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Ein Herzwandaneurysma kann sich aufgrund der Wandschwäche nach einem Herzinfarkt ausbilden. Hierbei entwickelt sich eine Auswölbung der geschädigten Herzwand, was zu einer verschlechterten Herzfunktion, der Bildung eines [[Thrombus]] durch gestörten Blutfluss, arteriellen [[Embolie]]n oder im schlimmsten Fall zum Platzen (Ruptur) der Auswölbung führen kann. Bei einer Ruptur kommt es zu einer akuten Herzbeuteltamponade, welche sofort entlastet werden muss. Auch kann sich im weitern Verlauf eine Entzündung des Herzbeutels oder des Herzmuskels entwickeln. | Ein Herzwandaneurysma kann sich aufgrund der Wandschwäche nach einem Herzinfarkt ausbilden. Hierbei entwickelt sich eine Auswölbung der geschädigten Herzwand, was zu einer verschlechterten Herzfunktion, der Bildung eines [[Thrombus]] durch gestörten Blutfluss, arteriellen [[Embolie]]n oder im schlimmsten Fall zum Platzen (Ruptur) der Auswölbung führen kann. Bei einer Ruptur kommt es zu einer akuten Herzbeuteltamponade, welche sofort entlastet werden muss. Auch kann sich im weitern Verlauf eine Entzündung des Herzbeutels oder des Herzmuskels entwickeln. | ||
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Aktuelle Version vom 1. November 2007, 00:08 Uhr
Krankheitsbezeichnung
lat.: Myokardinfarkt (MI)
Bedeutung: Zerstörung von Herzmuskelgewebe, nach herrschender medizinischer Lehrmeinung aufgrund einer Durchblutungsstörung, meist im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK).
Ursache
Im Gegensatz zum Angina pectoris-Anfall kommt es beim Herzinfarkt fast immer zum kompletten Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße, am öftesten durch Entstehung von Blutgerinnsel in einer durch Arteriosklerose veränderten Engstelle. Auslösende Faktoren können plötzliche Belastungen und Stress-Situationen mit stärkeren Blutdruckschwankungen sein, 40 % aller Infarkte passieren in den frühen Morgenstunden (24–6 Uhr).
Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in Wohlstandsländern.
Risikofaktoren
Ursächlich findet sich beim Herzinfarkt ein Verschluss der Herzkranzgefäße meist im Rahmen einer Arteriosklerose. Dementsprechend gelten folgende Risikofaktoren, mit denen bis zu 90 Prozent des Herzinfarkt-Risikos vorausgesagt werden können:
Hauptrisikofaktoren
- Rauchen (beträchtliche Risikoerhöhung durch gleichzeitige Einnahme der Antibabypille)
- Stoffwechselstörungen:
- Fettstoffwechselstörungen abnormes Verhältnis bei den Blutfettanteilen.
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
- Gicht
- Bluthochdruck
- Stress
- Vererbung (Verwandte ersten Grades haben bereits einen Infarkt durchlebt)
- Geschlecht: Männer sind häufiger betroffen, ab dem 50. Lebensjahr steigt aber das Risiko eines Herzinfarkts bei Frauen auf fast die gleiche Häufigkeit.
- Indirekt: Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel
Daraus ergibt sich, dass der Herzinfarkt eine Erkrankung vor allem sozial benachteiligter Menschen in Wohlstandsgesellschaften ist. Diese rauchen überproportional häufig, sind dauerhaftem Stress ausgesetzt, sind häufiger übergewichtig und leiden damit auch viel häufiger an Stoffwechselstörungen.
Der regelmäßige Konsum von wenig Alkohol, vermutlich zu den Mahlzeiten, senkt das Herzinfarktrisiko. Bei exzessivem Alkoholkonsum steigt allerdings das Risiko von Herzinfarkten, sowie anderer schwerer Erkrankungen.
