Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/142: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Aufhebung der Klöster im Jahre 1802 ging Kloster mit Kirche und Umgebung in das Eigenthum des Kaufmannes Friedrich Koch über. Derselbe legte dort eine Fabrik an und richtete den untern Theil der Kirche zu einer Schmiede und Schlosserwerkstätte, den mittlern zum Betriebe einer Wollspinnerei  ein. Als Koch sallirte und und das Kloster mit der Kirche zum Verkauf kam, steigerte Joseph Foveaux von Köln dasselbe an und übertrug sämmtliche Realitäten durch Act vor Notar Hermens vom 23. August 1823 für die Summe von 4615 Thaler der Kirchenverwaltung. Die Kaufschillinge wurden theilweise bezahlt aus dem Material der inzwischen zusammengestürzten Pfarrkirche, dem Verkaufe der Küsterei und des Armenhauses. Da diese Erträge aber noch lange nicht hinreichten, so kam ein Vertrag mit der Civilgemeinde am 11. September 1835 zu Stande, wonach diese die Zahlung von 3150 Thalern übernahm, der Kirchenvorstand dagegen mehrere zum Kloster gehörige Räume und Parzellen abtrat.
 
Seit 1854 besitzt die Kirche eine {{Sperrschrift|Relique}} des  h. Hubertus, des zweiten Pfarrpatrones, welche während der Octav des Festes zur Verehrung ausgestellt wird. Ein Ablaßbreve vom selben Jahre gewährt den Besuchern der Kirche unter den gewöhnlichen Bedingungen während der Octav einen vollkommenen Ablaß. Auch erfreut sich die Kirche einer kleinen Partikel vom h. Kreuze.
 
{{Sperrschrift|Jahrgedächtnisse}} sind 75 gestiftet, 53 als Sang= und 22 als Lesemessen. Unter jenen sind die Familien Krapoll, Wetzel  und Pelzer, Kessler, Lichtschlag, Hagen und Förster, Bohlen, Nakötter, Havers, Astrupp, Derath, Kothen und Schnorrenberg vertreten.
 
Eine alte {{Sperrschrift|Bruderschaft}} zur Verehrung des h. Joseph ist längst eingegangen. Der Prior Bernardus Freidel schrieb darüber ein Werkchen, betitelt: <tt>Lilictum Comipaludanum,</tt> das ist, Grevenbroicher Lilienthal von der dem glorreichen Schutzpatron, dem Patriarchen Joseph zu Ehren im Kloster zu Grevenbroich aufgerichteten Bruderschaft. Gedruckt zu Köln 1669".<ref><tt>Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis,</tt> 32.</ref> Von einer noch ältern Bruderschaft reden die Erkundigungsbücher vom Jahre 1550. "Es sagen und klagen die Bürgermeister und Gemeinde, daß unser lieben Frauen= und Barbara=Bruderschaft aldair gestifftiget ist. Obgemelter Broderschafft jährliche renth ist ein Malder Korns nu in das 28. Jair. Noch hait obgenannte Broderschafft vier Malder Roggen jairlichs und 24 Morgen landts" Eine dritte Bruderschaft, die nicht mehr existirt, war die vom h. Sebastianus. Unter Pastor Schwan (1845-1860) ist das derselben zugehörige Silber zu einem Rauchfasse verwendet worden. Seit 1837 besteht die Bruderschaft von
 
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Nach Aufhebung der Klöster im Jahre 1802 ging Kloster mit Kirche und Umgebung in das Eigenthum des Kaufmannes Friedrich Koch über. Derselbe legte dort eine Fabrik an und richtete den untern Theil der Kirche zu einer Schmiede und Schlosserwerkstätte, den mittlern zum Betriebe einer Wollspinnerei ein. Als Koch sallirte und und das Kloster mit der Kirche zum Verkauf kam, steigerte Joseph Foveaux von Köln dasselbe an und übertrug sämmtliche Realitäten durch Act vor Notar Hermens vom 23. August 1823 für die Summe von 4615 Thaler der Kirchenverwaltung. Die Kaufschillinge wurden theilweise bezahlt aus dem Material der inzwischen zusammengestürzten Pfarrkirche, dem Verkaufe der Küsterei und des Armenhauses. Da diese Erträge aber noch lange nicht hinreichten, so kam ein Vertrag mit der Civilgemeinde am 11. September 1835 zu Stande, wonach diese die Zahlung von 3150 Thalern übernahm, der Kirchenvorstand dagegen mehrere zum Kloster gehörige Räume und Parzellen abtrat.

Seit 1854 besitzt die Kirche eine Relique des h. Hubertus, des zweiten Pfarrpatrones, welche während der Octav des Festes zur Verehrung ausgestellt wird. Ein Ablaßbreve vom selben Jahre gewährt den Besuchern der Kirche unter den gewöhnlichen Bedingungen während der Octav einen vollkommenen Ablaß. Auch erfreut sich die Kirche einer kleinen Partikel vom h. Kreuze.

Jahrgedächtnisse sind 75 gestiftet, 53 als Sang= und 22 als Lesemessen. Unter jenen sind die Familien Krapoll, Wetzel und Pelzer, Kessler, Lichtschlag, Hagen und Förster, Bohlen, Nakötter, Havers, Astrupp, Derath, Kothen und Schnorrenberg vertreten.

Eine alte Bruderschaft zur Verehrung des h. Joseph ist längst eingegangen. Der Prior Bernardus Freidel schrieb darüber ein Werkchen, betitelt: Lilictum Comipaludanum, das ist, Grevenbroicher Lilienthal von der dem glorreichen Schutzpatron, dem Patriarchen Joseph zu Ehren im Kloster zu Grevenbroich aufgerichteten Bruderschaft. Gedruckt zu Köln 1669".[1] Von einer noch ältern Bruderschaft reden die Erkundigungsbücher vom Jahre 1550. "Es sagen und klagen die Bürgermeister und Gemeinde, daß unser lieben Frauen= und Barbara=Bruderschaft aldair gestifftiget ist. Obgemelter Broderschafft jährliche renth ist ein Malder Korns nu in das 28. Jair. Noch hait obgenannte Broderschafft vier Malder Roggen jairlichs und 24 Morgen landts" Eine dritte Bruderschaft, die nicht mehr existirt, war die vom h. Sebastianus. Unter Pastor Schwan (1845-1860) ist das derselben zugehörige Silber zu einem Rauchfasse verwendet worden. Seit 1837 besteht die Bruderschaft von


  1. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis, 32.