Oheim: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Besonderheit dieser Verwandtschaftsbeziehung war noch so lange spürbar, als nichtverehelichte (d.h. auch verwitwete) Frauen unter die Vormundschaft eines männlichen Verwandten fielen, in höheren Jahren also eines Bruders, was diesen wiederum im praktischen Leben für die Neffen und Nichten von einem „Onkel“ deutlich unterschied. | Die Besonderheit dieser Verwandtschaftsbeziehung war noch so lange spürbar, als nichtverehelichte (d.h. auch verwitwete) Frauen unter die Vormundschaft eines männlichen Verwandten fielen, in höheren Jahren also eines Bruders, was diesen wiederum im praktischen Leben für die Neffen und Nichten von einem „Onkel“ deutlich unterschied. | ||
In zahlreichen Kulturen (vor allem solchen mit matrilinearer Erbfolge) ist auch heute noch ein Oheim für die Kindererziehung wichtiger als ein Onkel. Die weibliche Form des Oheims ist die Muhme. | In zahlreichen Kulturen (vor allem solchen mit matrilinearer Erbfolge) ist auch heute noch ein Oheim für die Kindererziehung wichtiger als ein Onkel. Die weibliche Form des Oheims ist die [[Muhme]]. | ||
Die Bedeutung eines Oheims im Sinne eines tatsächlichen Mutterbruders ergab sich in früherer Zeit aus der Gewissheit, mit den Nachkommen der Schwester blutsverwandt zu sein. | Die Bedeutung eines Oheims im Sinne eines tatsächlichen Mutterbruders ergab sich in früherer Zeit aus der Gewissheit, mit den Nachkommen der [[Schwester]] blutsverwandt zu sein. | ||
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Version vom 19. Februar 2008, 15:08 Uhr
Oheim (auch Ohm), heute ein abgekommenes deutsches Wort für Onkel, bedeutete früher den Mutterbruder, im scharfen (auch rechtlichen) Unterschied zum Vaterbruder („Onkel“). Ebenso wird auch ein angeheirateter Mutterbruder bezeichnet, d.h. der Ehemann der Mutterschwester.
Die Besonderheit dieser Verwandtschaftsbeziehung war noch so lange spürbar, als nichtverehelichte (d.h. auch verwitwete) Frauen unter die Vormundschaft eines männlichen Verwandten fielen, in höheren Jahren also eines Bruders, was diesen wiederum im praktischen Leben für die Neffen und Nichten von einem „Onkel“ deutlich unterschied.
In zahlreichen Kulturen (vor allem solchen mit matrilinearer Erbfolge) ist auch heute noch ein Oheim für die Kindererziehung wichtiger als ein Onkel. Die weibliche Form des Oheims ist die Muhme.
Die Bedeutung eines Oheims im Sinne eines tatsächlichen Mutterbruders ergab sich in früherer Zeit aus der Gewissheit, mit den Nachkommen der Schwester blutsverwandt zu sein.
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