Mähren: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2023, 00:07 Uhr

Dieser Artikel behandelt Mähren als Teil des ehemaligen Österreich-Ungarn. Weitere Artikel, die auch den Namen Mähren haben, finden Sie unter Mähren (Begriffsklärung).


Hierarchie

Regional > Österreich-Ungarn > Mähren

Einleitung

Lokalisierung Mähren

Flagge

Datei:Fahne Staat Maehren.png

Wappen

Datei:Wappen Staat Maehren.png


Landesfarben

Die Landesfarben sind xxxx

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Nicht klar einteilbar ist Südmähren, dieser nach 1945 verwendete Heimatpolitische Begriff

umfaßt geographisch südliche Teile Mährens, Böhmens und einige Orte Altösterreichs.


Datei:Karte Staat Maehren.png

Alle Bezirke Mährens

Die Liste aller Bezirke Mährens in Tschechisch und Deutsch finden Sie im angeschlossenem GOV

Kirchliche Einteilung

Die kirchliche Einteilung unterscheidet sich von der staatlichen Einteilung. Details finden Sie bei dem jeweiligen Bezirk.

Geschichtlicher Abriss

Das Großmährisches Reich war ein westslawischer Staat zwischen 833 und Anfang des 10. Jahrhunderts. Sein Hauptgebiet entsprach dem heutigen Mähren und der Slowakei mit dem angrenzenden nördlichen Mittelungarn (vgl. Großmähren in wikipedia). Angriffe der nomadischen Ungarn zerstörten 907 die Zentralmacht Großmährens.

Das heutige Mähren wurde 1182 zur Markgrafschaft erhoben (vgl. Mähren in wikipedia).

Historische Hauptstadt war bis 1641 Olmütz, später Brünn.

Markgrafschaft Mähren

Bis in die Mitte des 1. vorchristlichen Jahrhunderts siedelten im „Gebiet an der March" zwischen der Böhmisch-Mährischen Höhe, den Ostsudeten, Westbeskiden, Kleinen Karpaten und dem Javornikgebirge Kelten, bis zum 6. Jahrhundert Germanen (Quaden, Heruler, Rugier, Langobarden), danach Slawen.

Reichsunmittelbarkeit

1182 erhielt die Markgrafschaft Mähren von Kaiser Friedrich 1. Barbarossa die Reichsunmittelbarkeil als Markgralschaft, blieb aber lehnsrechtlich an Böhmen gebunden und nur über dieses dem Reich angeschlossen.

Danach erlebte Mähren bedeutenden Zuwachs an deutscher Bevölkerung. Hauptstadt wurde Olmütz (bis 1641), dann Brünn.

Nach dem Aussterben der Markgrafen gab Karl IV. 1349 Mähren seinem Bruder Johann Heinrich. Mit dem Aussterben dieser Linie fiel Mähren an den König von Böhmen, danach an den spateren Kaiser Sigmund.

1423 überließ Kaiser Sigmund die Mähren seinem Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich. Nach dem Tod seines Sohnes Ladislaus Postumus 1457 kam die Mähren 1479 an Königreich Ungarn|Ungarn und dann wiederum an Böhmen.

Königreich Österreich

1526 fiel Mähren mit Böhmen nach der Schlacht von Mohacs endgültig an Österreich.

Name
  • Markrabství moravské [tschech.] (Morava [tschech.], Mähren [deut.])
Allgem. Geographie, Klima

1895: Markgrafschaft und Kronland in Österreich (österreich.-ungar. Monarchie), im Westen und Nordwesten an das Königreich Böhmen, im Osten an Ungarn (Magyarorzág), im Süden an Magyarorzág u. das Erzherzogtum Niederösterreich, im Norden an Preußen und Österreichisch - Schlesien grenzend

  • Gebietsumfang: 22.230,7 qkm.

