Die Probstei in Wort und Bild/042: Unterschied zwischen den Versionen

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Salzenwiesen, im Jahre 1421 als ein Bestandteil der Linauer Feldmark, welche, wie ihre Lage aus dem östlichen Felde Holms und durch Ausrodung eines Teils des zwischen Holm, Stakendorf und Schönberg befindlichen Waldes gebildet ward. Unter dieser Voraussetzung ward Linau etwa zu Anfange des 15. Jahrhunderts angebaut, und das Kloster besaß am Ende dieser Periode im Kirchspiele Schönberg zehn Dörfer nebst dem Hofe Holm.
Salzenwiesen, im Jahre 1421 als ein Bestandteil der Linauer Feldmark, welche, wie ihre Lage aus dem östlichen Felde Holms und durch Ausrodung eines Teils des zwischen Holm, Stakendorf und Schönberg befindlichen Waldes gebildet ward. Unter dieser Voraussetzung ward Linau etwa zu Anfange des 15. Jahrhunderts angebaut, und das Kloster besaß am Ende dieser Periode im Kirchspiele Schönberg zehn Dörfer nebst dem Hofe Holm.
4. Andererseits aber verlief der Zeitraum von 1250-1422 auch nicht ohne einige Verlüste für das Kloster, welche durch die damaligen traurigen Zeitläufte, durch mehrerer Pröbste Unredlichkeit und durch des Klosters (aus beiden Ursachen folgende) große Geldnot verursacht wurden. Im Jahre 1411 finden wir den oben erwähnten Knappen Eler Kale im Besitze eines Hofes und der Mühle in Lutterbek. Dennoch gehörte dem Kloster, sowie während seines Aufenthalts daselbst so auch im Jahre 1286, das ganze Dorf mit der Mühle. Mithin ging der Hof, vielleicht derselbe, den einst das Kloster besaß, nebst der Mühle nach dem zuletzt erwähnten Jahre verloren. Dieses geschah wahrscheinlich bald nach der Feuersbrunst, welche (1305) einen großen Teil des Klosters zerstörte und in Verbindung mit den nachfolgenden ungünstigen Zeitumständen das Kloster in so große Not und Armut brachte, daß mehrere Bischöfe durch Ablaßbriefe zu helfen suchten, daß der Lüb. Bischof die Aufnahme von Jungfrauen über die gesetzliche Zahl für ein Einkaufsgeld erlaubte und den ganzen rückständigen Zehnten vom Zehnten schenkte; daß das Kloster Anleihen zu machen und Klausdorf zu veräußern, Lepelkendorp und Vruwendorp aber zu verpachten genötigt wurde. In derselben Verlegenheit wird es auch den Hof mit der Mühle in Lutterbek verkauft haben, und mußte dieses Gut fast ein Jahrhundert entbehren, bis der Nonnen Freund Eler Kale ihnen am 15. Juni 1411 Hof und Mühle wieder schenkte so daß sie gleich mit seinem Tode in deren wirklichen Besitz und Genuß eintreten sollten. Auch dürfte dieses, da Geber sein Begräbnis in der Schenkung bestellt, nicht gar lange nach besagtem Dato geschehen sein.
4. Andererseits aber verlief der Zeitraum von 1250-1422 auch nicht ohne einige Verlüste für das Kloster, welche durch die damaligen traurigen Zeitläufte, durch mehrerer Pröbste Unredlichkeit und durch des Klosters (aus beiden Ursachen folgende) große Geldnot verursacht wurden. Im Jahre 1411 finden wir den oben erwähnten Knappen Eler Kale im Besitze eines Hofes und der Mühle in Lutterbek. Dennoch gehörte dem Kloster, sowie während seines Aufenthalts daselbst so auch im Jahre 1286, das ganze Dorf mit der Mühle. Mithin ging der Hof, vielleicht derselbe, den einst das Kloster besaß, nebst der Mühle nach dem zuletzt erwähnten Jahre verloren. Dieses geschah wahrscheinlich bald nach der Feuersbrunst, welche (1305) einen großen Teil des Klosters zerstörte und in Verbindung mit den nachfolgenden ungünstigen Zeitumständen das Kloster in so große Not und Armut brachte, daß mehrere Bischöfe durch Ablaßbriefe zu helfen suchten, daß der Lüb. Bischof die Aufnahme von Jungfrauen über die gesetzliche Zahl für ein Einkaufsgeld erlaubte und den ganzen rückständigen Zehnten vom Zehnten schenkte; daß das Kloster Anleihen zu machen und Klausdorf zu veräußern, Lepelkendorp und Vruwendorp aber zu verpachten genötigt wurde. In derselben Verlegenheit wird es auch den Hof mit der Mühle in Lutterbek verkauft haben, und mußte dieses Gut fast ein Jahrhundert entbehren, bis der Nonnen Freund Eler Kale ihnen am 15. Juni 1411 Hof und Mühle wieder schenkte so daß sie gleich mit seinem Tode in deren wirklichen Besitz und Genuß eintreten sollten. Auch dürfte dieses, da Geber sein Begräbnis in der Schenkung bestellt, nicht gar lange nach besagtem Dato geschehen sein.
