Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/138: Unterschied zwischen den Versionen

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spätere Zeit. Aber der König Harald selber war dem Christenthum zugethan, und so genoß es wenigstens des Schutzes, wie wenig auch von oben her für die Ausbreitung desselben geschehen mochte. Es wird im Allgemeinen ein Zustand anzunehmen sein, wie in den Nordischen Sagas für die etwas spätere Zeit, wo in Norwegen und auf den davon abhängigen Inseln Olaf Trygvesen, nur vielleicht etwas kraftvoller als Harald Blaatand, sich des Christenthums annahm. Nach der Färeyinga-Saga läßt Olaf 998 den Sigmund Brefterson von den Färöern nach Norwegen kommen, und stellt ihm vor, er möge das Christenthum annehmen. Seine Hoffnung, er werde dazu geneigt sein, beruhe darauf, weil er erfahren, daß Sigmund niemals den Abgöttern geopfert nach der Weise der andern Heiden. Sigmund antwortet: „Da ich sehe, daß Euer Glaube in allen Stücken schöner und lieblicher ist, als der, den die heidnischen Männer haben, so bin ich willig Eurem Rath zu folgen und Eure Freundschaft zu gewinnen; aber darum wollte ich den geschnitzten Götzen kein Opferblut darbringen ''<sup>(14)</sup>'', weil ich lange sah, daß eine solche Sitte nichts nütze, obgleich ich keine bessere kannte.“ Damit ist ausgesprochen, wie es gewiß um jene Zeit mit Vielen stand. Und nachdem nun erzählt ist, wie Sigmund zurückgekehrt nach den Färöern, und nach Bezwingung des Thrand, der dem Christenthum sich widersetzte, dasselbe im Jahr 1000 angenommen worden, heißt es weiter: „Mit dem Christenthum auf den Färöern ging es nun wie weit umher in den Reichen der Jarle, daß ein Jeder lebte wie er wollte, aber sie selbst (die Jarle) hielten ihren Glauben wohl.“ Diese allgemeine Bemerkung wird gewiß auch auf die hiesigen Zustände anwendbar sein.
 
Für diese Zeiten ist übrigens noch zu erwähnen eines Bestätigungsbriefes Otto III. vom Jahre 987, ausgestellt im März zu Wildeshausen auf Bitte des Adeldag für die Dänischen Kirchen ''<sup>(15)</sup>''. Es ist dieser Bestätigungsbrief in ähnlichen Ausdrücken wie der Otto I. vom Jahr 965 abgefaßt. Hier sind aber schon vier Dänische Kirchen genannt, außer denen zu Schleswig, Ripen, Aarhus, auch
 
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''<sup>(14)</sup> Isländisch: <tt>blota Skurgod -</tt> Färöisch: <tt>offra til utskorna Gudar. -</tt> Siehe <tt>Faereyinga Saga, ed. C. C. Rafn, Hafn. 1832. p. 139.</tt>''
 
''<sup>(15)</sup>) Abgedruckt in <tt>Pontopp. Annal. I, 82. 83.</tt>''

Version vom 20. März 2008, 09:48 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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spätere Zeit. Aber der König Harald selber war dem Christenthum zugethan, und so genoß es wenigstens des Schutzes, wie wenig auch von oben her für die Ausbreitung desselben geschehen mochte. Es wird im Allgemeinen ein Zustand anzunehmen sein, wie in den Nordischen Sagas für die etwas spätere Zeit, wo in Norwegen und auf den davon abhängigen Inseln Olaf Trygvesen, nur vielleicht etwas kraftvoller als Harald Blaatand, sich des Christenthums annahm. Nach der Färeyinga-Saga läßt Olaf 998 den Sigmund Brefterson von den Färöern nach Norwegen kommen, und stellt ihm vor, er möge das Christenthum annehmen. Seine Hoffnung, er werde dazu geneigt sein, beruhe darauf, weil er erfahren, daß Sigmund niemals den Abgöttern geopfert nach der Weise der andern Heiden. Sigmund antwortet: „Da ich sehe, daß Euer Glaube in allen Stücken schöner und lieblicher ist, als der, den die heidnischen Männer haben, so bin ich willig Eurem Rath zu folgen und Eure Freundschaft zu gewinnen; aber darum wollte ich den geschnitzten Götzen kein Opferblut darbringen (14), weil ich lange sah, daß eine solche Sitte nichts nütze, obgleich ich keine bessere kannte.“ Damit ist ausgesprochen, wie es gewiß um jene Zeit mit Vielen stand. Und nachdem nun erzählt ist, wie Sigmund zurückgekehrt nach den Färöern, und nach Bezwingung des Thrand, der dem Christenthum sich widersetzte, dasselbe im Jahr 1000 angenommen worden, heißt es weiter: „Mit dem Christenthum auf den Färöern ging es nun wie weit umher in den Reichen der Jarle, daß ein Jeder lebte wie er wollte, aber sie selbst (die Jarle) hielten ihren Glauben wohl.“ Diese allgemeine Bemerkung wird gewiß auch auf die hiesigen Zustände anwendbar sein.

Für diese Zeiten ist übrigens noch zu erwähnen eines Bestätigungsbriefes Otto III. vom Jahre 987, ausgestellt im März zu Wildeshausen auf Bitte des Adeldag für die Dänischen Kirchen (15). Es ist dieser Bestätigungsbrief in ähnlichen Ausdrücken wie der Otto I. vom Jahr 965 abgefaßt. Hier sind aber schon vier Dänische Kirchen genannt, außer denen zu Schleswig, Ripen, Aarhus, auch


(14) Isländisch: blota Skurgod - Färöisch: offra til utskorna Gudar. - Siehe Faereyinga Saga, ed. C. C. Rafn, Hafn. 1832. p. 139.

(15)) Abgedruckt in Pontopp. Annal. I, 82. 83.