Dülmen: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:Duelmen_luedtor1933.jpg|thumb|350px|Dülmen:Lüdinghauser Tor,Wahrzeichen, erbaut Ende des 15. Jhds. Einziges erhaltenes Stadttor.Foto: privat 1933]] | [[Bild:Duelmen_luedtor1933.jpg|thumb|350px|Dülmen:Lüdinghauser Tor,Wahrzeichen, erbaut Ende des 15. Jhds. Einziges erhaltenes Stadttor.Foto: privat 1933]] | ||
[[Bild:Duelmen_st-Victor1933.jpg|thumb|350px|Historischer und städtebaulicher Mittelpunkt der Stadt ist die Pfarrkirche St. Viktor. Der romanische Steinbau wurde im 14. und 15. Jh. erweitert. 1945 wurde die Kirche weitgehend zerstört - bis auf Turm, Chor und nördliche Wand des Langhauses - und in den 50-er Jahren wieder aufgebaut. Foto: privat 1933]] | [[Bild:Duelmen_st-Victor1933.jpg|thumb|350px|Historischer und städtebaulicher Mittelpunkt der Stadt ist die Pfarrkirche St. Viktor. Der romanische Steinbau wurde im 14. und 15. Jh. erweitert. 1945 wurde die Kirche weitgehend zerstört - bis auf Turm, Chor und nördliche Wand des Langhauses - und in den 50-er Jahren wieder aufgebaut. Foto: privat 1933]] | ||
[[Bild:Duelmen_brunn.jpg|thumb|350px|Dülmener Marktplatz vor dem 2. Weltkrieg: Mit Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1311 erwarb Dülmen das Recht, zweimal jährlich einen Markt abzuhalten. | [[Bild:Duelmen_brunn.jpg|thumb|350px|Dülmener Marktplatz vor dem 2. Weltkrieg: Mit Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1311 erwarb Dülmen das Recht, zweimal jährlich einen Markt abzuhalten. Foto: Stadtarchiv Dülmen]] | ||
Foto: Stadtarchiv Dülmen]] | |||
==Einleitung== | ==Einleitung== | ||
==Historische Lage== | ==Historische Lage== | ||
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=== Stadtmauer === | === Stadtmauer === | ||
[[Bild:Duelmen_tor2.jpg|thumb|250px|left|Dülmen, Stadtmauer: Von den ehemals vier Wehrtürmen der Stadtbefestigung sind nur noch zwei erhalten, darunter der Nonnenturm. Der ehemalige Pulverturm | [[Bild:Duelmen_tor2.jpg|thumb|250px|left|Dülmen, Stadtmauer: Von den ehemals vier Wehrtürmen der Stadtbefestigung sind nur noch zwei erhalten, darunter der Nonnenturm. Der ehemalige Pulverturm | ||
ist der älteste Turm der Stadtbefestigung. Neben ihm befand sich früher das Augustinerinnenkloster Agnetenberg, daher sein Name. Foto: Stadt Dülmen]] | ist der älteste Turm der Stadtbefestigung. Neben ihm befand sich früher das Augustinerinnenkloster Agnetenberg, daher sein Name. Foto: Stadt Dülmen]] | ||
1305 besetzte Everhard v.d. Mark Dülmen und verglich danach mit dem Bf. von Münster wg. Bredevoort und der Grafschaft Loen. Danach erfolgte seit 1311 die Stadtbefestigungen; Umwallung mit 4 Toren: Münster-, Coesfelder, Lüdinghauser Pforte und Burgtor; dazu das Neutor 1448 erwähnt; Befestigungen seit 17. Jh. niedergelegt. Erhalten Lorenken-, Pulver- (seit 1901 Nonnen-) Turm; Tiberturm, 1945 zerstört, und 2 Türme des Lüdinghauser Tors. | 1305 besetzte Everhard v.d. Mark Dülmen und verglich sich danach mit dem Bf. von Münster wg. Bredevoort und der Grafschaft Loen. Danach erfolgte seit 1311 die Stadtbefestigungen; Umwallung mit 4 Toren: Münster-, Coesfelder, Lüdinghauser Pforte und Burgtor; dazu das Neutor 1448 erwähnt; Befestigungen seit 17. Jh. niedergelegt. Erhalten Lorenken-, Pulver- (seit 1901 Nonnen-) Turm; Tiberturm, 1945 zerstört, und 2 Türme des Lüdinghauser Tors. | ||
=== Gerichtsbarkeit=== | === Gerichtsbarkeit=== | ||
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==== Richthöfe in Haltern und Dülmen ==== | ==== Richthöfe in Haltern und Dülmen ==== | ||
* [[Amt Dülmen/Richthöfe in Haltern und Dülmen]] | * [[Amt Dülmen/Richthöfe in Haltern und Dülmen]] | ||
===Bürgermeistereibildung=== | ===Bürgermeistereibildung=== | ||
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===30jähriger Krieg=== | ===30jähriger Krieg=== | ||
1623 Öffnung der Tore für die Truppen der Liga. Allein 1635 wechselte Dülmen zwanzigmal den Besitzer. Einer wahren Leidenszeit glich die bis 1651 dauernde Besetzung durch die Hessen. | 1623 Öffnung der Tore für die Truppen der Liga. Allein 1635 wechselte Dülmen zwanzigmal den Besitzer. Einer wahren Leidenszeit glich die bis 1651 dauernde Besetzung durch die Hessen. | ||
===[[Beleuchtung|Straßenbeleuchtung]]=== | |||
* 1861 besaßen die Städte [[Coesfeld]] und [[Haltern am See|Haltern]] schon seit längeren Jahren eine Straßenbeleuchtung, in [[Billerbeck (Kreis Coesfeld)|Billerbeck]] wurde diese um 1856 eingeführt und in der Stadt [[Dülmen]], wo sie zeitweilig früher bestand, mit Anfang des Jahres 1862 wieder eingeführt. Diese Straßenbeleuchtung wurde teilweise mit [[Rüböl]], aber auch teilweise mit [[Mineralöl]] betrieben. | |||
===2. Weltkrieg=== | ===2. Weltkrieg=== | ||
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==== Dernekämper Mark ==== | ==== Dernekämper Mark ==== | ||
Süsterbrok,Gesamtmark | Süsterbrok,Gesamtmark | ||
==Bevölkerung== | ==Bevölkerung== | ||
===Lesen von Kirchenbuchdaten=== | ===Kirchenbücher=== | ||
* [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/duelmen-st-viktor/ Kirchenbücher und Register (rk.) bei Matricula online einsehbar] | |||
Eine Verkartung wird von Josef Schnieder durchgeführt, siehe [https://www.duelmen-genealogie.de/index.php/projekt/projektstatus Dülmen Genealogie] und [[KB-Datenerfassungen/Nordrhein-Westfalen/Kreis Coesfeld]] | |||
====Lesen von Kirchenbuchdaten==== | |||
Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe: | Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe: | ||
* [[Lesen von Kirchenbuchdaten]] | * [[Lesen von Kirchenbuchdaten]] | ||
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** Kirche: Erhebung des Beichtpfennigs 1742 Bestand A 14) | ** Kirche: Erhebung des Beichtpfennigs 1742 Bestand A 14) | ||
* Quelleneditionen und Bearbeitungen ? | * Quelleneditionen und Bearbeitungen ? | ||
===Staats- und Personenstandsarchiv Detmold=== | |||
* Standesamt Dülmen-Amt: | |||
** Sterbefälle 1874 - 1938 [https://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=409&klassId=24&tektId=1380&id=21449&expandId=21 Digitalisate] | |||
* Standesamt Dülmen-Stadt: | |||
** Sterbefälle 1874 - 1938 [https://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=409&klassId=29&tektId=1380&id=21449&expandId=26 Digitalisate] | |||
** Namenslisten Sterbefälle 1890 - 1938 [https://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=409&klassId=30&tektId=1380&id=21449&expandId=26 Digitalisate] | |||
* Standesamt Dülmen-Kriegsgefangenenlager in Haltern: | |||
** Sterbefälle 1917 - 1919 [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=409&klassId=26&tektId=1387&id=21437&expandId=25 Digitalisate] | |||
===Einwohnerlisten=== | ===Einwohnerlisten=== | ||
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* Handwerkergildebuch etwa ab 1580. | * Handwerkergildebuch etwa ab 1580. | ||
* Grundherren der eigenhörigen Höfe 1664. | * Grundherren der eigenhörigen Höfe 1664. | ||
* [[Adressbuch]] | * [[:Kategorie:Adressbuch für den Kreis Coesfeld|Adressbücher für den Kreis Coesfeld (Standortnachweise)]] | ||
* Einwohnerlisten (Häuser- und Bürgerbücher) seit 1825. | * Einwohnerlisten (Häuser- und Bürgerbücher) seit 1825. | ||
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1818:2098 E., 1828: 2376 E., 1843: 3100 E., 1858: 3589 E., 1871: 3776 E., 1885: 4574 E., 1895: 5528 E., 1905: 6549 E., 1910: 7507 E., 1916: 7277 E., 1919/20: 7922 E., 1933: 9984 E., 1939: 10404 E., 1946: 9248 E., 1950: 11638 E., 1953: 13 522 E. | 1818:2098 E., 1828: 2376 E., 1843: 3100 E., 1858: 3589 E., 1871: 3776 E., 1885: 4574 E., 1895: 5528 E., 1905: 6549 E., 1910: 7507 E., 1916: 7277 E., 1919/20: 7922 E., 1933: 9984 E., 1939: 10404 E., 1946: 9248 E., 1950: 11638 E., 1953: 13 522 E. | ||
==[[Sprache]]== | |||
ie Mundart von D. liegt im Raum Münster des Westfälischen. Kennzeichen: uh 'euch', sin (ich) 'bin', bauen 'bauen'. Sprachspott in | |||
