Schlesisches Namenbuch/035: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eckelt/Eckel''' (Liegnitz [9]), Kurz- od. Koseform von Eckehard: '''Eckert''' (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).
'''Eckelt/Eckel''' (Liegnitz [9]), Kurz- od. Koseform von Eckehard: '''Eckert''' (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).


Altgerm. Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schles. nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. - Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jahrh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.
Altgermanisch Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schlesien nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. - Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jahrh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.




'''Ehrentraut''' (Görlitz [13])
'''Ehrentraut''' (Görlitz [13])


Entstellt aus dem altdeutschen weibl. Taufnamen Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irmischer/Irmscher! Das männl. Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermentraut, Erbentraut, Ehrmanntraut. - Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903), S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.
Entstellt aus dem altdeutschen weiblichen Taufnamen Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irmischer/Irmscher! Das männliche Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermentraut, Erbentraut, Ehrmanntraut. - Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903), S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.




'''Elbel''' (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).
'''Elbel''' (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).


Kurz- od. Koseform von Albrecht. Gebräuchl. im 14. Jahrh., auch in den Fastnachtsspielen d. 15. Jahrh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalter, Breslau 1904, S. 58). - Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).
Kurz- od. Koseform von Albrecht. Gebräuchlich im 14. Jahrh., auch in den Fastnachtsspielen des 15. Jahrh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalter, Breslau 1904, S. 58). - Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).




'''Engelbrecht''' (selten), '''Engelbrecher''' (Liegnitz [6]).
'''Engelbrecht''' (selten), '''Engelbrecher''' (Liegnitz [6]).


Altgerm. Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Abl. ist oberdeutsch-schles. Vgl. Familienname Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als Familienname belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.
Altgermanischer Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Ableitung ist oberdeutsch-schlesisch. Vgl. Familienname Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als Familienname belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.




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'''Engel''' (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).
'''Engel''' (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).


Als weibl. Taufname, Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage. 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. Familienname: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur Familienname. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.
Als weiblicher Taufname, Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage. 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. Familienname: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur Familienname. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.




'''Erdmann'''<ref>''GenWiki-Red.: vgl. [[Erdmann (Familienname)]]''</ref> (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])
'''Erdmann'''<ref>''GenWiki-Red.: vgl. [[Erdmann (Familienname)]]''</ref> (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])


Kurz- od. Koseform zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdeutsch Taufnamen Ertmar (ert = Erde,
Kurz- od. Koseform zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdeutsch Taufnamen Ertmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. - Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob Ertman 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau: Familienname Ertman und Ertmansdorf.
mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen
ursprünglich Ertmarsdorf. - Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman
und Jacob E. 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau : Familienname Ertman und Ertmansdorf.


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Version vom 1. Juli 2008, 23:55 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
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  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Eberlein, Kurz- od. Koseform von Eberhard: Ebert (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u. ö.).

Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. - Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau, vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


Eckelt/Eckel (Liegnitz [9]), Kurz- od. Koseform von Eckehard: Eckert (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).

Altgermanisch Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schlesien nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. - Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jahrh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.


Ehrentraut (Görlitz [13])

Entstellt aus dem altdeutschen weiblichen Taufnamen Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irmischer/Irmscher! Das männliche Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermentraut, Erbentraut, Ehrmanntraut. - Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903), S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.


Elbel (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).

Kurz- od. Koseform von Albrecht. Gebräuchlich im 14. Jahrh., auch in den Fastnachtsspielen des 15. Jahrh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalter, Breslau 1904, S. 58). - Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).


Engelbrecht (selten), Engelbrecher (Liegnitz [6]).

Altgermanischer Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Ableitung ist oberdeutsch-schlesisch. Vgl. Familienname Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als Familienname belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.


Engelmann (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])

Kurz- od. Koseform mit -mann = Erweiterung von den altdeutsch Taufnamen Engelbrecht, Engelhard, mar usw. - Gunther Engilman sutor 1348 Liegnitz.


Engel (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).

Als weiblicher Taufname, Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage. 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. Familienname: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur Familienname. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.


Erdmann[1] (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])

Kurz- od. Koseform zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdeutsch Taufnamen Ertmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. - Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob Ertman 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau: Familienname Ertman und Ertmansdorf.


  1. GenWiki-Red.: vgl. Erdmann (Familienname)