Heidersdorf, Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''</br>
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== Einleitung ==
Der Ort Heidersdorf in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und  [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Heidersdorf zu [[Polen]]. Polnischer Name: Jędrzychów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
<!--=== Wappen ===
[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
-->
=== Allgemeine Information ===
'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>


== Allgemeine Information: Das Dorf Heidersdorf ==
'''Geographische Lage''' <br/>
Heidersdorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Zur Dorfgemeinde gehörte die Kolonie Kohlsdorf.
Heidersdorf liegt 2 km nordwestlich von Neisse an der Stadtkreisgrenze, an der Straße nach Großgiesmannsdorf, 220 m über NN. Zur Gemarkung gehören Kohlsdorf, der Flugplatz Stephansdorf und die Gaststätten „Davidshöh“ und „Sellerie“. Die nächste Eisenbahnstation ist Stephansdorf (1 km), eine Omnibuslinie führte durch das Dorf, das auch eine Poststation besaß.<br/>
Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Heidersdorf zu Polen, polnischer Name: Jędrzychów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:'' Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''


=== Lage  ===
'''Zur Geschichte'''<br/>
Heidersdorf liegt 2 km nordwestlich von Neisse an der Stadtkreisgrenze, an der Straße nach Großgiesmannsdorf, 220 m über NN. Zur Gemarkung gehören Kohlsdorf, der Flugplatz Stephansdorf und die Gaststätten „Davidshöh“ und „Sellerie“. Die nächste Eisenbahnstation ist Stephansdorf (1 km), eine Omnibuslinie führte durch das Dorf, das auch eine Poststation besaß.
Eine Hacke aus der Zeit der Bandkeramiker, 1932 in der Nähe des Bahnwärterhauses gefunden, deutet auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ort wird erstmals 1306 im Lb. Fund. (Heydenrici villa) erwähnt; er besaß damals 42 kleine Huben, von denen der Scholze 6 ½ hatte. Der St. Urban-Gelöbnsitag und der Flurname „Weinberg“ wiesen vermutlich auf Siedler aus West-oder Süddeutschland hin. Im Neisser Stadtarchiv befand sich ein Heidersdorfer Schöffenbuch von 1439-1489, das wohl das älteste seiner Art in Schlesien war; das Neisser Museum besaß ein weiteres Schöffenbuch des Dorfes von 1512-1521. Bei der Belagerung Neisses 1807 durch die Franzosen wurde das Dorf eingeäschert. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte schwere Zerstörungen.<br/>


=== Zur Geschichte ===
'''Die Gemeinde''' <br/>
Eine Hacke aus der Zeit der Bandkeramiker, 1932 in der Nähe des Bahnwärterhauses gefunden, deutet auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ort wird erstmals 1306 im Lb. Fund. (Heydenrici villa) erwähnt; er besaß damals 42 kleine Huben, von denen der Scholze 6 ½ hatte. Der St. Urban-Gelöbnsitag und der Flurname „Weinberg“ wiesen vermutlich auf Siedler aus West-oder Süddeutschland hin. Im Neisser Stadtarchiv befand sich ein Heidersdorfer Schöffenbuch von 1439-1489, das wohl das älteste seiner Art in Schlesien war; das Neisser Museum besaß ein weiteres Schöffenbuch des Dorfes von 1512-1521. Bei der Belagerung Neisses 1807 durch die Franzosen wurde das Dorf eingeäschert; das Ende des 2. Weltkrieges brachte schwere Zerstörungen.
Heidersdorf (Bürgermeister 1935 und 1942 Bauer Silvester Ciesla) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf, das Standesamt war im Ort. <br/>


