Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/298: Unterschied zwischen den Versionen

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<center> <big>298</big> II. Uebersicht der Geschichte und Zustände des Landes ec.</center>




1361; dann wegen Beeinträchtigung des Heringsfanges bei Schonen 1368 besonders brach der Sturm wider ihn aus, und er verließ das Reich, in welches Schweden, Mecklenburgische Fürsten, Hanseaten und Holsteiner sich zu theilen gedachten, die Großen des Reichs, die mit jenen sich verbanden, auch nicht leer auszugehen vermeinten. Aber es kam doch nicht so: Waldemar kam wieder zu Kräften von 1371 an; er wußte selbst in Schleswig Boben zu gewinnen. Von der verwittweten Herzogin Riccardis erlangte er, daß sie 1373 am Neujahrstage sich in des Königs Schutz begab sammt ihrem ganzen Leibgedinge, nämlich Alsen mit beiden Schlössern, Nübelharde d. i. Sundewith, Lundtostharde, Riisharde, Sloxharde und Hviddingharde, und das alles ward vom Könige besetzt ''<sup>(17)</sup>''. Nun ging es wider die Friesen, besonders die südlichen an der Eider 1374 im Februar. Sie wurden schwer beschatzt und in Unterthänigkeit gebracht. Selbigen Jahres im Sommer, 24. Juni, übertrug Herzog Heinrich dem Könige das Einlösungsrecht an Gottorf mit Schleswig, Flensburg, Eckernförde, dem Dänischen Wohld und der ganzen Vogtei, nebst den dazu gehörigen Friesen, welches alles noch immer uneingelöst in der Gewalt der Holsteinischen Grafen Heinrich und Claus war, die freilich auf geschehene Kündigung der Pfandschaft von Seiten des Königs nicht eingehen wollten. So war alles bereit von Dänischer Seite, das Herzogthum in Besitz zu nehmen bei dem zu erwartenden unbeerbten Ableben des Herzogs. Und dieses erfolgte. Wir wissen nicht einmal genau den Tag, an welchem Abels Stamm erlosch. Es war im Herbst 1375 jedenfalls vor dem 25. September. Am 24. Oktober 1375 aber erlosch auch Svend Estridsens Mannesstamm mit König Waldemar Christophersen.
1361; dann wegen Beeinträchtigung des Heringsfanges bei Schonen 1368 besonders brach der Sturm wider ihn aus, und er verließ das Reich, in welches Schweden, Mecklenburgische Fürsten, Hanseaten und Holsteiner sich zu theilen gedachten, die Großen des Reichs, die mit jenen sich verbanden, auch nicht leer auszugehen vermeinten. Aber es kam doch nicht so: Waldemar kam wieder zu Kräften von 1371 an; er wußte selbst in Schleswig Boben zu gewinnen. Von der verwittweten Herzogin Riccardis erlangte er, daß sie 1373 am Neujahrstage sich in des Königs Schutz begab sammt ihrem ganzen Leibgedinge, nämlich Alsen mit beiden Schlössern, Nübelharde d. i. Sundewith, Lundtostharde, Riisharde, Sloxharde und Hviddingharde, und das alles ward vom Könige besetzt .<ref>Vgl. Hansen, Streitigkeiten über Alsen, im 3. Bande des Archivs für St. u. K. Gesch. 424 ff.</ref>Nun ging es wider die Friesen, besonders die südlichen an der Eider 1374 im Februar. Sie wurden schwer beschatzt und in Unterthänigkeit gebracht. Selbigen Jahres im Sommer, 24. Juni, übertrug Herzog Heinrich dem Könige das Einlösungsrecht an Gottorf mit Schleswig, Flensburg, Eckernförde, dem Dänischen Wohld und der ganzen Vogtei, nebst den dazu gehörigen Friesen, welches alles noch immer uneingelöst in der Gewalt der Holsteinischen Grafen Heinrich und Claus war, die freilich auf geschehene Kündigung der Pfandschaft von Seiten des Königs nicht eingehen wollten. So war alles bereit von Dänischer Seite, das Herzogthum in Besitz zu nehmen bei dem zu erwartenden unbeerbten Ableben des Herzogs. Und dieses erfolgte. Wir wissen nicht einmal genau den Tag, an welchem Abels Stamm erlosch. Es war im Herbst 1375 jedenfalls vor dem 25. September. Am 24. Oktober 1375 aber erlosch auch Svend Estridsens Mannesstamm mit König Waldemar Christophersen.


