Kloster Wedinghausen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Entwicklung==
Das 1173 gegründete Kloster Wedinghausen war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses und intellektuelle Zentrum in Westfalen. Es ist Teil der europäischen Kulturgeschichte: Als Sühne wurde es nach dem Brudermord von Graf Heinrich I. von Arnsberg gegründet und von Prämonstratensern aus dem niederländischen Utrecht besiedelt. Es war Entstehungs- und Aufbewahrungsort wichtiger mittelalterlicher Handschriften von europäischer Bedeutung. Das Arnsberger "Gero-Evangelistar" zählt heute sogar zum Unesco-Weltdokumentenerbe. Kloster Wedinghausen rettete den Kölner Domschatz mit dem weltberühmten Dreikönigsschrein vor den französischen Revolutionstruppen, in dem diese Heiligtümer im Kloster von 1794 bis 1803 versteck wurden und eine sichere Zuflucht fanden.
Nach der staatlichen Zwangsauflösung des Klosters im Jahre 1804 wurden große Teile der Klosteranlage vernichtet und andere zweckentfremdet. 200 Jahre später hatten die Menschen Ort und Namen vergessen. Es gab Kloster Wedinghausen im Bewusstsein der ansässigen Bevölkerung nicht mehr. Der Klosterhof war beispielsweise zu einem asphaltierten Parkplatz verkommen.
Kloster Wedinghausen ist seit September 2007 wieder da. Grund ist, dass die Anlage modern "weitergebaut" wurde. Als Architekt fungierte der Kölner Prof. Gerhard Kahlhöfer. Nach der Neugestaltung des Westflügels der alten Klosteranlage wurde am 30.09.2007 der neugestaltete Klosterhof mit seinem spektakulären Lichthaus und Gartenzimmer offiziell eingeweiht. Bereits vor der Einweihung haben über 20.000 Menschen den Klosterhof besucht. Das Lichthaus wurde im August 2007 zum "Denkmal des Monats" gewählt.


==Besitzwechsel==
==Besitzwechsel==

Version vom 20. September 2007, 12:22 Uhr

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Hochsauerlandkreis > Arnsberg > Kloster Wedinghausen

Kloster Wedinghausen

Lage

Entwicklung

Das 1173 gegründete Kloster Wedinghausen war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses und intellektuelle Zentrum in Westfalen. Es ist Teil der europäischen Kulturgeschichte: Als Sühne wurde es nach dem Brudermord von Graf Heinrich I. von Arnsberg gegründet und von Prämonstratensern aus dem niederländischen Utrecht besiedelt. Es war Entstehungs- und Aufbewahrungsort wichtiger mittelalterlicher Handschriften von europäischer Bedeutung. Das Arnsberger "Gero-Evangelistar" zählt heute sogar zum Unesco-Weltdokumentenerbe. Kloster Wedinghausen rettete den Kölner Domschatz mit dem weltberühmten Dreikönigsschrein vor den französischen Revolutionstruppen, in dem diese Heiligtümer im Kloster von 1794 bis 1803 versteck wurden und eine sichere Zuflucht fanden.

Nach der staatlichen Zwangsauflösung des Klosters im Jahre 1804 wurden große Teile der Klosteranlage vernichtet und andere zweckentfremdet. 200 Jahre später hatten die Menschen Ort und Namen vergessen. Es gab Kloster Wedinghausen im Bewusstsein der ansässigen Bevölkerung nicht mehr. Der Klosterhof war beispielsweise zu einem asphaltierten Parkplatz verkommen.

Kloster Wedinghausen ist seit September 2007 wieder da. Grund ist, dass die Anlage modern "weitergebaut" wurde. Als Architekt fungierte der Kölner Prof. Gerhard Kahlhöfer. Nach der Neugestaltung des Westflügels der alten Klosteranlage wurde am 30.09.2007 der neugestaltete Klosterhof mit seinem spektakulären Lichthaus und Gartenzimmer offiziell eingeweiht. Bereits vor der Einweihung haben über 20.000 Menschen den Klosterhof besucht. Das Lichthaus wurde im August 2007 zum "Denkmal des Monats" gewählt.

Besitzwechsel

Gut Wedinghausen: Die Domäne des aufgehobenen Klosters Wedinghausen wurde 1823 durch Friedrich Leopold von Fürstenberg von dem Ökonomierat Plange gekauft.

Archiv

  • Staatsarchiv Münster, Kölnisches Westfalen, Bestand: Kloster Wedinghausen
    • 620 Urkunden 1173-1795, 324 Akten (32 Kartons) (1264-) 1502-1822.
      • Findbuch A 341 I u. II.
      • Darin: Kopiar 15. - 16. Jh., 2 Kopiare 17. - 18. Jh.; Geschichte des Stifts mit Abtskatalog 1173-1715, Chronik des 17. Jh.; Ordenssachen; Memorienbuch 14. Jh.; Kirche zu Wedinghausen, Pfarrei Hüsten, Kapelle zu Müschede, Kirche zu Werl, Kapelle zu Bergstraße, Vikarie zu Rhynem; Lagerbücher des 15./16. Jh.; Güterverwaltung u. Eigenbehörige; Holzberechtigung im Amsberger Wald, Mühlen, Mast, Fischerei u. Jagd; Testamente.
  • Archiv Herdringen (Arnsberg)
    • Darin: 9 Akten (19. Jhdt.)

Verweis

Bibliografie

  • Richtering, H., Kloster Wedinghausen. In: Jahrbuch des Vereins für westf. Kirchengesch. 62 (1969).
  • Monasticon Praemonstratense 1-3.