Urkundenbuch Oppen, Band 1/V: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. April 2008, 08:25 Uhr
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Urkundenbuch Oppen, Band 1 | |
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Vorfahren vom 16. Jahrhundert ab, fehlte immer noch, und doch reizte schon die
bisher sehr lückenhaft nachgewiesene Existenz zahlreicher hervorragender Mitglieder
der Familie aus der Zeit bis zum Jahre 1740 zur Erforschung der Quellen
ihrer Geschichte auch im neuern Zeitalter.
Namentlich war es ein Mann, dessen Verdienste um die ehrwürdige Kathedrale
einer uralten Harzstadt und ihr Hochstift ihm das rühmlichste Andenken nicht allein
laut vieler hier und dort bisher verborgener Schriftstücke, sondern viel mehr noch
durch sichtbare Monumente und Stiftungen für alle Zeiten gesichert haben, ein
Mann, dessen hohe Bedeutung für das Hochstift und den geistlichen Staat
Halberstadt bisher nur geahnt werden konnte, ehe die Forschung zahlreiche, um nicht
zu sagen zahllose Dokumente ans Licht zog, welche ihn als den auf die innern
Geschicke seines Staatsgebiets einflussreichsten Prälaten und Mitregenten darstellten:
Der Domdechant und Portenarius des Hochstifts Halberstadt,
Probst des Collegiatstifts von St. Bonifaz und Moritz daselbst, Matthias
v. Oppen, aus dem Hause Schlalach in der Mark gebürtig, der sein thatenreiches,
von Gott gesegnetes Leben am 11. April 1621 endigte, bald nach dem
Beginne jenes entsetzlichen Krieges, der Verwüstung und Verderben jeglicher Art über sein geliebtes zweites Vaterland brachte. Für die richtige Erkenntniß seines
Charakters und seiner staatsmännischen Klugheit, seines Einflusses auf die Leitung
der Geschicke des geistlichen Staates, zu dessen obersten Würdenträger er gehörte,
sind wir glücklicherweise nicht auf einzelne Urkunden beschränkt, sondern sein Leben,
sein Schaffen und Wirken in seinem eigenen und seines Hauses Interesse, ja noch
vielmehr im Dienste seiner Kirche und ihres Staatsgebietes wird uns durch ein
kostbares, von seiner eigenen Hand geschriebenes Tagebuch vorgeführt, welches die
Stürme der Vergangenheit überdauernd sich im Gewahrsam des Königlichen Staatsarchivs
zu Magdeburg befindet und als eine hochschätzbare Quelle für die Geschichte des Stifts
Halberstadt vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1621,
und für die Zeitgeschichte überhaupt, endlich der Veröffentlichung entgegengeführt wird.
Die Restaurierung eines zur Verschönerung der herrlichen Domkirche in Halberstadt vom Domdechanten Matthias v. Oppen gestiftetes Bauwerk, welche
der Besitzer des ebenfalls von diesem gegründeten Fideicommisses Alt- Gattersleben- Nachterstedt, der Königlich Dänische Kammerherr und Hofjägermeister,
Rittmeister à la suite de Armee Herr Rudolf v. Oppen-
Schilden, Herr der Herrschaft Haseldorf in Holstein, in edler hochherziger
Weise ausführen lie0, erweckte in ihm zugleich den Wunsch, zunächst den
Quellen zur Kenntniß seines berühmten Vorfahren, dessen Andenken durch ein
seinem Geschlecht zum Frommen gestiftetes Stipendium für alle Zeiten fortlebt,
nachforschen zu lassen, zugleich aber auch durch eine Sammlung der urkundlichen
Quellen zur Geschichte seines Gesammthauses, sowie durch die Abfassung einer