Haltern: ,,Auk van Dülmen, auk en Stüeksken Braut in Task?" (Haltern sagt ouk, Brout); in Dülmen gegen Lavesum: „Inke Kei leipen in Inken Gaorn . . .", wo Dülmen. Juo Kü sagt; „Use graute raude Kau frätt so gään dat Grautebaunenstrau", antworten die Lavesumer, die - ou - sprechen. | Haltern: ,,Auk van Dülmen, auk en Stüeksken Braut in Task?" (Haltern sagt ouk, Brout); in Dülmen gegen Lavesum: „Inke Kei leipen in Inken Gaorn . . .", wo Dülmen. Juo Kü sagt; „Use graute raude Kau frätt so gään dat Grautebaunenstrau", antworten die Lavesumer, die - ou - sprechen. | ||
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Auf dieser Grundlage seit 1735 die Brennerei Schücking, ergänzt durch eine Mühle 1859, zerstört 1945. Beginn der Industrie mit der Spinnerei und Weberei Bendix seit 1824, Erweiterungen 1902 ff. und 1922. Leinenweberei 1843. [[Ziegelei (Handwerk)|Ziegelei]] -, Sägewerks- und Baubetrieb Kirschner seit 1834. Eisenhütte seit 1842. Um 1845 bestanden außerdem 3 Färbereien, mehrerer Mahl-, Walk- und Ölmühlen, 1 Marmorbruch und bedeutenderer Handel. Neben dem Ausbau dieser Zweige (Brennereien 1840, 1869, 1879; Mühlenbetrieb 1869, Textilfirma 1890) Herstellung von Möbeln (1899, 1908), | Auf dieser Grundlage seit 1735 die Brennerei Schücking, ergänzt durch eine Mühle 1859, zerstört 1945. Beginn der Industrie mit der Spinnerei und Weberei Bendix seit 1824, Erweiterungen 1902 ff. und 1922. Leinenweberei 1843. [[Ziegelei (Handwerk)|Ziegelei]] -, Sägewerks- und Baubetrieb Kirschner seit 1834. Eisenhütte seit 1842. Um 1845 bestanden außerdem 3 Färbereien, mehrerer Mahl-, Walk- und Ölmühlen, 1 Marmorbruch und bedeutenderer Handel. Neben dem Ausbau dieser Zweige (Brennereien 1840, 1869, 1879; Mühlenbetrieb 1869, Textilfirma 1890) Herstellung von Möbeln (1899, 1908), | ||
Seife (1910), Strickwaren (1927). Neu nach 1945: Maschinenfabrik und Apparatebau (1945), Drahtkörbefabrik, dazu Ergänzung der bestehenden | Seife (1910), Strickwaren (1927). Neu nach 1945: Maschinenfabrik und Apparatebau (1945), Drahtkörbefabrik, dazu Ergänzung der bestehenden Betriebe durch Kleiderfabrik (1945), Baufirmen (1945), Baustoffbetriebe und Versehrtenwerkarbeit. | ||
Betriebe durch Kleiderfabrik (1945), Baufirmen (1945), Baustoffbetriebe und Versehrtenwerkarbeit. | |||
====Markttage==== | |||
*1824 den 9. März, 3. Mai, 30. Juni, 17. August und 11. Oktober Kram- und Viehmärkte; den 3. Nov. und 30. Dez. Krammärkte. | |||
===Verkehr=== | ===Verkehr=== | ||
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** 09.07.1807 [[Tilsiter Frieden]] , [[Herzogtum Arenberg]], [[Grafschaft Dülmen]] , [[Dülmen]] | ** 09.07.1807 [[Tilsiter Frieden]] , [[Herzogtum Arenberg]], [[Grafschaft Dülmen]] , [[Dülmen]] | ||
** 14.11.1808 kaiserliches [[Dekret]], [[Herzogtum Arenberg]], [[Grafschaft Dülmen]] , [[Dülmen]] | ** 14.11.1808 kaiserliches [[Dekret]], [[Herzogtum Arenberg]], [[Grafschaft Dülmen]] , [[Dülmen]] | ||
** 09.11.1810 [[Kaiserreich Frankreich]], [[Departement Yssel-Mündung]], [[Arrondissement Dülmen]], [[Kanton Dülmen]], [[Mairie Dülmen]] | |||
** 13.12.1810 [[Senatskonsult]], [[Kaiserreich Frankreich]], [[Lippedepartement]], [[Arondissement Münster]], [[Kanton Dülmen]], [[Mairie Dülmen]] | ** 13.12.1810 [[Senatskonsult]], [[Kaiserreich Frankreich]], [[Lippedepartement]], [[Arondissement Münster]], [[Kanton Dülmen]], [[Mairie Dülmen]] | ||
** 1813 [[Königreich Preussen]], [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]], [[Regierungskommision Münster]], vorl. preußischer Kreis Münster | ** 1813 [[Königreich Preussen]], [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]], [[Regierungskommision Münster]], vorl. preußischer Kreis Münster | ||
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Gaswerk 1865, städt. 1897, erweitert ab 1898, durch Beschädigungen stillgelegt 1945-48. [[Elektrizität]] ab 1922. Wasserwerk. Kanalisation. | Gaswerk 1865, städt. 1897, erweitert ab 1898, durch Beschädigungen stillgelegt 1945-48. [[Elektrizität]] ab 1922. Wasserwerk. Kanalisation. | ||
==Bildungswesen== | * [[Apotheke]]: Zu Anfang des 18. Jahrhunderts kam mit Jodokus Friederic Nagelschmidt aus der Gegend von Osnabrück ein [[Apotheker]] nach Dülmen und eröffnete hier 1702 ein „Offizin“. Die vorherigen Gründungsversuche von Apotheken in der [[Stadt|Kleinstadt]] Dülmen hatten keinen Bestand. | ||
==Bildungswesen== | |||
===[[Westfalen/Kulturtechnik|Kulturtechniken]]=== | |||
====[[Höhere Bürgerschule (Westfalen)|Höhere Bürgerschule]] Dülmen 1864==== | |||
1864: Die "Höhere Bürgerschule" zu Dülmen dient zur Vorbildung der Schüler für [[Gymnasium (Westfalen)|Gymnasies]] und [[Gewerbeschulen (Westfalen)|Gewerbeschulen]] und wurde mit einem 4 jährigen Kurssystem 2klassig angelegt. Der Unterricht umfaßt folgende Lehrgegenstände : | |||
* Religion, Deutsch und Französisch, , Mathematik, Geschichte, Geographie, Naturkunde, Zeichnen, Schönschreiben und für angehende Gymnasiasten Altgriechisch und Latein. | |||
Die Schülerzahl betrug im Jahre 1859 anfänglich 28 Schüler, 1860 24 Schüler und 1861 insgesamt 29 Schüler.Das Schulgeld beträgt 10 Taler jährlich | |||
Das Einkommen des Rektors als Lehrer betrugt aus dem Schulgeld jährlich 250 Thaler und aus der Kämmereikasse 40 Thaler, zusammen 290 Thlr., bei freier Dienstwohnung. Sein Einkommen als Geistlicher ist veranschlagt zu 137 Thaler, 17 Sgr. und 11 Pfennig, so dass sein Gesamteinkommen 427 Thaler 17 Sgr. und 11 Pfennig beträgt.<ref name="Mersmann">'''Quelle:''' Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)</ref> | |||
====[[Schulen (Kreis Coesfeld)|Schule im Kreis Coesfeld]]==== | |||
<center> | |||
{| border=1 | |||
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top" | |||
| Jahr | |||
| Ortsteil | |||
| Ort | |||
| Schulart | |||
| Geschlecht | |||
| Schülerzahl | |||
| Klassen | |||
| Lehrperson | |||
| Bemerkung | |||
|- | |||
|- | |||
| 1893 | |||
| -.- | |||
| [[Dülmen]] | |||
| Volksschule | |||
| Knaben | |||
| 421 | |||
| 6 | |||
| Gerh. Stammschräder *15.03.1849, Amtsantritt 04.12.1872 <br/>Anton Hillers *10.06.1836 , Amtsantritt 03.11.1857<br/>Stephan Öoyen * 09.09. 1853 , Amtsantritt 02.11.1874 <br/>Matthias Grüter * 10.11.1858, Amtsantritt 16.10.1879 <br/> Gustav Wulff * 14.05.1864 , Amtsantritt 10.12.1884<br/>Luise Nottebaum * 23.07.1866 * 23.07.1866, Amtsantritt 01.08.1890 | |||
| -.-<ref>'''Quelle:''' Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)</ref> | |||
|- | |||
| 1893 | |||
| -.- | |||
| [[Dülmen]] | |||
| Volksschule | |||
| Mädchen | |||
| 392 | |||
| 6 | |||
| Anna Krampe *11.02.1845, Amtsantritt 06.11.1867 <br/> Anna Klassing * 26.04.1841 , Amtsantritt02.05.1866<br/> Therese Brüggemann * 08.12.1838, Amtsantritt 01.10.1861<br/>Wilh. Gellermann *05.03.1865, Amtsantritt 01.01.1887<br/>Dorothea Osterhues * 03.07.1866, Amtsantritt 01.06.1889<br/>Maria Emping * 25.01.1868, Amtsantritt 17.06.1889 | |||
| -.- | |||
|- | |||
| 1893 | |||
| -.- | |||
| [[Dülmen]] | |||
| Rektoratsschule <br/> (städt.) | |||
| gemischt | |||
| 68 | |||
| 4 | |||
| Rektor Theo Roxel (kath. Priester) *20.12.1844, Amtsantritt 01.05.1884 <br/> Joseph Höing (Geistlicher) *25.03.1858 , Amtsantritt 15.10.1885<br/> Anton Lewing * 16.07.1856, Amtsantritt 01.10.1876 | |||
| -.- | |||
|- | |||
| 1893 | |||
| (privat) | |||
| [[Dülmen]] | |||
| [[Höhere Mädchenschule (Westfalen)|Höhere Mädchenschule]] | |||
| Mädchen | |||
| 15 | |||
| 1 | |||
| Klara Osthues * 08.02.1860 Amtsantritt | |||
| -.- | |||
|- | |||
|} | |||
</center> | |||
====Schulübersicht 1955==== | |||
Volksschule 1867 geteilt, 1925: 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1847), nach Vereinigung wurden die Volksschulen 1945 wieder geteilt. Stiftsschule 1434 erwähnt, Lateinunterricht 1630. Städt. humanistisches Gymnasium 1912, neusprachlich seit 1950. Private Höhere Mädchenschule 1881. Mittelschule. Kaufmännische Fortbildungsschule. Landwirtschaftsschule. | Volksschule 1867 geteilt, 1925: 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1847), nach Vereinigung wurden die Volksschulen 1945 wieder geteilt. Stiftsschule 1434 erwähnt, Lateinunterricht 1630. Städt. humanistisches Gymnasium 1912, neusprachlich seit 1950. Private Höhere Mädchenschule 1881. Mittelschule. Kaufmännische Fortbildungsschule. Landwirtschaftsschule. | ||