5. Einen empfindlicheren Verlust, wenngleich auf kürzere Zeit erlitt das Kloster am Ende des 14. Jahrhunderts an dem Dorfe Barsbek. Nachdem es im Jahre 1383 ganz in den Besitz des Klosters gekommen war, wurde es bald darauf (vor 1397) an seinen eigenen Probsten Hinrich Konemann (1391 - 1401) verpfändet oder unter Vorbehalt des Rückkaufs verkauft. Obgleich nun der Konvent behauptet, das Dorf schon im Jahre 1397 mit 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] Pf., welche mehrere Freunde des Klosters zu diesem Behufe geschenkt hatten, wieder eingelöst zu haben, behielt nichts desto weniger Hinrich Konemann das Dorf im Besitze, auch noch nach seinem Abgange als Lüb. Domherr, bis er selbiges auf seinem Totenbette (1410 April 27.) nebst anderen Gütern an das Kloster zurückschenkte, und zwar unter so harten Bedingungen daß man kaum zweifeln kann, das Dorf sei damals wirklich sein rechtmäßiges Eigentum gewesen. Und dennoch dürfte die Sache sich ganz anders verhalten.
5. Einen empfindlicheren Verlust, wenngleich auf kürzere Zeit erlitt das Kloster am Ende des 14. Jahrhunderts an dem Dorfe Barsbek. Nachdem es im Jahre 1383 ganz in den Besitz des Klosters gekommen war, wurde es bald darauf (vor 1397) an seinen eigenen Probsten Hinrich Konemann (1391 - 1401) verpfändet oder unter Vorbehalt des Rückkaufs verkauft. Obgleich nun der Konvent behauptet, das Dorf schon im Jahre 1397 mit 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] Pf., welche mehrere Freunde des Klosters zu diesem Behufe geschenkt hatten, wieder eingelöst zu haben, behielt nichts desto weniger Hinrich Konemann das Dorf im Besitze, auch noch nach seinem Abgange als Lüb. Domherr, bis er selbiges auf seinem Totenbette (1410 April 27.) nebst anderen Gütern an das Kloster zurückschenkte, und zwar unter so harten Bedingungen daß man kaum zweifeln kann, das Dorf sei damals wirklich sein rechtmäßiges Eigentum gewesen. Und dennoch dürfte die Sache sich ganz anders verhalten.
Probst Luder Ruge und Priörin Tyburgis erklären am 8. September 1423: „Mit dem 1397 geschenkten Gelde der 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] haben wir das Dorf Barsbek vom Probsten Hinrich Konemann, Domherr zu Lübeck, eingelöst.“ Die beiden ebengenannten Vorsteher des Klosters können die Einlösenden nicht gewesen sein; denn Luder Ruge kam erst nach dem 21. Dezember 1412 ins Amt. Hinrich Konemann war aber schon vor Joh. 1410 verstorben. Nur unter der einzigen Bedingung wäre der Rückkauf des Dorfes durch Luder und Tyburgis möglich, wenn sie des Hinrich Konemann Geschenk wegen der damit verknüpften beleidigenden Bedingungen nicht anzunehmen sondern lieber von seinen Testaments-Vollstreckern für die früher geschenkten 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] einzulösen sich entschlossen hätten. Aber dieses müßte nach dem Jahre 1412 geschehen sein, da doch die 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] schon 15 Jahre früher zu eben diesem Zwecke geschenkt ware., und - was am meisten im Weg steht - schon Hinrich Konemann und Anne Miltbarg das Dorf im Jahre 1397 für die 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] wieder eingelöst hatten. Sollten nun Luder und Tyburgis abermals dasselbe gethan haben nach
Probst Luder Ruge und Priörin Tyburgis erklären am 8. September 1423: „Mit dem 1397 geschenkten Gelde der 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] haben wir das Dorf Barsbek vom Probsten Hinrich Konemann, Domherr zu Lübeck, eingelöst.“ Die beiden ebengenannten Vorsteher des Klosters können die Einlösenden nicht gewesen sein; denn Luder Ruge kam erst nach dem 21. Dezember 1412 ins Amt. Hinrich Konemann war aber schon vor Joh. 1410 verstorben. Nur unter der einzigen Bedingung wäre der Rückkauf des Dorfes durch Luder und Tyburgis möglich, wenn sie des Hinrich Konemann Geschenk wegen der damit verknüpften beleidigenden Bedingungen nicht anzunehmen sondern lieber von seinen Testaments-Vollstreckern für die früher geschenkten 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] einzulösen sich entschlossen hätten. Aber dieses müßte nach dem Jahre 1412 geschehen sein, da doch die 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] schon 15 Jahre früher zu eben diesem Zwecke geschenkt ware., und - was am meisten im Weg steht - schon Hinrich Konemann und Anne Miltbarg das Dorf im Jahre 1397 für die 620 [[Bild:Waehrungszeichen.svg|20px]] wieder eingelöst hatten. Sollten nun Luder und Tyburgis abermals dasselbe gethan haben nach

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Salzenwiesen, im Jahre 1421 als ein Bestandteil der Linauer Feldmark, welche, wie ihre Lage aus dem östlichen Felde Holms und durch Ausrodung eines Teils des zwischen Holm, Stakendorf und Schönberg befindlichen Waldes gebildet ward. Unter dieser Voraussetzung ward Linau etwa zu Anfange des 15. Jahrhunderts angebaut, und das Kloster besaß am Ende dieser Periode im Kirchspiele Schönberg zehn Dörfer nebst dem Hofe Holm.