Das mußte nun große Veränderungen bringen. Schnell griffen die Holsteinischen Grafen, Heinrich der Eiserne und Claus zu, und in Kurzem war das Herzogthum ihr, während ihr Vetter Adolph, Johann des Milden Sohn, es mit den Dänen hielt. Die Königsfriesen kamen nun an die Reihe. 1377 im Januar huldigten die Bökingharder Gerhards Söhnen; bis aber alle Friesen sich ihnen ergaben, das dauerte noch lang. Im Reiche kam es dahin, daß
Das mußte nun große Veränderungen bringen. Schnell griffen die Holsteinischen Grafen, Heinrich der Eiserne und Claus zu, und in Kurzem war das Herzogthum ihr, während ihr Vetter Adolph, Johann des Milden Sohn, es mit den Dänen hielt. Die Königsfriesen kamen nun an die Reihe. 1377 im Januar huldigten die Bökingharder Gerhards Söhnen; bis aber alle Friesen sich ihnen ergaben, das dauerte noch lang. Im Reiche kam es dahin, daß


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''<sup>(17)</sup> Vgl. Hansen, Streitigkeiten über Alsen, im 3. Bande des Archivs für St. u. K. Gesch. 424 ff.''
<references/>

Aktuelle Version vom 6. April 2008, 09:49 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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1361; dann wegen Beeinträchtigung des Heringsfanges bei Schonen 1368 besonders brach der Sturm wider ihn aus, und er verließ das Reich, in welches Schweden, Mecklenburgische Fürsten, Hanseaten und Holsteiner sich zu theilen gedachten, die Großen des Reichs, die mit jenen sich verbanden, auch nicht leer auszugehen vermeinten. Aber es kam doch nicht so: Waldemar kam wieder zu Kräften von 1371 an; er wußte selbst in Schleswig Boben zu gewinnen. Von der verwittweten Herzogin Riccardis erlangte er, daß sie 1373 am Neujahrstage sich in des Königs Schutz begab sammt ihrem ganzen Leibgedinge, nämlich Alsen mit beiden Schlössern, Nübelharde d. i. Sundewith, Lundtostharde, Riisharde, Sloxharde und Hviddingharde, und das alles ward vom Könige besetzt .[1]Nun ging es wider die Friesen, besonders die südlichen an der Eider 1374 im Februar. Sie wurden schwer beschatzt und in Unterthänigkeit gebracht. Selbigen Jahres im Sommer, 24. Juni, übertrug Herzog Heinrich dem Könige das Einlösungsrecht an Gottorf mit Schleswig, Flensburg, Eckernförde, dem Dänischen Wohld und der ganzen Vogtei, nebst den dazu gehörigen Friesen, welches alles noch immer uneingelöst in der Gewalt der Holsteinischen Grafen Heinrich und Claus war, die freilich auf geschehene Kündigung der Pfandschaft von Seiten des Königs nicht eingehen wollten. So war alles bereit von Dänischer Seite, das Herzogthum in Besitz zu nehmen bei dem zu erwartenden unbeerbten Ableben des Herzogs. Und dieses erfolgte. Wir wissen nicht einmal genau den Tag, an welchem Abels Stamm erlosch. Es war im Herbst 1375 jedenfalls vor dem 25. September. Am 24. Oktober 1375 aber erlosch auch Svend Estridsens Mannesstamm mit König Waldemar Christophersen.

Das mußte nun große Veränderungen bringen. Schnell griffen die Holsteinischen Grafen, Heinrich der Eiserne und Claus zu, und in Kurzem war das Herzogthum ihr, während ihr Vetter Adolph, Johann des Milden Sohn, es mit den Dänen hielt. Die Königsfriesen kamen nun an die Reihe. 1377 im Januar huldigten die Bökingharder Gerhards Söhnen; bis aber alle Friesen sich ihnen ergaben, das dauerte noch lang. Im Reiche kam es dahin, daß


  1. Vgl. Hansen, Streitigkeiten über Alsen, im 3. Bande des Archivs für St. u. K. Gesch. 424 ff.