248 und S. 304)
* 1531 und 1536: ''Hans Fredel/H. Freudel'' (Graupener Bergbuch 1530, inkl. Teil v. 1512, S. 10 und S. 27)


Wanderungsbewegungen der FREUDLs aus Böhmen und Mähren heraus kommen häufig vor. So wanderten zum Beispiel zur Zeit des Deutsche-Österreichischen Krieges (1866) und des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) nachweislich viele FREUDLs nach Amerika aus (dort etablierten sich relativ schnell für den Namen FREUDL die Schreibweisen ''Freudel'', ''Fridel'' und ''Freidel''). Nach dem 2. Weltkrieg (1945/46) und den sogenannten „Blutgerichten“ in und um Landskron wurden die meisten überlebenden FREUDLs nach Deutschland ausgesiedelt. Neuansiedelungen der Landskroner FREUDL-Linien lassen sich in Deutschland in Baden-Baden, im Rhein-Main-Gebiet, in Fulda und in Würzburg etc. nachweisen.
Weiterr FREUDL-Stammlinien waren in den Gebieten in und um Landskron (heute: ''Lanškroun''), in der Pfarrgemeinde Wildenschwert (heute: ''Ústí nad Orlicí'') und in Böhmisch Trübau (heute ''Česká Třebová'') beheimatet. Zum Beispiel:
 
* 1534 ''Mathes Froidl'' (Landskron -- C. Lick: Zur Geschichte der Stadt Zwittau und ihrer Umgebung. Zwittau 1910. S. 171)
* 1598 ''Jakob Frogdl'' (Landskron -- Ratsherrenliste des Gedächtnisbuches von Lanškroun)
 
Ab dem 18. Jahrhundert können in Böhmen Personen namens Freudl genealogisch gesichert und in direkter Linie bis heute nachgewiesen werden. So ist beispielsweise der Bauer Georg FREUDL (Georgius FRIEDL), der um das Jahr 1740 in Hertersdorf (heute ''Horní Houžovec'') geboren wurde, der Stammvater einer verzweigten Freudl-Familie.
 
Wanderungsbewegungen der FREUDLs aus Böhmen und Mähren heraus kommen häufig vor. So wanderten zur Zeit des Deutsche-Österreichischen Krieges (1866) und des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) nachweislich viele FREUDLs nach Amerika aus (dort etablierten sich relativ schnell für den Namen FREUDL die Schreibweisen ''Freudel'', ''Fridel'' und ''Freidel''). Nach dem 2. Weltkrieg (1945/46) und den sogenannten „Blutgerichten“ in und um Landskron wurden die meisten überlebenden FREUDLs nach Deutschland ausgesiedelt. Neuansiedelungen der Landskroner FREUDL-Linien lassen sich in Deutschland in Baden-Baden, im Rhein-Main-Gebiet, in Fulda und in Würzburg etc. nachweisen.


=== Absolute und relative Namenshäufigkeit ===
=== Absolute und relative Namenshäufigkeit ===

Version vom 8. August 2008, 22:34 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Der Name "Freudl" ist vermutlich eine Ableitung mit l-Suffix von dem Übernamen "Freud(e)" für einen froh gesinnten Menschen; "Freud(e)l" gehört zu mhd. vroude, was so viel heißt wie "Frohsinn, Freude" bzw. zu mhd. vroedelin, was "kleine Freude" bedeutet (also ein Mensch, den auch Kleines froh macht).

Verwandt dazu sind Ableitungen zu dem Übernamen "Freund(e)l", mhd. vriunt, was soviel heißt wie "Freund, Geliebter, Verwandter".

Bekannte Varianten/Schreibweisen des Namens

Österreichische Original-Schreibweise

  • Vroitl
  • Vroidel
  • Vroidl

Amerikanische und andere Schreibweisen

  • Freedel
  • Freidel
  • Freiden
  • Freider
  • Freudel
  • Freutel
  • Fridel
  • Fridell
  • Friedl
  • Frodel

Schreibweise in Böhmisch-/Mährischen Kirchenbüchern

  • Freydl
  • Freidel
  • Freidl


Geographische Verteilung

Wien, Österreich

Der Familienname Freudl stammt vermutlich aus einem Gebiet rund um und in Wien. Er wurde dort als VROITL und VROIDEL oder VROIDL geschrieben. Es gab nachweislich im Laufe der Jahrhunderte viele Wanderungsbewegungen von Personen namens Freudl von Wien nach Böhmen und Mähren und zurück.

Böhmen oder Mähren (heute: Tschechien)

Schon Ende des 15. Jahrhunderts, spätestens aber im 16. Jahrhundert lassen sich Personen namens FREUDL/FREUDEL in Böhmen und Mähren nachweisen, zum Beispiel in Graupen:

  • 1490 und 1494: Nickel Frewdel/Nikel Frodel (Graupener Stadtbuch, S. 248 und S. 304)
  • 1531 und 1536: Hans Fredel/H. Freudel (Graupener Bergbuch 1530, inkl. Teil v. 1512, S. 10 und S. 27)

Weiterr FREUDL-Stammlinien waren in den Gebieten in und um Landskron (heute: Lanškroun), in der Pfarrgemeinde Wildenschwert (heute: Ústí nad Orlicí) und in Böhmisch Trübau (heute Česká Třebová) beheimatet. Zum Beispiel:

  • 1534 Mathes Froidl (Landskron -- C. Lick: Zur Geschichte der Stadt Zwittau und ihrer Umgebung. Zwittau 1910. S. 171)
  • 1598 Jakob Frogdl (Landskron -- Ratsherrenliste des Gedächtnisbuches von Lanškroun)

Ab dem 18. Jahrhundert können in Böhmen Personen namens Freudl genealogisch gesichert und in direkter Linie bis heute nachgewiesen werden. So ist beispielsweise der Bauer Georg FREUDL (Georgius FRIEDL), der um das Jahr 1740 in Hertersdorf (heute Horní Houžovec) geboren wurde, der Stammvater einer verzweigten Freudl-Familie.

Wanderungsbewegungen der FREUDLs aus Böhmen und Mähren heraus kommen häufig vor. So wanderten zur Zeit des Deutsche-Österreichischen Krieges (1866) und des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) nachweislich viele FREUDLs nach Amerika aus (dort etablierten sich relativ schnell für den Namen FREUDL die Schreibweisen Freudel, Fridel und Freidel). Nach dem 2. Weltkrieg (1945/46) und den sogenannten „Blutgerichten“ in und um Landskron wurden die meisten überlebenden FREUDLs nach Deutschland ausgesiedelt. Neuansiedelungen der Landskroner FREUDL-Linien lassen sich in Deutschland in Baden-Baden, im Rhein-Main-Gebiet, in Fulda und in Würzburg etc. nachweisen.

Absolute und relative Namenshäufigkeit

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Bekannte Namensträger

  • Eligius Freudl, Prof. Dr. phil., deutsch-österreichischer Pflanzenzuchtforscher
  • Walter Freudl, deutscher Prof. Dipl. Ing. für Polytechnik
  • Roland Freudl, Prof. Dr. am Institute of Biotechnology im Forschungszentrum Jülich
  • Eduard J. Freudl, deutscher Vorstandvorsitzender der Sparkasse Baden-Baden
  • Pierre Freudl, deutscher Handballspieler
  • Peter Freudl, deutscher Dipl. Psychologe

Literaturhinweise

Weblinks