Lößnitz: Unterschied zwischen den Versionen

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* Költzsch, Ernst: ''Die Regesten zu den Gerichtsbüchern des ehemaligen Amtes Wiesenburg und Umgebung - Teil II'' Lößnitz (1600-1777), erschienen in der [[AMF/AMF-Schriftenreihe|AMF-Schriftenreihe]] als Band 42-2
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==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2023, 22:39 Uhr

Disambiguation notice Lößnitz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lößnitz (bei Freiberg).

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen > Direktionsbezirk Chemnitz > Erzgebirgskreis > Lößnitz

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Ortsteile:

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Nachricht, die Feuersbrünste in Lößnitz, Altstadt – Waldenburg und Glauchau betreffend

im December 1806.

Um diesen unsern Schönburgischen Kalender immer mehr und mehr einem Jahrbuche der Schönb. Geschichte naher zu bringen, müssen wir auch noch 3 trauriger Ereignisse erwähnen, welche die Einwohner von Lößnitz, Altstadt Waldenburg und Glauchau in den letzten Monat des Jahres 1806 erlitten, und welche ihnen lange Zeit unvergesslich bleiben werden. Es sind dies nemlich die beträchtlichen Feuersbrünste, wodurch die Einwohner gedachter Orte theils viel verloren, theils sehr beängstiget wurden.

Für Lößnitz war der 10 Dec., dieser traurige Tag an welchen früh Morgens gegen halb 2 Uhr durch die Sturmglocke Alles aus dem Schlafe geweckt wurde. Die hellauflodernde Flamme, die aus dem am Steinwege mit Getraide, Stroh und Heu angefüllten Scheunen empor stieg, ließ jedem sogleich eine große Zerstörung befürchten. Die sichtbare Wuth, mit der das Feuer, wie ein reißender Strohm sich fortwälzte, das Feuergeschrey auf den Gassen, und das Winseln und Wehklagen derer die mit ihren schlaftrunkenen Kindern nichts als die Flucht zu Ergreifen übrig hatten, betäubte in der finstern Nacht fast alle Einwohner und lähmte die sonst bey solchen traurigen Vorfällen gleich Anfangs thätige Kraft der aus dem Schlafe aufgeschreckten Bürger, und ließ sie blos auf ihre Selbsterhaltung, nicht aber auf Abwendung der großen Gefahr denken. Die Gefahr wuchs mit jedem Augenblick, indem die Stadt selbst auf mehreren Seiten zugleich von der Flamme ergriffen wurde und zwar so heftig, daß nicht nur der obere Graben, die Judengasse, sondern auch der ganze Markt und Bachgasse nach einigen Stunden in vollen Flammen stand. Das Feuer gieng seinen verwüstenden Gang in die Kirchgasse und alle am Markt gelegenen Straßen, worauf die Kirche und alle geistliche Gebäude, das Hochfürstliche Amt und das Rathhaus ein Raub der Flamme wurden.

So wurde die ganze Stadt in ihren alten Ringmauern in einen Schutthaufen verwandelt, und nach allem Vermuthen durch die verruchte Hand eines Mordbrenners. Die Anzahl der abgebrannten Wohnungen beläuft sich auf 181 und 16 Scheunen, deren Werth nebstden Mobilien in der Brandversicherungsanstalt mit mehr als 400.000 Rthlr. versichert ist.

Auf dem Thurme, der erst um 9 Uhr Vormittags zu brennen anfing, nachdem die Kirche schon 1 Stunde früher gebrannt hatte, giengen 5 Glocken zu Grunde, wovon die größte über 23 Centner schwer war.

Ohne die thätige und sehr schnelle Beyhülfe der Alberöder, Affalter, Grüner, Schneeberger, Hartensteiner, Grünhainer, Zwönitzer, Stollberger, Schlemaer, Neustädter, Auer, Niederpfannenstieler, Lenkersdörfer, Dittersdörfer, Thierfelder und vieler andern, welche sämtlich mit Spritzen da waren, wäre gewiß noch eine weit größere Anzahl von Wohnungen durch die Flamme verwüstet geworden.

