Herrlichkeit Horst: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1412 (um) Hugo bzw. Theodericus de Horst | * 1412 (um) Hugo bzw. Theodericus de Horst besitzen zu Lehen vom Kloster Werden "curtis in Bole" Güter bei Wenigern. | ||
03.05.1415 Vor dem Richter Johan van Horle gt. Duyst zu Essinde verpfändet der Junker Dyderich van Lymburgh, Herr zu Broke, mit Ehefrau Henrich der Margareten van der Marka, Äbtissin zu Essinde, sein Recht an der Mühle oder Mühlenstätte an der Spillenburgh über der Ruren (Ruhr) und unter der Ruren, das er von Bernd, Geyde und Wenemar, '''Gebrüdern van den Vorste''' gekauft hatte. Siegelank. des Richters und Junker Dietrichs. Z: Gobel Wrede, Frohne, Mathias van Nusse, Claes Berze, Dyderich Smyspot. | |||
* Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) / Horst | |||
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* 1457 Bernd von Voerst | * 1457 Bernd von Voerst | ||
* 1552 "Bruyn und Everdt van Schuren ter Horst, und ist Everdt uitlendich und Bruin temelich mit perden gerust, doch swach van Lyve." | * 1552 "Bruyn und Everdt van Schuren ter Horst, und ist Everdt uitlendich und Bruin temelich mit perden gerust, doch swach van Lyve." |
Version vom 4. Januar 2008, 08:23 Uhr
Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Grafschaft Mark > Herrlichkeit Horst (Ruhr)
Gerichtsbezirk Herrlichkeit Horst
- Herrlichkeit und Haus zu Hattingen an der Ruhr im Amt Bochum (historisch).
Wappen
Das primäre Horster Wappen (die Siegel mit entsprechender Gravur) enthielt nach überzeugender Beweisführung durch Herjo Frien (1985) zwischen 3 bis 8 blaue Balken auf silbernen Grund, wie es auch die Familie von Brembt führte und später weiter führte. Die Familie von Heiden in der Freigrafschaft Heiden führte solch ein Wappen mit 3 blauen Balken im silbernen Schild.
Einleitung
Haus Horst liegt etwa 3 km südöstlich von Essen-Steele, an der nördlichen Hangkante zur Ruhrniederung. Ehemalige Hauskapelle, der östliche Wirtschaftstrakt und die Vorburgmauer dieser mittelalterlichen Burganlage sind 2006 noch erhalten. Der Hof Horst ist urkundlich um 1050 belegt und bestand zunächst wohl als Haupthof neben der Vryburg, einer frühmittelalterlichen Wallanlage (9. Jhdt.).
Im 13. Jh. gehörte die Burganlage den Herren von Horst, ein ursprünglich edelfreies, wahrscheinlich dynastisches Geschlecht, mit umfangreichem Allodialbesitz in und um Horst (ähnlich der Herrschaft Gemen). Im Jahre 1280 wird Heinrich von Horst als Drost Lehnsmann und Ministerialer des Grafen von Berg, sein Bruder Hugo wird 1282 als Marschall ein Lehnsmann und Ministerialer der Essener Äbtissin Berta von Arnsberg genannt, dies war auch bei anderen dynastischen Geschlechtern (Herrschaft Gemen) möglich.
Aus ihrer Bedeutung als edelfreies Geschlecht erbaute die Familie von Horst noch 1359 einen Turnierhof auf ihrer Burg, eine historische Seltenheit. Türme und Wehrmauern sind aus dem 16./17. Jh. sowie die Meierei von 1680. Die Meierei wurde erbaut aus den Steinen der zerfallenen Hauptburg. Sie wird 2006, wie auch die Kapelle, zu Wohnzwecken genutzt. Gleiches gilt für den Burghof, der neben den äußeren Schutzmauern obertägig keine Gebäudespuren aufweist. 1934 erfolgten Ergänzungen und Restaurierungen im südlichen Vorburgbereich.
Von der Anlage erhalten sind 2006 noch nicht näher erforschte Gewölbe und Mauerreste im Boden (Bodendenkmal), sowie oberirdisch die Kapelle mit romanischem Gewölbe und einem Aussätzigenfenster und westlich der Zufahrt bauliche Reste der ehemaligen Hauptburg, welche als Gartenanlage genutzt werden. Hier existieren 2006 gut erhaltene, gewölbte Räume wie auch aufgerissene Mauerfundamente, die auf eine ehemals weiträumige Bebauung hinweisen. Vermutlich sind auch hier Gemäuer und Gewölbe der mittelalterlichen Burg als Unterkellerungen erhalten.
Familie von Horst an der Ruhr
Die Familie von der Horst zur Ruhr soll gleichen Stammes sein wie die "von Aldendorp" und die "von Eickenscheidt". Das Eikenscheider Wappen: 3 Pferdepramem (2/1) im Schild. Die Familie von der Horst zur Ruhr findet sich wohl zuletzt 1359 unter diesem Namen.
