Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/157: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Versionen)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{DekanatGrevenbroich1883|156|170|158|unvollständig}}
{{DekanatGrevenbroich1883|156|170|158|unkorrigiert}}
von einander getrennt durch kleine Säulen mit Würfel=Kapitälen, was auf das hohe Alter der Sculpturen schließen läßt. Nach der Aussage eines Kenners sind es die ältesten Bildwerke des Rheinlandes in Stein.<ref>Aehnliche Bildwerke befinden sich in Brauweiler. Früher in der der dortigen Krypta eingemauert, sind sie bei der Restauration im rechten Seitenchore als Altaraufsatz verwandt worden.</ref>
 
In der Sacristei der neuen Kirche sind Reste eines Sacramentshäuschens angebracht, welche aus derselben Zeit wie jene Sculpturen zu sein scheinen.
 
{{Sperrschrift|Jahrgedächtnisse}} wurden für den Pfarrer 50, für den Vicar 21 gestiftet. Sie erinnern an die Familien von Schilling, von Virmont, von der Recke aus dem 16. Jahrhundert, an Franken, Olligs, Comys, Hoven, Hertelin und Hölzer aus dem 17. Jahrhundert, und Mertens, Clammer, Heister, Ackermann, Kloth, Enck, Reistorff, Lingens, Hauff und Andere aus dem 18. Jahrhundert, endlich an die Familie Sinsteden aus neuerer Zeit.
 
Eine merkwürdige Stiftung, als Kirchenstrafe auferlegt, erwähnt Pastor Enck, wie folgt:
 
Kundt und zu wissen Seye hiemit, waßgestalt demnach Dederich Müller S. Scheffen durch ein Unglück Elsgen Enck getödet, so ist demselben von hoher Obrigkeit anbefohlen, eine pitfart nach dem Scharpenhövel vor die Gestorbene zu thuen, ist aber solches nit wegen Kriegszeiten geschehen, auch  ist genannter Dederich nach länger außgestandener Krankheit hingestorben Undt laut Testamendt vor solchen schweren ganck jährlichs verordnet eine sangsehlmesse in Septembri, so geschehen solte vor obgemelte Elgsgen Enck. Weil gemelter Dederich todt, als hat die Mutter Olletgen Müllers H. Pastoren jährlichs versprochen zu bezahlen sambt dem Custodi. Und soll nach ihrem Leben von Dederich s. Erben Johann Müller oder ein Anderer an dessen platz ein Unterpfand stellen. <tt>Ita actum ad requisitionem. Scripsi et subscriosi</tt>.
::::Petrus Enck, Pastor in Gustorff.
 
Eine in Folge eines Hagelschlages vor mehr als 200 Jahren eingeführte {{Sperrschrift|Procession}} nach Bergheimerdorf wird noch alljährlich gehalten.
 
In Jahre 1687 ist unter Pastor Goebels durch die Jesuiten=Väter die {{Sperrschrift|Todangst}}= {{Sperrschrift|Bruderschaft}} eingeführt worden. In den vierziger Jahren dieses Jahrhunderts ging sie wieder ein. Dagegen besteht die uralte {{Sperrschrift|St. Sebastianus}}= {{Sperrschrift|Bruderschaft}} noch. Sie wurde 1676 in Hoffnung neuer Stiftungen wieder aufgerichtet und sollte dienen zur Beförderung christlicher Liebe im Leben und Hülfe und Fürbitte nach dem Tode.
 
 
----
<references/>

Aktuelle Version vom 13. April 2008, 10:06 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[156]
Nächste Seite>>>
[158]
Datei:Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


von einander getrennt durch kleine Säulen mit Würfel=Kapitälen, was auf das hohe Alter der Sculpturen schließen läßt. Nach der Aussage eines Kenners sind es die ältesten Bildwerke des Rheinlandes in Stein.[1]

In der Sacristei der neuen Kirche sind Reste eines Sacramentshäuschens angebracht, welche aus derselben Zeit wie jene Sculpturen zu sein scheinen.

Jahrgedächtnisse wurden für den Pfarrer 50, für den Vicar 21 gestiftet. Sie erinnern an die Familien von Schilling, von Virmont, von der Recke aus dem 16. Jahrhundert, an Franken, Olligs, Comys, Hoven, Hertelin und Hölzer aus dem 17. Jahrhundert, und Mertens, Clammer, Heister, Ackermann, Kloth, Enck, Reistorff, Lingens, Hauff und Andere aus dem 18. Jahrhundert, endlich an die Familie Sinsteden aus neuerer Zeit.

Eine merkwürdige Stiftung, als Kirchenstrafe auferlegt, erwähnt Pastor Enck, wie folgt:

Kundt und zu wissen Seye hiemit, waßgestalt demnach Dederich Müller S. Scheffen durch ein Unglück Elsgen Enck getödet, so ist demselben von hoher Obrigkeit anbefohlen, eine pitfart nach dem Scharpenhövel vor die Gestorbene zu thuen, ist aber solches nit wegen Kriegszeiten geschehen, auch ist genannter Dederich nach länger außgestandener Krankheit hingestorben Undt laut Testamendt vor solchen schweren ganck jährlichs verordnet eine sangsehlmesse in Septembri, so geschehen solte vor obgemelte Elgsgen Enck. Weil gemelter Dederich todt, als hat die Mutter Olletgen Müllers H. Pastoren jährlichs versprochen zu bezahlen sambt dem Custodi. Und soll nach ihrem Leben von Dederich s. Erben Johann Müller oder ein Anderer an dessen platz ein Unterpfand stellen. Ita actum ad requisitionem. Scripsi et subscriosi.

Petrus Enck, Pastor in Gustorff.

Eine in Folge eines Hagelschlages vor mehr als 200 Jahren eingeführte Procession nach Bergheimerdorf wird noch alljährlich gehalten.

In Jahre 1687 ist unter Pastor Goebels durch die Jesuiten=Väter die Todangst= Bruderschaft eingeführt worden. In den vierziger Jahren dieses Jahrhunderts ging sie wieder ein. Dagegen besteht die uralte St. Sebastianus= Bruderschaft noch. Sie wurde 1676 in Hoffnung neuer Stiftungen wieder aufgerichtet und sollte dienen zur Beförderung christlicher Liebe im Leben und Hülfe und Fürbitte nach dem Tode.



  1. Aehnliche Bildwerke befinden sich in Brauweiler. Früher in der der dortigen Krypta eingemauert, sind sie bei der Restauration im rechten Seitenchore als Altaraufsatz verwandt worden.