Dingden (Hamminkeln): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Juni 2007, 19:52 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis Wesel > Hamminkeln > Dingden (Hamminkeln)
Einleitung
Die Gemeinde Dingden war bis 1975 eine selbständige Gemeinde im Amt Dingden des Kreises Borken und wurde zum 01.01.1975 ein Ortsteil der Stadt Hamminkeln im Kreis Wesel.
Wappen
Vom 12. April 1939 datiert die Genehmigung zur Führung des Wappens der Gemeinde Dingden. Es zeigt in goldenem Schilde auf einem roten sogen. Dreiberg eine grüne Linde, rechts und links begleitet von zwei aufgerichteten roten Schwertern. Das Wappen will an den Ortsnamen anknüpfen, der als „Ding", das heist Gerichtsstätte, gedeutet wird, wovon auch der seit alter Zeit in Dingden bezeugte Freistuhl kündet. Als Symbole wurden dafür die Gerichtslinde auf roter Erde und die beiden Schwerter gewählt.
Mehrere Flurbezeichnungen aus dem Urkataster weisen auf Gerichtsstätten hin, so das Galgenschlatt am Küning, das Galgenschlatt in der Heide oder der Galgenbaum am Ißhorst. In Dingden wurde noch bis zur Franzosenzeit im Jahre 1803 Gericht gehalten.
Name
1161 „Gerlach de Dingeden“, Dingede 1163, Dingethe 1169, Thingethe 1184, Dinkethe 1200, so begegnet uns der Name des Ortes anfänglich in verschiedenen Schreibweisen. In allen Formen ist aber der Begriff Ding oder Thing enthalten. Mit Ding bzw. Thing wurden in früherer Zeit Gerichtsstätten und Versammlungsorte genannt. Wir kennent aus dem 18. Jahrhundert noch das Holz- und Markengericht im Westmünsterland als „Holt-Ding“.
Ort Dingden
Im Jahr 1330 wird Dingden, villa Dingede, zum ersten Mal als Dorf urkundlich erwähnt.
Ortsteile
Neben dem Dorf Dingden gehören zum Ort auch die Bauerschaften
- Berg (Dingden)
- Nordbrock (Dingden)
- Lankern (Dingden), Lankern wird im 10. Jahrhundert „Longhere“ genannt, hier hatte das Kloster Werden Besitz, Lancharnan im 12. Jahrhundert,
- Dorfbauerschaft(Dingden) .
Maße und Gewichte
Dingdener Maß
- 1840 Geltungsgebiet: Kirchspiel Dingden, mit Ausschluß der Bauerschaft Lankern, welche zum Gültigkeitsgebiet des Bocholter Scheffels (historisches Amt Bocholt gehörte; Stadt- und Landgemeinde Anholt, Stadt Werth.
- Benennung: Dingdener Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spint gleich 7 Kannen.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem vorhandenen wohlerhaltenen Exemplar, 1805 zu Wesel geeicht. Messungsart: Streichmaß.
- Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll: 2.084.2 oder abgerundet 2084 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 37,28 Liter.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem vorhandenen wohlerhaltenen Exemplar, 1805 zu Wesel geeicht. Messungsart: Streichmaß.
- Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten
- Benennung: Dingdener Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spint gleich 7 Kannen.
Bevölkerung
- Quellen
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Dingden, Pfarrkirche ad s. Pancracium M., Pfarre, darin
- Status animarum 1702 ff. (Bestand A 3)
- Status animarum 1750 - Hs. 150 f. 553-590
- Einwohnerverzeichnisse 1779, 1783, 1786, 1789, 1791 (Bestand A 2)
- Sendkornregister 18. Jhdt. (Bestand A 2)
- Einwohnerliste 1770 Hs. 126 f. 89
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Dingden, Pfarrkirche ad s. Pancracium M., Pfarre, darin
- Quelleneditionen und Bearbeitungen
Einwohnerzahlen
Ende 2003 zählte Dingden 6.856 Einwohner.
