Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/132: Unterschied zwischen den Versionen
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wurde seit 1425 Sitz des Jülischen Landtages. Auf einem solchen im Jahre 1577 regte sich hier zu Lande zuerst die kirchliche Opposition. Der Landtag war zunächst ausgeschrieben wegen der auf dem Regensburger Reichstage bewilligten Türkenhülfe. Ritterschaft und Städte bewilligten eine Türkensteuer mit der Forderung größerer Religionsfreiheit. Namentlich stellten die begischen Stände Anträge, welche, wenn nicht dem Namen, doch der Sache nach die Freistellung der Augsburgischen Confession bedeuteten, und ereignete es sich dabei, daß sogar die bisher fast ganz katholisch gebliebenen Stände diese Anträge befürworteten.<ref>Lossen, Der Kölnische. Vorgeschichte von 1565 bis 1581, 591.-</ref> | |||
In Grevenbroich selber hat die {{Sperrschrift|Reformation}} nie recht Fuß fassen können. Nach von Recklinghausen (Reformations=Geschichte der Länder Jülich, Cleve, Berg) kommen schon 1596 Reformirte in Grevenbroich vor. Derselbe weiß aber erst 1610 den Werner Teschenmacher, Verfasser der <tt>Annales Julias, Cliviae et Montium,</tt> als Diener am Worte Gottes daselbst zu nennen. "Teschenmacher, " sagt er, "predige in der Stadt, Philipp Eilbracht auf dem Schlosse." Spinola, den Herzog Albrecht von Oestereich, Statthalter der Niederlande, in's Jülich'sche geschickt, hatte 1614 in den Orten, die er besetzt, die Prediger vertrieben; dazu gehörte auch Grevenbroich. Auch Teschen macher mußte weichen und der protestantische Gottesdienst aufhören. Die Protestanten zu Grevenbroich wurden 1616 mit Jüchen und Otzenrath vereinigt. Der Gottesdienst auf dem Schlosse dauerte noch eine Zeit lang bis zum Tode des Vogtes Hall fort; von da ab aber mußte auch dieser unterbleiben. Zwar wurden noch geheim Conventikel in einigen Häusern gehalten; die Officianten des katholischen Fürsten von Jülich aber störten sie und ließen sogar die Bücher wegnehmen | |||
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Version vom 2. April 2008, 15:11 Uhr
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wurde seit 1425 Sitz des Jülischen Landtages. Auf einem solchen im Jahre 1577 regte sich hier zu Lande zuerst die kirchliche Opposition. Der Landtag war zunächst ausgeschrieben wegen der auf dem Regensburger Reichstage bewilligten Türkenhülfe. Ritterschaft und Städte bewilligten eine Türkensteuer mit der Forderung größerer Religionsfreiheit. Namentlich stellten die begischen Stände Anträge, welche, wenn nicht dem Namen, doch der Sache nach die Freistellung der Augsburgischen Confession bedeuteten, und ereignete es sich dabei, daß sogar die bisher fast ganz katholisch gebliebenen Stände diese Anträge befürworteten.[1]
In Grevenbroich selber hat die Reformation nie recht Fuß fassen können. Nach von Recklinghausen (Reformations=Geschichte der Länder Jülich, Cleve, Berg) kommen schon 1596 Reformirte in Grevenbroich vor. Derselbe weiß aber erst 1610 den Werner Teschenmacher, Verfasser der Annales Julias, Cliviae et Montium, als Diener am Worte Gottes daselbst zu nennen. "Teschenmacher, " sagt er, "predige in der Stadt, Philipp Eilbracht auf dem Schlosse." Spinola, den Herzog Albrecht von Oestereich, Statthalter der Niederlande, in's Jülich'sche geschickt, hatte 1614 in den Orten, die er besetzt, die Prediger vertrieben; dazu gehörte auch Grevenbroich. Auch Teschen macher mußte weichen und der protestantische Gottesdienst aufhören. Die Protestanten zu Grevenbroich wurden 1616 mit Jüchen und Otzenrath vereinigt. Der Gottesdienst auf dem Schlosse dauerte noch eine Zeit lang bis zum Tode des Vogtes Hall fort; von da ab aber mußte auch dieser unterbleiben. Zwar wurden noch geheim Conventikel in einigen Häusern gehalten; die Officianten des katholischen Fürsten von Jülich aber störten sie und ließen sogar die Bücher wegnehmen
- ↑ Lossen, Der Kölnische. Vorgeschichte von 1565 bis 1581, 591.-