Zeile 1.042: | Zeile 1.123: | ||
*{{LitDB-Volltextsuche|Duelmen}} | *{{LitDB-Volltextsuche|Duelmen}} | ||
==Periodika: Dülmener Heimatblätter== | ===Periodika=== | ||
* Dülmener Anzeiger : Zeitung für Dülmen und Umgegend; weitere Titel: Wochenblatt für Dülmen und Umgegend, 1878 - 1881, 1883 - 1891, 1894 - 1907, {{NBN|urn:nbn:de:0303-180259}} bei Zeitpunkt | |||
* Dülmener Volksblatt : verbunden mit der Lippe-Zeitung und Haltener Zeitung, Haltern : allgemeine Zeitung für alle Stände, 1913, {{NBN|urn:nbn:de:0303-161833}} bei Zeitpunkt | |||
* Dülmener Zeitung : Dülmener Anzeiger : amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesfeld : Dülmener Volkszeitung; weitere Titel: Dülmen-Halterner Volkszeitung, 1907 - 1912, 1914 - 1919, 1921 - 1932, {{NBN|urn:nbn:de:0303-180265}} bei Zeitpunkt | |||
* Heimat-Blätter : zur Pflege der Geschichs, Volks-, Familien-, Heimat- und Altertumskunde : Beilage in zwangloser Folge zur Dülmener Zeitung, Zeno-Zeitung, 1934 - 1939, {{NBN|urn:nbn:de:0303-180317}} bei Zeitpunkt | |||
* Zeno-Zeitung / Dülmener Zeitung; weitere Titel: amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesfeld, 1934 - 1940, {{NBN|urn:nbn:de:0303-180287}} bei Zeitpunkt | |||
====Periodika: Dülmener Heimatblätter==== | |||
* Dülmener Heimatblätter, Jahrgang 54, 2007, ISSN: 1615-8687 | * Dülmener Heimatblätter, Jahrgang 54, 2007, ISSN: 1615-8687 | ||
** [http://heimatblaetter.heimatverein-duelmen.de/register/index.html Verzeichnis der Themen, Autoren, Aufsätze, Indexe] | ** [http://heimatblaetter.heimatverein-duelmen.de/register/index.html Verzeichnis der Themen, Autoren, Aufsätze, Indexe] | ||
==[[Vestische Zeitschrift]] seit 1891== | ====[[Vestische Zeitschrift]] seit 1891==== | ||
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder. Unter der Kategorie „Vestische Zeitschrift“ befindet sich ein Gesamtverzeichnis der bereits erstellten Einträge. | Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder. Unter der Kategorie „Vestische Zeitschrift“ befindet sich ein Gesamtverzeichnis der bereits erstellten Einträge. | ||
Zeile 1.053: | Zeile 1.141: | ||
=== Karten === | === Karten === | ||
Karten und Kopien lokaler und regionaler historischer Karten befinden sich im Kartenschrank des Stadtarchivs. | * Karten und Kopien lokaler und regionaler historischer Karten befinden sich im Kartenschrank des Stadtarchivs. | ||
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp;jsessionid=448FFB2C9C2AD6675D74B7FC0F0A0D01?archivNr=1&id=2996&klassId=8&verzId=1966&expandId=1&tektId=3648&bestexpandId=3647&suche=1 Stadtplan mit eingezeichnetem Postgrundstück] ca. 1930 | |||
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp;jsessionid=2CB186686F2FE5EF5F865DACBE8834C3?archivNr=1&id=2996&klassId=8&verzId=1968&expandId=1&tektId=3648&bestexpandId=3647&suche=1 Stadtplan mit eingezeichneter Lage des Grundstücks Pohlmann] nach 1966 | |||
== Archive und Bibliotheken== | == Archive und Bibliotheken== | ||
Zeile 1.083: | Zeile 1.173: | ||
==Zufallsfunde== | ==Zufallsfunde== | ||
{{Einleitung Zufallsfunde}} | |||
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] | * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] | ||
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | ||
{{Einleitung Forscherkontakte}} | |||
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] | * [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] | ||
Zeile 1.096: | Zeile 1.186: | ||
=== Genealogische Webseiten === | === Genealogische Webseiten === | ||
* [http://www.genealogy.net/vereine/wggf/ Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung] | * [http://www.genealogy.net/vereine/wggf/ Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung] | ||
* [http://www.wmgen.de/ '''Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie'''] | |||
=== Historische Webseiten === | === Historische Webseiten === |
Aktuelle Version vom 18. Januar 2024, 18:37 Uhr
Dülmen, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Coesfeld > Dülmen
Einleitung
Historische Lage
- Dülmen
Lagerbuch Amt Dülmen 1769
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Monatliche Schatzung
Stadt Dülmen:
Städte u. Kirchspiele |
Bauerschaften |
freye Häuser | 1) Klöster, Adel |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effektiv |
3) Reducirt in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Stadt Dülmen |
Bürgerhäuser so contribuabel u. freye |
Fürstlich | . | 25 | 31 | 48 | . | 86 | 214 | 404 | 104 3/8 | 30 | 532 | 139 | 3 | 1 |
. | Kloster Nonnen |
Augustiner | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | . | 12 | . | . | . |
. | Freye Häuser Galens Hof |
Rtmstr. Galen |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | . | 12 | . | . | . |
. | Regemonts Hof | v. Regemont | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | . | 12 | . | . | . |
. | Mühlen Große Teichmühlen |
Stadt Dülmen |
. | . | . | 1 | . | . | . | 1 | ½ | . | . | . | . | . |
Stadt Dülmen |
. | Summa: | 3 | 25 | 31 | 49 | . | 86 | 214 | 408 | 107 5/8 | 39 | 568 | 139 | 3 | 1 |
Kirchspiel Dülmen:
Städte u. Kirchspiele |
Bauerschaften |
freye Häuser | 1) Klöster, Adel |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effektiv |
3) Reducirt in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Dülmen |
Bauerschaft Börnste |
Fürstlich | . | . | 1 | 4 | . | 11 | 11 | 27 | 5 1/16 | 34 | 54 | 30 | . | . |
. | Bauerschaft Dairup |
Fürstlich | . | . | 6 | 10 | . | 5 | 14 | 35 | 12 ½ | 75 | 152 | 75 | 5 | . |
. | Bauerschaft Dernekamp |
Fürstlich | . | . | 4 | 22 | . | 11 | 43 | 80 | 19 1/16 | 107 | 224 | 88 | . | . |
. | Freyheit Haus Dülmen |
Fürstlich | 1 | . | . | 1 | 2 | . | 41 | 45 | 4 9/16 | . | 28 | . | . | . |
. | Bauerschaft Emte |
Fürstlich | . | . | . | 4 | . | 5 | 3 | 12 | 2 11/16 | 28 | 32 | 18 | . | . |
. | Bauerschaft Leuste |
Fürstlich | . | . | 4 | 4 | . | 2 | 4 | 14 | 6 ½ | 35 | 80 | 28 | 16 | . |
. | Bauerschaft Herrlichkeit Merfeld 1 freyes Haus eine Mühle |
Graf von Blankenhein |
1 | . | . | 12 | . | 6 | 17 | 36 | 8 13/16 | 45 | 96 | . | . | . |
. | Bauerschaft Merfeld 1 freyes Haus eine Mühle |
v. Merode | 1 | 2 | . | 10 | . | 7 | 21 | 41 | 10 3/16 | 42 | 104 | . | . | . |
. | Bauerschaft Mitwick |
Fürstlich | . | . | 3 | 6 | . | 1 | 5 | 15 | 6 7/16 | 47 | 84 | 36 | 4 | 4 |
. | Bauerschaft Rödder |
Fürstlich | . | . | 13 | 6 | . | 6 | 6 | 31 | 17 1/8 | 63 | 104 | 89 | 3 | . |
. | Bauerschaft Wedderen |
Fürstlich | . | . | 2 | 10 | . | 5 | 7 | 24 | 8 1/16 | 48 | 104 | 44 | . | . |
. | Bauerschaft Welte |
Fürstlich | . | . | 1 | 13 | . | 8 | 18 | 40 | 9 5/8 | 96 | 116 | 33 | 14 | 5 |
. | Borggraeve | freyer Meyerhof |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
. | Kloster Carthaus Mönchskloster |
Karthäuser | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 10 | 12 | . | . | . |
. | adeliges Haus Empte |
Graf Merveld | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 4 | 12 | . | . | . |
. | Freyhaus Engsterstein |
v. Schmising | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
. | Schützenkönig freyer Meyerhof |
Stadt Dülmen | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 5 | 12 | . | . | . |
. | adeliges Haus Osthoff |
v. Schmising | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
. | Freyhaus Uding |
Rtmstrin v. Galen |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 5 | 12 | . | . | . |
. | adeliges Haus Visbeck |
Erbdroste v. Droste |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
. | Freyhaus Wehm |
Thumcapitel | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 4 | 12 | . | . | . |
Kirchspiel Dülmen |
. | Summa: | 12 | 2 | 34 | 102 | 2 | 67 | 190 | 409 | 119 3/4 | 656 | 986 | 442 | 14 | 9 |
Napoleonzeit
Lage in Preußen 1816-1946
- Dülmen: Stadt und Kirchspiel im Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Coesfeld
Ortsname
Dulmenni (889), Dulminni (10. Jh.), Dulmine (1017, um 1150), Dulmene (1121), Dulmannia (1129). Dulmen (1134), Dulmoniensis (1173), Dullmene (1231), Sutdulmene (1274, 1206).
