Deutsche und französische Kultur im Elsass/025: Unterschied zwischen den Versionen
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Fassen wir nach diesen allgemeinen Betrachtungen die geistige Kultur der Elsässer im 19. Jahrhundert ins Auge, so ist die Thatsache unbestreitbar, dass sie in diesem ganzen Zeitraum auf einem sehr niederen Standpunkt gestanden hat und noch heute steht. Dieser Tiefstand geistiger Kultur im Elsass ist um so auffallender, weil er mit einer nicht gewöhnlichen Intelligenz der Bevölkerung und guten äusseren Manieren Hand in Hand geht. Auch hat sich diese Intelligenz auf mancherlei Gebieten des praktischen Lebens hervorragend bethätigt. Aber die Volksbildung, d. h. im Gegensatz zur natürlichen Anlage, das durch Unterricht und Tradition geweckte und gestaltete geistige Leben des Volkes, zeigte gerade im Elsass eine ausgesprochene Rückständigkeit | Fassen wir nach diesen allgemeinen Betrachtungen die geistige Kultur der Elsässer im 19. Jahrhundert ins Auge, so ist die Thatsache unbestreitbar, dass sie in diesem ganzen Zeitraum auf einem sehr niederen Standpunkt gestanden hat und noch heute steht. Dieser Tiefstand geistiger Kultur im Elsass ist um so auffallender, weil er mit einer nicht gewöhnlichen Intelligenz der Bevölkerung und guten äusseren Manieren Hand in Hand geht. Auch hat sich diese Intelligenz auf mancherlei Gebieten des praktischen Lebens hervorragend bethätigt. Aber die Volksbildung, d. h. im Gegensatz zur natürlichen Anlage, das durch Unterricht und Tradition geweckte und gestaltete geistige Leben des Volkes, zeigte gerade im Elsass eine ausgesprochene Rückständigkeit und unvollkommene Entwickelung. | ||
Als Folge und Äusserung dieses Mangels an Geistesbildung erscheint die relative Unfruchtbarkeit des Landes an solchen hervorragenden Männern, die in der Volksbildung ihre notwendigen Entstehungs- und Existenzbedingungen haben. An bedeutenden Staatsmännern, Dichtern oder Gelehrten ist das Elsass des 19. Jahrhunderts sehr arm gewesen. | Als Folge und Äusserung dieses Mangels an Geistesbildung erscheint die relative Unfruchtbarkeit des Landes an solchen hervorragenden Männern, die in der Volksbildung ihre notwendigen Entstehungs- und Existenzbedingungen haben. An bedeutenden Staatsmännern, Dichtern oder Gelehrten ist das Elsass des 19. Jahrhunderts sehr arm gewesen. | ||
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DEUTSCHE UND FRANZÖSISCHE KULTUR
IM ELSASS.
I. DIE KULTUR DER ELSÄSSER.
DIE RELIGIÖSE UND GEISTIGE KULTUR.
(Fortsetzung.)
Fassen wir nach diesen allgemeinen Betrachtungen die geistige Kultur der Elsässer im 19. Jahrhundert ins Auge, so ist die Thatsache unbestreitbar, dass sie in diesem ganzen Zeitraum auf einem sehr niederen Standpunkt gestanden hat und noch heute steht. Dieser Tiefstand geistiger Kultur im Elsass ist um so auffallender, weil er mit einer nicht gewöhnlichen Intelligenz der Bevölkerung und guten äusseren Manieren Hand in Hand geht. Auch hat sich diese Intelligenz auf mancherlei Gebieten des praktischen Lebens hervorragend bethätigt. Aber die Volksbildung, d. h. im Gegensatz zur natürlichen Anlage, das durch Unterricht und Tradition geweckte und gestaltete geistige Leben des Volkes, zeigte gerade im Elsass eine ausgesprochene Rückständigkeit und unvollkommene Entwickelung.
Als Folge und Äusserung dieses Mangels an Geistesbildung erscheint die relative Unfruchtbarkeit des Landes an solchen hervorragenden Männern, die in der Volksbildung ihre notwendigen Entstehungs- und Existenzbedingungen haben. An bedeutenden Staatsmännern, Dichtern oder Gelehrten ist das Elsass des 19. Jahrhunderts sehr arm gewesen.