Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/221: Unterschied zwischen den Versionen

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gegen die vereinigten Niederlande. Von Februar bis August hatte das Heer des Marschalls Turenne hier Lager aufgeschlagen. Die ganze Pfarre wurde ausgesogen, vierzehn Erwachsene starben.<ref><tt>Adfuit castrum Thurin in hac paraochia causans multos morbos et obierunt</tt> 14. So ein altes Sterberegister. -</ref>
 
1679 wurden in Höningen mehrere Kinder aus der Nachbarschaft getauft, deren Eltern wegen Kriegsunruhen sich dahin hatten flüchten müssen.
 
Die Reformation konnte hier keine Wurzeln fassen. Nur ein paar Besitzer von Muchhauschen und deren Pächter waren protestantisch.<ref>Siehe unter Muchhausen. -</ref>
 
Evinghoven und Ikoven waren in früherer Zeit nach Höningen eingepfarrt. Durch die französische Organisaton wurden sie mit Oekhoven vereinigt. Die
 
 
===Pfarrkirche===
 
ist unter dem Titel <tt>Inventio s. Stephani</tt> consecrirt. Das Capitel <tt> B. M. V. in Capitolio</tt> zu Köln hatte das Patronat und die Baupflicht.<ref>Demnach ist zu verbessern, was bei Binterim, Erzd. Köln I 340, und <tt>Dumont, Descriptio</tt> 13 darüber gesagt ist.</ref>
 
Ueber den Zustand derselben im 17. Jahrhundert berichtet Pastor Norffs, wie folgt: "Dieweil durch ein unermeßlich Urtheil Gottes durchs gantze Erzstifft Köln ein allgemeines Kriegsverderben durch die beyden <tt>Hessum-Weimariensem exercitum anno</tt> 1640 eingefallen und dadurch sowoll Landt und Leuth verderbt, als auch uns gemeine Kirch und Clausen destruirt ist, Vermittelst Göttlicher hülff, da kaum ein Vestigium Unsres Gotteshauß zu Höningen Einiger kirchen verblieben, dieselbe <tt>anno</tt> 1643 durch zeitlichen P. Theodorum Norffs angefangen worden zu repariren. <tt>Anno</tt> 1650 ist denn durch mich trotz Vieler Widersprüchen ein schäußlich hultzen werk, so <tt>faciem ecclesiae</tt> gantz und zumahlen Verstellen thät, amoviert Und negst dem Ein steinerner <tt>pilar</tt> Vor dem predigtstuhl, der die zwey auch gleichfallß eingebrochene glaeßer finster gemacht, außgebrochen, daß dann ein großes Licht gegeben ... So ist 1652 die Uhlinge Kirch gantz <tt>dealbirt</tt>, der andere <tt>pilar</tt>, so auch der Gemeinde den Prospect St. Catharinä Altar benahm, außgebrochen, ein anderer Altar, so den <tt>offerentibus ad summum (altare)</tt> Verhinderlich ebener maaß hinweggenohmen, wie dann auch das <tt>confessionalte ad altare s. Sebastiani</tt> Vom Chur transferirt, das <tt>altare s. Sebastiani</tt>, die weil in einer hötten stundt und Vieler feuchtigkeit halber alles Lihnen ward verdorben, auch keine <tt>forma altaris</tt> hatte, in den <tt>appendic</tt> ist gesetzt worden;
 
auch ist in selbem Jahr vermögh meines pitten Und ahnordnen durch den Ehr= und Achtbahen halfmann in Ramrath, hermannum
 
 
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gegen die vereinigten Niederlande. Von Februar bis August hatte das Heer des Marschalls Turenne hier Lager aufgeschlagen. Die ganze Pfarre wurde ausgesogen, vierzehn Erwachsene starben.[1]

1679 wurden in Höningen mehrere Kinder aus der Nachbarschaft getauft, deren Eltern wegen Kriegsunruhen sich dahin hatten flüchten müssen.

Die Reformation konnte hier keine Wurzeln fassen. Nur ein paar Besitzer von Muchhauschen und deren Pächter waren protestantisch.[2]

Evinghoven und Ikoven waren in früherer Zeit nach Höningen eingepfarrt. Durch die französische Organisaton wurden sie mit Oekhoven vereinigt. Die


Pfarrkirche

ist unter dem Titel Inventio s. Stephani consecrirt. Das Capitel B. M. V. in Capitolio zu Köln hatte das Patronat und die Baupflicht.[3]

Ueber den Zustand derselben im 17. Jahrhundert berichtet Pastor Norffs, wie folgt: "Dieweil durch ein unermeßlich Urtheil Gottes durchs gantze Erzstifft Köln ein allgemeines Kriegsverderben durch die beyden Hessum-Weimariensem exercitum anno 1640 eingefallen und dadurch sowoll Landt und Leuth verderbt, als auch uns gemeine Kirch und Clausen destruirt ist, Vermittelst Göttlicher hülff, da kaum ein Vestigium Unsres Gotteshauß zu Höningen Einiger kirchen verblieben, dieselbe anno 1643 durch zeitlichen P. Theodorum Norffs angefangen worden zu repariren. Anno 1650 ist denn durch mich trotz Vieler Widersprüchen ein schäußlich hultzen werk, so faciem ecclesiae gantz und zumahlen Verstellen thät, amoviert Und negst dem Ein steinerner pilar Vor dem predigtstuhl, der die zwey auch gleichfallß eingebrochene glaeßer finster gemacht, außgebrochen, daß dann ein großes Licht gegeben ... So ist 1652 die Uhlinge Kirch gantz dealbirt, der andere pilar, so auch der Gemeinde den Prospect St. Catharinä Altar benahm, außgebrochen, ein anderer Altar, so den offerentibus ad summum (altare) Verhinderlich ebener maaß hinweggenohmen, wie dann auch das confessionalte ad altare s. Sebastiani Vom Chur transferirt, das altare s. Sebastiani, die weil in einer hötten stundt und Vieler feuchtigkeit halber alles Lihnen ward verdorben, auch keine forma altaris hatte, in den appendic ist gesetzt worden;

auch ist in selbem Jahr vermögh meines pitten Und ahnordnen durch den Ehr= und Achtbahen halfmann in Ramrath, hermannum



  1. Adfuit castrum Thurin in hac paraochia causans multos morbos et obierunt 14. So ein altes Sterberegister. -
  2. Siehe unter Muchhausen. -
  3. Demnach ist zu verbessern, was bei Binterim, Erzd. Köln I 340, und Dumont, Descriptio 13 darüber gesagt ist.