Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/001: Unterschied zwischen den Versionen
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===<center>Zustände des Landes und seiner Bewohner vor Einführung des Christenthums.</center>=== | |||
Was man jetzt Schleswig-Holstein nennt, ist der Landstrich zwischen den beiden Meeren mit Inbegriff der vorliegenden Inseln (in der Ostsee namentlich Alfen, Aerröe, Femern), vom Koldinger Fjord und der Schottburger Au im Norden, bis südlich zur Elbe, Bille, dann hinüber zur Trave, und über deren rechtes Ufer noch etwas hinaus. Dieses Gebiet, an seiner Westküste einst ganz anders gestaltet als jetzt, tritt bekanntlich am Anfange der historischen Zeit noch keinesweges als ein zusammengehöriges hervor, vielmehr in seinen einzelnen Theilen als mehrfach getrennt, ja in feindseliger Berührung der verschiedenen Volksstämme, die hier ihre Sitze genommen hatten. Ein Urvolk, das uns nicht einmal seinen Namen, das uns nur seine Gräber hinterlassen hat, war längst verschwunden, ehe das Christenthum in diesen Gegenden bekannt wurde, ja wohnte schon nicht mehr hier, als das Christenthum überhaupt in die Welt trat, und kommt daher nicht nicht weiter in Betracht, als daß wir desselben beiläufig erwähnen, auch um des vielfachen Aberglaubens willen, der noch in sehr später christlicher Zeit sich an dessen hinterlassene Steindenkmäler knüpfte. Es ist dabei gleich zu erinnern, das man diese häufig von ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzten Denkmäler nicht, wie oftmals irrthümlich geschehen ist und zu wunderlichen Folgerungen für die gottesdienstlichen Gebräuche unsrer eigentlichen Vorfahren Veranlassung gegeben hat, für Gräber oder Altäre unsrer Vorältern halten muß. Jenes Volk gehörte vielmehr nach dem, was sich aus den Schädeln und Gerippen desselben schließen läßt, einer andern Menschenrasse an, hatte noch wenig Metall, war schwerlich | Was man jetzt Schleswig-Holstein nennt, ist der Landstrich zwischen den beiden Meeren mit Inbegriff der vorliegenden Inseln (in der Ostsee namentlich Alfen, Aerröe, Femern), vom Koldinger Fjord und der Schottburger Au im Norden, bis südlich zur Elbe, Bille, dann hinüber zur Trave, und über deren rechtes Ufer noch etwas hinaus. Dieses Gebiet, an seiner Westküste einst ganz anders gestaltet als jetzt, tritt bekanntlich am Anfange der historischen Zeit noch keinesweges als ein zusammengehöriges hervor, vielmehr in seinen einzelnen Theilen als mehrfach getrennt, ja in feindseliger Berührung der verschiedenen Volksstämme, die hier ihre Sitze genommen hatten. Ein Urvolk, das uns nicht einmal seinen Namen, das uns nur seine Gräber hinterlassen hat, war längst verschwunden, ehe das Christenthum in diesen Gegenden bekannt wurde, ja wohnte schon nicht mehr hier, als das Christenthum überhaupt in die Welt trat, und kommt daher nicht nicht weiter in Betracht, als daß wir desselben beiläufig erwähnen, auch um des vielfachen Aberglaubens willen, der noch in sehr später christlicher Zeit sich an dessen hinterlassene Steindenkmäler knüpfte. Es ist dabei gleich zu erinnern, das man diese häufig von ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzten Denkmäler nicht, wie oftmals irrthümlich geschehen ist und zu wunderlichen Folgerungen für die gottesdienstlichen Gebräuche unsrer eigentlichen Vorfahren Veranlassung gegeben hat, für Gräber oder Altäre unsrer Vorältern halten muß. Jenes Volk gehörte vielmehr nach dem, was sich aus den Schädeln und Gerippen desselben schließen läßt, einer andern Menschenrasse an, hatte noch wenig Metall, war schwerlich |
Aktuelle Version vom 24. Mai 2008, 14:12 Uhr
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I.
Zustände des Landes und seiner Bewohner vor Einführung des Christenthums.
Was man jetzt Schleswig-Holstein nennt, ist der Landstrich zwischen den beiden Meeren mit Inbegriff der vorliegenden Inseln (in der Ostsee namentlich Alfen, Aerröe, Femern), vom Koldinger Fjord und der Schottburger Au im Norden, bis südlich zur Elbe, Bille, dann hinüber zur Trave, und über deren rechtes Ufer noch etwas hinaus. Dieses Gebiet, an seiner Westküste einst ganz anders gestaltet als jetzt, tritt bekanntlich am Anfange der historischen Zeit noch keinesweges als ein zusammengehöriges hervor, vielmehr in seinen einzelnen Theilen als mehrfach getrennt, ja in feindseliger Berührung der verschiedenen Volksstämme, die hier ihre Sitze genommen hatten. Ein Urvolk, das uns nicht einmal seinen Namen, das uns nur seine Gräber hinterlassen hat, war längst verschwunden, ehe das Christenthum in diesen Gegenden bekannt wurde, ja wohnte schon nicht mehr hier, als das Christenthum überhaupt in die Welt trat, und kommt daher nicht nicht weiter in Betracht, als daß wir desselben beiläufig erwähnen, auch um des vielfachen Aberglaubens willen, der noch in sehr später christlicher Zeit sich an dessen hinterlassene Steindenkmäler knüpfte. Es ist dabei gleich zu erinnern, das man diese häufig von ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzten Denkmäler nicht, wie oftmals irrthümlich geschehen ist und zu wunderlichen Folgerungen für die gottesdienstlichen Gebräuche unsrer eigentlichen Vorfahren Veranlassung gegeben hat, für Gräber oder Altäre unsrer Vorältern halten muß. Jenes Volk gehörte vielmehr nach dem, was sich aus den Schädeln und Gerippen desselben schließen läßt, einer andern Menschenrasse an, hatte noch wenig Metall, war schwerlich