Gut Grumbkowkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Allgemeine Information ===
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Das im Jahre 1625 erstmals genannte Dorf Jannaytschen wurde 1723 in das königliche Vorwerk Grumbkowkaiten und am 17.10.1928 in die Landgemeinde Grumbkowsfelde umbenannt. Das Vorwerk Grumbkowkaiten setzte sich aus der Domäne Girrehlischken, dem Gut Klanupöhnen, den Vorwerken Jägerswalde und Milchbude und den Bauerndörfern Szemgullen alias Genslisda<ref>Genslisda lag zwischen dem späteren Grumbkowkaiten und Milchbude</ref> (Genßlißda) und Jannaytschen (Janaitschen) zusammen. Der Ortsname Grumbkowkaiten geht auf den „Wirklichen Geheimen Etatsrat" von Grumbkow zurück.<br>
Nach 1739 wurde das Vorwerk Grumbkowkaiten Sitz der beiden Domänenämter Uschpiaunen und Grumbkowkaiten. 1818 erfolgte die Neustrukturierung der Verwaltung, die Domänenämter lösten sich auf und der Staat verpachtete die Domäne Grumbkowkaiten. Dieser Status blieb bis 1944 unverändert Die geschichtliche Entwicklung des Dorfes geht aus den nachstehenden Prästationstabellen und Müh-lenkonsignationen hervor.<br>
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<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Grösse, Bevölkerung usw.) -->
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=== Katholische Kirche ===
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== Standesamt ==
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== Prästationstabellen ==
In den [[Prästationstabellen von Grumbkowkaiten | Prästationstabellen für den Ort '''Grumbkowkaiten/Grumbkowsfelde''' (hier klicken)]] befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. <br>
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden. <br> [[Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr. |Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)]]
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<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
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<!--== Geschichte ==-->
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Mein Großvater, Johannes Müller (*1888, †1968) war von 1934-1945 Lehrer in Grumkowsfelde
Mein Großvater, Johannes Müller (*1888, †1968) war von 1934-1945 Lehrer in Grumkowsfelde
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==Bewohner==
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== Verschiedenes ==
== Verschiedenes ==
'''Flucht'''
Mitte Oktober 1944 wurde die Gemeinde Grumkowsfelde nach Leissienen, Kreis Wehlau umquartiert. Von dort begann die Flucht am 20.01.1945.
Am Freitag, den 19.1.1945 wurde von der Kreisleitung abends bekanntgegeben, dass alle Flüchtlinge aus dem Kreis Schloßberg, die bisher im Kreis Wehlau untergebracht waren, sich fertig machen sollen zur Weiterflucht. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag - also vom 20. zum 21.1. - wurde dann der Befehl zum Aufbruch gegeben. Unsere Sachen wurden am Sonntag, den 21.1.1945 auf einen Gummiwagen der Domaine Grumkowsfelde geladen. Hier packten noch die Domainenverwaltung "Obege" und Kallweits ihre Sachen hinzu, so dass der Wagen gut beladen ist. Aber es werden 4 Pferde vorgespannt, die Pferde lenkt ein Pole, '''Roman Czygnusky'''. Abends um 20 Uhr ist es dann soweit, dass die Wagen des Trecks Grumkowsfelde abfahren können. Es sind zunächts nur 7 Wagen: 1. Unser Gummiwagen, 2. ein Gummiwagen mit '''Wolters''' und '''Scherats''' (2 Pferde), 3. ein Leiterwagen mit '''Mielke''', ['''Albert] Lackner''' [1966 Bochum], '''Ottenberg''', 4. ein Leiterwagen mit '''Hübscher''', '''Hermann u. Frau Blank,''' 5. ein Hehlwagen mit 30 Ltr. Hafer, 6. der Landauer Kutschwagen mit Frau '''Charlotte Müller u. Gerhard, Frl. Farnsteiner, Frau [Olga geb. Petereit] Lackner''' mit Kind und '''Hübscher''' als Kutscher 7. der kleine Spazierwagen, da fahre ich ['''Johannes Müller'''] als Treckführer, '''Emma Kallweit''' und der Polenjunge '''Henrik Ogolik'''. Zum Grumkowsfelder Treck gehört auch '''Redeleit''' mit seinem Wagen. Der Kämmerer '''Lepschies''' bleibt noch mit 4 Wagen zurück und will am nächsten morgen uns nachkommen.
So beginnt im Dunkeln abends die Weiterfahrt von Leissienen, das uns in den letzten drei Wochen zur 2. Heimat geworden war. Die Fahrt geht über Allenberg. Näher und näher kommt der Kanonendonner, und oft ist es uns so, als ob man schon von der russischen Artellerie beschossen würde. Die schweren Detonationen zeigen an, daß bei Wehlau die letzen Brücken über Pregel und Alle gesprengt werden. Die Straßen sind glatt; aber die Pferde haben noch scharfe Stollen, und es geht vorwärts. Doch schon vor Allenberg noch rutscht der Getreidewagen von der runden, glatten Straße in den Chausseegraben. Da zu wenig Menschen da sind, muß das schöne Futtergetreide im Graben liegen bleiben. Der Pole soll mit den beiden Pferden sich dem Kammerer anschließen. So geht die Fahrt langsam weiter über Allenberg, Gr. Engelau, Friedrichsdorf, bis wir morgens um 6 Uhr in Kl. Schönen ankommen. Nur kleinere Hindernisse, besonders das Abrutschen der schwerbeladenen Wagen Leiterwagen - mußten überwunden werden. Es schneite ziemlich stark, und es war auch noch ganz dunkel, als wir uns in Kl. Schönen Quartier suchten. Die ersten 21 km waren geschafft. Die Wagen fuhren nach einem Bauernhof, und wir fanden alle Unterkunft in einem von Flüchtlingen überfüllten Bauernhause.
Nach kurzem Schlaf meistens im Sitzen und mit warmen Kaffee aufgewärmt, wird die Fahrt um 10 Uhr fortgesetzt. Auf der Straße liegt viel Schnee, und öfter müssen die Vorderpferde unseres Gummiwagens zurück, um einen Leiterwagen aus dem Straßengraben oder einem anderen Wagen den Berg heraufzuziehen. Der 2. Tag führt uns dann über Karschen, Dietrichswalde, Schönen bis Stockheim. Immer schwerer aber wird es Quartier für die Menschen und einen Stall für die Pferde zu bekommen, denn all die Orte sind von dem zurückflutenden deutschen Militär voll besetzt und die Wehrmachtsangehörigen zeigen sich den Flüchtlingen gegenüber wenig entgegenkommend. Dennoch gelingt es uns die Pferde im Stall der Schule und die Menschen im Pfarrhause unterzubringen. 25 km sind wieder zurückgelegt. Da zieht die bange Frage auf: Genügt das? Kommen die Russen nicht doch schneller vorwärts und holen uns ein? Die Straßen sind von Flüchtlingswagen und zurückflutender Wehrmacht überfüllt, zuweilen so verstopft, daß es gar nicht vorwärts geht. Mit dem Auto sind einige Flüchtlinge von Wehlau nachgekommen und bringen Kunde, daß der Russe schon in Wehlau ist und wie er da haust. Wir stehen kurz vor dem Ausbruch einer Panik! Nur die Ruhe behalten, gilt es jetzt, sonst ist alles verloren!
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=== Karten ===
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 08:00 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Pillkallen und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Pillkallen.


Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Gut Grumbkowkeiten

Grumkowsfelde 1937


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Gut Grumbkowkeiten


Einleitung

Gut Grumbkowkeiten, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.

Allgemeine Information

Das im Jahre 1625 erstmals genannte Dorf Jannaytschen wurde 1723 in das königliche Vorwerk Grumbkowkaiten und am 17.10.1928 in die Landgemeinde Grumbkowsfelde umbenannt. Das Vorwerk Grumbkowkaiten setzte sich aus der Domäne Girrehlischken, dem Gut Klanupöhnen, den Vorwerken Jägerswalde und Milchbude und den Bauerndörfern Szemgullen alias Genslisda[1] (Genßlißda) und Jannaytschen (Janaitschen) zusammen. Der Ortsname Grumbkowkaiten geht auf den „Wirklichen Geheimen Etatsrat" von Grumbkow zurück.
Nach 1739 wurde das Vorwerk Grumbkowkaiten Sitz der beiden Domänenämter Uschpiaunen und Grumbkowkaiten. 1818 erfolgte die Neustrukturierung der Verwaltung, die Domänenämter lösten sich auf und der Staat verpachtete die Domäne Grumbkowkaiten. Dieser Status blieb bis 1944 unverändert Die geschichtliche Entwicklung des Dorfes geht aus den nachstehenden Prästationstabellen und Müh-lenkonsignationen hervor.

  1. Genslisda lag zwischen dem späteren Grumbkowkaiten und Milchbude

Politische Einteilung

Gut Grumbkowkeiten


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Willuhnen

Katholische Kirche

Standesamt

Prästationstabellen

In den Prästationstabellen für den Ort Grumbkowkaiten/Grumbkowsfelde (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Schule

Schule Grumkowsfelde 1935
Schule Grumkowsfelde
Schule Grumkowsfelde
Schule Grumkowsfelde
Schulklasse-um-1940
Schule Grumkowsfelde


Schulklasse um 1940 im Hintergrund Lehrer Johannes Müller

Mein Großvater, Johannes Müller (*1888, †1968) war von 1934-1945 Lehrer in Grumkowsfelde


