Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/140: Unterschied zwischen den Versionen
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sieben Gulden, der auf genannten Hause zu Gunsten des Klosters lastete, für immer extinguirt sein. Sollte die Stadt das Haus repariren oder neu aufbauen, so wollen Prior und Conventualen gestatten, dasselbe auf die lange Seite der Kirchhofsmauer zu legen und mit nöthigen Fenstern, geschützt durch eiserne Stäbe, zu versehen, damit dem Kloster dadurch keine Unfreiheit verursacht werde ... Jenes Haus ist das jetztige Spickernagel'sche Haus. | |||
Außer vielen andern Schenkungen verdient noch die der Margaretha Grünreiß, Wittwe Nobis aus Aldenrath, Erwähnung; sie vermachte nämlich 1708 den Mönchen 70 Reichsthaler zur Stiftung eines Anniversars an den vier Quatemperzeiten. | |||
Die Gesammteinkünfte des Klosters betrugen im Jahre 1738 350 Malter Korn, 130 Malter Gerste, 10 Malter Weizen, 22 Malter Hafer und viele Geldrenten. Nach dem "Hauptbuche und Verzeichnisse der im Jülich=Aachener Bezirk im Jahre 1795 befindlichen geistlichen Ländereien" besaß das Kloster dort 481 Morgen Land, 90 Morgen Zehnten und 10 Morgen Büsche. | |||
Trotz alledem war dasselbe durch schlechte Verwaltung bereits unter dem Prior Nicolaus von Nivelle um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Schulden gerathen. Die kriegerischen Zeiten vermehrten dieselben. Zur Erleichterung iher bedrängten Lage mußten Prior und Convent 1728 gegen Zins 400 Gulden aufnehmen. Auch ist das Kloster im Laufe der Jahre von den Schicksalen menschlicher Gebrechlichkeiten heimgesucht worden. Die drei Lilien, die es im Wappen führte, sind nicht immer makellos geblieben und die drei Halbmonde nicht ohne Flecken. | |||
1378 wurde Grevenbroich, das, wie schon bemerkt, früher zu Allrath gehörte, zur Pfarre erhoben und dem Kloster incorporirt.<ref><tt>Dumont, Descriptio,</tt> 11.</ref> Der jedesmalige Prior war meist zugleich Pfarrer. Die Klosterkirche hatte drei Altäre; das Schiff war 45 Fuß lang und 29 Fuß breit, der Chor 72 Fuß lang und 29 Fuß breit. Außerdem befand sich im Kloster eine Kapelle zum h. Laurentius mit einem Altare. In der Klosterkirche hatten die Grafen von Kessel ihre Grabstätte. Vor dem Hochaltar ruhte der Stifter, gestorben 1305, mit seiner Gattin. Im Schiffe befindet sich noch eine große Grabplatte mit den Namen: Welter von der Ark 1557 und Gertrud Broich 1580, und dem Wappen: drei Seeblätter und zwei gekrenzte Schwerter. Der hübsche gothische Chor hat in der letzen Zeit eine Restauration erfahren. Das vermauerte Maßwerk des Mittelfensters ist bloß gelegt und mit einem Glasgemälde versehen, und ein | |||
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sieben Gulden, der auf genannten Hause zu Gunsten des Klosters lastete, für immer extinguirt sein. Sollte die Stadt das Haus repariren oder neu aufbauen, so wollen Prior und Conventualen gestatten, dasselbe auf die lange Seite der Kirchhofsmauer zu legen und mit nöthigen Fenstern, geschützt durch eiserne Stäbe, zu versehen, damit dem Kloster dadurch keine Unfreiheit verursacht werde ... Jenes Haus ist das jetztige Spickernagel'sche Haus.
Außer vielen andern Schenkungen verdient noch die der Margaretha Grünreiß, Wittwe Nobis aus Aldenrath, Erwähnung; sie vermachte nämlich 1708 den Mönchen 70 Reichsthaler zur Stiftung eines Anniversars an den vier Quatemperzeiten.
Die Gesammteinkünfte des Klosters betrugen im Jahre 1738 350 Malter Korn, 130 Malter Gerste, 10 Malter Weizen, 22 Malter Hafer und viele Geldrenten. Nach dem "Hauptbuche und Verzeichnisse der im Jülich=Aachener Bezirk im Jahre 1795 befindlichen geistlichen Ländereien" besaß das Kloster dort 481 Morgen Land, 90 Morgen Zehnten und 10 Morgen Büsche.
Trotz alledem war dasselbe durch schlechte Verwaltung bereits unter dem Prior Nicolaus von Nivelle um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Schulden gerathen. Die kriegerischen Zeiten vermehrten dieselben. Zur Erleichterung iher bedrängten Lage mußten Prior und Convent 1728 gegen Zins 400 Gulden aufnehmen. Auch ist das Kloster im Laufe der Jahre von den Schicksalen menschlicher Gebrechlichkeiten heimgesucht worden. Die drei Lilien, die es im Wappen führte, sind nicht immer makellos geblieben und die drei Halbmonde nicht ohne Flecken.
1378 wurde Grevenbroich, das, wie schon bemerkt, früher zu Allrath gehörte, zur Pfarre erhoben und dem Kloster incorporirt.[1] Der jedesmalige Prior war meist zugleich Pfarrer. Die Klosterkirche hatte drei Altäre; das Schiff war 45 Fuß lang und 29 Fuß breit, der Chor 72 Fuß lang und 29 Fuß breit. Außerdem befand sich im Kloster eine Kapelle zum h. Laurentius mit einem Altare. In der Klosterkirche hatten die Grafen von Kessel ihre Grabstätte. Vor dem Hochaltar ruhte der Stifter, gestorben 1305, mit seiner Gattin. Im Schiffe befindet sich noch eine große Grabplatte mit den Namen: Welter von der Ark 1557 und Gertrud Broich 1580, und dem Wappen: drei Seeblätter und zwei gekrenzte Schwerter. Der hübsche gothische Chor hat in der letzen Zeit eine Restauration erfahren. Das vermauerte Maßwerk des Mittelfensters ist bloß gelegt und mit einem Glasgemälde versehen, und ein
- ↑ Dumont, Descriptio, 11.