Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/136: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|135|160|137|unkorrigiert}}
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|135|160|137|korrigiert}}


aber es fällt dies nach dem Zusammenhange erst in eine spätere Zeit nach dem Tode des Adeldag, und vermuthlich war Poppo wie so manche andre Bischöfe anfangs noch ohne bestimmten Sitz. Andre weisen ihm Aarhus als Sitz an; es ist aber sehr schwierig bei den höchst abweichenden Nachrichten die Reihenfolge der ersten Bischöfe festzustellen.
aber es fällt dies nach dem Zusammenhange erst in eine spätere Zeit nach dem Tode des Adeldag, und vermuthlich war Poppo wie so manche andre Bischöfe anfangs noch ohne bestimmten Sitz. Andre weisen ihm Aarhus als Sitz an; es ist aber sehr schwierig bei den höchst abweichenden Nachrichten die Reihenfolge der ersten Bischöfe festzustellen.


Der erste Bischof zu Schleswig ist zweifelsohne Harald ordinirt 948, wenn gleich sein Antritt sich noch verzögerte. Dankwerth will wissen, er sei 10 Jahr im Amte gewesen, setzt ihn aber erst von 964 an, Cypräus von 951, Hvidtfeld gar von 971 oder 972, wenn dies nicht ein Druckfehler für 951 oder 952 ist. Er wird aber so spät hingeschoben, weil vor ihm einer Namens Haricus oder Ericus gewesen sein soll, was aber wohl eine Verwechslung mit dem Priester Erich zu Schleswig ist, der schon zu Ansgars Zeiten dort war und den man als Bischof irrigerweise angesehen hat. Dessen Name mag in irgend einem alten Verzeichnisse der Schleswigschen Bischöfe oben an gestanden haben ''<sup>(11)</sup>''. Nach Harald wird in der Reihenfolge der Schleswigschen Bischöfe der Name Adeldagus gefunden. Man meint, es könne wohl der Name des Erzbischofs selber sein, der in das Bischofs-Register durch ein Versehen oder weil etwa der Erzbischof selbst das Schleswigsche Bisthum mit verwaltet, hineingesetzt worden ''<sup>(12)</sup>''. Das Letztere ist kaum glaublich, denn einestheils legte der Erzbischof Werth darauf Suffragan-Bischöfe zu haben, anderntheils mangelte es an Bischöfen nicht, denn Adeldag hatte mehrere solcher noch ohne ihnen bestimmte Orte anweisen zu können ordinirt, Harig, Stercolf, Folgbract, Adalbrig, Mera und andere. In dieser Zahl wird der Folkbert sein, der demnächst als Schleswigscher Bischof genannt wird und die Christenverfolgung erlebte,
Der erste Bischof zu Schleswig ist zweifelsohne Harald ordinirt 948, wenn gleich sein Antritt sich noch verzögerte. Dankwerth will wissen, er sei 10 Jahr im Amte gewesen, setzt ihn aber erst von 964 an, Cypräus von 951, Hvidtfeld gar von 971 oder 972, wenn dies nicht ein Druckfehler für 951 oder 952 ist. Er wird aber so spät hingeschoben, weil vor ihm einer Namens Haricus oder Ericus gewesen sein soll, was aber wohl eine Verwechslung mit dem Priester Erich zu Schleswig ist, der schon zu Ansgars Zeiten dort war und den man als Bischof irrigerweise angesehen hat. Dessen Name mag in irgend einem alten Verzeichnisse der Schleswigschen Bischöfe oben an gestanden haben .<ref> So sagt Hamsfort (<tt>Cornelii Hamsfort Series Slesv. Episcop. apud Langebek S. R. D. p. 165-170. Ejusd. Catalogus Ep. Slesv. ibid. p. 170-176): Haricus vel Ericus juxta Slesvicensium documenta iniit anno Christi 946, sedit annis 5, moritur a. Chr. 951.</tt> Aber Adams Angabe, daß im 12. Jahre des Erzbischofs Adeldag Harald für Schleswig geweiht sei, ist entscheidend.</ref> Nach Harald wird in der Reihenfolge der Schleswigschen Bischöfe der Name Adeldagus gefunden. Man meint, es könne wohl der Name des Erzbischofs selber sein, der in das Bischofs-Register durch ein Versehen oder weil etwa der Erzbischof selbst das Schleswigsche Bisthum mit verwaltet, hineingesetzt worden .<ref> <tt>Cypr. p. 71.</tt> der das Jahr 961 setzt. Die Zeit ist etwas zu früh, um an Odincar den Jüngeren zu denken, von welchem Adam (<tt>II, 26</tt>) berichtet, Erzbischof Adeldag habe ihn selbst getauft und nach sich Adeldag genannt, Erzbischof Libentius aber später nach Ripen verordnet.</ref> Das Letztere ist kaum glaublich, denn einestheils legte der Erzbischof Werth darauf Suffragan-Bischöfe zu haben, anderntheils mangelte es an Bischöfen nicht, denn Adeldag hatte mehrere solcher noch ohne ihnen bestimmte Orte anweisen zu können ordinirt, Harig, Stercolf, Folgbract, Adalbrig, Mera und andere. In dieser Zahl wird der Folkbert sein, der demnächst als Schleswigscher Bischof genannt wird und die Christenverfolgung erlebte,