Bewohner

Verschiedenes

Flucht

Mitte Oktober 1944 wurde die Gemeinde Grumkowsfelde nach Leissienen, Kreis Wehlau umquartiert. Von dort begann die Flucht am 20.01.1945. Am Freitag, den 19.1.1945 wurde von der Kreisleitung abends bekanntgegeben, dass alle Flüchtlinge aus dem Kreis Schloßberg, die bisher im Kreis Wehlau untergebracht waren, sich fertig machen sollen zur Weiterflucht. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag - also vom 20. zum 21.1. - wurde dann der Befehl zum Aufbruch gegeben. Unsere Sachen wurden am Sonntag, den 21.1.1945 auf einen Gummiwagen der Domaine Grumkowsfelde geladen. Hier packten noch die Domainenverwaltung "Obege" und Kallweits ihre Sachen hinzu, so dass der Wagen gut beladen ist. Aber es werden 4 Pferde vorgespannt, die Pferde lenkt ein Pole, Roman Czygnusky. Abends um 20 Uhr ist es dann soweit, dass die Wagen des Trecks Grumkowsfelde abfahren können. Es sind zunächts nur 7 Wagen: 1. Unser Gummiwagen, 2. ein Gummiwagen mit Wolters und Scherats (2 Pferde), 3. ein Leiterwagen mit Mielke, [Albert] Lackner [1966 Bochum], Ottenberg, 4. ein Leiterwagen mit Hübscher, Hermann u. Frau Blank, 5. ein Hehlwagen mit 30 Ltr. Hafer, 6. der Landauer Kutschwagen mit Frau Charlotte Müller u. Gerhard, Frl. Farnsteiner, Frau [Olga geb. Petereit] Lackner mit Kind und Hübscher als Kutscher 7. der kleine Spazierwagen, da fahre ich [Johannes Müller] als Treckführer, Emma Kallweit und der Polenjunge Henrik Ogolik. Zum Grumkowsfelder Treck gehört auch Redeleit mit seinem Wagen. Der Kämmerer Lepschies bleibt noch mit 4 Wagen zurück und will am nächsten morgen uns nachkommen.

So beginnt im Dunkeln abends die Weiterfahrt von Leissienen, das uns in den letzten drei Wochen zur 2. Heimat geworden war. Die Fahrt geht über Allenberg. Näher und näher kommt der Kanonendonner, und oft ist es uns so, als ob man schon von der russischen Artellerie beschossen würde. Die schweren Detonationen zeigen an, daß bei Wehlau die letzen Brücken über Pregel und Alle gesprengt werden. Die Straßen sind glatt; aber die Pferde haben noch scharfe Stollen, und es geht vorwärts. Doch schon vor Allenberg noch rutscht der Getreidewagen von der runden, glatten Straße in den Chausseegraben. Da zu wenig Menschen da sind, muß das schöne Futtergetreide im Graben liegen bleiben. Der Pole soll mit den beiden Pferden sich dem Kammerer anschließen. So geht die Fahrt langsam weiter über Allenberg, Gr. Engelau, Friedrichsdorf, bis wir morgens um 6 Uhr in Kl. Schönen ankommen. Nur kleinere Hindernisse, besonders das Abrutschen der schwerbeladenen Wagen Leiterwagen - mußten überwunden werden. Es schneite ziemlich stark, und es war auch noch ganz dunkel, als wir uns in Kl. Schönen Quartier suchten. Die ersten 21 km waren geschafft. Die Wagen fuhren nach einem Bauernhof, und wir fanden alle Unterkunft in einem von Flüchtlingen überfüllten Bauernhause.

Nach kurzem Schlaf meistens im Sitzen und mit warmen Kaffee aufgewärmt, wird die Fahrt um 10 Uhr fortgesetzt. Auf der Straße liegt viel Schnee, und öfter müssen die Vorderpferde unseres Gummiwagens zurück, um einen Leiterwagen aus dem Straßengraben oder einem anderen Wagen den Berg heraufzuziehen. Der 2. Tag führt uns dann über Karschen, Dietrichswalde, Schönen bis Stockheim. Immer schwerer aber wird es Quartier für die Menschen und einen Stall für die Pferde zu bekommen, denn all die Orte sind von dem zurückflutenden deutschen Militär voll besetzt und die Wehrmachtsangehörigen zeigen sich den Flüchtlingen gegenüber wenig entgegenkommend. Dennoch gelingt es uns die Pferde im Stall der Schule und die Menschen im Pfarrhause unterzubringen. 25 km sind wieder zurückgelegt. Da zieht die bange Frage auf: Genügt das? Kommen die Russen nicht doch schneller vorwärts und holen uns ein? Die Straßen sind von Flüchtlingswagen und zurückflutender Wehrmacht überfüllt, zuweilen so verstopft, daß es gar nicht vorwärts geht. Mit dem Auto sind einige Flüchtlinge von Wehlau nachgekommen und bringen Kunde, daß der Russe schon in Wehlau ist und wie er da haust. Wir stehen kurz vor dem Ausbruch einer Panik! Nur die Ruhe behalten, gilt es jetzt, sonst ist alles verloren!


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Karten

Internetlinks

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GRULDEKO14HT</gov>