Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/246: Unterschied zwischen den Versionen

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Millendonk.<ref>Bayer, Urkundenbuch, I 186. -</ref> 1274 verkauft Gerlach von Millendonk dem Erzbischofe Engelbert von Falkenbur Jüchen, Gierath, Priesterath, Gubberath, Otzenrath, Kelzenberg, Belmen, Hackhausen, Schaan, Dürselen, Mürmeln, Wald und seine Gefälle daselbst mit seinen Hörigen, Dienst= und Lehnleuten von der Nierst bis Jüchen. Seiner Mutter, Frauen Hedwig, soll der Erzbischof wöchentlich eine Mark reichen lassen, wenn sie bei ihrem Manne wohnen will, ist ihr aber das nicht anständig, so bleibt ihr für ihre Lebtage das auf Jüchen verschriebene Wiithum.<ref>Lac. II 387. -</ref>
 
Der Graf von Jülich focht das Kaufgeschäft an, da sein und seiner Vorfahren Obereigenthum an Jüchen dabei nicht gewahrt worden sei. In den Jahren 1300 und 1317 war der Streit noch nicht beigelegt.<ref>Lac. III. 35. -</ref>
 
1318 stand das Gericht unter Jülich und gehörte zum Amte Grevenbroich. Des Grafen Schneider verkaufte damals den Kamphäuserhof, der zu Jüchen gehörte, dem Kloster Düsseren, der Graf freite denselben.<ref>Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich von W. Grafen von Mirbach, I 18. 19. -</ref>
 
1330 schiedsrichten Walram von Montjoie und Johann von Kuyck über die verschiedenen Streitigkeiten zwischen Erzbischof Wikbold und Graf Gerhard von Jülich. Von Jüchen heißt es da: "<tt>Ever so sage wir vur eyn reith, zo der zyt do Gerlag zo pande satte dat gut van Juggende dem Erzebischoce van Kölne, was yt do eygen des Greven van Gulcke of siner vurvaren, dat dat neit hinderen mag den Greven, want sunder siner hant gescheide</tt><ref>Lac. II 626.</ref>
 
Das Kriegsunglück hat Jüchen im Laufe der Jahre vielfach heimgesucht. In der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, III 295. 296 lesen wir: "Als Claudius von Berlaymont, Herr zu Haultepenn, 1586 über Rhein ins Furstenthum Berg und Westfalen gezogen, haben sich zwo Fanen Koniglicher Reuter in das Dorff Jüchen zu quartieren understanden und in dasselb mit Gewalt gefallen, Frawen, Jungfrawen und Mägde geschänd, das Dorff geplündert und sich vernemmen lassen, wie sie des Morgends Vorhabens wehren, daß Dorff anzustechen, zu verbrennen und die Haußleute zu ermorden. Als nun nach solcher gethaner Plünderung die Underthanen sich zur Wehr gesetzt und den Spanischen einen geringen Schaden zugelegt, ist gemelter Obrister sambt den Monriqui'schen Leutenampt Reinhardten von Schwanenburgk den anderen Tag, den Morgen, das Dorf Jüchen wider feindtlich angefallen, geplündert, angestochen und eine große Anzahl Underthanen sambt vielen Pferden, deren sie uff einem adelichen Hauß, Bontenbroch genannt, bey Juchen 33 bekommen, mitgeschleifft, die Underthanen auch nit ledig lassen wollen, sie hatten dem zuvor 3500 Pistolen erlegt."
 
 
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Millendonk.[1] 1274 verkauft Gerlach von Millendonk dem Erzbischofe Engelbert von Falkenbur Jüchen, Gierath, Priesterath, Gubberath, Otzenrath, Kelzenberg, Belmen, Hackhausen, Schaan, Dürselen, Mürmeln, Wald und seine Gefälle daselbst mit seinen Hörigen, Dienst= und Lehnleuten von der Nierst bis Jüchen. Seiner Mutter, Frauen Hedwig, soll der Erzbischof wöchentlich eine Mark reichen lassen, wenn sie bei ihrem Manne wohnen will, ist ihr aber das nicht anständig, so bleibt ihr für ihre Lebtage das auf Jüchen verschriebene Wiithum.[2]

Der Graf von Jülich focht das Kaufgeschäft an, da sein und seiner Vorfahren Obereigenthum an Jüchen dabei nicht gewahrt worden sei. In den Jahren 1300 und 1317 war der Streit noch nicht beigelegt.[3]

1318 stand das Gericht unter Jülich und gehörte zum Amte Grevenbroich. Des Grafen Schneider verkaufte damals den Kamphäuserhof, der zu Jüchen gehörte, dem Kloster Düsseren, der Graf freite denselben.[4]

1330 schiedsrichten Walram von Montjoie und Johann von Kuyck über die verschiedenen Streitigkeiten zwischen Erzbischof Wikbold und Graf Gerhard von Jülich. Von Jüchen heißt es da: "Ever so sage wir vur eyn reith, zo der zyt do Gerlag zo pande satte dat gut van Juggende dem Erzebischoce van Kölne, was yt do eygen des Greven van Gulcke of siner vurvaren, dat dat neit hinderen mag den Greven, want sunder siner hant gescheide[5]

Das Kriegsunglück hat Jüchen im Laufe der Jahre vielfach heimgesucht. In der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, III 295. 296 lesen wir: "Als Claudius von Berlaymont, Herr zu Haultepenn, 1586 über Rhein ins Furstenthum Berg und Westfalen gezogen, haben sich zwo Fanen Koniglicher Reuter in das Dorff Jüchen zu quartieren understanden und in dasselb mit Gewalt gefallen, Frawen, Jungfrawen und Mägde geschänd, das Dorff geplündert und sich vernemmen lassen, wie sie des Morgends Vorhabens wehren, daß Dorff anzustechen, zu verbrennen und die Haußleute zu ermorden. Als nun nach solcher gethaner Plünderung die Underthanen sich zur Wehr gesetzt und den Spanischen einen geringen Schaden zugelegt, ist gemelter Obrister sambt den Monriqui'schen Leutenampt Reinhardten von Schwanenburgk den anderen Tag, den Morgen, das Dorf Jüchen wider feindtlich angefallen, geplündert, angestochen und eine große Anzahl Underthanen sambt vielen Pferden, deren sie uff einem adelichen Hauß, Bontenbroch genannt, bey Juchen 33 bekommen, mitgeschleifft, die Underthanen auch nit ledig lassen wollen, sie hatten dem zuvor 3500 Pistolen erlegt."



  1. Bayer, Urkundenbuch, I 186. -
  2. Lac. II 387. -
  3. Lac. III. 35. -
  4. Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich von W. Grafen von Mirbach, I 18. 19. -
  5. Lac. II 626.