Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/067: Unterschied zwischen den Versionen

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Raubhandwerk: an den zum Nutzen gemeiner Wohlfahrt vom Kaiser {{Sperrschrift|Maximilian}} publicirten ewigen Landfrieden kehrte er sich gar nicht in seinem fernen sichern Winkel an der Ostsee.
Raubhandwerk: an den zum Nutzen gemeiner Wohlfahrt vom Kaiser {{Sperrschrift|Maximilian}} publicirten ewigen Landfrieden kehrte er sich gar nicht in seinem fernen sichern Winkel an der Ostsee.


Die ersten Geschlechter Mecklenburgs standen an der Spitze: sie trieben Wegelagerei als Carnevalsvergnügen. Der Geschichtsschreiber des Hauscs {{Sperrschrift|Hahn}}, der Archivar {{Sperrschrift|Lisch}} schreibt: „Am 11. März 1504 klagte der Herzog {{Sperrschrift|Bogislav von Pommern}}, daß {{Sperrschrift|Heinrich Hahn}} (zu Pleetz, der {{Sperrschrift|„Bunte}}“ zubenannt)*) der Beraubung güstrow'scher Kaufleute durch pommersche Unterthanen Vorschub geleistet und einen seiner Knechte dabei gehabt habe. Am 15. April 1504 beschwert sich derselbe Herzog wiederholt, daß „die Plackerei“ aus Mecklenburg
Die ersten Geschlechter Mecklenburgs standen an der Spitze: sie trieben Wegelagerei als Carnevalsvergnügen. Der Geschichtsschreiber des Hauscs {{Sperrschrift|Hahn}}, der Archivar {{Sperrschrift|Lisch}} schreibt: „Am 11. März 1504 klagte der Herzog {{Sperrschrift|Bogislav von Pommern}}, daß {{Sperrschrift|Heinrich Hahn}} (zu Pleetz, der {{Sperrschrift|„Bunte}}“ zubenannt)<ref> Auf die Personalien des Hauses Hahn komme ich, wie erwähnt, unten mit Mehrerem zurück. Wahrscheinlich hieß „der bunte“ Heinrich Hahn so wegen seiner bunten Kleidung, die damals aufkam, und wozu namentlich die berüchtigten, aus einer Unzahl von Streifen zusammengesetzten „zerluderten“ Pluderhosen gehörten, wogegen die Geistlichkeit gewaltig in Predigten und Tractaten eiferte. Herzog Heinrich von Sachsen, der zu Freiberg Hof hielt, der Gemahl einer Mecklenburgerin, die die Stammmutter des königlichen Hauses Sachsen ist und ihm den großen Kurfürsten Moritz gebar, war wegen seiner Vorliebe zum Bunten weltbekannt. Er trug 1512 bei seiner Hochzeit eins der sonderbarsten Hochzeitskleider, die man jemals gesehen hat, denn es bestand aus gegen tausend schachweise über einander gelegten Streifen von dunkelrothem und gelbem und von rosenrothem und weißem Tuche. Leben Herzog Heinrich’s von seinem Secretair Freydinger beschrieben.</ref> der Beraubung güstrow'scher Kaufleute durch pommersche Unterthanen Vorschub geleistet und einen seiner Knechte dabei gehabt habe. Am 15. April 1504 beschwert sich derselbe Herzog wiederholt, daß „die Plackerei“ aus Mecklenburg


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:<nowiki>*</nowiki>) Auf die Personalien des Hauses Hahn komme ich, wie erwähnt, unten mit Mehrerem zurück. Wahrscheinlich hieß „der bunte“ Heinrich Hahn so wegen seiner bunten Kleidung, die damals aufkam, und wozu namentlich die berüchtigten, aus einer Unzahl von Streifen zusammengesetzten „zerluderten“ Pluderhosen gehörten, wogegen die Geistlichkeit gewaltig in Predigten und Tractaten eiferte. Herzog Heinrich von Sachsen, der zu Freiberg Hof hielt, der Gemahl einer Mecklenburgerin, die die Stammmutter des königlichen Hauses Sachsen ist und ihm den großen Kurfürsten Moritz gebar, war wegen seiner Vorliebe zum Bunten weltbekannt. Er trug 1512 bei seiner Hochzeit eins der sonderbarsten Hochzeitskleider, die man jemals gesehen hat, denn es bestand aus gegen tausend schachweise über einander gelegten Streifen von dunkelrothem und gelbem und von rosenrothem und weißem Tuche. Leben Herzog Heinrich’s von seinem Secretair Freydinger beschrieben.
 
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Version vom 13. April 2008, 14:31 Uhr

Vorlage:Geschichte der kleinen deutschen Höfe1


Raubhandwerk: an den zum Nutzen gemeiner Wohlfahrt vom Kaiser Maximilian publicirten ewigen Landfrieden kehrte er sich gar nicht in seinem fernen sichern Winkel an der Ostsee.

Die ersten Geschlechter Mecklenburgs standen an der Spitze: sie trieben Wegelagerei als Carnevalsvergnügen. Der Geschichtsschreiber des Hauscs Hahn, der Archivar Lisch schreibt: „Am 11. März 1504 klagte der Herzog Bogislav von Pommern, daß Heinrich Hahn (zu Pleetz, der „Bunte“ zubenannt)[1] der Beraubung güstrow'scher Kaufleute durch pommersche Unterthanen Vorschub geleistet und einen seiner Knechte dabei gehabt habe. Am 15. April 1504 beschwert sich derselbe Herzog wiederholt, daß „die Plackerei“ aus Mecklenburg



  1. Auf die Personalien des Hauses Hahn komme ich, wie erwähnt, unten mit Mehrerem zurück. Wahrscheinlich hieß „der bunte“ Heinrich Hahn so wegen seiner bunten Kleidung, die damals aufkam, und wozu namentlich die berüchtigten, aus einer Unzahl von Streifen zusammengesetzten „zerluderten“ Pluderhosen gehörten, wogegen die Geistlichkeit gewaltig in Predigten und Tractaten eiferte. Herzog Heinrich von Sachsen, der zu Freiberg Hof hielt, der Gemahl einer Mecklenburgerin, die die Stammmutter des königlichen Hauses Sachsen ist und ihm den großen Kurfürsten Moritz gebar, war wegen seiner Vorliebe zum Bunten weltbekannt. Er trug 1512 bei seiner Hochzeit eins der sonderbarsten Hochzeitskleider, die man jemals gesehen hat, denn es bestand aus gegen tausend schachweise über einander gelegten Streifen von dunkelrothem und gelbem und von rosenrothem und weißem Tuche. Leben Herzog Heinrich’s von seinem Secretair Freydinger beschrieben.