Historische Gebiete Bremen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. August 2008, 07:42 Uhr
Hierarchie
Einleitung
Die Stadt bzw. das Bundesland Bremen hatte in seiner Geschichte verschiedene Verwaltungskörperschaften. Es gehörten auch Gebiete zu ihr, die heute im Bundesland Niedersachsen liegen.
Gohe
Gohe (vom germanischen "Gau") waren mittelalterliche Gerichtseinheiten. Sie spielten auch für die Besteuerung, die Verteidigung und das Deichwesen eine Rolle. Im heutigen Bremer Gebiet gab es ursprünglich die Gohe Vieland, Hollerland, Blockland und Werderland. Diese Einteilung wurde 1598 durch Teilung bzw. Zusammenlegung geändert. Es gabe jetzt folgende Gohe:
- Obervieland
- Niedervieland
- Hollerland/Blockland
- Werderland
Die Richter eines Gohes (Gohgräfen) waren zunächst Ministeriale des Erzstifts Bremen, die für ein Jahr gewählt wurden. Sie übten die niedere und hohe Gerichtsbarkeit aus und mußten Grundbesitz im jeweiligen Goh besitzen. Zusätzlich überwachten sie als Deichgräfen die Instandhaltung der Deiche, veranlassten Wege- und Straßenbau und prüften die Verteidigungsbereitschaft der männlichen Bevölkerung. Seit dem Ende des 15. Jh. wurde das Amt von grundbesitzenden Ratsherren der Stadt Bremen ausgeübt. 1551 ging die hohe Gerichtsbarkeit auf den Rat über, der damit auch Berufungsinstanz war. Ab 1598 wurden die Gohgräfen nicht mehr gewählt sondern vom Rat direkt religiert. In den Gohen gab es jetzt die Land- und Deichgerichte, sowie die Not- und Schreigerichte. In ihnen wirkte die bäuerliche Bevölkerung durch Unterrichter und Landgeschworene mit. Die Gohe wurden während der französischen Besatzungszeit 1811-13 aufgehoben und nicht wieder eingeführt.
Amtspersonen im Goh:
- Gohgräfe
- Vorsitzender des Landgerichts
- Deichgräfe
- Vorsitzender des Deichgerichts
- Vogt
- Zuständig für die Verwaltung
- Turmleute
- Zuständig für die befestigten Türme
- Zöllner
- Dammvogt
- Überwacht den Deichbau
- Sauvegarde
- Landpolizist
Arrondissements, Kantone, Mairien
Bremen wurde 1811 dem französischen Kaiserreich einverleibt. Gleichzeitig wurde die Verwaltungsstruktur geändert. Das Gebiet der Stadt (Stand 1811) kam zum Departement des Bouches du Weser (Departement der Wesermündungen). Dieser war unterteilt in 4 Arrondisements mit den Hauptorten:
- Bremen
- Oldenburg
- Nienburg
- Lehe (im heutigen Bremerhaven)
Das Arrondisement Bremen bestand aus folgenden Kantonen:
- Achim
- Lilienthal
- Syke
- Ottersberg
- Rotenburg (Wümme)
- Thedinghausen
- Verden (Aller)
- Oststadt (stadtbremisch)
- Weststadt (stadtbremisch)
- Neustadt (stadtbremisch)
- Landgebiete (der Stadt Bremen)
Der Kanton der Landgebiete bestand aus den Mairien:
- Arsten (siehe Obervieland)
- Woltmershausen
- Walle
- Hastedt (siehe Hemelingen)
- Borgfeld
Den Mairien stand jeweils ein Maire (Bürgermeister) vor.
Die 3 stadtbremischen Kantone bildeten die "bonne ville Brême" mit einem Maire an der Spitze.
In den Mairien wurden auch die Zivilstandsregister geführt.
Die Aufhebung der französischen Kommunalverwaltung erfolgte nach Befreiung 1813.
Landgemeinden
Historische Dorfnamen
Viele historische Dörfer sind durch das Wachsen der Stadt, durch Eingemeindungen oder Verwaltungsreformen heute nicht mehr existent, tauchen aber in Kirchenbüchern oder anderen Dokumenten auf. Weitere Informationen befinden sich auch auf den Seiten der einzelnen Stadtteile.
Achterdiek
Erstmals 1403 erwähnt. Der Name bedeutet "hinterer Deich". Später Bezeichnung für drei in Horn-Lehe gelegene Höfe.
Alken
Ein Teil von Arsten. Siehe auch Bremen-Obervieland.
Friedrichsdorf
Ein Dorf, daß um 1700 von Friedrich von der Borch, Herr auf Schönebeck, gegründet wurde. Es gehört heute zum Ortsteil Grohn. Siehe auch Bremen-Vegesack.
Jerichow
Ledense
Im 9. Jh. als Liudwineshusun erwähnt. Ein schon in der Frühgeschichte besiedelter Ort. Er gehörte seit 1598 zum Goh Obervieland und ging größtenteils beim Bau der Neustadt im 17. Jh. verloren. Ein Teil kam zur Gemarkung Neuenland. Siehe auch Bremen-Neustadt.
Ostendorf
Pagentorn
Redingstede
Ein Dorf, daß vor dem Doventor lag. Es gehörte zum Kirchspiel St. Stephani und ging um 1400 in Utbremen auf.
War
Auch Ware. Ein Dorf, daß aus 3-4 Höfen bestand und zwischen dem Warturm und Mittelshuchting lag. Der Name leitet sich von einer Ware ab, einer Stelle zum Fischfang. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Kirchhuchhting und wurde wahrscheinlich im 12. Jh. gegründet. Es wurde im 14. Jh. aufgegeben. Siehe auch Bremen-Huchting.]]