Herrlichkeit Horst
- Zustand um 1750
Gerichte
- Gericht Horst, Eigengericht
Kirchspiele und Bauerschaften
Adeliges Haus
- Haus Horst.
Landesherrliche Mühlen
- Eine Mühle in Horst.
Gerichtsherren der Herrlichkeit Horst
- 1142 Rutgerus de Hurst oo um 1130 N.N.
- 1167-1177 Rutgerus de Horst, Ministerial des Erzbischofs von Köln oo um 1160 N. v. Eppendorf (?)
- 1197 Rutgerus de Horst, Marschall des Stiftes Essen (+<1227)
- 1227/33 Rutgerus de Horst, 1227 gt. als Brandstifter
- 1282 Heinrich de Horst
- 1298 Gebrüder Hugo und Bernd de Horst
Bruderteilung
1319 Mai 1. Die Brüder Engelbert, Gerhard und Hugo von Horst bekunden, dass sie mit der Zustimmung ihrer Verwandten und Freunde folgende Erbteilung vorgenommen haben: Engelbert behält das Haus Horst (Hurst) und den dortigen Hof mit den Gebäuden, der Mühle und dem Zehnten zu Busche, den Hof zu Mecklenbeck (Mekelenbeke), das Haus zu Closterberge, das Marschallamt (marscalc amit) von Essen, den Slangenberg, den Weinwuchs, den Heuwuchs zu Suthum (Sutheym), die Fischerei zu Wedelenberge und in me Hake und alle Güter, die hier nicht als Anteil seiner Brüder genannt sind. Gerhard behält den Hof zu Vorneholte ohne das Sutholt, die Häuser zu Berge, zu Werne und to den Velde, den Hof to den Bole, das Haus ouer de Beke zu Steele (Stele) und die Molensypen-Hove. Hugo behält den Hof zu Hinsel (Hincele), die Häuser vpper Delle, vp me Rode, in dem Moddensceyde, vp me Holte, den Zehnten zu Hinsbeck (Hengestbeke) und zu Holthausen (-husen), das Haus vppen Berge, das Gut to der Matena, das Haus zu Steingraben (Steyngrauen), die Güter zu Hinsel mit den Leuten, zu Überruhr (ouer Rure) mit den Leuten. Darüber hinaus sollen Gerhard und Hugo je eine Wohnung im Haus Horst haben. Engelbert kann aber auch demjenigen, mit dem er sich nicht einigen kann, 100 Mark geben oder eine Rente von 10 Mark, bis die 100 Mark bezahlt sind oder es den mitsiegelnden Verwandten genug erscheint. Wenn Engelbert das Haus Horst verkaufen will, soll er es seinen Brüdern für 300 Mark anbieten, den Königsturnosen zu 4 Pfennigen gerechnet. Wenn aber das Haus den Damen (an iuncvrowen) zufällt, sollen die Brüder für alles oben (unter Punkt 1) genannte 400 Mark geben. Den Anspruch (genade) auf den Hof Eickenscheidt (Ekensceyde) soll Engelbert behalten. Gerhard und Hugo sollen je einen Wächter für ihre Wohnung halten und Streit und Raub von dem Haus fernhalten. Wenn die Brüder dem Grafen von der Mark (-e) das Burglehn wiedergeben müssen, soll Engelbert 100 Mark zahlen, die beiden Brüder aber zusammen ebensoviel. Ihrer Schwester Mette sollen sie 50 Mark und einige andere Dinge geben. Engelbert kann die Molensypen-Hove behalten, wenn er dem Gerhard 100 Mark gibt. Gerhard und Hugo dürfen ihre Wohnung auf dem Haus niemand anderem verkaufen. Dies alles haben die Brüder ihren Verwandten beschworen. Es siegeln die Brüder und auf ihre Bitten Herr Lambrecht von Scheidingen (Sceydengen), Herr Wenemar von Rechede, Herr Wenemar von Altendorf (Aldendorpe), Herr Diderik von Holtoye und Friedrich der Duker, Verwandte. Disse brif is gegeven up sunte Walburge dag in deme iare dat man scrivet van godes geburde 1319.
- Quelle: Urkunden Stift Essen
Erbfolgen
- 1362 Die Äbtissin von Essen gestattet dem Hugo von der Horst die Verschreibung essendischer Dienstmannsgüter.
Erbteilung
1366 Februar 14. Heinrich und Wenemar von der Horst teilen für sich und ihren Bruder und Schwester mit ihrem Neffen Hugo von der Horst die Güter ihres verstorbenen Vetters Gerhard von der Horst, wonach die beiden Brüder die Höfe zu Vareholte und die Güter zu Werne und Honberge, Hugo das Gut zu Boyle und eine Anzahl von Kotten erhalten solle. - Zeugen: Dietrich und Evert von der Leiten, Conrad von Dalhusen, Rutger von Aldendorf, Johann Weyte, Mayorius und Rutger von Dungelen. - Es siegeln Aussteller und Zeugen.D. op sente valentins dagh.
