Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/081: Unterschied zwischen den Versionen
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einer andern Angabe wäre die Besetzung durch die Kreuzbrüder erst 1492 geschehen. Wir können die Ripenschen Angelegenheiten hier nur beiläufig berühren. Diese Johanniter oder Kreuzbrüder haben jedoch im Bereiche des Herzogthums Schleswig hin und wieder Besitzungen gehabt. | |||
Wir wenden uns nun wieder zu den Cistercienserklöstern und haben im Schleswigschen noch eins in Betracht zu nehmen, welches gleichfalls durch Umwandlung eines Benedictiner-Klosters entstand. Ein solches Kloster der Benedictiner, die als schwarze Mönche (Cluniacenser) bezeichnet werden, lag dicht vor Schleswig bei der Michaelis-Kirche. Die merkwürdigen Vorfälle bei Veränderung und Verlegung desselben in ein Cistercienserkloster, namentlich der sogenannte Mönchenkrieg, sind von älteren Schriftstellern ziemlich ungenau berichtet. Man hat darüber aber eine besondere von einem dieser Stiftung angehörigen Mönche ums Jahr 1289 verfaßte Erzählung, nach welcher die Sache sich etwas anders stellt. Wir wollen uns an diese halten, wodurch wir der Widerlegung sonstiger Erzählungen überhoben sind. An der Michaelis-Kirche in der Schleswiger Vorstadt wohnten vormals Mönche des Cluniacenser-Ordens. Diese standen in der Umgegend in sehr übelem Rufe, und der Ort, der ein Haus Gottes und des Gebetes hätte sein sollen, so sagt der Verfasser jener Erzählung<ref>Diese <tt>narratio de monasterio S. Michaelis apud Slesvicum et de fundatione monasterii Aureae Insulae</tt> ist abgedruckt in <tt>Langeb. S. R. D. tom. V, 379-383,</tt> aber freilich defect. Vgl. Kuß im Staatsb. Mag. X, 459—496 und 1002. Manches haben wir besonders über die Besitzthümer des Klosters aus Urkunden im Flensburger Amts-Archiv. Auch ist Einiges in [Gude] Bericht von der Halbinsel Sundewith und dem Glücksb. Erblande. Altona, 1778.</ref>, war eine Räuberhöhle und ein Hurenhaus geworden, daher allen Laien verabscheuungswürdig und verächtlich, so daß das Volk jene Mönche nicht werth hielt, ihnen die gewöhnlichen Gaben zu bringen, noch die kirchlichen Sacramente von ihnen zu empfangen. Die Schleswiger Bischöfe wollten das Kloster reformiren, hatten es aber nicht gekonnt, weil noch das Maß der Sünden nicht erfüllt war und dieselben nicht so offenbar geworden waren, als nachher geschah. Bischof Waldemar faßte endlich den Entschluß, das Kloster zu versetzen, und dazu gab | |||
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Aktuelle Version vom 5. Juni 2008, 08:36 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
Register | 1. Band | 3. Band | 4. Band | |
2. Band | Inhalt des 2. Bandes | |
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einer andern Angabe wäre die Besetzung durch die Kreuzbrüder erst 1492 geschehen. Wir können die Ripenschen Angelegenheiten hier nur beiläufig berühren. Diese Johanniter oder Kreuzbrüder haben jedoch im Bereiche des Herzogthums Schleswig hin und wieder Besitzungen gehabt.
Wir wenden uns nun wieder zu den Cistercienserklöstern und haben im Schleswigschen noch eins in Betracht zu nehmen, welches gleichfalls durch Umwandlung eines Benedictiner-Klosters entstand. Ein solches Kloster der Benedictiner, die als schwarze Mönche (Cluniacenser) bezeichnet werden, lag dicht vor Schleswig bei der Michaelis-Kirche. Die merkwürdigen Vorfälle bei Veränderung und Verlegung desselben in ein Cistercienserkloster, namentlich der sogenannte Mönchenkrieg, sind von älteren Schriftstellern ziemlich ungenau berichtet. Man hat darüber aber eine besondere von einem dieser Stiftung angehörigen Mönche ums Jahr 1289 verfaßte Erzählung, nach welcher die Sache sich etwas anders stellt. Wir wollen uns an diese halten, wodurch wir der Widerlegung sonstiger Erzählungen überhoben sind. An der Michaelis-Kirche in der Schleswiger Vorstadt wohnten vormals Mönche des Cluniacenser-Ordens. Diese standen in der Umgegend in sehr übelem Rufe, und der Ort, der ein Haus Gottes und des Gebetes hätte sein sollen, so sagt der Verfasser jener Erzählung[1], war eine Räuberhöhle und ein Hurenhaus geworden, daher allen Laien verabscheuungswürdig und verächtlich, so daß das Volk jene Mönche nicht werth hielt, ihnen die gewöhnlichen Gaben zu bringen, noch die kirchlichen Sacramente von ihnen zu empfangen. Die Schleswiger Bischöfe wollten das Kloster reformiren, hatten es aber nicht gekonnt, weil noch das Maß der Sünden nicht erfüllt war und dieselben nicht so offenbar geworden waren, als nachher geschah. Bischof Waldemar faßte endlich den Entschluß, das Kloster zu versetzen, und dazu gab
- ↑ Diese narratio de monasterio S. Michaelis apud Slesvicum et de fundatione monasterii Aureae Insulae ist abgedruckt in Langeb. S. R. D. tom. V, 379-383, aber freilich defect. Vgl. Kuß im Staatsb. Mag. X, 459—496 und 1002. Manches haben wir besonders über die Besitzthümer des Klosters aus Urkunden im Flensburger Amts-Archiv. Auch ist Einiges in [Gude] Bericht von der Halbinsel Sundewith und dem Glücksb. Erblande. Altona, 1778.