Politische Einteilung
Gemeindedirektor
- 1946 - 1965 Bernhard Rövekamp
- 1965 - 1974 Ernst Paus
Gemeindebürgermeister
- 1811 - 1833 Franziskus Johannes Hoffmann
- 1833 - 1851 Otto Held
- 1851 - 1858 Alexander Conrads
- 1858 - 1862 Otto Held
- 1862 - 1867 Hubert Theben
- 1867 - 1882 Albert Effing
- 1882 - 1913 Clemens Lehmeyer
- 1913 - 1919 Josef Vrede
- 1919 - 1922 Otto Schöttler
- 1922 - 1945 Josef Dörner
- 1945 Bernhard Freesmann
- 1945 - 1948 Heinrich Schlütter
- 1948 - 1956 Johann Klein-Hitpaß
- 1956 - 1969 Heinrich Schlütter
- 1969 - 1974 Bernhard Hoffmann
Gemeinderat
Geschichte
1975 wurde die Gemeinde Hamminkeln Rechsnachfolgerin der Gemeinde Dingden.
Archive
- Gemeindearchiv Hamminkeln, darin Bestand Dingden: vereinzelte Unterlagen 19. Jhdt, dann bis 1974 2.084 Verzeichnungseinheiten, Protokolle ab 1928, Etats ab 1920, Schulchroniken, Hausakten ab 1945,
- Stadtarchiv Bocholt, Mischbestand, Zeitungsarchiv.
- Staatsarchiv Münster, Bestand Domkapitel und Domkapitel Akten, darin klevische Grenze / Ringenberg
- Archiv Lembeck, Bestand Haus Coppel Co: Darin Höfe in Dingden
- Archiv Nordkirchen, Bestand Nordkirchen, darin Akten Kirchspiel Dingden.
- Archiv Ruhr, Bestand Akten, darin Diek im Kspl. Dingden.
Bevölkerung
Genealogische Quellen
Katholische Kirche Dingden:
Taufregister 1670-1830, Batchnummer C97219-1
Taufregister 1831-1864, Batchnummer C97219-2
Heiratsregister 1722-1876, Batchnummer M97219-1
Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe
Zivilstandsregister, Laufzeiten: G, A, H, T, 1812-1814, kath. G, H, T, 1815-1874, Juden (PfB) G, H, T. 1817-1821, (Bgm.) G, H, T, 1822-1847.
Kirchenwesen
Reformation
Auch während der Reformation blieben die Gemeinden Dingden und Loikum dem katholischen Glauben treu.
Katholische Kirche
Archiv: Generalvikariat im BAM
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Dingden beginnt 1530 und enthält u.a. Status animarum 1702, 1750 , Einwohnerverzeichnisse ab 1770, Sendkornregister 18. Jahrhundert, Archidiakonalika,
Archiv: St. Pankratius
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Einkünfte 1701, Rechnungen ab 1664…..
Lokales Pfarrarchiv St. Pankratius
Das lokale Pfarrarchiv ist abgegen zum Bistumsarchiv Münster. Sämtliche Kirchenbücher befinden sich in Dingden.
Kirchenbücher
- Kirchenbuch 1 Dingden: Taufen 1670 - 1759
- Kirchenbuch 1a Dingden: Taufen 1759 - 1811 ; Heiraten 1722 - 1766 ; Tote 1718 - 1737, 1741 - 1762
- Kirchenbuch 2 Dingden: Taufen 1759 - 1811 ; Heiraten 1759 - 1811, 1818 - 1839 ; Tote 1763 - 1810
- Kirchenbuch 3 Dingden: Taufen 1808 - 1830, 1759 - 1780 (Abschrift), 1818 - 1830 (Ringenberg)
- Kirchenbuch 3a Dingden: Taufen 1812 - 1818 ; Heiraten 1812 - 1818 ; Tote 1812 - 1818
- Kirchenbuch 4 Dingden: Heiraten 1808 - 1833, 1819 - 1831 (Ringenberg)
- Kirchenbuch 5 Dingden: Tote 1808 - 1842, 1820 - 1831 (Ringenberg)
- Kirchenbuch 6 Dingden: Taufen 1831 - 1864
- Kirchenbuch 7 Dingden: Taufen 1865 - 1907
- Kirchenbuch 8 Dingden: Tote 1843 - 1900
- Kirchenbuch 9 Dingden: Taufen 1908 - 1946
- Kirchenbuch 10 Dingden: Heiraten 1884 - 1947
- Kirchenbuch 11 Dingden: Tote 1901 - 1955
- Kirchenbuch 12 Dingden: Firmungen 1918 - ???