4. Andererseits aber verlief der Zeitraum von 1250-1422 auch nicht ohne einige Verlüste für das Kloster, welche durch die damaligen traurigen Zeitläufte, durch mehrerer Pröbste Unredlichkeit und durch des Klosters (aus beiden Ursachen folgende) große Geldnot verursacht wurden. Im Jahre 1411 finden wir den oben erwähnten Knappen Eler Kale im Besitze eines Hofes und der Mühle in Lutterbek. Dennoch gehörte dem Kloster, sowie während seines Aufenthalts daselbst so auch im Jahre 1286, das ganze Dorf mit der Mühle. Mithin ging der Hof, vielleicht derselbe, den einst das Kloster besaß, nebst der Mühle nach dem zuletzt erwähnten Jahre verloren. Dieses geschah wahrscheinlich bald nach der Feuersbrunst, welche (1305) einen großen Teil des Klosters zerstörte und in Verbindung mit den nachfolgenden ungünstigen Zeitumständen das Kloster in so große Not und Armut brachte, daß mehrere Bischöfe durch Ablaßbriefe zu helfen suchten, daß der Lüb. Bischof die Aufnahme von Jungfrauen über die gesetzliche Zahl für ein Einkaufsgeld erlaubte und den ganzen rückständigen Zehnten vom Zehnten schenkte; daß das Kloster Anleihen zu machen und Klausdorf zu veräußern, Lepelkendorp und Vruwendorp aber zu verpachten genötigt wurde. In derselben Verlegenheit wird es auch den Hof mit der Mühle in Lutterbek verkauft haben, und mußte dieses Gut fast ein Jahrhundert entbehren, bis der Nonnen Freund Eler Kale ihnen am 15. Juni 1411 Hof und Mühle wieder schenkte so daß sie gleich mit seinem Tode in deren wirklichen Besitz und Genuß eintreten sollten. Auch dürfte dieses, da Geber sein Begräbnis in der Schenkung bestellt, nicht gar lange nach besagtem Dato geschehen sein.

5. Einen empfindlicheren Verlust, wenngleich auf kürzere Zeit erlitt das Kloster am Ende des 14. Jahrhunderts an dem Dorfe Barsbek. Nachdem es im Jahre 1383 ganz in den Besitz des Klosters gekommen war, wurde es bald darauf (vor 1397) an seinen eigenen Probsten Hinrich Konemann (1391 - 1401) verpfändet oder unter Vorbehalt des Rückkaufs verkauft. Obgleich nun der Konvent behauptet, das Dorf schon im Jahre 1397 mit 620 Waehrungszeichen.svg Pf., welche mehrere Freunde des Klosters zu diesem Behufe geschenkt hatten, wieder eingelöst zu haben, behielt nichts desto weniger Hinrich Konemann das Dorf im Besitze, auch noch nach seinem Abgange als Lüb. Domherr, bis er selbiges auf seinem Totenbette (1410 April 27.) nebst anderen Gütern an das Kloster zurückschenkte, und zwar unter so harten Bedingungen daß man kaum zweifeln kann, das Dorf sei damals wirklich sein rechtmäßiges Eigentum gewesen. Und dennoch dürfte die Sache sich ganz anders verhalten.

Probst Luder Ruge und Priörin Tyburgis erklären am 8. September 1423: „Mit dem 1397 geschenkten Gelde der 620 Waehrungszeichen.svg haben wir das Dorf Barsbek vom Probsten Hinrich Konemann, Domherr zu Lübeck, eingelöst.“ Die beiden ebengenannten Vorsteher des Klosters können die Einlösenden nicht gewesen sein; denn Luder Ruge kam erst nach dem 21. Dezember 1412 ins Amt. Hinrich Konemann war aber schon vor Joh. 1410 verstorben. Nur unter der einzigen Bedingung wäre der Rückkauf des Dorfes durch Luder und Tyburgis möglich, wenn sie des Hinrich Konemann Geschenk wegen der damit verknüpften beleidigenden Bedingungen nicht anzunehmen sondern lieber von seinen Testaments-Vollstreckern für die früher geschenkten 620 Waehrungszeichen.svg einzulösen sich entschlossen hätten. Aber dieses müßte nach dem Jahre 1412 geschehen sein, da doch die 620 Waehrungszeichen.svg schon 15 Jahre früher zu eben diesem Zwecke geschenkt ware., und - was am meisten im Weg steht - schon Hinrich Konemann und Anne Miltbarg das Dorf im Jahre 1397 für die 620 Waehrungszeichen.svg wieder eingelöst hatten. Sollten nun Luder und Tyburgis abermals dasselbe gethan haben nach