Urkundenbuch Oppen, Band 1/VI: Unterschied zwischen den Versionen
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Urkundenbuch Oppen, Band 1 | |
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darstellenden Geschichte desselben ebenso seinem eigenen Familiensinne Ausdruck
zu geben, als allen seinen gegenwärtigen und zukünftigen Geschlechtsvettern ein
Denkmal seiner pietätvollen Erinnerung an die Vorfahren zu überliefern.
Der mir im Frühjahr 1889 erteilte Auftrag bezog sich in erster Linie
auf die Erforschung und Sammlung der Quellen zur Geschichte und Genealogie
des Geschlechts v. Oppen im weitesten Sinne, so daß dieselbe sich auch auf die
Beschaffung von Abbildungen sämmtlicher Siegel und Wappen, der hauptsächlichsten Besitzthümer und Denkmäler des Geschlechts u. a. m. zu erstrecken hatte.
Dabei war die Bearbeitung der Stammtafeln (auch der Entwurf von Ahnentafeln
eine Hauptsache.
Was die Stammtafeln angelangt, so lagen für sie bereits mancherlei Vorarbeiten
vor. Die vornehmlichste war die vom Pfarrer M. Eilers seiner erwähnten
Chronik von Belzig inserirte. Trotzdem dass sie aus Urkunden – namentlich
aus Lehnbriefen – hervorgegangen war, zeigt si8e doch manche Mängel in Bezug
auf Vollständigkeit und Genauigkeit, wie denn auch für die ältesten Parthien
der Genealogie nicht alle Urkunden zu Gebot gestanden hatten, die mir im Laufe
meiner Forschungen ans Licht zu ziehen gelang; immerhin war aber diese Genealogie
eine unschätzbare Grundlage für ein weiteres nachprüfendes Studium. Sicher
hatten die Quellen für den Eilersschen Entwurf auch ältere in Fredersdorfbefindliche
Stammbäume und Stammtafeln, wie solche sich für kürzere Zeiträume auch
in den sächsischen Landesacten befinden, vorlegen. Die eigentlichen Lehnsacten,
welche bei den brandenburgischen und sächsischen Lehnkurien sich befanden oder zum
Teil noch befinden, waren bisher von der Benutzung ausgeschlossen gewesen.
Etwas früher noch als Eilers hatte J. Ch. Beckmann in seiner Historie des Fürstenthums
Anhalt einen genealogischen Entwurf über die v. Oppen gegeben, die zum
Anhaltischen Adel wegen der Güter Senst und Jütrichau gehörten. Dieser, dem
der Bearbeiter auch mehrere Lehnbrief-Regesten beifügte, ist übrigens viel magelhafter und dürftiger als der vorgenannte. Endlich erschien als die beste dieser Vorarbeiten
eine umfassende Genealogie des Geschlechts in neuster Zeit im Druck,
nämlich in den Jahrgängen 1879 und 1882 des in Brünn erschienen Genealogischen
Taschenbuch der deutschen adligen Häuser aus der Feder des Herrn
Regierungsassessors Dr. jur. R. v. Oppen in Plauen, Mitbesitzer von Jütrichau.
Diese vortreffliche Arbeit, die selbstverständlich auch mit Benutzung der alten genealogischen Schemata ausgeführt ist, hat das große Verdienst nicht nur der Berichtigung
zahlreicher dort vorhandener Irrthümer, sondern namentlich die Vervollständigung
der Stammreihen aus bisher nicht bekannt gewesenen, dem Herrn
Dr. v. Oppen zugänglich gewesenen Urkunden und Aktenstücken, sodann aber der
Fortführung bis auf die neuste Zeit. Eine Neubearbeitung dieser Publikation
ist in dem von Janecki herausgegebenen Handbuche des Preußischen Adels (2. Band)
für das Jahr 1893 erschienen. Dem Herrn Verfasser sind indeß bei weitem