- Kirchenbuch 13 Dingden: Erstbeichten 1930 -
- Kirchenbuch 14 Dingden: Erstkommunionen 1937 -
- Kirchenbuch 15 Dingden: Firmungen 1939 - 1962
- Kirchenbuch 16 Dingden: Taufen 1947 - 1961
- Kirchenbuch 17 Dingden: Heiraten 1947 -
- Kirchenbuch 18 Dingden: Tote 1955 -
- Kirchenbuch 19 Dingden: Taufen 1962 -
- Kirchenbuch 20 Dingden: Firmungen 1964 - 1967
- Kirchenbuch 21 Dingden: Firmungen 1969
- Kirchenbuch 22 Dingden: Heiraten 1843 - 1857 ; Erstkommunionen 1825 - 1836, 1842 - 1889, 1915 ; Firmungen 1842 - 1913
Kladden
- Kladde 1 (Kirchenbuch) Dingden: Taufen 1845 - 1851
- Kladde 2 (Kirchenbuch) Dingden: Taufen 1878 - 1889 (lose)
- Kladde 3 (Kirchenbuch) Dingden: Taufen 1889 - 1896
- Kladde 4 (Kirchenbuch) Dingden: Tote 1883- 1889
Zivilstandsregister
- Zivilstandsregister 1-9 (Kirchenbuch) Pfarrei Sankt Pankratius Dingden: Taufen 1812 - 1814 ; Heiraten 1812 - 1814 ; Tote 1812, 1814
Bibliografie
- Am 28. Februar 1872, Mittags halb 12 Uhr, starb nach einem mehrjährigen Nervenleiden in Südkirchen der Hochwürdige Herr Pfarrer Heinrich Grunden
- Zum frommen Andenken an den Hochwürdigen Herrn Johann Heinrich Gelhoet
- Betet für die Seele des Herrn Jubilarpriesters Msgr. Heinrich Frye
- Zum frommen Andenken an den hochwürdigen Herrn Godfried Finke
- 100 Jahre St.-Josef-Haus Dingden, 1898-1998
- Bildstöcke, Wegekeuze und Heiligenfiguren in Dingden, 2002
- Das Kloster Marienvrede, 2003
- 100 Jahre Bahnhof Dingden - 125 Jahre Bahnstrecke Wesel-Bocholt, 2003
- Die Schulen in Dingden, 2005
- Fünfundsiebzig Jahre Spar- und Darlehnskasse eGmuH. Dingden (1962)
- Feierliche Weihe der Pfarrkirche St. Pankratius zu Dingden (1950)
- Eine »unbekannte Kreuzigung des Meisters Arnt« in Dingden. - Sonderdr. 1994
- St. Josef-Krankenhaus Dingden (Die caritativen Anstalten im Bistum Münster; Mutterhäuser und Provinzialhäuser, Anstalten der Gesundheitsfürsorge ; S. 49 - 49
- Hamminkeln (Dingden) St. Pankratius (Die Pfarrgemeinden S. 643 – 644), 1993 Menkhaus, Ulrich
- St. Pankratius Dingden 1995 Sigrid Buchholz (Wiederaufbau katholischer Kirchen in Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg ; S. 177 – 188)
- Der Anspruch des Katholischen im Gefüge der Gaesdonck: Referat bei der Klausurtagung der Gaesdoncker Lehrer in der Akademie Klausenhof-Dingden am 13./14. September 1985, Ludger Winner 1986 S. 11 - 16
Kloster Marienfrieden
Gründung des Klosters „Marienvrede“ der Regularkanoniker 1439, Übernahme durch die Kreuzherren 1444.