=== Die Gemeinde ===
'''Kirchen'''<br/>
*Heidersdorf (Bürgermeister 1935 und 1942 Bauer Silvester Ciesla) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf, das Standesamt war im Ort.  
Das Dorf war früher nach St. Dominikus in Neisse-Friedrichstadt eingepfarrt. Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. Am Ort war eine Meßkapelle mit dem in Schlesien seltenen Patrozinium St. Urban. Das im 15. Jahrhundert erbaute Presbyterium wurde im 17. Jahrhundert vergrößert. 1929/30 wurde ein Querschiff angebaut und ein Dachreiter aufgesetzt. Jungkirmes war am 3. Sonntag nach Ostern. Altkirmes am Sonntag nach Allerheiligen. Hagelgelöbnis war seit dem 16. Jahrhundert am 25.5. (St. Urban), später noch am 16.8. (St. Rochus).<br/>
*Eine Schule wird zuerst 1770 erwähnt. Das erste Schulmeisterhaus, 1784 angegeben, wurde später zum Gemeindehaus. 1896 wurde ein zweistöckiges Schulhaus erbaut, dessen 3 Klassen 1925 von 121 Kindern besucht wurde.
:Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Theodor Alder, Lehrerin Else Trapke, Lehrer Adolf Bena (auch 1939), 1935: Hauptlehrer Paul Klant, Lehrer und Bauer Alfred Kudla (auch 1939); 1939: Hauptlehrer Richard Furhmann, Lehrer Bernhard Seidel.
*Die Gemeindeflur ist 939 ha groß. Flurnamen sind: die Rentschke Erben, Galgenberge, die Gemeindeerben, der Gemeindepreis, Hexenmorgen, die Hintererben,die Hofäcker, Kaninchenberg, Kuhstall, Morgen, Natterntümpel, Mittel- und Oberbüsche, Sauäcker, Scheibe, Kraut Schilde, Triebberg, Weinberge.


=== Kirche ===
'''Schulen'''<br/>
*Das Dorf war früher nach St. Jakobus in Neisse, seit 1915 nach St. Dominikus in Neisse-Friedrchstadt eingepfarrt. Am Ort war eine Meßkapelle mit dem in Schlesien seltenen Patrozinium St. Urban. Das im 15. Jahrhundert erbaute Presbyterium wurde im 17. Jahrhundert vergrößert. 1929/30 wurde ein Querschiff angebaut und ein Dachreiter aufgesetzt. Jungkirmes war am 3. Sonntag nach Ostern. Altkirmes am Sonntag nach Allerheiligen. Hagelgelöbnis war seit dem 16. Jahrhundert am 25.5. (St. Urban), später noch am 16.8. (St. Rochus).
Eine Schule wird zuerst 1770 erwähnt. Das erste Schulmeisterhaus, 1784 angegeben, wurde später zum Gemeindehaus. 1896 wurde ein zweistöckiges Schulhaus erbaut, dessen 3 Klassen 1925 von 121 Kindern besucht wurde. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Theodor Alder, Lehrerin Else Trapke, Lehrer Adolf Bena (auch 1939), 1935: Hauptlehrer Paul Klant, Lehrer und Bauer Alfred Kudla (auch 1939); 1939: Hauptlehrer Richard Furhmann, Lehrer Bernhard Seidel.<br/>
*Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.


'''Die Gemeindeflur'''<br/>
Die Gemeindeflur ist 939 ha groß. Flurnamen sind: die Rentschke Erben, Galgenberge, die Gemeindeerben, der Gemeindepreis, Hexenmorgen, die Hintererben,die Hofäcker, Kaninchenberg, Kuhstall, Morgen, Natterntümpel, Mittel- und Oberbüsche, Sauäcker, Scheibe, Kraut Schilde, Triebberg, Weinberge. Im Ort war eine Freiwillige Feuerwehr, um 1900 war ein Jungbauernverein gegründet worden.<br/>


== Einwohner ==
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:'''<br/>
=== Einwohnerentwicklung ===
:'''1784:''' 401 Einwohner, 57 Stellen
*Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
:'''1845:''' 646 Einwohner, 101 Häuser
:1784: 401 Einwohner, 57 Stellen
:'''1895:''' 874 Einwohner (6 ev.), 114 Häuser, 184 Haushalte
:1845: 646 Einwohner, 101 Häuser
:'''1939:''' 842 Einwohner, 257 Haushalte<br/>
:1895: 874 Einwohner (6 ev.), 114 Häuser, 184 Haushalte
Im Dorf waren 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Betonwarenfabrik, 1 Fleischmehlfabrik, 1 Fuhrgeschäft, 4 Gasthöfe, 1 Kies- und Sandgewinnung, 1 Kolonialwarenladen, 1 landwirtsch. Maschinenfabrik, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher.<br/>
:1939: 842 Einwohner, 257 Haushalte
Im Ort war eine Freiwillige Feuerwehr, um 1900 war ein Jungbauernverein gegründet worden.
*Im Dorf waren 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Betonwarenfabrik, 1 Fleischmehlfabrik, 1 Fuhrgeschäft, 4 Gasthöfe, 1 Kies- und Sandgewinnung, 1 Kolonialwarenladen, 1 landwirtsch. Maschinenfabrik, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher.


