Schlesisches Namenbuch/040: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Juli 2007, 20:33 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Altdt. Taufname (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## 145), bekannt durch diie Gudrunsage (Gudruns Verlobter). (Fm.2 Sp. 781). Die mundartl. a-Form ist -glätzisch. - Belege: Herwyg, Bruder Heinrichs des statsschribers 1352 Breslau; Niclais Herwig 1427 Liegnitz. Härtel(t) (Liegnitz [42 Görlitz [35 Hirschberg [12]## ##Öls [4] ##Oppeln [5] ##Ratibor [4])##, seltener Hertel(t) (Görlitz [10]## Liegnitz [2] ##Beuthen [5])##, mundartl. Hartelt (Neisse), patron. Härtler, Hertier (Görlitz). Kurz- od. Koseform mit 1-Suffix von den altdeutsch## Taufname Hertwig, Hartlib, Hartman, Härtung, die für Schlesien bezeugt sind. - Beilege: Hertill von Glogow 1345, Hertil s. Sohn 1348 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 13); Hertlo (Hertlinus) garnczuger 1342/43 Liegnitz; Joh. Hertlini cal-cifex 1349 Liegnitz; Hertil 1359 = Härtung 1351 (Grafsch. Glatz); Petir Hertil 1372 ff. Valten Hertel von Moys 1530 Görlitz. Hartlieb (Liegnitz [5])## Der altdeutsch## Taufname Hartlib (hart = kühn) zählt in Schlesien zu den ältesten. - Belege: Hartlip pellifex 1299 consul B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 13); Hartlib v. Münsterberg 1311 Neisse; Harth-libus de Lemberg 1317 Liegnitz; Hartlib koler 1360 = Hartman k. 1357 = Hartusch k. 1356 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 13). Nitsche Hartlib 1372/86 Liegnitz, Joh. H. Abt 1408 B =>? Breslau(##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 42); Hanke Hartlip 1332 ff. Ratsherr in B, Kinder: Hannos, Hartlip (!), Katharina usw. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 45), vgl. den gleichen Fall unter Heibig! Hartmann (Görlitz [111 Liegnitz [48 Hirschberg [24]## Ö12 ##Beuthen [13]## ##Oppeln [11]##). Seit alters beliebte Kurz- od. Koseform von den altdeutsch## Namen mit Hart- (hart = kühn), wie Hartlib, Hertwig, Härtung u. a. (vgl. Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## S. 20 und Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 24 unten). - Hartman koler 1357 = Hartlib k. 1360 = Hartusch k. 1356 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 13); Ticze Hartman 1369/72 Liegnitz; Hannus H. 1422 Liegnitz; Nickel H. 1452 Görlitz, u. öfter ebd. Hartwig (##Glatz [17]## Hirschberg [7] Liegnitz« Görlitz [14]## Grünberg [4] Neisse ##Beuthen [7])##, mit i-Umlaut Hertwig (Görlitz [9] Liegnitz» Neisse), Hartwig (##Grünberg [7])##. Auch Hattwig, -wich (##Glatz [8] Lgß) wie kattause statt Kartause (1566 Liegnitz). Als Taufname schles. seilten, nebst Kurz- od. Koseform Hertel (heute bes. thür.), vgl. Hertil v. Glogaw (1345 B), Hertil s. Sohn. - Belege: Artwicus 1252 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 42); Hertwious de Nostiz 1289 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 320). Als Familienname: Hannus u. Jocob Hertwig (1389) 1410 Liegnitz; Pauwel H. 1431/32 Görlitz. Auch in Ortsname: Fricze von Hertwigswalde, Goldberger Bürger. Hau(c)k (Gllfl ##Landeck [12]## ##Habelschwerdt [8])##, Hau(c)ke (Görlitz [12]## Liegnitz« Neisse ##Beuthen [11]##). Besonders in der Grafschaft Glatz verbreitet. Es ist der altdeutsch## Taufname Hug, Kurz- od. Koseform von Hugibert u. ä. (Fm2 Sp. 922. Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## 24), Beiname der Franken. Vgl. Wodans f Raben Hugin" (Gedanke) u. Munin" (Gedächtnis). - Belege: Her Huge von Do-nyrstein, Burggraf zu Glatz 1351 ff.; vgl. dazu den Ortsname Hugisdorf, heute Haus- * dorf/Glatz und das adlige Geschlecht von Hug(e)wicz = Haugwitz (Grafschaft). Hannes Hauk (1400 Habelschwerdt), Lorencz Hawg (1440 Habelschwerdt) = L. Hewg (1437 Habelschwerdt); Nicklas Hewke (1407 Glatz); Wilhelm Haug (1512/13 Görlitz). Heidrich (Görlitz [41 Liegnitz [26]## BzP Hirschberg [17]## ##Neustadt [7] ##Beuthen [5])##, in oberdeutsch## Form Heidenreich (OS: ##Beuthen [9] ##Oppeln [7 Neisse oft, ##Neustadt [5])##, mda. Hädrich (Glatz). Altd. Taufname Heidanrich, aber einer jüngeren Schicht angehörend, wie der