Im Westen , Norden und Osten von Randgebirgen eingeschlossen, an der Westgrenze der Böhmisch-Mährische Höhenzug, im Norden die Sudeten, im Osten die Karpathen mit ihren Verzweigungen, zwischen Morava, Thaya u. Zwittawa aber das isolierte Marsgebirge, das im Süden u. Südwesten von einem Hügellande umsäumt, im Hrad 534 m erreicht; im Südwesten davon die Gruppe der Polauer Berge mit dem Maydenstein (544 m). Der Böhmisch-Mährische Höhenzug ist im Iglauer Bergland am höchsten (Javorice 806 m), im Osten von der Zwittawa das Gebirge von Blansko mit dem Skatulec (652 m), dem Hornberg (657 m). Die Sudeten erreichen hier im Glatzer Schneeberg (Spieglitzer Schneeberg) 1.417 m u. ziehen von der Quelle der Morava als Mährisch-Schlesisches Gesenke mit dem Hochschaar (1.345 m), dem Altvater (1.487 m), der Hohen Heide (1.490 m) bis zur oberen Oder u. gehen in das niedrige Odergebirge (Rotberg 745 m) über. Den am weitesten im Nordosten gelegenen Teil erfüllen die Beskiden (Smrk 1.339 m). Im Süden der das obere Beczwatal mit der Kisuka verbindenden Einsenkung zieht die Miava-Gruppe oder das Weisse Gebirge (Wisoka 1020 m), nach allen Seiten Äste aussendend; das Bistritzer Gebirge mit dem Javornik-Kesky etc.

  • Flüsse: Morava mit den Nebenflüssen Tess, Beczwa, Sazawa, Olsawa, Hanna, Thaya; die Oder mit der Ostrawiza; Mohra; über 50 Mineralquellen.
  • Klima außer im Norden u. Osten wo es rauh, im allgemeinen mild.
Bevölkerung

Nach der Volkszählung vom 31.12.1890 betrug die Bevölkerung 2.276.870 Einwohner; sie verteilten sich nach der Nationalität in 72 % Slaven, 26 % Deutsche, 2 % Juden; nach der Religion 95 % Katholiken, 3 % Evangelischu. 2 % Juden.

Kultur, Religion, Bildung

1895: Bildungsanstalten, technische Hochschule, 2 Lehranstalten (Theologie), 7 Obergymnasien, 3 Untergymnasien, 2 Realobergymnasien, 2 Realgymnasien, 10 Lehranstalten (Landwirtschaft), Schule (militärische Technik), 1.890 Volksschulen.

Produkte, Handel

1895: Die Markgrafschaft Mähren ist das erste Ackerland der Monarchie; die fruchtbarsten Gegenden sind das Tal der Morava, die Niederungen an der Thaya, der Hanna (auch Tierzucht: Pferde, Gänse) u. das Kuhländchen. Wein gedeiht im Süden.

  • Produkte: Getreide, Hirse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Zuckerrüben, Kraut, Klee, Flachs, Hanf, Gemüse, Spargel, Obst, Kastanien, Kümmel, Fenchel, Anis, Senf, Mohn, Weberkarden; Laubholz, Nadelholz; Rinder, Tierzucht (veredelte Schafe; Käse von Schafen), Ziegen, Schweine, Federvieh, Imkerei u. Seidenbau. Eisen, Kohle u. Braunkohle, Alaun, Graphit.
  • Industrie: nächst dem Königreich Böhmen u. dem Erzherzogtum Niederösterreich die bedeutendste, besonders in Tuchwaren und Baumwollwaren, Weberei (Leinen), Segeltuch, Barchent, Kanevas, Sacktücher, Kopftücher, Bobbinet, Spitzen; Zucker aus Rüben, Stabeisen, EB-Schienen, Bessemerstahl, Gussstahl, Gusswaren (Eisen), Maschinen; Steingut, Tonwaren, Glas, Papier, Leder, Chemikalien, Möbel, Tabak, Brennerei (Rosoglio, Branntwein), Brauerei (Bier)
  • bedeutender Handel: Die Ausfuhr (Landwirtsch.-Prod. u. Fabrikation) übersteigt bei weitem die Einfuhr (Kolonialwaren, Salz, Rohstoffe); auch der Transit-Handel ist wichtig.
  • Verkehr: Wasserstrassen mangeln fast ganz, nur eine kurze Strecke ist die Morava schiffbar. Verschiedene EB-Linien: Böhmisch-Mährische Transversalbahn (EB), Österreich. Staatsbahn (EB), Nordwestbahn, Mährisch-Schlesische Zentralbahn, Mährisch-Schlesische Nordbahn (EB), Kaiser-Ferdinand-Nordbahn (EB).
Regierungsform, Verwaltung