===Liste der Einwohner, die 1935 in Heidersdorf wohnten===
'''Im Dorf wohnten 1935''': [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]


=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
Am 16.03.1945 um 23 Uhr floh die Bevölkerung vor den anrückenden russischen Truppen über das Altvatergebirge ins Sudetenland, über Wartha kehrte sie nach Heidersdorf zurück. Russen und Polen drangsalierten die Einwohner und zwangen sie bei schlechter Ernährungslage zu schwerer Arbeit. Am 10.6.1945 wurde die Bevölkerung aus dem Ort vertrieben, sie wurde während Tagen und Nächten ohne Verpflegung in Viehwaggons nach dem Westen gebracht.
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


'''Kolonie Kohlsdorf'''<br/>
Kohlsdorf hat als Siedlung auf drei verschiedenen Plätzen bestanden. Zuerst gab es den Ort in der Gegend der späteren Friedrichstadt. Als König Friedrich d. Gr. nach der Erorberung Schlesiens Neisse zur starken Festung ausbauen ließ, wurde die Gemeinde in das Neißetal verlegt (Kohlsdorfer Wiesen). Im Jahr 1829 zerstörte ein Hochwasser der Neisse diese Ansiedlung und die Kohlsdorfer wichen auf Heidersdorfer Gemarkung aus. 1845 wurde die Kolonie Kohlsdorf nach Heidersdorf eingemeindet; drei Gehöfte (der "Anteil Kohlsdorf") kamen jedoch zu Glumpenau, wohin auch die Kinder dieser Häuser eingeschult wurden. Die Kinder der Kolonie Kohlsdorf waren nach Heidersdorf eingeschult. Der Ort hatte eine Poststelle. Das ehemalige Vorwerk (99 ha) war im Besitz der Stadt Neisse und war in Parzellen verpachtet. In einer Urkunde von 1548 wird bereits das Fischerhaus der Familie Ziegan genannt, deren Nachkommen bis 1945 im Ort wohnten. Die Bewohner wurden im Mai 1946 von den Polen vertrieben.
Kohlsdorf hatte: 1784: 8 Stellen; 1939: 135 Einwohner, 38 Haushalte <br/>


== Kohlsdorf ==
'''Flucht und Vertreibung 1945'''<br/>
=== Die Gemeinde ===
Am 16.03.1945 um 23 Uhr floh die Bevölkerung vor den anrückenden russischen Truppen über das Altvatergebirge ins Sudetenland, über Wartha kehrte sie nach Heidersdorf zurück. Russen und Polen drangsalierten die Einwohner und zwangen sie bei schlechter Ernährungslage zu schwerer Arbeit. Am 10.6.1945 wurde die Bevölkerung aus dem Ort vertrieben, sie wurde während Tagen und Nächten ohne Verpflegung in Viehwaggons nach dem Westen gebracht.<br/>
Kohlsdorf hat als Siedlung auf drei verschiedenen Plätzen bestanden. Zuerst gab es den Ort in der Gegend der späteren Friedrichstadt. Als König Friedrich d. Gr. nach der Erorberung Schlesiens Neisse zur starken Festung ausbauen ließ, wurde die Gemeinde in das Neißetal verlegt (Kohlsdorfer Wiesen). Im Jahr 1829 zerstörte ein Hochwasser der Neisse diese Ansiedlung und die Kohlsdorfer wichen auf Heidersdorfer Gemarkung aus. 1845 wurde die Kolonie Kohlsdorf nach Heidersdorf eingemeindet; drei Gehöfte (der "Anteil Kohlsdorf") kamen jedoch zu Glumpenau, wohin auch die Kinder dieser Häuser eingeschult wurden.
:Die Kinder der Kolonie Kohlsdorf waren nach Heidersdorf eingeschult.
:Der Ort hatte eine Poststelle. Das ehemalige Vorwerk (99 ha) war im Besitz der Stadt Neisse und war in Parzellen verpachtet. In einer Urkunde von 1548 wird bereits das Fischerhaus der Familie Ziegan genannt, deren Nachkommen bis 1945 im Ort wohnten.


