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ältesten Zeiten von Holz, ja sind es im hohen Norden noch heute, wie z. B. in Finnland. Daß man aber kunstvoll aus diesem Material in alter Zeit zu bauen verstand, ist noch in Norwegen zu sehen, wo sich aus uralter Zeit einige dergleichen Kirchen erhalten haben<ref>Wir haben bekanntlich von Prof. Dahl (Landschaftsmaler in Dresden, geborenem Norweger) ein schönes Werk mit trefflichen Abbildungen der vorzeitigen Norwegischen Holz-Kirchen. Eine solche findet sich auch abgebildet in Gubitz Volkskalender vom J. 1843 S. 62.</ref>. | |||
Bis auf die Zeiten des Erzbischofs Bezelinus um 1036 war die Domkirche zu Hamburg, die Metropolitankirche des ganzen Nordens, noch von Holz und erst um diese Zeit ist von Quadersteinen die Rede, die zu dem Bau derselben veranstaltet wurden. Mit den bischöflichen Domen des Nordens war es ebenso. Der Dom zu Roeskilde kam erst um 1081 von Steinen zu Stande; vorher war er von Holz. 1102 ward zu Aarhuus, nachdem die Stadt verlegt war, der Dom erst von Holz aufgeführt, später 1201 der Bau von Steinen angefangen, welcher 1216 fertig wurde. So ward auch bei Stiftung des Klosters Reinfeld 1186 die Klosterkirche von Holz aufgeführt. Ein Gleiches hatten die Flensburger um 1248 mit ihrer Marien-Kirche gethan, und bauten dieselbe erst 1284 von Steinen. Daß nun unter den Landkirchen es viele hölzerne gab, läßt sich darnach schon vermuthen. 1205 ward noch zu Oldensworth in Eiderstedt eine solche errichtet; um 1190 geschieht der hölzernen Pfarrkirche zu Jevenstedt Erwähnung bei Gelegenheit eines Kirchenraubes durch Einbruch. Die heiligen Gefäße und die Reliquien wurden hier (wie in Nordtorf, wo die Räuber durch ein niedriges Fenster einbrachen) entwendet. Die Sicherheit also schon erforderte stärkere Bauten. In einigen Gegenden, z. B. im nördlichen Angeln, hat sich selbst die Sage erhalten, daß man, um vor Seeräubern gesicherter zu sein, die Kirchen so weit landeinwärts anlegte, als der Umfang des Kirchspiels irgend erlauben wollte. Damit hing noch etwas mehr zusammen. Es war in den Zeiten der Unsicherheit auf dem platten Lande Bedürfniß, im Nothfall einen Zufluchtsort zu haben. Auch diesem Bedürfniß kam man durch starke Kirchenbauten entgegen, und es sind Nachrichten davon aufbehalten, wie bei Ueberfällen und in Kriegszeiten die Kirchspielsleute | |||
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Version vom 1. Mai 2008, 09:46 Uhr
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ältesten Zeiten von Holz, ja sind es im hohen Norden noch heute, wie z. B. in Finnland. Daß man aber kunstvoll aus diesem Material in alter Zeit zu bauen verstand, ist noch in Norwegen zu sehen, wo sich aus uralter Zeit einige dergleichen Kirchen erhalten haben[1].
Bis auf die Zeiten des Erzbischofs Bezelinus um 1036 war die Domkirche zu Hamburg, die Metropolitankirche des ganzen Nordens, noch von Holz und erst um diese Zeit ist von Quadersteinen die Rede, die zu dem Bau derselben veranstaltet wurden. Mit den bischöflichen Domen des Nordens war es ebenso. Der Dom zu Roeskilde kam erst um 1081 von Steinen zu Stande; vorher war er von Holz. 1102 ward zu Aarhuus, nachdem die Stadt verlegt war, der Dom erst von Holz aufgeführt, später 1201 der Bau von Steinen angefangen, welcher 1216 fertig wurde. So ward auch bei Stiftung des Klosters Reinfeld 1186 die Klosterkirche von Holz aufgeführt. Ein Gleiches hatten die Flensburger um 1248 mit ihrer Marien-Kirche gethan, und bauten dieselbe erst 1284 von Steinen. Daß nun unter den Landkirchen es viele hölzerne gab, läßt sich darnach schon vermuthen. 1205 ward noch zu Oldensworth in Eiderstedt eine solche errichtet; um 1190 geschieht der hölzernen Pfarrkirche zu Jevenstedt Erwähnung bei Gelegenheit eines Kirchenraubes durch Einbruch. Die heiligen Gefäße und die Reliquien wurden hier (wie in Nordtorf, wo die Räuber durch ein niedriges Fenster einbrachen) entwendet. Die Sicherheit also schon erforderte stärkere Bauten. In einigen Gegenden, z. B. im nördlichen Angeln, hat sich selbst die Sage erhalten, daß man, um vor Seeräubern gesicherter zu sein, die Kirchen so weit landeinwärts anlegte, als der Umfang des Kirchspiels irgend erlauben wollte. Damit hing noch etwas mehr zusammen. Es war in den Zeiten der Unsicherheit auf dem platten Lande Bedürfniß, im Nothfall einen Zufluchtsort zu haben. Auch diesem Bedürfniß kam man durch starke Kirchenbauten entgegen, und es sind Nachrichten davon aufbehalten, wie bei Ueberfällen und in Kriegszeiten die Kirchspielsleute
- ↑ Wir haben bekanntlich von Prof. Dahl (Landschaftsmaler in Dresden, geborenem Norweger) ein schönes Werk mit trefflichen Abbildungen der vorzeitigen Norwegischen Holz-Kirchen. Eine solche findet sich auch abgebildet in Gubitz Volkskalender vom J. 1843 S. 62.