Lage der Stadt in der Landschaft
Dülmen liegt in der Westfälischen Tieflandsbucht zwischen der Lippe (12 km siidl.) und den Anhöhen der ,,Baumberge" (12 km nördl.) 67 m hoch in einer flachen Geländemulde am südwestl. Rande der Dülmener Geschiebelehmplatte gegen die anmoorig-feuchte und breite Wiesen- und Weideniederung des Mühlenbaches.
Ursprung der Ortschaft
Auf der alten bischöflichen curtis Dülmen entstand nahe dem Haus Dülmen (um 1000) das Kirchdorf ( villa, dorp), das nach Brandschatzung durch den Grafen Eberhard von der Mark 1299 befestigt wurde.
Bauerschaften
Zu Kirchspiel Dülmen gehörten die Bauerschaften:
- Börnste (Dülmen)
- Daldrup (Dülmen)
- Dernekamp (Dülmen)
- Empte (Dülmen)
- Mitwick (Dülmen)
- Leuste (Dülmen)
- Rödder (Dülmen)
- Welte (Dülmen)
- Weddern (Dülmen)
Ortsteile
Zur Stadt Dülmen gehörem auch die Ortsteile:
- Haus Dülmen (Dülmen)
- Kirchspiel Buldern (Dülmen)
- Kirchspiel Hiddingsel (Dülmen)
- Kirchspiel Merfeld
Stadtteile
Stadtteile in Dülmen (Kreis Coesfeld) | |
Börnste |
Dernekamp |
Emte |
Hausdülmen |
Leuste |
Mitwick |
Rödder |
Weddern |
Welte |
Stadt Dülmen (in den Mauern) |
Stadtgründung
Historische Hierarchie Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Stadt und Kirchspiel Dülmen
Stadt Dülmen
Stadtrecht
Weichbilds- bzw. Stadtrechte durch Bischof Otto III. und Bischof Ludwig II. von Münster 1304 (nicht zur Ausführung gelangt) und 1311; mit dem Rechte der Stadt Münster begabt. Seit 1836/56 nach der Preussischen Revidierten Städteordnung verwaltet.
Wie die meisten münsterländischen Städte verlor auch Dülmen wegen der absolutistischen Fürstenpolitik die ihm 1311 zugestandenen Rechte. Diese wurden ihm 1632 in beschränktem Umfang zurückgegeben.
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch
- Dülmen, Kreis Coesfeld (1304/1311), Angaben über Bürgeraufnahmen bzw. über Bürgergeldzahlungen in den Ratsprotokollen 1588-1597, 1600-1605, 1607-1612, 1620-1621, 1626-1630, 1632-1634, 1640-1649, 1675-1677, 1679-1680, 1683-1684, 1687-1702, 1714, 1780, 1783-1786, 1788-1789, 1791-1807 und in den Stadtrechnungen 1623-1628, 1634-1635, 1679, 1682-1791, 1793-1807 (sämtlich im Stadtarchiv Dülmen).
- Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
Stadtmauer
1305 besetzte Everhard v.d. Mark Dülmen und verglich sich danach mit dem Bf. von Münster wg. Bredevoort und der Grafschaft Loen. Danach erfolgte seit 1311 die Stadtbefestigungen; Umwallung mit 4 Toren: Münster-, Coesfelder, Lüdinghauser Pforte und Burgtor; dazu das Neutor 1448 erwähnt; Befestigungen seit 17. Jh. niedergelegt. Erhalten Lorenken-, Pulver- (seit 1901 Nonnen-) Turm; Tiberturm, 1945 zerstört, und 2 Türme des Lüdinghauser Tors.
Gerichtsbarkeit
Eine alte Hundertschafts- oder Gogerichtsstätte mit Namen Grenenkule war hart rechts vor dem Osttor von Dülmen, diese wurde seit dem 15. Jhdt. genannt.
Richthöfe in Haltern und Dülmen
Bürgermeistereibildung
Die Bürgermeisterei Dülmen, umfasste ab 1815 (Dülmen, Stadt, Haus Dülmen, Domaine und ehemaligen Burgmannshäuser, Mitwick, Börnste, Welte, Leuste, Weddern, Rodde, Daldrup, Merfeld, Dernekamp, Visbeck, Bauerschaften, Haus Visbeck, Haus Osthof, Haus Engsternstein, Haus Empte - adelige Güter, Emte , Bauerschaft, Haus Merveld-Bretzenheim, Haus Merrveld-Merode - adelige Güter, Kloster Weddern - ehemaliges Carthäuser Kloster), ohne Ausnahme.
Provinzialrecht
Siegel/Wappen
Wappen: In Gold ein blaues Kleeblattkreuz. Das Wappen wurde seit 1590 auf den Münzen geprägt, 1608 eine Skulptur des Wappens am Rathaus, seit 1734 in den Siegeln. Die mittelalterlichen Siegel (seit 1312) zeigen den hl. Viktor (Ortspatron) mit Buch und Palmzweig.
Wappen 1939-46: In Blau ein goldenes Stadttor. Das alte Stadtwappen (Kleeblattkreuz) wurde 1947 wieder in Gebrauch genommen. Fahne: Blau-Gelb mit dem Stadtwappen auf weißem Feld im obersten Viertel.
Siedlungsentwicklung
Stadtgebiet
Eingemeindung 1929: Teile von Ksp. Dülmen und Hausdülmen (zusammen 207 ha und 278 E.) in das reine Stadtgebiet eingemeindet. Stadtgebiet 1853: 1239 ha, 1951: 1425 ha.
Bauliche Entwicklung
Im Anschluß an die alte Siedlung auf der curtis gewachsen und planmäßig erweitert. Fast runder Grundriß des Stadtkerns, gitterförmiges Straßennetz; im Mittelpunkt rechteckiger Markt (= Baublock) mit altem Rathaus. Junge Ortserweiterungen rings um den alten Stadtkern, besonders nach 0sten im Bahnhofsviertel.
Gebäude
Die auf dem bischöflichen Haupthof erbaute Holzkirche wohl durch Steinbau 1074 ersetzt, Kirche des Kollegiatsstifts St. Viktor 1323, got. Bau ausgebaut 1579-1601, 1811 wieder kath. Pfarrkirche St. Viktor, Kirchturm durch Blitz abgebrannt 1827, erneuert 1909, zerstört 1945, wiederaufgebaut 1949/51; Kollegiatstift St. Viktor gegr. durch Bischof Ludwig von Münster 1323 bis 1811.
Seikenkerke oder Kapelle vor dem Osttor, am Übergang der Lüdinghauser Landstraße über die Wette, ursprünglich Holz-, später Steinbau, vor 1414, dem Hl. Kreuz geweiht 1440, Neubau als Kreuzkapelle auf dem Kalvarienberg, Renaissance 1696, abgebrannt 1760, aufgebaut 1765, Turm durch Blitz abgebrannt 1937.
Augustinerinnenkloster St. Agnetenberg (Süsternhaus) an der Münsterstraße, von Kloster Niesing aus gegr. 1457, größtenteils abgebrannt 1629 und 1670, säkularisiert 1811, zerstört 1945. Klosterkirche got., seit langem zu Wohnung und Verwaltung umgebaut, 1945 zerstört.