Nicht allein aber diese menschenfreundliche Rettung ihrer Nachbarn rühmen die unglücklichen Lößnitzer, sondern auch die thätige Unterstützung und Herbeyschaffung der nöthigsten Lebensmittel, wodurch mehrere benachbarte Menschenfreunde das in den ersten Tagen sehr große Elend zu lindern suchten, woran in der Folge auch noch mehrere Ortschaften des Schönbl. und andere Nahe und Entfernte durch ansehnliche Beyträge sich anschlossen ( Aus den Ruinen der Stadt Lößnitz. Schneeberg bey Fulde.)

Fünf Tage nach diesem erlittenen Unglück stande der Altstadt – Waldenburg eine dergleichen Schreckensnacht bevor; indem den 15. December Abends gegen 11 Uhr auf der sogenannten Gottesgabe in dem Hintergebäude des mit No. 50 bezeichneten Hauses ein Feuer ausbrach, welches das nebenstehende Haus sogleich mit in Flammen setzte und wovon ein starker Süd-Westwind etwas brennbares auf das entfernt stehende Guth No. 59 hintrieb und solches sogleich zündete. Es wurden dadurch in kurzer Zeit 8 Häuser und 1 Guth, nehmlich No. 50 bis und mit 57 ingleichen das Guth No. 59 eingeäschert und in Schutt und Asche verwandelt. Dank sey es jedoch der Vorsehung, daß der Wind die Flamme auswärts trieb, denn im Gegentheil wäre die Altstadt weit mehr beängstigt und in nicht geringen Schaden gesezt worden.

Für Glauchau war der 29. Dec. Desselben Jahres ein ähnlicher Tag des Schreckens, an welchem Abends halb 9 Uhr in einer Scheune in der Obervorstadt, vermuthlich durch eine nachläßige Verwahrlosung, ein helles Feuer aufloderte. Der Mangel einer bestimmten Feuerordnung, und der unzugängliche Weg waren die Ursachen, daß sich das Feuer im Anfange gleich auf die an beyden Seiten der Straße gelegenen Wohnhäuser verbreitete, und so der nicht weit entfernten Kirche ûnd geistl. Wohnungen, und selbst den größten Theil der innern Stadt den Untergang drohte. Aber noch zeitig genug sandte die Barmherzigkeit Gottes, die und nicht ganz verderben wollte, ihre Hülfe, indem nicht allein aus der nahen sondern auch entfernten Nachbarschaft hülfreiche Menschen in der größtmöglichen Schnelligkeit mit ihren Spritzen zur Rettung erschienen. Es ist unmöglich sie alle nahmhaft aufzuführen, da über 30 Spritzen da gewesen seyn sollen. Erst nachdem eine Scheune und 31 Wohnhäuser ganz abgebrannt, und 16 Häuser theils eingerissen theils vom Feuer stark beschädigt waren, wodurch 42 Familien den größten Theil ihrer Haabseeligkeiten verloren, gelang es der menschlichen Hülfe unter dem Beystande Gottes der Verwüstung Grenzen zu setzen.

Mit Dankbarkeit erwähnen wir einige Beyspiele von Edelmuth und Entschlossenheit, wodurch sich vielleicht noch mehrere ausgezeichnet haben, doch sind besonders folgende zur Kenntnis Mehrerer gekommen. 1) Ein junger Mann aus Meerane, der Sohn eines angesehenen Bürgers, stand mit einigen seiner Freunde den Rettenden mit solcher Anstrengung bey, daß er die Gefahr vergessend sich so weit wagte, daß er einigen Beschädigungen an seinem Körper nicht entgehen konnte. Als man ihm einige Tage darauf von Seiten der Hatsmonie- Gesellschaft einen Beweis von Erkenntlichkeit einhändigen lassen wollte, schlug er ihn mit folgenden Worten aus: Er, und mehrere seines Gleichen heben sich vereinigt bey jeder Feuersgefahr in der Nähe den Rettenden beyzustehen, und fänden ihre schönste Belohnung darinnen, ihren Zweck erreicht zu haben. 2) Rettete der Stärkenmacher Gottlieb Schmidt aus Altstadt- Waldenburg den Giebel des Hospitals, von dessen Rettung die Erhaltung eines großen Theils der Stadt abhieng, und dessen Balken schon angefangen hatten zu brennen, mit ausserordentliuchen Muth und Anstrengung.