Die Markgrafschaft Mähren sendet in den Reichstag 36 Abgeordnete, der Landtag besteht aus 100 Mitgliedern.

  • Eingeteilt ist es in 6 Städten mit eigenem Statut (Brünn (Brno), Olmütz (Olomouc), Mähr. Iglau (Jihlava), Kromeriz (Kremsier), Hradište Uherské (Ungar. Hradisch), Znaim (Znojmo)) und in
  • 31 Bezirkshauptmannschaften: Auspitz (Hustopec, Hustopetsch), Boskovice (Boskowitz), Brod-Uherský (Ungar. Brod), Brünn Umgbg (Brno Umgbg), Dacice (Datschitz), Hodonin (Göding), Holešov (Holleschau), Hradište Uherské Umgbg (Ungar. Hradisch Umgbg), Hranice (Mähr. Weisskirchen), Kromeriz Umgbg (Kremsier Umgbg), Kyjov (Gaya), Littau (Litovel), Mähr. Iglau Umgbg (Jihlava Umgbg), Mähr. Kromau (Krumlov-Moravsky), Mähr. Schönberg (Šumperk), Mähr. Trübau (Trebova Moravská), Mezirící Velké (Grossmeseritsch), Mistek, Neutitschein (Jicin Nový), Nikolsburg (Mikulow), Nové Mesto (Neustadtl), Olmütz Umgbg (Olomouc Umgbg), Prerov (Prerau), Prostejov (Prossnitz), Römerstadt, Sternberg (Šternberk), Trebic (Trebitsch), Valašské-Mezerící (Wallach.-Meseritsch), Vyškov (Byškov, Wischau, Wiskow), Zábreh (Hohenstadt), Znaim Umgbg (Znojmo Umgbg).
  • Für die Rechtspflege besteht das Oberlandesgericht für Mähren und Schlesien in Brünn, das Landgericht in Brünn, 5 Kreisgerichte, 7 städtisch delegierte Gerichte, und 78 Bezirksgerichte.
Militär

1895: Die oberste militärische Behörde ist das Generalkommando für die Markgrafschaft Mähren und Österreichisch Schlesien in Brünn.

  • Quelle: Hic Leones

Genealogische und historische Quellen

Bibliografie

  • Felix Gundacker: Matrikenverzeichnis der Mährischen Staatsarchive, Wien 2000.
    • Band 1: Archive: Brünn Stadt, Brünn.
    • Band 2: Archive: Olmütz, Troppau.

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Mit der google-Büchersuche finden sich zahlreiche Bücher über Mähren:

alle Bände von Gregor Wolny (Topographische Beschreibungen)
Die Markgrafschaft Mähren
Band I Prerauer Kreis erschienen 1835
Band II Brünner Kreis 1836
Band III Znaimer Kreis 1837
Band IV Hradischer Kreis 1838
Band V Olmützer Kreis 1839
Band VI Iglauer Kreis und mährische Enklaven 1842
Band VI Iglauer Kreis 1846

ebenfalls von Gregor Wolny: Kirchliche Topographie von Mähren

in zwei Bänden: Zur Cultur-Geschichte Mährens und Oest.-Schlesiens von Christian Ritter d´Elvert erschienen 1866 und 1868

