Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/357: Unterschied zwischen den Versionen
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Wilhelm Graf zu Jülich verträgt sich 1352 mit Konrad Herrn von der Dyck wegen desselben Dorfes Wannel. Es soll dem Letztern wie früher gehören, der Markgraf seinen sprechenden, Konrad seinen schweigenden Amtmann dort haben<ref>Fahne, Geschichte der Grafen Salm, II 128.</ref>. | |||
1386 verkauft Gerard Herr zur Dyck dem Herzoge Wilhelm von Jülich Wanlo mit den Gerichten und Gefällen<ref>Lac. III 791.</ref>. | |||
Die Scheffen von Wanlo bekennen 1553, daß sie dem Herrn Reinard von Anradt, Prior in Grevenbroich, verkauft haben, was sie von den Eheleuten Heinrich Franken und Cäcilia erworben<ref>Copiarium des Klosters Grevenbroich im Provincial=Archiv zu Düsseldorf.</ref>. | |||
Bei den Zügen der Spanier nach Kerpen wurde Wanlo hart mitgenommen. Darüber heißt es in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, III: "Im Jahre 1585 am 12. April hat das Hispanische Kriegsvolk das Dorff Wanlo, Keyenberg und Junker Zuyrß adelige Behausung einbekommen und spolyrt. Am 21. und 22. Januar 1586 haben sie sich in die Dörffer Wanlohe, Keyenberg und Holzweiler eingelagert und die Underthanen über ir Vermögen gezwungen. | |||
Am 15. May 1586 seyndt die uf den Häußeren Odenkirchen, Horst und Glehn ligende Kriegsleuth mit den Linnichen, Urdingischen und Kayserßwerdischen in der Nacht, in die 200 stark, in das Dorff Wandloh gefallen, dasselb angestochen, 13 Häußer abgebrennt, das ganze Dorf spolyrtt, 5 Pferdt, 70 Stück Rindviehs, 30 Schweine, 150 Schaaf geraubtt, die Kirch ufgebrandt, alles, was darin, mitgenommen, auch drey Haußleuth erschossen und eine Frau mit zweien Kinderen verbrannt und haben dernacher den Raub zu Odenkirchen in vier Theil getheilt, und ist ein jeder Hauf mit seinem Theil hingezogen." | |||
Eine alte hölzerne Tafel mit Wappen in der Sacristei sagt: <tt>"Anno</tt> 1587 den 14. Februar sind die Edlen und Ehrenfesten Robert und Bernard von Wildenrath, Vater und Sohn, auf ihrem Hause zum Deyk unschuldig und erbärmlich entleibt. <tt>R. i. p.</tt> " | |||
Zur Zeit des spanischen Krieges haben die Schöffen drei drei viertel Morgen Kirchenland verkaufen müssen. | |||
Nicht minder groß waren die Brandschatzungen, Contributionen und Einquartierungen im dreißigjährigen Kriege. | |||
1624 gerieth der Pastor Tetzius in holländische Gefangenschaft und schmachtete darin dreizehn Wochen lang. | |||
1634 nach dem Feste der unbefleckten Empfängniß plünderten die Holländer die Kirche, vernichteten ihre Documente, verwundeten und tödteten mehrere Einwohner. | |||
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Wilhelm Graf zu Jülich verträgt sich 1352 mit Konrad Herrn von der Dyck wegen desselben Dorfes Wannel. Es soll dem Letztern wie früher gehören, der Markgraf seinen sprechenden, Konrad seinen schweigenden Amtmann dort haben[1].
1386 verkauft Gerard Herr zur Dyck dem Herzoge Wilhelm von Jülich Wanlo mit den Gerichten und Gefällen[2].
Die Scheffen von Wanlo bekennen 1553, daß sie dem Herrn Reinard von Anradt, Prior in Grevenbroich, verkauft haben, was sie von den Eheleuten Heinrich Franken und Cäcilia erworben[3].
Bei den Zügen der Spanier nach Kerpen wurde Wanlo hart mitgenommen. Darüber heißt es in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, III: "Im Jahre 1585 am 12. April hat das Hispanische Kriegsvolk das Dorff Wanlo, Keyenberg und Junker Zuyrß adelige Behausung einbekommen und spolyrt. Am 21. und 22. Januar 1586 haben sie sich in die Dörffer Wanlohe, Keyenberg und Holzweiler eingelagert und die Underthanen über ir Vermögen gezwungen. Am 15. May 1586 seyndt die uf den Häußeren Odenkirchen, Horst und Glehn ligende Kriegsleuth mit den Linnichen, Urdingischen und Kayserßwerdischen in der Nacht, in die 200 stark, in das Dorff Wandloh gefallen, dasselb angestochen, 13 Häußer abgebrennt, das ganze Dorf spolyrtt, 5 Pferdt, 70 Stück Rindviehs, 30 Schweine, 150 Schaaf geraubtt, die Kirch ufgebrandt, alles, was darin, mitgenommen, auch drey Haußleuth erschossen und eine Frau mit zweien Kinderen verbrannt und haben dernacher den Raub zu Odenkirchen in vier Theil getheilt, und ist ein jeder Hauf mit seinem Theil hingezogen."
Eine alte hölzerne Tafel mit Wappen in der Sacristei sagt: "Anno 1587 den 14. Februar sind die Edlen und Ehrenfesten Robert und Bernard von Wildenrath, Vater und Sohn, auf ihrem Hause zum Deyk unschuldig und erbärmlich entleibt. R. i. p. "
Zur Zeit des spanischen Krieges haben die Schöffen drei drei viertel Morgen Kirchenland verkaufen müssen.
Nicht minder groß waren die Brandschatzungen, Contributionen und Einquartierungen im dreißigjährigen Kriege.
1624 gerieth der Pastor Tetzius in holländische Gefangenschaft und schmachtete darin dreizehn Wochen lang.
1634 nach dem Feste der unbefleckten Empfängniß plünderten die Holländer die Kirche, vernichteten ihre Documente, verwundeten und tödteten mehrere Einwohner.