Asel, Ostfriesland: Unterschied zwischen den Versionen
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Asel ist heute eine gute Adresse, so dass auch einige Betriebe wieder den Weg nach hier gefunden haben. Dieses schlägt sich auch in der Einwohnerzahl nieder. 1994 hatte Asel noch 383 Einwohner, heute sind es 515. Durch die ev.-luth. Jugendbildungsstätte ist Asel weit über seine Grenzen bekannt. Hier wurde unter Anleitung von Fachkräften ein Holzhaus von Jugendlichen gebaut, wo bis zu acht junge Menschen für ein Jahr leben können (Projekt LiA = Leben in Asel) und auch das Dorfgemeinschaftshaus sorgt dafür, dass es wieder aufwärts geht. Hier finden dörfliche Feiern statt wie z. B. das Dorffest. | Asel ist heute eine gute Adresse, so dass auch einige Betriebe wieder den Weg nach hier gefunden haben. Dieses schlägt sich auch in der Einwohnerzahl nieder. 1994 hatte Asel noch 383 Einwohner, heute sind es 515. Durch die ev.-luth. Jugendbildungsstätte ist Asel weit über seine Grenzen bekannt. Hier wurde unter Anleitung von Fachkräften ein Holzhaus von Jugendlichen gebaut, wo bis zu acht junge Menschen für ein Jahr leben können (Projekt LiA = Leben in Asel) und auch das Dorfgemeinschaftshaus sorgt dafür, dass es wieder aufwärts geht. Hier finden dörfliche Feiern statt wie z. B. das Dorffest. | ||
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Version vom 28. Mai 2007, 15:48 Uhr
Asel hatte immer mit dem Wasser zu tun. So verwundert es nicht, dass der Name des Dorfes damit in Bezug gebracht wird. A = aqua (Wasser) und Sel = Salz gleich „Salziges Wasser“. Gesicherte Erkenntnisse über den Namen Asel gibt es aber nicht, dafür aber verschiedene Schreibweisen in alten Urkunden und auf Landkarten wie zum Beispiel Asele oder Asle.
In vorchristlicher Zeit hatte der Geestrücken, auf dem das Dorf im 11. Jahrhundert angelegt wurde, Inselcharakter. Die Besiedlung konnte erst erfolgen, als man gelernt hatte, die unfruchtbare Geest durch Plaggendüngung nutzbar zu machen. Sie erfolgte von einer südlich gelegenen Warf, der Aseler Warf (nach dem Geschichtsschreiber Balthasar Arends früher „Basel“ genannt).
Um 1200 wurde auf dem höchsten Punkt der Geestinsel aus mächtigen Granitquadersteinen, die aus Findlingen geschlagen wurden, die Dionysii-Kirche erbaut. Aber bereits 1124 existierte in der niedrigen Marsch ein Vorwerk, genannt „Villa Enaklingha“ (heute „Die Klinge“), das zum Kloster Rastede gehörte. Im 14. Jh. kommt es zu mehreren Sturmfluten. Die schwerste davon, die Dionysii-Flut von 1362, erweitert die Harlebucht bis hinter Asel, so dass das Dorf zu einer Insel in der Harlebucht wird. Die „Klinge“ geht, so muss vermutet werden, in den Fluten unter. Schon bald wird um Asel herum ein weitläufiger Runddeich angelegt, von dem aus Querdeiche zur hohen Geest im Westen und dem Seedeich im Osten, der „Sietwendung“, angelegt werden. Spätestens im 15. Jh. ist Asel wieder „Festland“. Durch die Katastrophe haben sich aber die politischen Verhältnisse geändert. Gehörte Asel bis dato noch zu Östringen mit Jever als Hauptort, wird Asel ab 1400 unter Wittmund geführt.
Die Wittmunder Häuptlingsfamilie Kankena errichtet im 15. Jh. in Klinge anstelle des Kloster-Vorwerks eine Wasserburg. Es war ein Steinhaus, das von einem breiten Graben umgeben und nur über eine Zugbrücke zu erreichen war. Eine zweite Burg könnte Dohusen zwischen Asel und Wittmund gewesen sein. Durch den Anschluss des Harlingerlands an Ostfriesland im Jahre 1600 geht „Klinge“ an den ostfriesischen Grafen, im 18. Jh. erfolgt eine Privatisierung.
Das tief gelegene, stellenweise nur 30 cm über NN liegende Marschland um Asel herum hatte immer wieder unter Überschwemmungen zu leiden. Als die Jeverländer 1710 den alten Seedeich, die Sietwendung, durchstachen, um ihr Wasser in die Gegend um Asel und Eggelingen abfließen zu lassen, kam es fast zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den damals selbstständigen Ländern Jever und Ostfriesland. Als die Aseler versuchten, die Abdämmung wieder zu errichten, wurden sie von jeverschen Soldaten vertrieben. Der ostfriesische Graf setzte daraufhin 70 Soldaten und zwei Kanonen von Aurich aus in Marsch. Die Jeverländer zogen sich zurück, und so konnten die Ostfriesen die Abdämmung wieder aufrichten. Die Jeverländer hatten allerdings ihr Ziel erreicht und waren ihr Wasser los geworden.