An E.E Stadtrath in Glauchau sind für die abgebrannten Einwohner folgende Wohlthaten eingereicht worden, als

Von Hrn. Porges in Thurm 3 Brode und 1 Wurst. – Von Hrn. Insp. Schlinzigk 12 Säcke Erdäpfeln, ein Scheffel Erbsen und 30 Brode. – Von Wernsdorf 50 Brode und 22 Nöfel Butter. – Von Rothenbach 52 Brode. – Von St. Aegidien 79 Brode u. 76 Bunde Stroh. – Von Seifferitz 25 Brode, 10 Käse und 7 Würste. – Vom Bleicher Held 3 Brode u. 3 Würste. – Von Dittrich 12 ½ Brode und 1 Maas Erbsen. – Von der Stadt Meerane 31 thlr. 17 gr. 8 pf. – Von der Commun Gesau und Schönbörngen 26 thlr. 6 gr. – Von Schönberg 22 halbe Pfunde Butter, 52 große Brode, 76 große und kleine Käse und 14 Kannen gebackenes Obst. – Von einigen Cantor-Schülern 13 gr. 10 pf. – Von der Commun Höckendorf 10 thlr. 18 gr. – Von der Commun Niederschindmaas 12 thlr. 13 gr. – Von der Commun Rothenbach 30 thlr. 12 gr. 6 pf. – Von der Wehrdichter Commun, excl. 1 thlr. 18 gr. geliefertes Brod beym Feuer 41 thlr. 16 gr. – Von der Vorstädter Commun, excl. 10 gr. 10 pf. geliefertes Brod 40 thlr.16 gr. 2 pf. – Von der Stadt Hohenstein 80 thlr und von Hrn. Landgraf apart 10 thlr15 gr. – Von der Commun Götzenthal, in conv. Geld 5 thlr. – Von der Commun Niederlungwitz 18 thlr.ö 10 gr. ingleichen 3 Scheffel Korn, 3 Scheffel Gerste, 3 Sipmas Erdäpfel und 10 Brode, und von Hrn, Rabe noch besonders einen großen Sack weiß Weitzenmehl und einen kleinen dergleichen schwarzes. – Von der Commun Reinholdshayn 16 thlr. 14 gr. 3 pf. – Von der Commun der Innern und Oberstadt Glauchau 66 thlr. 11 gr. 1 pf. ingl. vom Hrn Archivar Bernigeroth apart 3 thlr. Und von der Harmonie 12 thlr. – Von der Commun Jerisau 12 thlr. 20 gr. – Von Hrn. Schweitzer 45 Brode. – Von Wulm 20 Brode. – Von der Stadt Waldenburg 47 thlr.12 gr. und un d von der Durchl. Reg. Fürstin besonders 100 St. Brode. – Von der Commun Pfaffroda 12 thlr. 8 gr. – Von Hrn. Seltmann in Scheibenberg 5 thlr. 7 gr. 6 pf. – Von der Stadt Gera in Sp. a. 1 thlr. 11 gr. 112 thlr. 6 gr. – Von der Commun Dennheritz 28 thlr. 11 pf. – În einem Briefe ohne ort und Namen 1 thlr. 14 gr. – In der am Hospital ausgestellten Büchse fand sich bis zum 3 August 1807 8 thlr. 20 gr. 3 pf.


(Quelle: Schönburgischer Kalender für das Jahr 1807)


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Genealogische Bibliografie

  • Költzsch, Ernst: Die Regesten zu den Gerichtsbüchern des ehemaligen Amtes Wiesenburg und Umgebung - Teil II Lößnitz (1600-1777), erschienen in der AMF-Schriftenreihe als Band 42-2

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Zufallsfunde

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Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>LOSITZJO60IO</gov>



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