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Dingden, darin Gründung und Übernahme, Visitationsprotokoll 1616.
Liegenschaften des Klosters Marienfrede
Liegenschaftenin den Kirchspielen Bocholt, Dingden Rhede, Ringenberg und Bislich, darunter die Höfe:
- Friedrich schlag zu zu Lowick
- Echterbruchshof zu Rhede
- Budde zu Rhede
- Bockermann zu Dingden
- Simonskate zu Dingden
- Halfmann zu Dingden
- Tiddendrake zu Dingden
- Raesfelderschlag zu Liedern
- Ketterschlag zu Liedern
- Bolandshof zu Liedern
- Schlatmann zu Liedern
- Stockhorst zu Liedern
- Kleine Gebbing oder Bommel zu Liedern
- Becking zu Liedern
Evangelische Kirche
Bis zum Jahr 1923 gehörten die wenigen evangelischen Christen in Dingden der Kirchengemeinde Bocholt an, danach lag die Zuständigkeit bei der evangelischen Gemeinde Ringenberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der evangelischen Bürger durch die Aufnahme Heimatvertriebener immer mehr an. Dies führte dazu, dass 1964 eine evangelische Kirche gebaut wurde.
Genealogische und historische Gesellschaften
Vorlage:Heimatverein Dingden e.V.
Bibliografie
Heimat-, Familien- und Volkskunde
- Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Borken, Jahrgänge 1906-1914
- Westmünsterland (Zeitschrift) , Jahrgänge 1914-1922
- Heimatkalender des Kreises Borken, Jahrgänge 1924-1927
- Heimatkalender der Kreise Borken und Bocholt, Jahrgänge 1929, 1930,1932, 1937
- Heimatkalender Landkreis Borken, Jahrgänge 1951-1955
- Unsere_Heimat_(Landkreis_Borken) Jahrgänge ab 1958
Ehemaliges Amt im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Anholt | Amt Bocholt | Amt Borken | Amt Dingden | Amt Gemen | Amt Heiden | Amt Liedern | Amt Marbeck | Amt Raesfeld | Amt Ramsdorf | Amt Reken | Amt Rhede | Amt Velen | Amt Werth | Amt Weseke | Zusammenlegungen: Amt Gemen-Weseke | Amt Heiden-Reken | Amt Liedern-Werth (Kreis Borken) | Amt Marbeck-Raesfeld | Amt Velen-Ramsdorf | |
Territorial- und Verwaltungszugehörigkeit
- <1803 gehörte Dingden zum Fürstbistums Münster und Amtes Bocholt.
- > 1803 wurde das Kirchspiel dem Fürstentum Salm zugeschlagen.
- 1816 wurde die Gemeinde Dingden dem preußischen Kreis Borken zugegeliedert.
- 1975 Dingden bildet mit Brünen, Hamminkeln, Loikum, Mehrhoog, Ringenberg und Wertherbruch die heutige Stadt Hamminkeln.
Archive
- Staatsarchiv Münster, Fürstentum Salm, Topografie, darin Grenze zwischen Dingden und Brünen.
- Staatsarchiv Münster, Fürstentum Salm, Grundbesitz, darin Markenstreit mit dem Großherzogtum Berg wg. Bocholt und Dingden.
- Staatsarchiv Münster, Kaiserreich Frankreich, Amortisationskasse des Lippedepartements, darin Liegenschaften des Klosters Marienfrede, darunter die Höfe Bockermann, Simonskate, Halfmann, Tiddendrake zu Dingden.
Links
- Homepage des Heimatvereins Dingden e. V.
- Informationen zum Ortsteil Dingden
- Homepage der katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius Dingden
- Informationen über Nordbrock
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