Symptome
Herzinfarkt-Patienten klagen über Brustschmerzen unterschiedlicher Stärke und Qualität. Beschrieben werden unter anderem stechende Schmerzen, aber auch ein Druck- oder Engegefühl im Brustkorb (als ob „jemand auf einem sitzen würde“). Die Schmerzen können je nach betroffenem Herzmuskelareal in die Arme (häufiger links), den Hals, die Schulter, den Oberbauch oder den Rücken ausstrahlen. Man spricht dabei auch von einem so genannten "Vernichtungsschmerz". Oft tritt auch Atemnot, Angstgefühl (Todesangst), Blässe, Übelkeit, Erbrechen und Schweißneigung auf. Teilweise brechen die Patienten zusammen und bleiben bewusstlos.
Die beschriebene Symptomatik kann – öfters bei Frauen und besonders bei Diabetikern aufgrund einer diabetischen Nervenschädigung – abgeschwächt sein oder auch vollkommen fehlen ("Stiller Infarkt").
Erste Hilfe
- Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohender Notfall. Unverzügliche Alarmierung des Notarztes.
- Beruhigung, Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, Hemd öffnen und Gürtel öffnen, Frischluftzufuhr, ständige Kontrolle der Lebenszeichen.
- Bei Patienten, die ein bekanntes Angina pectoris-Leiden haben, ist oftmals Nitroglyzerin-Spray vorhanden; dem Patienten dies holen, jedoch nicht eigenmächtig verabreichen.
- Den eintreffenden Rettungskräften den Weg zeigen (Nachbarn oder Familienangehörige zum Einweisen auf die Straße schicken)
Bei optimaler Versorgung und schnellstmöglicher Einweisung ist die Prognose, einen Herzinfarkt ohne bleibende Schäden zu überstehen, um ein vielfaches besser als bei zu später Einweisung.
Nachbehandlung im Krankenhaus
Bleibt ein Herzinfarkt unbehandelt, so ist die Sterberate je nach Ausmaß des Infarktareals sehr hoch. Eine engmaschige intensivmedizinische Kontrolle ist deshalb nötig:
- Bettruhe, Überwachung (Monitoring) auf der Intensivstation (48 Stunden).
- Sauerstoffgabe.
- Betablocker zur Rhythmusstabilisierung (in der Akutphase neuerdings umstritten, langfristig lebensverlängernd)
- Blutverdünnung
Auch nach dem Klinikaufenthalt muss der Patient mit lebenslanger Medikation rechnen, die im Wesentlichen der oben genannten entspricht. Besondere Aufmerksamkeit wird außerdem gelegt auf striktes Rauchverbot, optimale Einstellung des Blutdrucks, eines Diabetes mellitus und der Blutfette, Normalisierung des Lebenswandels und Stressabbau, Gewichtsnormalisierung und gesunde Ernährung und maßvolles körperliches Training. Nach einem Herzinfarkt wird deshalb eine Rehabilitation in einem Herzzentrum angestrebt.
Komplikationen
Fast immer kommt es zur Ausbildung von Herzrhythmusstörungen, auch bei kleinen Infarkten, die bis hin zum Kammerflimmern Todesursache beim Herzinfarkt sind.
Falls große Areale des Herzens betroffen sind (mehr als 30 % der Muskulatur), kann es zur Ausbildung eines kardiogenen Schocks kommen, bei dem das Herz durch die Herzmuskelschädigung nicht mehr in der Lage ist, eine ausreichende Kreislauffunktion aufrecht zu erhalten (schlechte Prognose, zweithäufigste Todesursache).
Ein Herzwandaneurysma kann sich aufgrund der Wandschwäche nach einem Herzinfarkt ausbilden. Hierbei entwickelt sich eine Auswölbung der geschädigten Herzwand, was zu einer verschlechterten Herzfunktion, der Bildung eines Thrombus durch gestörten Blutfluss, arteriellen Embolien oder im schlimmsten Fall zum Platzen (Ruptur) der Auswölbung führen kann. Bei einer Ruptur kommt es zu einer akuten Herzbeuteltamponade, welche sofort entlastet werden muss. Auch kann sich im weitern Verlauf eine Entzündung des Herzbeutels oder des Herzmuskels entwickeln.