Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/103: Unterschied zwischen den Versionen

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entsetzt, erlangte indessen doch das Bisthum Hildesheim, und ist 851, 20. März verstorben. Uebrigens wurden die Verhältnisse dem Christenthume in Süd-Jütland bald ungünstiger. Harald vermochte sich nicht zu halten, eben weil an seine Gegner sich alle diejenigen anschlossen, die in seiner Anlehnung an die Fränkische Macht Gefahr sahen, und es kam dahin, daß er 825 weichen mußte. Er begab sich zum Kaiser Ludwig, der damals zu Ingelheim in der Nähe von Maynz sich aufhielt, und hier war es, wo er 826 sich taufen ließ sammt seiner Gemahlin, seinem Bruder Erich und einem zahlreichen Gefolge. Diese Taufe des ersten Dänischen Königs Harald Klak ''<sup>(7)</sup>'' (welche im Jahr 1826 Pfingsten durch ein tausendjähriges Jubelfest bei uns wieder allgemein in Erinnerung gebracht wurde) ist damals, wie später als ein Ereigniß von besonderer Wichtigkeit angesehen worden, wiewohl unmittelbar diese seine öffentliche Erklärung für das Christenthum von so bedeutender Wirkung nicht war, weil es ihm nicht gelang, sich in seinem Lande zu halten, wohin er allerdings zurückkehrte, wo aber die Partei der Göttrikssöhne, die wir zugleich als die der Verfechter des Heidenthums betrachten können, ihm zu übermächtig war. Für diesen Fall war ihm vom Kaiser ein Zufluchtsort bereitet, indem er eine Grafschaft in Friesland zu Lehn erhielt, wie aus der Vergleichung der Angaben darüber hervorgeht in Rustringen an der Jahde im jetzigen Großherzogthum Oldenburg. Man hat dies Haralds-Lehn aus Mißverständniß in Nordalbingien, in Dithmarschen, oder bei Herzhorn (das Haraldshörn bedeuten solle) oder im Lande zwischen Schlei und Eider gesucht, und daran denn wohl die Vorstellung von einem, in solchem Gebiete des Harald bereits geordneten Kirchenwesen geknüpft, als unmittelbare Folge des Uebertritts Haralds zum Christenthum. Dieser sein Schritt hat vielmehr hauptsächlich nur eine Wichtigkeit, weil der berühmte Apostel des Nordens Ansgarius dadurch veranlaßt ward, seine Laufbahn in unsern Gegenden zu beginnen.
entsetzt, erlangte indessen doch das Bisthum Hildesheim, und ist 851, 20. März verstorben. Uebrigens wurden die Verhältnisse dem Christenthume in Süd-Jütland bald ungünstiger. Harald vermochte sich nicht zu halten, eben weil an seine Gegner sich alle diejenigen anschlossen, die in seiner Anlehnung an die Fränkische Macht Gefahr sahen, und es kam dahin, daß er 825 weichen mußte. Er begab sich zum Kaiser Ludwig, der damals zu Ingelheim in der Nähe von Maynz sich aufhielt, und hier war es, wo er 826 sich taufen ließ sammt seiner Gemahlin, seinem Bruder Erich und einem zahlreichen Gefolge. Diese Taufe des ersten Dänischen Königs Harald Klak <ref> Haralds Taufe fand höchst wahrscheinlich im Juni 826 Statt. Der Kaiser Ludwig selbst war Taufteuge, sowie die Kaiserin Judith bei Haralds Gemahlin. Der Abt Ermoldus Nigellus, ein Zeitgenosse, hat diese Taufe in Versen beschrieben. Ob diesem Harald der Beiname Klack, Klag, zukomme, wie sonst allgemein angenommen wurde, ist in neueren Zeiten in Abrede gestellt, namentlich von Dahlmann.</ref> (welche im Jahr 1826 Pfingsten durch ein tausendjähriges Jubelfest bei uns wieder allgemein in Erinnerung gebracht wurde) ist damals, wie später als ein Ereigniß von besonderer Wichtigkeit angesehen worden, wiewohl unmittelbar diese seine öffentliche Erklärung für das Christenthum von so bedeutender Wirkung nicht war, weil es ihm nicht gelang, sich in seinem Lande zu halten, wohin er allerdings zurückkehrte, wo aber die Partei der Göttrikssöhne, die wir zugleich als die der Verfechter des Heidenthums betrachten können, ihm zu übermächtig war. Für diesen Fall war ihm vom Kaiser ein Zufluchtsort bereitet, indem er eine Grafschaft in Friesland zu Lehn erhielt, wie aus der Vergleichung der Angaben darüber hervorgeht in Rustringen an der Jahde im jetzigen Großherzogthum Oldenburg. Man hat dies Haralds-Lehn aus Mißverständniß in Nordalbingien, in Dithmarschen, oder bei Herzhorn (das Haraldshörn bedeuten solle) oder im Lande zwischen Schlei und Eider gesucht, und daran denn wohl die Vorstellung von einem, in solchem Gebiete des Harald bereits geordneten Kirchenwesen geknüpft, als unmittelbare Folge des Uebertritts Haralds zum Christenthum. Dieser sein Schritt hat vielmehr hauptsächlich nur eine Wichtigkeit, weil der berühmte Apostel des Nordens Ansgarius dadurch veranlaßt ward, seine Laufbahn in unsern Gegenden zu beginnen.