E v. Kirche 1856, zerstört 1945, Neubau 1953.
Kath. Hl.-Kreuz-Kirche erbaut 1937/38, Pfarrektorat 1938, Pfarrkirche 1950.
Altes Rathaus auf dem Markt, spätgot. Backsteinbau mit Staffelgiebel und vierbogiger Laube erbaut 1450, erneuert 1608. Neues Rathaus, Renaissance, umgebaut, erneuert 1934.
Armen- und Siechenhäuser 1414 vorhanden. Siechenhaus neben der Seikenkerke genannt 1414, Armenhaus 1811, abgebrochen 1895. Die Elende, Pestkrankenhaus westl. der Stadtmitte auf dem Stadtwall nördl. des Tiberturmes.
Hl.-Geist-Stift, erweitert 1898, zerstört 1945. Post 1888. Josephschule 1891/92; erweitert 1900/01. Overbergschule am Neutor 1908/09. Gymnasium 1913/15, zerstört 1945. aufgebaut 1949/52. Landwirtschaftsschule 1949/50.
Burg (Haus) Dülmen erbaut auf dem bischöflichen Amtshof durch Bischof Burchard von Münster um 1100, bedeutend als Drostensitz vor dem 15. Jh., von Spaniern gänzlich niedergebrannt 1588, Dach des Burgfrieds durch Blitz zerstört 1611, kaum sichtbare Reste erhalten. Mauritiuskapelle auf der Burg wohl zusammen mit der Burg um 1115 erbaut, genannt um 1155, einschiffiger Bau 17. Jh. im Besitz der Herzöge von Croy zu Dülmen. seit Anfang 19. Jh., jetziger Schloßbau 1834/44, zerstört 1945.
Brände
Brände in Dülmen 1475; 1622 und 1629 (1/3 der Stadt); 1740 (24 Häuser der Freiheit auf Haus Dülmen).
30jähriger Krieg
1623 Öffnung der Tore für die Truppen der Liga. Allein 1635 wechselte Dülmen zwanzigmal den Besitzer. Einer wahren Leidenszeit glich die bis 1651 dauernde Besetzung durch die Hessen.
Straßenbeleuchtung
- 1861 besaßen die Städte Coesfeld und Haltern schon seit längeren Jahren eine Straßenbeleuchtung, in Billerbeck wurde diese um 1856 eingeführt und in der Stadt Dülmen, wo sie zeitweilig früher bestand, mit Anfang des Jahres 1862 wieder eingeführt. Diese Straßenbeleuchtung wurde teilweise mit Rüböl, aber auch teilweise mit Mineralöl betrieben.
2. Weltkrieg
1. In 6 Luftangriffen wurden zerstört: 5 Schulen, 3 Kirchen, 5 Verwaltungsgebäude, 1 Krankenhaus, 6 Fabriken und 92% der Wohngebäude. 2. Tiberturm, Klosterkirche St. Agnetenberg, got. Rathaus, Schloß, Hl.-Geist-Stift und Heimathaus nahe der Viktorskirche zerstört; Pulverturm und Lüdinghauser Tor beschädigt. - 3. 1949 waren 30% der zerstörten Wohngebäude wieder aufgebaut.
Markensachen
Börnster Mark
Leuster Mark
Welter Mark
Emter Mark
Wedderner Marken
Wedderner Ober- und Niedermark
Rödder Mark
Daldruper Marken
Dernekämper Mark
Süsterbrok,Gesamtmark
Bevölkerung
Kirchenbücher
Eine Verkartung wird von Josef Schnieder durchgeführt, siehe Dülmen Genealogie und KB-Datenerfassungen/Nordrhein-Westfalen/Kreis Coesfeld
Lesen von Kirchenbuchdaten
Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:
Abschriften der Mormonen
Weitere Quellen
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Dülmen, Pfarrkirche ad s. Victorem M., Pfarre, darin
- Status animarum, fehlt
- Verzeichnis der Taufen, Trauungen und Sterbefälle 1666 (Bestand A 2)
- Einwohnerverzeichnis 1774 (Bestand A 4)
- Kirche: Verzeichnis der Wachszinsigen 1722 (Bestand A 11)
- Kirche: Firmungen in den Ämtern Dülmen und Werne 1736 (Bestand A 13)
- Kirche: Erhebung des Beichtpfennigs 1742 Bestand A 14)
- Quelleneditionen und Bearbeitungen ?
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Standesamt Dülmen-Amt:
- Sterbefälle 1874 - 1938 Digitalisate
- Standesamt Dülmen-Stadt:
- Sterbefälle 1874 - 1938 Digitalisate
- Namenslisten Sterbefälle 1890 - 1938 Digitalisate
- Standesamt Dülmen-Kriegsgefangenenlager in Haltern:
- Sterbefälle 1917 - 1919 Digitalisate
Einwohnerlisten
- Kirchenbücher: kath. seit 1628 (erhalten);
- Kirchenbücher: ev. Seit 1849 (vernichtet 1945).
- Einwohnerlisten (Stadt und Ksp.) 1498, 1499.
- Viehzählung 1534, 1674.
- Handwerkergildebuch etwa ab 1580.
- Grundherren der eigenhörigen Höfe 1664.
- Adressbücher für den Kreis Coesfeld (Standortnachweise)
- Einwohnerlisten (Häuser- und Bürgerbücher) seit 1825.
Schatzungslisten / Steuerlisten
Grundherren und deren Archivbestände
Im Kirchspiel selber gab es mehr Eigenbehörige als Freie. Akten über Eigenbehörige finden sich in Archiven von Grundherren. Folgende Grundherren hatten mit Eigenbehörigen besetzten Besitz im Kirchspiel Dülmen:
- Alter Dom (Münster) (Staarsarchiv Münster)
- Domburse (Münster) (Staarsarchiv Münster)
- Domkapitel (Münster) (Staarsarchiv Münster)
- Domkellnerei (Münster) (Staarsarchiv Münster)
- Domprobst (Münster) (Staarsarchiv Münster)
- Hofkammer Münster
- Kloster Aegidii,
- Stift Asbeck, zu Asbeck
- Dechanei Dülmen,
- Kloster Agnetenberg
- Kloster Marienborn (Coesfeld)
- Kloster Mauritz (Münster) , (STAM)
- Pastor Haus Dülmen,
- Vikarie Trium Regum Dülmen,
- Vikarie im Leprosenhaus Dülmen,
- Georgskommende (Münster)
- Kartaus Weddern
- Altenbockum,
- Haus Buldern,
- Stadt Dülmen
- Haus Emte, (Archiv Haus Lembeck über Landesarchivamt)
- Froning,
- Hagemann,
- Erben Honing,
- Obödienz Hiddingsel,
- Huge,
- Haus Kakesbeck, (Archiv Haus Darfeld, Gemeinde Rosendahl )
- Kuhefues,
- Haus Laar,
- Haus Lette
- Haus Lohburg II.,
- Haus Lüdinghausen,
- Dr. Marle,
- Haus Merfeld (Merode),
- Haus Merfeld,
- Haus Middelburg (Herzfeld),
- Haus Nordkirchen, (Archivdepot Cappenberg über Landesarchivamt)
- Haus Ostendorf, Haus (STAM, Archiv Haus Lembeck über Landesarchivamt)
- Haus Osthoff,
- Haus Sandfort, (in der Stadt Olfen, 31 Urkunden, Tausch von Eigenbehörigen, Belehnungen, Kaufbriefe im Stadtarchiv Dortmund, Bestand Hs. Bodelschwingh
- Haus Sythen, (A) Haus Assen Bestand Sythen. B) Vestisches Archiv, Bestand Westerholt C) Haus Westerholt in Herten Bestand Sythen)
- Haus Velen,
- Haus Visbeck,
- von Wiedenbrück,
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Coesfeld | |
Haus Buldern | Haus Colvenburg | Haus Darfeld | Haus Emte | Haus Hameren | Haus Holtwick | Haus Lette | Haus Loburg | Haus Merfeld | Haus Ostendorf | Haus Osthof | Haus Rokel | Haus Rorup | Haus Sythen | Haus Visbeck | Haus Weersche | 1855 mit dabei: Grafschaft Horstmar | Grafschaft Dülmen | Historische Güter: Haus Dülmen | Haus Engsternstein | |
Herkunft/Entwicklung
1661: 1534 Ew., 1678: 123 wüste Häuser
Seuchen
Pest 1382, 1566, 1580 (20 Pestkranke namentlich genannt), 1581. Kontagiöse Krankheit (Tvphus?) 1750 (neuer Friedhof bei der Kreuzkapelle angelegt).
1585-1593 war z.B. die Wiederbesetzung des nach dem Pesttod des Zellers Johann Hesslink erledigten Erbes Krockeldrup im Kirchspiel Dülmen (Bauerschaft Rödder) notwendig, neuer Aufsitzer wurde Claus Oitmering.
Unbillen
- Verweis: 1787 – 1788 Nachlaß der Pacht für die hagelgeschädigten Eigenhörigen aus dem Kirchspiel Dülmen; desgl. für einige Neuwohner aus dem Kirchspiel Riesenbeck.