- Quelle: Urkunden Stift Essen
1366 März 16. Macharius und Rutger, Gebrüder von Dungelen, erklären mit ihren Ansprüchen auf die Erbschaft des Gerhard von der Horst durch die anderen Erben Heinrich, Wenemar und Hugo mit einer Geldsumme abgefunden zu sein und leisten dafür Bürgschaft mit ihrem Besitz, den sie jetzt haben oder künftig erben werden (dat en velle dat uns God und dey hilghe kerchof hir na wat gheve). - Zeugen: Evert und Dietrich von der Leiten, Conrad von Dalhusen gen. der Mayere und Johann Weyte. - Es siegeln die AusstellerD. in sunte Gerdrude avende der hilghen Juncfrouwen.
- Quelle: Urkunden Stift Essen
Erbfolgen
- 1412 (um) Hugo bzw. Theodericus de Horst besitzen zu Lehen vom Kloster Werden "curtis in Bole" Güter bei Wenigern.
03.05.1415 Vor dem Richter Johan van Horle gt. Duyst zu Essinde verpfändet der Junker Dyderich van Lymburgh, Herr zu Broke, mit Ehefrau Henrich der Margareten van der Marka, Äbtissin zu Essinde, sein Recht an der Mühle oder Mühlenstätte an der Spillenburgh über der Ruren (Ruhr) und unter der Ruren, das er von Bernd, Geyde und Wenemar, Gebrüdern van den Vorste gekauft hatte. Siegelank. des Richters und Junker Dietrichs. Z: Gobel Wrede, Frohne, Mathias van Nusse, Claes Berze, Dyderich Smyspot.
- Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) / Horst
Erbfolgen
- 1457 Bernd von Voerst
- 1552 "Bruyn und Everdt van Schuren ter Horst, und ist Everdt uitlendich und Bruin temelich mit perden gerust, doch swach van Lyve."
- 1563 Everhard von Schüren zu Horst
- 1581 Eberhard von Schüren zu Horst (1604+), Streit mit der Äbtissin zu Essen wegen der Fischerei in der Ruhr und Weiderechte in den Gerichten Horst, Hattingen und Bochum, verpfändete den Zehnten zu Boele oo Veronika Knipping (1604 Wwe.)
- 1604 Everhard (nicht Gerhard) von Schüren zu Horst (Sohn Eberhards und Veronika Knippings)
- 1644 -52 Alex Graf von Velen zu Raesfeld klagt 1666 auf Erfüllung des Kaufgeldrestes von 5.000 Talern über das Haus Horst an der Ruhr gegen Joh. Heinrich von Rhede zu Brandlecht, Joh. Hugo von Scheuren und Engelbert von Salm.
- 1665 Joh. Heinrich von Reede zu Brandlecht
- 1674 Jobst Dietrich Freiherr zu Wendt
Verwaltungssachen
1619 Verpfändung eines Landstückes an den Schulten von Holtey
1660 Bitte um die Gevatterschaft des Georg Raven für den Sohn.
1660-1664 Übertragung der Verwaltung von Haus Horst an Gerhard Bruckinck (Bröcking), ehemals Regimentssekretär des gräflich waldeckschen Regiments.
Berichte über die Verwaltung: u. a. Schreiben an Ovelgünne wegen des Pachtbriefes des Schulten zu Mecklenbeck, Anfertigung einer steinernen Schlacht an der Ölmühle, Kauf des Hofes zu Dahlhausen;
1662 Behandigung mit der Dieckhofe durch das Stift Rellinghausen
(STAM: Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.)
Verkauf an von Rhede zu Brandlecht
18. Jh. Erlaubnis der Anna Isabella von Velbrücke, Pröpstin zu Rellinghausen, für Alexander III. Graf von Velen zur Übertragung des zum Oberhof Kirichfeld gehörenden Deyckhofs beim Verkauf der Herrschaft Horst an von Rhede zu Brandlecht (STAM: Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.))
Bibliografie
- Fleher, Heinrich, Schulleiter in Horst, Heimatforscher, Geschichte der Horst. 1924. (Privatdruck)
- Irene Voigt: Burg Horst - Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr. Essen 1983. ISBN 3-922693-54-z
- Feldens, Franz, Werden und das Ruhrtal. Alte Bilder aus dem Ruhrtal zwischen Werden und Steele. III. Folge des Alt-Essener Bilderbuches.
- Frin, Herjo, Das Adelsgeschlecht von Wittringen und Unverzagt aus dem Stamme von der Horst (...)in Vestische Zeitschrift Bd. 84/85 (1986)
- Frin, Herjo, Von der Horst im Broich, ein Adelsgeschlecht des Vestischen Ritterschaft - Genealogie- in Vestische Zeitschrift Bd. 86/87 (1988)
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Thema anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.