Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/157: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Nordjütländischen Syssel verblieben alle dem Ripenschen Bisthum, von den Südjütländischen aber ward zuerst Barwith-Syssel durch die Gränzlinie, die an der Schottburger-Au recht in der Mitte zwischen Ost- und Westsee ihren Anfang nahm, also getheilt, daß von Frös-Harde die östlichste Spitze (das jetzige Kirchspiel Schottburg) zu Schleswig kam, von Gram-Harde die westliche Spitze (Skrydstrup, Nustrup, Gram) zu Ripen. Demnächst durchschnitt die Gränze Ellum-Syssel in der Weise, daß von der Rangstrup-Harde die östliche Spitze wiederum dem Stifte Schleswig verblieb (Oster-Lügum) und zog sich dann, der Scheide zwischen Rangstrup-Harde und Ries-Harde folgend bis zur Arnau, und mit dieser, die nachher durch andre Bäche verstärkt Widau (Hvid-Aa) heißt, zur Westsee, wodurch denn von Ellum-Syssel außer Sundewith, Ries-Harde und Lundtoft-Harde auch die Schlux- und Karr-Harde dem Stift Schleswig verblieben, während der ganze nordwestliche Theil von Ellum-Syssel, wozu selbst Ripen gerechnet ward, dem in dieser Stadt bestehenden Bisthum zufiel. Betrachtet man dies genauer auf der Karte, so begreift sich freilich leicht, daß man einen gewissen Umkreis um Ripen dem dortigen Bisthume zulegen wollte, weniger aber, warum man den Schleswiger Sprengel an der Ostküste längs dem kleinen Belt bis an den Koldinger Fjord hinaufreichen ließ. Es läßt sich dies nicht wohl anders erklären, als durch die Vermuthung, daß bereits, als noch die bischöflichen Sprengel nicht genau begränzte Misstons-Distrikte waren, in dieser Gegend von Schleswig aus etwas für die Pflanzung des Christenthums geschehen sei, und man denkt, wenn man sich einen dafür geeigneten Ort vorstellen will, zunächst an Hadersleben, dessen Umkreis eben jene Gegend ausmacht. Hier in Hadersleben sehen wir auch etwas später eine von Schleswig abhängige Collegiat-Kirche oder einen Halbdom. Wiederum möchte nicht ohne Wahrscheinlichkeit anzunehmen sein, daß auf der andern Seite von Ripen aus eine Kirche zu Tondern gegründet sei und deswegen der Ripensche Sprengel südwärts bis an die Widau ausgedehnt worden. Tondern (Alt- oder Groß-Tondern, Mögel-Tondern) erscheint wenigstens als eines der ältesten Besitzthümer der Ripenschen Bischöfe. Es sind dies Muthmaaßungen, die indessen der Wahrscheinlichkeit nicht ermangeln. Ueber die ersten Kirchengründungen wissen wir überhaupt fast gar nichts. Es möchte ferner gefragt werden, wann Alfen und Aerröe dem Odenseer Stift zugelegt worden? Wahrscheinlich

Aktuelle Version vom 5. April 2008, 08:10 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Die Nordjütländischen Syssel verblieben alle dem Ripenschen Bisthum, von den Südjütländischen aber ward zuerst Barwith-Syssel durch die Gränzlinie, die an der Schottburger-Au recht in der Mitte zwischen Ost- und Westsee ihren Anfang nahm, also getheilt, daß von Frös-Harde die östlichste Spitze (das jetzige Kirchspiel Schottburg) zu Schleswig kam, von Gram-Harde die westliche Spitze (Skrydstrup, Nustrup, Gram) zu Ripen. Demnächst durchschnitt die Gränze Ellum-Syssel in der Weise, daß von der Rangstrup-Harde die östliche Spitze wiederum dem Stifte Schleswig verblieb (Oster-Lügum) und zog sich dann, der Scheide zwischen Rangstrup-Harde und Ries-Harde folgend bis zur Arnau, und mit dieser, die nachher durch andre Bäche verstärkt Widau (Hvid-Aa) heißt, zur Westsee, wodurch denn von Ellum-Syssel außer Sundewith, Ries-Harde und Lundtoft-Harde auch die Schlux- und Karr-Harde dem Stift Schleswig verblieben, während der ganze nordwestliche Theil von Ellum-Syssel, wozu selbst Ripen gerechnet ward, dem in dieser Stadt bestehenden Bisthum zufiel. Betrachtet man dies genauer auf der Karte, so begreift sich freilich leicht, daß man einen gewissen Umkreis um Ripen dem dortigen Bisthume zulegen wollte, weniger aber, warum man den Schleswiger Sprengel an der Ostküste längs dem kleinen Belt bis an den Koldinger Fjord hinaufreichen ließ. Es läßt sich dies nicht wohl anders erklären, als durch die Vermuthung, daß bereits, als noch die bischöflichen Sprengel nicht genau begränzte Misstons-Distrikte waren, in dieser Gegend von Schleswig aus etwas für die Pflanzung des Christenthums geschehen sei, und man denkt, wenn man sich einen dafür geeigneten Ort vorstellen will, zunächst an Hadersleben, dessen Umkreis eben jene Gegend ausmacht. Hier in Hadersleben sehen wir auch etwas später eine von Schleswig abhängige Collegiat-Kirche oder einen Halbdom. Wiederum möchte nicht ohne Wahrscheinlichkeit anzunehmen sein, daß auf der andern Seite von Ripen aus eine Kirche zu Tondern gegründet sei und deswegen der Ripensche Sprengel südwärts bis an die Widau ausgedehnt worden. Tondern (Alt- oder Groß-Tondern, Mögel-Tondern) erscheint wenigstens als eines der ältesten Besitzthümer der Ripenschen Bischöfe. Es sind dies Muthmaaßungen, die indessen der Wahrscheinlichkeit nicht ermangeln. Ueber die ersten Kirchengründungen wissen wir überhaupt fast gar nichts. Es möchte ferner gefragt werden, wann Alfen und Aerröe dem Odenseer Stift zugelegt worden? Wahrscheinlich