Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/09: Unterschied zwischen den Versionen

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== 2. Gedeihen und Segen im Leiblichen. ==
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Trotz aller dieser Trübsale haben sich die Kolonisten sehr vermehrt und im Allgemeinen zu einigem Wohlstande erhoben; Letzteres unter dem Segen Gottes durch fleißige Benutzung ihrer Ländereien und Viehzucht, dann dadurch, daß die Regierung zur Abtragung der Kronschulden (1 1/4 Rubel)

Version vom 9. September 2007, 12:44 Uhr

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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Smotritel Mendelson abgesetzt wurden, und Pastor Sch. nach einigen Monaten Abwesenheit wieder sein Kirchspiel bezog, in dem er 1820 starb. Die hohe Regierung hatte aus diesem Vorfall gesehen, daß die Kolonisten doch nicht eigentlich Rebellen waren, wie man sie geschildert hatte, diese aber, was sie in solchem Fall zu erwarten hatten. Auf Harting folgte als General-Fürsorger der Kolonisten General Insow, ein gottesfürchtiger, freundlicher und gerechter Herr, der den Kolonisten viele Wohlthaten erwies und von ihnen sehr geliebt wurde. - Neben derartigen Plackereien hatten sie noch in der Zeitfolge, namentlich während des Durchmarsches der russischen Armee in die Türkei 1827 und 1828, an Kriegslasten zu tragen und unter Landplagen viel zu leiden. In den Jahren 1822, 1823, 1824, 1830, 1832, 1833, 1834 und 1839 waren Mißernten, in denen oft kaum die Aussaat gewonnen wurde, indem da, was noch gewachsen war, von einer Unzahl Mäuse abgeschnitten und in Haufen von 2 bis 4 Fuß Durchmesser und bis zu 3 Fuß Höhe zusammengetragen und mit Erde bedeckt wurde welches die Veranlassung war, daß die Obrigkeit die Kolonisten auf die Mäusejagd kommandirte. Jeder Familienvater hatte 100 Mäuseschwänze oder 200 Mäuseohren als Zeichen der erlegten Thiere in der Kanzlei abzuliefern, und dennoch schien sich das Ungeziefer zu mehren, bis es sich selbst verlor. 1823, 1824, 1825, 1826, 1827, 1836, 1847, 1858, 1859 und 1860 vernichteten ungeheure Heuschreckenschwärme strichweise ganze Felder; im Winter von 1828 auf 1829 erfroren halbe Gärten voll Obstbäume und Weinstöcke mir der Wurzel; von 1840 bis 1847 fraßen Käfer die Blüthen der Obstbäume und Weinstöcke, so daß Obst und Wein größtentheils verloren war; 1828, 1829, 1834, 1847, 1859 und 1860 fielen Tausende von Stücken des Rindviehes und der Schafe an der Viehpest; 1829 raffte in Klöstitz, Alt-Arcis und Krasna die Pest ganze Familien weg, und 1831, 1853 und 1855 wüthete die Cholera in allen Kolonien.


2. Gedeihen und Segen im Leiblichen.

Trotz aller dieser Trübsale haben sich die Kolonisten sehr vermehrt und im Allgemeinen zu einigem Wohlstande erhoben; Letzteres unter dem Segen Gottes durch fleißige Benutzung ihrer Ländereien und Viehzucht, dann dadurch, daß die Regierung zur Abtragung der Kronschulden (1 1/4 Rubel)