- Enthält : Verzeichnis der Hagelgeschädigten aus den Bauerschaften Mitwick, Leuste, Weddern und Börnste im Kirchspiel Dülmen (mit Angabe der Grundherren) 1787
- Quelle: Archive in NRW, Landesarchiv, Staatsarchiv Münster, Findbuch (A 60 Fürstbistum Münster, Kabinettsregistratur)
- Enthält : Verzeichnis der Hagelgeschädigten aus den Bauerschaften Mitwick, Leuste, Weddern und Börnste im Kirchspiel Dülmen (mit Angabe der Grundherren) 1787
- Winter 1831: Zu Dülmen erhielten durch milde Gaben 77 arme Schulkinder neue Kleidungsstücke. Dies verdankte man besonders den Bemühungen des Kooperators Cossmann, welchem es auch schon während des Nothstandes durch veranstaltete Sammlungen gelang, armen dortigen Familien wöchentlich 60 Brote zu verschaffen.
Auswanderungen
Berühmte Personen
- Hermann Buschius. Humanist, * um 1468 Sassenberg, + 1534 Haus Osthoff bei Dülmen, beigesetzt in der Viktorskirche.
- Jodokus Vredis, Tonkünstler, * um 1475 in Vreden, + 1540 als Prior des Karthäuserklosters zu Weddern, Ksp. Dülmen.
- Dietrich Lilie, Iburger Benediktinermönch aus Dülmen, + um 1553, Fortsetzer der Osnabrücker Bischofschronik von Ertmann.
- Johann Schule, aus Dülmen, + 1560, Kölner Generalvikar seit 1539, Rektor der Kölner Universität 1548.
- Johannes Velde, Jesuit, * 1610 Dülmen., + 1656 Coesfeld, hist. Schriftsteller und Genealoge des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg.
- Anna Katharina Emmerick, stigmatisierte Nonne, * 1774 Flamschen bei Coesfeld, + 1824 Dülmen, seit 1803 in Dülmen (Kloster Agnetenberg).
- Katharina Schücking. geb. Busch, Dichterin, * 1791 Ahlen, + 1831 Sögel, wohnte in Dülmen.
- Max von Spießen, Genealoge und Novellist, * 1852 in Dülmen, + 1921 Münster, Verfasser des Wappenbuches des westfälischen Adels (1901/03).
- Ludwig Bielefeld, Gerichtssekretär in Dülmen, * 1861 Hamm. + 1931 in Dülmen, Heimatforscher für Dülmen und Münsterland.
Einwohnerentwicklung
1818:2098 E., 1828: 2376 E., 1843: 3100 E., 1858: 3589 E., 1871: 3776 E., 1885: 4574 E., 1895: 5528 E., 1905: 6549 E., 1910: 7507 E., 1916: 7277 E., 1919/20: 7922 E., 1933: 9984 E., 1939: 10404 E., 1946: 9248 E., 1950: 11638 E., 1953: 13 522 E.
Sprache
ie Mundart von D. liegt im Raum Münster des Westfälischen. Kennzeichen: uh 'euch', sin (ich) 'bin', bauen 'bauen'. Sprachspott in Haltern: ,,Auk van Dülmen, auk en Stüeksken Braut in Task?" (Haltern sagt ouk, Brout); in Dülmen gegen Lavesum: „Inke Kei leipen in Inken Gaorn . . .", wo Dülmen. Juo Kü sagt; „Use graute raude Kau frätt so gään dat Grautebaunenstrau", antworten die Lavesumer, die - ou - sprechen.
Wirtschaft
Gewerbe/Handel
1326: Zwei Märkte zu den ursprünglich vorhandenen 2 Märkten gewährt. Der Bischof (als Landesherr) besaß im 14. Jh. das Recht des Bierbrauens in Dülmen. Gilden vorhanden; im übrigen aber überwiegend Ackerbaustadt bis zur Neuzeit.
Auf dieser Grundlage seit 1735 die Brennerei Schücking, ergänzt durch eine Mühle 1859, zerstört 1945. Beginn der Industrie mit der Spinnerei und Weberei Bendix seit 1824, Erweiterungen 1902 ff. und 1922. Leinenweberei 1843. Ziegelei -, Sägewerks- und Baubetrieb Kirschner seit 1834. Eisenhütte seit 1842. Um 1845 bestanden außerdem 3 Färbereien, mehrerer Mahl-, Walk- und Ölmühlen, 1 Marmorbruch und bedeutenderer Handel. Neben dem Ausbau dieser Zweige (Brennereien 1840, 1869, 1879; Mühlenbetrieb 1869, Textilfirma 1890) Herstellung von Möbeln (1899, 1908), Seife (1910), Strickwaren (1927). Neu nach 1945: Maschinenfabrik und Apparatebau (1945), Drahtkörbefabrik, dazu Ergänzung der bestehenden Betriebe durch Kleiderfabrik (1945), Baufirmen (1945), Baustoffbetriebe und Versehrtenwerkarbeit.
Markttage
- 1824 den 9. März, 3. Mai, 30. Juni, 17. August und 11. Oktober Kram- und Viehmärkte; den 3. Nov. und 30. Dez. Krammärkte.
Verkehr
Dülmen lag an der alten Lippe-Straße von Wesel nach Münster, heute entsprechende Bundesstraßen Wesel-Haltern-Dülmen-Münster. Straßen nach Billerbeck-Burgsteinfurt, Coesfeld, Borken und Lüdinghausen. Kreuzungspunkt der Hauptbahnstrecke Essen-Dülmen-Münster (1870) mit der Strecke Dortmund-Dülmen-Coesfeld (1875).
Umgebungsbedeutung
Verwaltung
Rat, Bürgerschaftsvertretung
Der Rat wurde jährlich am 2. Januar gewählt. 1623 wurden ihm vom Landesherrn alle Rechte und Freiheiten genommen, 1627 und 1632 teilweise zurückerstattet. Seitdem eigene Magistratserneuerung, die jedoch im Namen des Landesherrn vorzunehmen war. Gewählt wurden 2 Bürgermeister, Rat und Gemeinslüde bis 1803.
Stadtgericht
Fürstlicher Richter und Gograf über die Ksp. Buldern, Hiddingsel, Dülmen, Haltern und Hullern. Der Landesherr besaß die Gerichtsbarkeit.
Polizeiwesen
- 12.04.1650 Vogt zu Dülmen Ferdinandt Issingh
Landesherrschaft
Landesherren
- <1803 Fürstbistum Münster , Amt Dülmen (historisch), Dülmen (1445 Mitglied des münsterschen Städtebundes, von 1470-1611 Beziehungen zur Hanse bekannt)
- 25.02.1803 R.D.Hs., Grafschaft Dülmen des Herzogs von Croy, Dülmen
- 12.07.1806 Rheinbundakte, Herzogtum Arenberg, Grafschaft Dülmen , Dülmen
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden , Herzogtum Arenberg, Grafschaft Dülmen , Dülmen
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Herzogtum Arenberg, Grafschaft Dülmen , Dülmen
- 09.11.1810 Kaiserreich Frankreich, Departement Yssel-Mündung, Arrondissement Dülmen, Kanton Dülmen, Mairie Dülmen
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arondissement Münster, Kanton Dülmen, Mairie Dülmen
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster, vorl. preußischer Kreis Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Provinz Westfalen, Kreis Coesfeld, Amt Dülmen, Dülmen
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Kriege
Im niederländisch-spanischen Krieg 1587 bis 1599 in Mitleidenschaft gezogen (1587 Dorf Hiddingel von Flämischen angezündet), noch mehr im 30jährigen Krieg (1623, eine große Zahl Bauernhöfe der Umgebung, ab 1633 von hessischen Landsknechten niedergebrannt).
Landtage
Wehrwesen
Wehrhoheit
Für die Stadt galt die allgemeine Wehrpflicht.
Schützengilden
Die Schützengesellschaft (Gilde) bekam 1583 neue Statuten. Statutenbuch der Schützengesellschaft 1583-1811. Großer Schützenverein Hausdülmen seit 1837. Bürgerschützenverein 1837(?), Rieke Lüde-Schützenverein.
Garnison
Ersatzbattallion des Westfälischen Art.- Rgt. 7: 1870-71; Landwehr- Inf.- Batl. 605: 1914-18.
Finanzwesen
Münzwesen
- Stadt. Kupfergeld 1590 (1591), 1609, 1622 und 1625; bekannt geworden sind die Werte zu 6, 4, 3, 2 und 1 Pf., mit Wappen auf der Vorderseite und Wertzahl auf der Rückseite. Eine landesherrliche Genehmigung hat nicht vorgelegen. Weitere Prägungen wurden durch den „recessus destitutionis“ 1627 verboten.
- Notgeld; ausschließlich Papier 1921: 50, 75 Pfg.. 1; 1 ½; 2, 2 ½ Mark. 1923: l, 2 ,10, 100 Mill., 1 Bilionen.
- Lagerwährung für Kriegsgefangene in Dülmen 1914-1921. Deren Lohn wurde in Lagerwährung ausgezahlt (Zinkmetall): 1, 2, 5, 10 (Pf) und 1.00, 3.00 und 5.00 (Mark).
- Dülmen-Münzwesen Darstellung von Papier- und Münzgeld, Stadtansichten, Sprüche
Dülmener Maß
- 1840 Geltungsgebiet: Stadt und Landgemeinde Dülmen, Gemeinde Buldern und Bauerschaft Limbergen, Bürgermeisterei (Amt) Rorup.
