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Version vom 26. Mai 2007, 13:48 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Obwohl das Wortfeld wilde, wilt bei Matthias Lexer[1] eine Fülle an Bedeutungen aufweist, zum Beispiel:
- unangebaut, nicht von Menschen gepflegt und veredelt, wild wachsend
- unbewohnt, wüst
- abgestorben, faul
- ungezähmt, wild, in der Wilde wohnend, dämonisch
- irre, unstät, untreu, unwahr, sittenlos
- unbekannt, fremd, ungewohnt, fremdartig, entfremdet, wunderbar, seltsam, unheimlich
- entfernt, abgewendet von,
führt Hans Bahlow den Familiennamen Wilde allein auf die Bedeutung eines unstäten, untreuen, kurz: eines wilden Mannes zurück. Vielleicht hängt diese semantische Verengung mit dem mittelalterlichen Lehnswesen zusammen: Dann handelte es sich eventuell um einen flüchtigen Leibeigenen oder einen Lehnsmann, der abtrünnig geworden ist.
In Alt-Breslau taucht der Familienname Wildirmut[2] auf. Dies läßt auf eine markante Charaktereigenschaft des ersten Namensträgers schließen. Dieser scheint von wilder Wesensart gewesen zu sein oder er benahm sich des öfteren ungewöhnlich rauh.[3]
Varianten des Namens
- Wilde
- Jocob Wilde, 1383 Liegnitz
Geographische Verteilung
<geogen>Wilde</geogen>
Schlesien
Wilde (Liegnitz [26], Görlitz [13], Sagan [6], Brieg [24], Neisse, Beuthen [6])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Anmerkungen
- ↑ Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, Stuttgart, Leipzig: S. Hirzel 34. Auflage 1974, S. 321
- ↑ H. Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen, Breslau 1908, S. 122
- ↑ Man vergleiche hierzu den Artikel Demuth (Familienname).
Literaturhinweise
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)