Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/173: Unterschied zwischen den Versionen
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er später Fühnen oder nicht? In einem Briefe des Papstes Alexander II., aus dem Adam (IV, 43) etwas anführt (freilich ohne Jahreszahl, aber der gedachte Papst regierte 1061 bis 1073), und der an die Bischöfe im Reiche Dänemark gerichtet ist, wird gesagt, ein gewisser Ekbertus (nach anderer Lesart Edbertus), Farrischer Bischof <tt>(Farriensis Episcopus)</tt> habe, in viele Verbrechen verwickelt, nachdem er drei Jahre hindurch vor die Synode berufen worden, es verweigert zu kommen und zwar auf Anrathen einiger der Dänischen Bischöfe. Der Erzbischof habe sich darüber beklagt, und die Bischöfe werden vermahnt, davon abzustehen. Es fragt sich nun, ob dieser Ekbert oder Edbert mit dem vorhin erwähnten Eilbert Eine Person sei. Ein Ekbert oder Edbert kommt sonst nicht vor. Da er <tt>Farriensis Episcopus</tt> heißt und die Namensähnlichkeit da ist, hat man keinen Anstand genommen, ihn für jenen Eilbert zu halten. Aber, so müßte man denn annehmen, es sei auf Helgoland ein Bisthum errichtet, wovon sich doch sonst durchaus keine Spur findet, denn ein Kloster mit einigen Mönchen ist doch keinesfalls ein Bisthum. Und wiederum ist auch zu bemerken, daß Helgoland außer in der besprochenen Stelle des Adam nirgends weder früher noch später unter dem Namen Farria vorkommt. Man mag die Stelle wenden, wie man will, so kommt man nicht zurecht. Entweder findet wirklich bei Adam eine Verwechselung Statt, oder man muß von einer etwa künftig ans Licht kommenden besseren Handschrift Aufklärung erwarten, denn schwerlich liegt die Stelle uns ganz fehlerfrei vor. | er später Fühnen oder nicht? In einem Briefe des Papstes Alexander II., aus dem Adam (IV, 43) etwas anführt (freilich ohne Jahreszahl, aber der gedachte Papst regierte 1061 bis 1073), und der an die Bischöfe im Reiche Dänemark gerichtet ist, wird gesagt, ein gewisser Ekbertus (nach anderer Lesart Edbertus), Farrischer Bischof <tt>(Farriensis Episcopus)</tt> habe, in viele Verbrechen verwickelt, nachdem er drei Jahre hindurch vor die Synode berufen worden, es verweigert zu kommen und zwar auf Anrathen einiger der Dänischen Bischöfe. Der Erzbischof habe sich darüber beklagt, und die Bischöfe werden vermahnt, davon abzustehen. Es fragt sich nun, ob dieser Ekbert oder Edbert mit dem vorhin erwähnten Eilbert Eine Person sei. Ein Ekbert oder Edbert kommt sonst nicht vor. Da er <tt>Farriensis Episcopus</tt> heißt und die Namensähnlichkeit da ist, hat man keinen Anstand genommen, ihn für jenen Eilbert zu halten. Aber, so müßte man denn annehmen, es sei auf Helgoland ein Bisthum errichtet, wovon sich doch sonst durchaus keine Spur findet, denn ein Kloster mit einigen Mönchen ist doch keinesfalls ein Bisthum. Und wiederum ist auch zu bemerken, daß Helgoland außer in der besprochenen Stelle des Adam nirgends weder früher noch später unter dem Namen Farria vorkommt. Man mag die Stelle wenden, wie man will, so kommt man nicht zurecht. Entweder findet wirklich bei Adam eine Verwechselung Statt, oder man muß von einer etwa künftig ans Licht kommenden besseren Handschrift Aufklärung erwarten, denn schwerlich liegt die Stelle uns ganz fehlerfrei vor.<ref> Leider ist uns die neue Ausgabe Adam's nicht zur Hand.</ref>Und so ist denn vor der Hand darauf zu verzichten, geschichtliche Thatsachen auf diese Stelle zu gründen. Erwähnt mag übrigens noch werden, daß die späteren Bischöfe auf den Färöern allerdings <tt>Episcopi Farenses</tt> heißen, in dem mangelhaften Register derselben aber kein Ekbert vorkommt.<ref>Hvidtfeld Bisper Krönike 112: <tt>Episcopi Farenses: Gudmundus, Martinus, Rodius, Sveno, Sercuirus consecr. 1216 etc.</tt></ref> Ferner daß in den zu Odensee vorhandenen Registern der Fühnischen Bischöfe die Reihenfolge derselben erst mit Hubald ums Jahr 1086 anfängt und darin Eilbert nicht vorkommt (so wenig als der frühere Regnerus zu Knud des Gr. Zeiten),<ref> S. Hvidtfelds Bisper-Krönike S. 37. <tt>Cornel. ab Hamsfort Series Episcoporum in Fionia Othoniensium,</tt> Dänische Bibl. 9tes</ref> | ||
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Version vom 5. April 2008, 08:55 Uhr
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er später Fühnen oder nicht? In einem Briefe des Papstes Alexander II., aus dem Adam (IV, 43) etwas anführt (freilich ohne Jahreszahl, aber der gedachte Papst regierte 1061 bis 1073), und der an die Bischöfe im Reiche Dänemark gerichtet ist, wird gesagt, ein gewisser Ekbertus (nach anderer Lesart Edbertus), Farrischer Bischof (Farriensis Episcopus) habe, in viele Verbrechen verwickelt, nachdem er drei Jahre hindurch vor die Synode berufen worden, es verweigert zu kommen und zwar auf Anrathen einiger der Dänischen Bischöfe. Der Erzbischof habe sich darüber beklagt, und die Bischöfe werden vermahnt, davon abzustehen. Es fragt sich nun, ob dieser Ekbert oder Edbert mit dem vorhin erwähnten Eilbert Eine Person sei. Ein Ekbert oder Edbert kommt sonst nicht vor. Da er Farriensis Episcopus heißt und die Namensähnlichkeit da ist, hat man keinen Anstand genommen, ihn für jenen Eilbert zu halten. Aber, so müßte man denn annehmen, es sei auf Helgoland ein Bisthum errichtet, wovon sich doch sonst durchaus keine Spur findet, denn ein Kloster mit einigen Mönchen ist doch keinesfalls ein Bisthum. Und wiederum ist auch zu bemerken, daß Helgoland außer in der besprochenen Stelle des Adam nirgends weder früher noch später unter dem Namen Farria vorkommt. Man mag die Stelle wenden, wie man will, so kommt man nicht zurecht. Entweder findet wirklich bei Adam eine Verwechselung Statt, oder man muß von einer etwa künftig ans Licht kommenden besseren Handschrift Aufklärung erwarten, denn schwerlich liegt die Stelle uns ganz fehlerfrei vor.[1]Und so ist denn vor der Hand darauf zu verzichten, geschichtliche Thatsachen auf diese Stelle zu gründen. Erwähnt mag übrigens noch werden, daß die späteren Bischöfe auf den Färöern allerdings Episcopi Farenses heißen, in dem mangelhaften Register derselben aber kein Ekbert vorkommt.[2] Ferner daß in den zu Odensee vorhandenen Registern der Fühnischen Bischöfe die Reihenfolge derselben erst mit Hubald ums Jahr 1086 anfängt und darin Eilbert nicht vorkommt (so wenig als der frühere Regnerus zu Knud des Gr. Zeiten),[3]
wodurch es denn auch in