----
----
''<sup>(11)</sup> So sagt Hamsfort (<tt>Cornelii Hamsfort Series Slesv. Episcop. apud Langebek S. R. D. p. 165-170. Ejusd. Catalogus Ep. Slesv. ibid. p. 170-176): Haricus vel Ericus juxta Slesvicensium documenta iniit anno Christi 946, sedit annis 5, moritur a. Chr. 951.</tt> Aber Adams Angabe, daß im 12. Jahre des Erzbischofs Adeldag Harald für Schleswig geweiht sei, ist entscheidend.''
<references/>
 
''<sup>(12)</sup> <tt>Cypr. p. 71.</tt> der das Jahr 961 setzt. Die Zeit ist etwas zu früh, um an Odincar den Jüngeren zu denken, von welchem Adam (<tt>II, 26</tt>) berichtet, Erzbischof Adeldag habe ihn selbst getauft und nach sich Adeldag genannt, Erzbischof Libentius aber später nach Ripen verordnet.''

Aktuelle Version vom 4. April 2008, 12:39 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[135]
Nächste Seite>>>
[137]
Datei:SH-Kirchengeschichte-1.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


aber es fällt dies nach dem Zusammenhange erst in eine spätere Zeit nach dem Tode des Adeldag, und vermuthlich war Poppo wie so manche andre Bischöfe anfangs noch ohne bestimmten Sitz. Andre weisen ihm Aarhus als Sitz an; es ist aber sehr schwierig bei den höchst abweichenden Nachrichten die Reihenfolge der ersten Bischöfe festzustellen.

Der erste Bischof zu Schleswig ist zweifelsohne Harald ordinirt 948, wenn gleich sein Antritt sich noch verzögerte. Dankwerth will wissen, er sei 10 Jahr im Amte gewesen, setzt ihn aber erst von 964 an, Cypräus von 951, Hvidtfeld gar von 971 oder 972, wenn dies nicht ein Druckfehler für 951 oder 952 ist. Er wird aber so spät hingeschoben, weil vor ihm einer Namens Haricus oder Ericus gewesen sein soll, was aber wohl eine Verwechslung mit dem Priester Erich zu Schleswig ist, der schon zu Ansgars Zeiten dort war und den man als Bischof irrigerweise angesehen hat. Dessen Name mag in irgend einem alten Verzeichnisse der Schleswigschen Bischöfe oben an gestanden haben .[1] Nach Harald wird in der Reihenfolge der Schleswigschen Bischöfe der Name Adeldagus gefunden. Man meint, es könne wohl der Name des Erzbischofs selber sein, der in das Bischofs-Register durch ein Versehen oder weil etwa der Erzbischof selbst das Schleswigsche Bisthum mit verwaltet, hineingesetzt worden .[2] Das Letztere ist kaum glaublich, denn einestheils legte der Erzbischof Werth darauf Suffragan-Bischöfe zu haben, anderntheils mangelte es an Bischöfen nicht, denn Adeldag hatte mehrere solcher noch ohne ihnen bestimmte Orte anweisen zu können ordinirt, Harig, Stercolf, Folgbract, Adalbrig, Mera und andere. In dieser Zahl wird der Folkbert sein, der demnächst als Schleswigscher Bischof genannt wird und die Christenverfolgung erlebte,


  1. So sagt Hamsfort (Cornelii Hamsfort Series Slesv. Episcop. apud Langebek S. R. D. p. 165-170. Ejusd. Catalogus Ep. Slesv. ibid. p. 170-176): Haricus vel Ericus juxta Slesvicensium documenta iniit anno Christi 946, sedit annis 5, moritur a. Chr. 951. Aber Adams Angabe, daß im 12. Jahre des Erzbischofs Adeldag Harald für Schleswig geweiht sei, ist entscheidend.
  2. Cypr. p. 71. der das Jahr 961 setzt. Die Zeit ist etwas zu früh, um an Odincar den Jüngeren zu denken, von welchem Adam (II, 26) berichtet, Erzbischof Adeldag habe ihn selbst getauft und nach sich Adeldag genannt, Erzbischof Libentius aber später nach Ripen verordnet.