Aus dieser Begebenheit wird ersichtlich, dass Asel im Grenzgebiet zum „ausländischen“ Jeverland lag. So war auch eine Zollstation in Schluis (= Schleuse) eingerichtet. Die nur drei Häuser in Schluis gehörten zu drei verschiedenen Gemeinden: eines zu Asel, eines zu Eggelingen und eines zu Wiefels im Jeverschen. Um Herr über das Wasser zu werden, errichtete man in der Gemeinde Asel vier Wassermühlen. Eine davon wurde im 18. Jh. zu einer Galerieholländer-Peldemühle umgebaut. Diese Mühle wurde 1927 durch Blitzschlag vernichtet.
Asel hat eine bedeutende Kirchengeschichte. 1539 predigte hier einer der drei Reformatoren des Harlingerlandes, Mamme Folkardus. Er war ein großer „Eiferer“ und ließ alles an die katholische Zeit erinnernde Inventar aus der Kirche entfernen und unter großer Anteilnahme der Jugend auf dem Kirchplatz verbrennen, so berichtet der Geschichtsschreiber Balthasar Ahrens.
1929 wurden in Asel die ersten Jugendfreizeiten abgehalten. Daraus entwickelte sich die heutige moderne kirchliche Jugendbildungsstätte, die behindertengerecht ausgebaut wurde und Jugend- und Erwachsenengruppen für Wochen oder Tage Unterkunft bietet. 1970 wurde die Schule geschlossen, 1972 erfolgte die Angliederung an die Stadt Wittmund und damit endete die politische Geschichte Asels. Als Ersatz für Gemeinderat und Bürgermeister bekam Asel einen Ortsvorsteher. 1978 wurden Dorfkneipe und Tante-Emma-Laden geschlossen, die letzten Dorfhandwerker hatten schon vorher aufgegeben. Im eigentlichen Dorf südlich der B 210 gibt es seit kurzem auch keine Landwirtschaft mehr.
Vereinsmäßig lief schon lange nichts mehr. Mit der Gründung des AWO-Ortsvereins im Jahre 1978 wurde ein neuer Anfang gemacht. Weiter aufwärts ging es 1985 mit der Gründung des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises. Dieser bestand aus einer Handvoll Aseler Bürger, die sich kompetent genug fühlten, aktuelle Probleme aufzugreifen und wenn möglich, zu lösen. Durch ihre Initiative bekam Asel ein Dorfgemeinschaftshaus mit einem großen Dorfplatz und einem Backhaus. Dieses Haus wird heute durch den 1988 gegründeten Bürger- und Heimatverein getragen. Durch die Nähe zu den Städten Wittmund (3 km) und Jever (5 km) haben weitere Vereine im Dorf keine Chance, nur noch ein Beerdigungsverein und die Jagdgenossen konnten sich neben dem Bürgerverein halten.
Mit dem gleichnamigen Dörfchen Asel in Hessen am Edersee wurden freundschaftliche Beziehungen geschlossen, Asel bei Hildesheim wurde ebenfalls kontaktiert. Interessant ist, dass es viele Menschen gibt, die den Namen Asel tragen. Sie wohnen hauptsächlich in der Pfalz, in der Nähe von Kaiserslautern. Aber auch in den USA leben viele deutschstämmige Bürger namens Asel.
Nachdem Asel lange Zeit im Schatten der Kreisstadt Wittmund einen „Dornröschenschlaf“ gehalten hatte, wurde die Ortschaft mit der Dorferneuerung „wachgeküsst“. Es wurde ein Buswendeplatz angelegt, die Ortschaft bekam Kanalisation und die meisten Straßen wurden vortrefflich ausgebaut. Der Glockenturm wurde restauriert, Kirch- und Schulwege wieder hergestellt, Parkplätze angelegt. Ein Baugebiet im Westen ist inzwischen vollständig bebaut, so dass am Gastweg inzwischen ein zweites Baugebiet erschlossen wurde.
Asel ist heute eine gute Adresse, so dass auch einige Betriebe wieder den Weg nach hier gefunden haben. Dieses schlägt sich auch in der Einwohnerzahl nieder. 1994 hatte Asel noch 383 Einwohner, heute sind es 515. Durch die ev.-luth. Jugendbildungsstätte ist Asel weit über seine Grenzen bekannt. Hier wurde unter Anleitung von Fachkräften ein Holzhaus von Jugendlichen gebaut, wo bis zu acht junge Menschen für ein Jahr leben können (Projekt LiA = Leben in Asel) und auch das Dorfgemeinschaftshaus sorgt dafür, dass es wieder aufwärts geht. Hier finden dörfliche Feiern statt wie z. B. das Dorffest.
Quelle: Offizielle Homepage von Asel
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