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''<sup>(7)</sup> Haralds Taufe fand höchst wahrscheinlich im Juni 826 Statt. Der Kaiser Ludwig selbst war Taufteuge, sowie die Kaiserin Judith bei Haralds Gemahlin. Der Abt Ermoldus Nigellus, ein Zeitgenosse, hat diese Taufe in Versen beschrieben. Ob diesem Harald der Beiname Klack, Klag, zukomme, wie sonst allgemein angenommen wurde, ist in neueren Zeiten in Abrede gestellt, namentlich von Dahlmann.''
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Aktuelle Version vom 4. April 2008, 09:41 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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entsetzt, erlangte indessen doch das Bisthum Hildesheim, und ist 851, 20. März verstorben. Uebrigens wurden die Verhältnisse dem Christenthume in Süd-Jütland bald ungünstiger. Harald vermochte sich nicht zu halten, eben weil an seine Gegner sich alle diejenigen anschlossen, die in seiner Anlehnung an die Fränkische Macht Gefahr sahen, und es kam dahin, daß er 825 weichen mußte. Er begab sich zum Kaiser Ludwig, der damals zu Ingelheim in der Nähe von Maynz sich aufhielt, und hier war es, wo er 826 sich taufen ließ sammt seiner Gemahlin, seinem Bruder Erich und einem zahlreichen Gefolge. Diese Taufe des ersten Dänischen Königs Harald Klak [1] (welche im Jahr 1826 Pfingsten durch ein tausendjähriges Jubelfest bei uns wieder allgemein in Erinnerung gebracht wurde) ist damals, wie später als ein Ereigniß von besonderer Wichtigkeit angesehen worden, wiewohl unmittelbar diese seine öffentliche Erklärung für das Christenthum von so bedeutender Wirkung nicht war, weil es ihm nicht gelang, sich in seinem Lande zu halten, wohin er allerdings zurückkehrte, wo aber die Partei der Göttrikssöhne, die wir zugleich als die der Verfechter des Heidenthums betrachten können, ihm zu übermächtig war. Für diesen Fall war ihm vom Kaiser ein Zufluchtsort bereitet, indem er eine Grafschaft in Friesland zu Lehn erhielt, wie aus der Vergleichung der Angaben darüber hervorgeht in Rustringen an der Jahde im jetzigen Großherzogthum Oldenburg. Man hat dies Haralds-Lehn aus Mißverständniß in Nordalbingien, in Dithmarschen, oder bei Herzhorn (das Haraldshörn bedeuten solle) oder im Lande zwischen Schlei und Eider gesucht, und daran denn wohl die Vorstellung von einem, in solchem Gebiete des Harald bereits geordneten Kirchenwesen geknüpft, als unmittelbare Folge des Uebertritts Haralds zum Christenthum. Dieser sein Schritt hat vielmehr hauptsächlich nur eine Wichtigkeit, weil der berühmte Apostel des Nordens Ansgarius dadurch veranlaßt ward, seine Laufbahn in unsern Gegenden zu beginnen.


  1. Haralds Taufe fand höchst wahrscheinlich im Juni 826 Statt. Der Kaiser Ludwig selbst war Taufteuge, sowie die Kaiserin Judith bei Haralds Gemahlin. Der Abt Ermoldus Nigellus, ein Zeitgenosse, hat diese Taufe in Versen beschrieben. Ob diesem Harald der Beiname Klack, Klag, zukomme, wie sonst allgemein angenommen wurde, ist in neueren Zeiten in Abrede gestellt, namentlich von Dahlmann.