- Benennung: Stadt Dülmener Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spind gleich 3 Becher.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Rathaus zu Dülmen vorfindlichen Scheffel. Untersuchungsart: Streichmaß
- Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1425,162 oder abgerundet 1425 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 25,49 Liter.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Rathaus zu Dülmen vorfindlichen Scheffel. Untersuchungsart: Streichmaß
- Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten
- Benennung: Stadt Dülmener Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spind gleich 3 Becher.
Steuern
Zölle
Post, Reit- und Fahrpost, Telegrafie, Fernsprecher
Postofficiorum Dülmen
Gehörte zum Oberpostamt Münster
- 1776 Bern. Berning, Posthalter
Verwaltungsumfang 1832/35
Lage: Dülmen, 24°, 56', 42 Länge, 51°, 49', 36 Breite, 1 3/4 Meilen nordwestlich von Lüdinghausen, 1 1/2 Meilen nordöstlich von Haltern, 3 1/2 Meilen südwestlich von Münster, etwas über 2 Meilen südöstlich von Koesfeld, Stadt mit einem Schlosse, 445 Häusern und 2.440 Einwohnern, die Leinwand liefern, Mühlwerke betreiben, und einen Muschelmarmorbruch ausbeuten. Residenz des Herzogs von Croy.
- Bürgermeisterei Dülmen 7.062 Einwohner, davon Stadt Dülmen 2.367, Kirchspiel Dülmen 3.525, Haus Dülmen 275, Merfeld 886 Einwohner. Bürgermeister Melchior Anton Möllmann, Beigeordneter Landwehr-Lieutnant Franz Möllmann.
- Quelle: Westfalenlexikon
Infrastruktur
- 1895 Dülmen: Stadt in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Koesfeld
- Residenzschloss von Herzog von Kroy
- Einrichtungen/Zuständigkeiten: Amtsgericht Dülmen, ev. u. kath. Pfrarrkirche, Waisenhaus, Postbezirk, Telegrafenstation, Eisenbahnstation (2 Bhf) Linie Bremen-Wanne der Preussischen Staatsbahn und der Dortmund-Gronau-Enscheder-Eisenbahn
- Einwohner: 4.903 (davon 245 Evangelische und 91 Juden; 1816: 2.043 Ew.)
- Wirtschaft: Maschinenbau, mechanische Weberei (Leinen, Halbleinen), Mahlmühle u. Ölmühle (beide Dampfbetrieb), gr. Handel (Leinen, Eisen); dabei Raseneisensteingräberei u. das Hüttenwerk (Eisen; Prinz-Rudolf-Hütte), mit Giesserei (Eisen) u. Fabr. (Maschinen).
Quellennachweis
- Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs, 3. Aufl. (1894), Ed. W. Keil, Bibliograph. Inst., Leipzig u. Wien, Seite 163
- Ritters geograph.-statist. Lexikon, Bd. A-K, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzier, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 506
Landgemeinde Dülmen
- Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Koesfeld, Amtsgericht Dülmen
- 3.635 Einwohner
- viele Wiesen u. magere Weiden; besteht aus 9 Bauerschaften (Dernekamp, Welten etc.) u. dem Landgut Karthaus.
Quellennachweis
- Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs, 3. Aufl. (1894), Ed. W. Keil, Bibliograph. Inst., Leipzig u: Wien, Seite 163
- Ritters geograph.-statist. Lexikon, Bd. A-K, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzier, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 506
Haus-Dülmen
- Gemeinde in Deutschland,Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Koesfeld, Amtsgericht Dülmen
- 290 Einwohner, mit dem Residenzschloss von Herzog von Kroy-Dülmen.
Quellennachweis
- Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs, 3. Aufl. (1894), Ed. W. Keil, Bibliograph. Inst., Leipzig u. Wien, Seite 163
Kirchenwesen
Bistümer
Wohl im 10. Jhdt. wurde die Pfarrei gegründet und zuerst genannt 1189, sie war dem Domkapitel im Bistum Münster inkorporiert, die Gemeinde bildete mit dem Archidiakonat Dülmen einen eigenen Archidiakonat.
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Dülmen
Katholische Pfarrei
Liudger baute hier auf einem bischöflichen Amtshofe eine Kapelle. Die wohl 1074 neu gebaute Pfarrkirche wurde 1323 zur Stiftskirche mit fünf, später zwölf Kanonikern erhoben. Das Kapitel wurde 1811 aufgehoben. Die Pfarrkirche erhielt 1351-1443 ein Seitenschiff, 1579 Chor und 1601 einen oberer Turmteil . Die Wahl des Patroziniums St. Viktor weist auf Xantener Einflüsse hin.
- Die Kreuzkirche wurde 1936-1938 erbaut. Sie besaß seit 1938 einen Rektoratbezirk, der 1950 zur Pfarre erhoben wurde.
- Im Pfarrbezirk wurde auf dem Kalvarienberg an Stelle einer im Dreißigjährigen Kriege und 1759 zerstörten Kapelle 1765 eine Kreuzkapelle errichtet.
- Die Marienkapelle in Visbeck, 1572 erwähnt, wurde 1749 erneuert.
- In Haus-Dülmen befand sich eine Mauritiuskapelle, die 1231 beschränkte Pfarrechte erhielt. 1612 wurde die Kirche neu gebaut. Sie ist seit 1948 Rektoratkirche.
- Der Clever Erbmarschall Gerhard v. Keppel bestimmte 1476 sein Haus Weddern, das schon 1312 eine Burgkapelle besaß, zum Bau einer Kartause. Die 1477 erbaute Klosterkirche zum hl. Jakobus erhielt im gleichen Jahre Pfarrrechte. 1804 wurde das Kloster aufgehoben. Das alte Priorat bezogen 1920 Augustiner, die auch die Seelsorge für den umliegenden Rektoratbezirk versehen. Der Kirche baute man 1830 eine Gruftkapelle für die Herzöge v. Croy an.
- In dem 1458 gegründeten Augustinerinnenkloster Agnetenberg begann 1802 Anna Katharina Emmerick (+ 1824) ihre Ordens- und Leidenszeit. Der Konvent bestand bis 1811.
- Teile des Ursprengels kamen an Darup, Buldern, Seppenrade und 1911 an Hiddingsel.
Reformation
Ende 16. Jh. im Gegensatz zur benachbarten Stadt Haltern geringe Ausdehnung des Kalvinismus in Dülmen, im allgemeinen blieb die Bevölkerung aber katholisch.
Katholische Kirchengemeiden
Stifter und Klöster
Kirchenbuchabschriften
Geplante Projekte
Zur Vermeidung von Doppelarbeiten können hier Interessenten die von Ihnen geplanten Projekte eintragen und beschreiben. So z.B. Kirchenbuchabschriften, Bearbeitung von Steuerlisten, Abschriften von Konfirmandenverzeichnissen, Schülerverzeichnissen…….
- Dülmen/Projekte
- Kirchenbuchabschrift St. Viktor in Arbeit (Josef Schnieder)
Erfolgte Quellenabschriften
Evangelische Kirchengemeiden
Evangelische Gemeinde 1849 im Kirchenkreis Münster.
Juden
Juden schon im 15. Jh. in Dülmen. 1554: 2, 1560: 1, 1623: 3, 1719: 5, 1801: 8, 1825: 13, 1850: 18 Familien. 1895: 95, 1925: 64 Personen. Jüd. Schule 1801. Svnagoee 1863.
Bekenntnisse
1871: 96 Ev., 1910: 7041 (94%) Kath., 390 (0%) Ev.; 1925: 439 Ev., 1946: 93% Kath., 558 Ev.
Bearbeitungen genealogischer Quellen
Über den Stand der Kirchenbuchabschriften im Kreis Coesfeld und wetere Abschriften gibt es ständig aktualisierte Informationen KB-Datenerfassungen/Nordrhein-Westfalen/Kreis_Coesfeld
Bruderschaften
Wohlfahrtspflege
Armen- und Siechenhäuser 1414 vorhanden. „Seikenhus“ 1414 genannt, als Leprosorium bis 1814, dann Armenhaus bis 1895. Pestkrankenhaus (die Elende). Hl.-Geist-Stift bis 1945. Vollen-Essewich'sches Armenhaus zerstört 1945. Um 1845 waren 2 Spitäler vorhanden. Krankenhaus 1848, erweitert 1919, zerstört 1945, teilweise aufgebaut.
Gaswerk 1865, städt. 1897, erweitert ab 1898, durch Beschädigungen stillgelegt 1945-48. Elektrizität ab 1922. Wasserwerk. Kanalisation.
- Apotheke: Zu Anfang des 18. Jahrhunderts kam mit Jodokus Friederic Nagelschmidt aus der Gegend von Osnabrück ein Apotheker nach Dülmen und eröffnete hier 1702 ein „Offizin“. Die vorherigen Gründungsversuche von Apotheken in der Kleinstadt Dülmen hatten keinen Bestand.
Bildungswesen
Kulturtechniken
Höhere Bürgerschule Dülmen 1864
1864: Die "Höhere Bürgerschule" zu Dülmen dient zur Vorbildung der Schüler für Gymnasies und Gewerbeschulen und wurde mit einem 4 jährigen Kurssystem 2klassig angelegt. Der Unterricht umfaßt folgende Lehrgegenstände :
- Religion, Deutsch und Französisch, , Mathematik, Geschichte, Geographie, Naturkunde, Zeichnen, Schönschreiben und für angehende Gymnasiasten Altgriechisch und Latein.