Ortslexika und Karten

Ortslexika

Karten

siehe auch:

  • WAWRIK, Frank: Alte Landkarten der Sudetenländer an der Österreichischen Nationalbibliothek und im Kriegsarchiv in Wien In: Informationsbrief für sudetendeutsche Heimatarchive und Heimatmuseen, 15. Folge, München, 1978, Seiten 9 – 37

Archive und Bibliotheken

Staatliche Archive

Die wichtigste Forschungsmöglichkeit außerhalb der Haushalte bieten die staatlichen Archive. Dort kann man in Matriken, Verkündbüchern, Seelenbeschreibungen, Grundbücher usw. Einsicht nehmen. Matriken sind Aufzeichnungen über kirchliche Handlungen wie Taufen, Trauungen, Einsegnungen sowie Kirchenein- und austritte.

  • Hier finden Sie das für jeden Ort zuständige Archiv. Weiters welche Kirchenbücher ab wann verfügbar sind: IHFF www.ihff.at

Sonstige Archive

  • Heraldisch genealogische Gesellschaft "Adler"

Universitätsstrasse 6/9b A-1090 Wien

www.adler-wien.at

Die Gesellschaft "Adler" wurde bereits 1870 gegündet. Sie verfügt über eine genealogische Spezialbibliothek, mit Todesanzeigensammlung, Wappenbildkartei, Siegelsammlung und laufende Publikationen.

Weitere lokale Archive finden Sie in den untergeordneten Seiten.

www.oesta.gv.at Archivübersicht

Bibliotheken


Weitere wichtige Bibliotheken finden Sie unter Wien.

Filme der Mormonen in Salt Lake City, Utah

Genealogische Forschungsstellen der 'Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage' (Mormonen).

Die Kirche und die dazu gehörende Genealogische Gesellschaft von Utah, in Salt Lake City, Utah, USA, bzw. ihre europäische Zentrale (Im Rosengarten 25a, D-61118 Bad Vilbel, BRD) verfilmt aus religiösen Gründen in aller Welt personenbezogene Akten (meist Kirchenbücher). Von Böhmen sind nur wenige Verfilmungen verfügbar.

In Salt Lake City ist ein großes Zentrum für Familienforschung eingerichtet. Die Filmrollen und Microfishes sind in den Rocky Mountains in riesigen unterirdischen Hallen gelagert. Duplikate dieses Materials werden Familienforschern in aller Welt gegen ein geringes Entgelt in zahlreichen Familienforschungsstellen (FHCs) zur Verfügung gestellt.

Voranmeldung erforderlich! Es wird nicht religiös geworben.

Die Sammlung von Mikrofilmen in Salt Lake City kann man per Internet erreichen.
Näheres hier: http://www.familysearch.org/Eng/Library/fhlcatalog/supermainframeset.asp?display=localitysearch&columns=*,0,0

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Verschiedenes

Telefonbücher

  • Online Telefonbuch: ???

Mailinglisten

Regionale Verlage und Buchhändler

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Berufsgenealogen

IHFF Genealogie Gesellschaft mbH., Ing. Gundacker Felix

A-1190 Wien, Pantzergasse 30, www.ihff.at

Heimat- und Volkskunde

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Auswanderungen

kein Eintrag

Berufe

kein Eintrag

Etymologie und Sprache

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Kalender

kein Eintrag

Weblinks

siehe auch Böhmen und Mähren/Linkliste

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Artikel Mähren. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Hier sind private E-Mailadressen und Homepages von Ahnenforschern gelistet. Diese Personen bieten Information, Nachschau und teilweise auch Scan bzw. Kopien in ihre Unterlagen an. Detail bitte direkt erfragen.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<GOV>adm_368373</GOV>