Die Schülerzahl betrug im Jahre 1859 anfänglich 28 Schüler, 1860 24 Schüler und 1861 insgesamt 29 Schüler.Das Schulgeld beträgt 10 Taler jährlich
Das Einkommen des Rektors als Lehrer betrugt aus dem Schulgeld jährlich 250 Thaler und aus der Kämmereikasse 40 Thaler, zusammen 290 Thlr., bei freier Dienstwohnung. Sein Einkommen als Geistlicher ist veranschlagt zu 137 Thaler, 17 Sgr. und 11 Pfennig, so dass sein Gesamteinkommen 427 Thaler 17 Sgr. und 11 Pfennig beträgt.[1]
Schule im Kreis Coesfeld
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | -.- | Dülmen | Volksschule | Knaben | 421 | 6 | Gerh. Stammschräder *15.03.1849, Amtsantritt 04.12.1872 Anton Hillers *10.06.1836 , Amtsantritt 03.11.1857 Stephan Öoyen * 09.09. 1853 , Amtsantritt 02.11.1874 Matthias Grüter * 10.11.1858, Amtsantritt 16.10.1879 Gustav Wulff * 14.05.1864 , Amtsantritt 10.12.1884 Luise Nottebaum * 23.07.1866 * 23.07.1866, Amtsantritt 01.08.1890 |
-.-[2] |
1893 | -.- | Dülmen | Volksschule | Mädchen | 392 | 6 | Anna Krampe *11.02.1845, Amtsantritt 06.11.1867 Anna Klassing * 26.04.1841 , Amtsantritt02.05.1866 Therese Brüggemann * 08.12.1838, Amtsantritt 01.10.1861 Wilh. Gellermann *05.03.1865, Amtsantritt 01.01.1887 Dorothea Osterhues * 03.07.1866, Amtsantritt 01.06.1889 Maria Emping * 25.01.1868, Amtsantritt 17.06.1889 |
-.- |
1893 | -.- | Dülmen | Rektoratsschule (städt.) |
gemischt | 68 | 4 | Rektor Theo Roxel (kath. Priester) *20.12.1844, Amtsantritt 01.05.1884 Joseph Höing (Geistlicher) *25.03.1858 , Amtsantritt 15.10.1885 Anton Lewing * 16.07.1856, Amtsantritt 01.10.1876 |
-.- |
1893 | (privat) | Dülmen | Höhere Mädchenschule | Mädchen | 15 | 1 | Klara Osthues * 08.02.1860 Amtsantritt | -.- |
Schulübersicht 1955
Volksschule 1867 geteilt, 1925: 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1847), nach Vereinigung wurden die Volksschulen 1945 wieder geteilt. Stiftsschule 1434 erwähnt, Lateinunterricht 1630. Städt. humanistisches Gymnasium 1912, neusprachlich seit 1950. Private Höhere Mädchenschule 1881. Mittelschule. Kaufmännische Fortbildungsschule. Landwirtschaftsschule.
Kulturelles
Heirnatinstitut Dülmen gegr. 1919 (durch Archivar August Hölscher), für Erforschung des mittleren Münsterlandes.
Osternachtvolksprozession zum Andenken an die Pest von 1382.
Druckereien/Zeitungen
Dülmener Anzeiger 1874; Dülmener (später Dülmen-Halterner) Volkszeitung 1876. Beide vereinigt zur Dülmener Zeitung 1908, als Westfälische Nachrichten seit 1940. Neuerdings wieder Dülmemer Zeitung (Westfälische Nachrichten).
Aktuell
Dülmener Zeitung, Redaktion: Markstr. 25, 48249 Dülmen, Tel.: 0 25 94 - 9 56-0, Fax: 0 25 94 - 9 56-49
- Dülmener Zeitung im Internet [1]
Genealogische und historische Gesellschaften
- Heimatverein Buldern, Kontakt: Vorsitzende(r) Reinhard Homann, Wemhoff 27, 48249 Dülmen – Buldern, Telefon: 02590 761
- Heimatverein Dülmen e.V., Kontakt: Schriftführer(in) Reinhold Reuver, Alter Gartenweg 14, 48249 Dülmen, Telefon: 02594 991220, Fax: 02594 991222, e-Mail: info@heimatverein-duelmen.de, Heimatverein im Internet [2]
- Veranstaltungsschwerpunkte: Exkursionen mit heimatgeschichtlichem Hintergrund, Herausgabe der Dülmener Heimatblätter, Pättgestouren, Stadtführungen, Martinsgansessen, plattdeutsche Abende usw. Gründungsjahr: 1924
- Heimatverein Rorup, Kontakt: Ernst Letterhaus, Empte 36, 48249 Dülmen – Rorup, Telefon: 02548 644
- Heimatverein Welte e.V., Kontakt: Vorsitzende(r) Marianne Hanning, Welte 88, 48249 Dülmen
- Ortsheimatpfleger Ortsteil Buldern, Kontakt: Rudolf Rath, Nottulner Straße 10, 48249 Dülmen – Buldern Telefon: 02590 519
Heimat- und Volkskunde
Stadtgeschichte
Bibliografie
Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfasste Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Duelmen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Periodika
- Dülmener Anzeiger : Zeitung für Dülmen und Umgegend; weitere Titel: Wochenblatt für Dülmen und Umgegend, 1878 - 1881, 1883 - 1891, 1894 - 1907, Digitalisat bei Zeitpunkt
- Dülmener Volksblatt : verbunden mit der Lippe-Zeitung und Haltener Zeitung, Haltern : allgemeine Zeitung für alle Stände, 1913, Digitalisat bei Zeitpunkt
- Dülmener Zeitung : Dülmener Anzeiger : amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesfeld : Dülmener Volkszeitung; weitere Titel: Dülmen-Halterner Volkszeitung, 1907 - 1912, 1914 - 1919, 1921 - 1932, Digitalisat bei Zeitpunkt
- Heimat-Blätter : zur Pflege der Geschichs, Volks-, Familien-, Heimat- und Altertumskunde : Beilage in zwangloser Folge zur Dülmener Zeitung, Zeno-Zeitung, 1934 - 1939, Digitalisat bei Zeitpunkt
- Zeno-Zeitung / Dülmener Zeitung; weitere Titel: amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesfeld, 1934 - 1940, Digitalisat bei Zeitpunkt
Periodika: Dülmener Heimatblätter
- Dülmener Heimatblätter, Jahrgang 54, 2007, ISSN: 1615-8687
Vestische Zeitschrift seit 1891
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder. Unter der Kategorie „Vestische Zeitschrift“ befindet sich ein Gesamtverzeichnis der bereits erstellten Einträge.
Aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff diesen Ort, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.
Karten
- Karten und Kopien lokaler und regionaler historischer Karten befinden sich im Kartenschrank des Stadtarchivs.
- Stadtplan mit eingezeichnetem Postgrundstück ca. 1930
- Stadtplan mit eingezeichneter Lage des Grundstücks Pohlmann nach 1966
Archive und Bibliotheken
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
- Glasmeier,H.: Archivfahrten kreuz und quer durch Westfalen. 28 Die Herzoglich Arenbergischen Archive von Recklinghausen, Dülmen, Meppen und Nordkirchen, in: Westfälisches Adelsblatt 6 (1929), S. 86-96 (Kastenarchiv).
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Stadtarchiv Dülmen
WIR MACHEN GESCHICHTE Ein Stadtarchiv wird bildlich gern als "Gedächtnis der Stadt" bezeichnet. Damit ist gemeint, dass im Stadtarchiv alle schriftlichen - und heute auch audiovisuellen - Zeugnisse verwahrt werden, die sich über die Zeiten erhalten haben. Hinzukommt die Aufgabe zeitlich unbefristet aufzubewahrende Schriftstücke aus der Stadtverwaltung oder solche, die von historischer Wichtigkeit sind, zu archivieren. Informationen im Internet abrufbar. [3]
Stadtarchiv Dülmen, Charleville-Mézières-Platz 2 (im Keller der Hermann-Leeser-Schule), 48249 Dülmen, Tel. 0 25 94 / 89 08 15, Fax 0 25 94 / 89 08 17, eMail: archiv@duelmen.de
MACHEN SIE AUCH GESCHICHTE Häufig werden immer noch alte Dokumente - und das sind heute schon solche aus den 70er Jahren - in den Hausmüll entsorgt. Das Stadtarchiv sucht Briefe, Postkarten, Fotos - auch privater Natur -, Zeitschriften, Bücher, Postwurfsendungen, Kalender, Werbematerial, Jubiläumsschriften und Akten von Vereinen, Clubs, Parteien usw., die Aufschluß über die Geschichte und das Leben in Dülmen geben.
Andere Quellen / Familienarchive
Hofes- und Hausakten und alte Familienbilder sind in manchen Kellern und auf manchen Hausböden noch erhalten. Diese unersetzlichen und unbekannten Quellen für das lokale / regionale oder staatliche Archiv zu sichern und zu kopieren ist mittlerweile ein allgemein gültiges und öffentliches Anliegen.
Sammlungen
Heimatinstitut (gegr. 1919, 1945 zu 20% beschädigt) mit Stadtarchiv, Heimatbücherei und Museum Schularchiv der Lateinschule. Herzog von Croy`sches Archiv.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
- Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie
Historische Webseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>DULMENJO31PU</gov>
Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld (Regierungsbezirk Münster) | |
Ascheberg | Billerbeck | Coesfeld | Dülmen | Havixbeck | Lüdinghausen | Nordkirchen | Nottuln | Rosendahl | Senden |