*Einwohner
:'''''Ende der Buchabschrift'''''<br/>
:Kohlsdorf hatte:
 
:1784: 8 Stellen
'''Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse''': [[:Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]<br/>
:1939: 135 Einwohner, 38 Haushalte


=== Kirche ===
*Die zuständige katholische Kirche war bis 1915 St. Jakobus in Neisse, danach St. Dominikus in Neisse-Friedrichstadt.
*Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.


== Genealogische und Historische Quellen ==
*FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Heidersdorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog


== Webseiten ==
*{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}
*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
*Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
=== Weitere Webseiten ===
* {{Wikipedia-Link|{{#var:Ortsname}}}}


== Bibliographie ==
== Politische Einteilung ==
<!--
[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png|right]]
-->
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirchen ===
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
=== Katholische Kirchen ===
Die katholische Kirche war in Neisse.
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
== Genealogische und historische Quellen ==
=== Genealogische Quellen ===
==== Kirchenbücher ====
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Heidersdorf (Landkreis Neisse) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog
==== Adressbücher ====
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
<!-- * Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]] -->
==== Ortsfamilienbücher ====
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
<!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== -->
<!-- {{GP||Friedhof|{{#var:Ortsname}}}} -->
<!-- ==== Militär- und Kriegsquellen ==== -->
<!-- * {{VL-Suche-Ort|{{#var:Ortsname}}|{{#var:Ortsname}}}} -->
<!-- === Historische Quellen === -->
<!-- ==== Bildquellen ==== -->
<!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] -->
== Bibliografie ==
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}}
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}}
 
=== Genealogische Bibliografie ===
 
=== Historische Bibliografie ===
<!-- === Weitere Bibliografie === -->
<!-- ==== In der Digitalen Bibliothek ==== -->
<!-- * {{Grübels 1892|}} -->
<!-- * {{Neumanns 1894|}} -->
<!-- * {{Ritters 1895|1|}}-->
== Archive und Bibliotheken ==
=== Archive ===
=== Bibliotheken ===
== Verschiedenes ==
{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}
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<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->
<!-- === Heimat- und Volkskunde === -->
<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === LDS/FHC === -->
== Anmerkungen ==
<references/>
== Weblinks ==
=== Offizielle Webseiten ===
=== Genealogische Webseiten ===
* Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
* Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
* Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
<!-- === Historische Webseiten === -->
=== Weitere Webseiten ===
* {{Wikipedia-Link|Jędrzychów (Nysa)}}
==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
{{Einleitung Zufallsfunde}}
{{Einleitung Zufallsfunde}}
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]


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{{Einleitung Forscherkontakte}}
{{Einleitung Forscherkontakte}}
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
{{FOKO|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}}
{{FOKO|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}}
 
==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
 
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== Daten aus dem GOV ==
=== Ort ===
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<gov>{{#var:GOV-ID}}</gov>
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
<references/>
 
{{Navigationsleiste x}}
 
[[Kategorie:Ort im Kreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Polen]]

Aktuelle Version vom 22. Oktober 2023, 18:16 Uhr


Disambiguation notice Heidersdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Heidersdorf (Begriffsklärung).

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Heidersdorf

Einleitung

Der Ort Heidersdorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Heidersdorf zu Polen. Polnischer Name: Jędrzychów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte

Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.

Geographische Lage
Heidersdorf liegt 2 km nordwestlich von Neisse an der Stadtkreisgrenze, an der Straße nach Großgiesmannsdorf, 220 m über NN. Zur Gemarkung gehören Kohlsdorf, der Flugplatz Stephansdorf und die Gaststätten „Davidshöh“ und „Sellerie“. Die nächste Eisenbahnstation ist Stephansdorf (1 km), eine Omnibuslinie führte durch das Dorf, das auch eine Poststation besaß.

Zur Geschichte
Eine Hacke aus der Zeit der Bandkeramiker, 1932 in der Nähe des Bahnwärterhauses gefunden, deutet auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ort wird erstmals 1306 im Lb. Fund. (Heydenrici villa) erwähnt; er besaß damals 42 kleine Huben, von denen der Scholze 6 ½ hatte. Der St. Urban-Gelöbnsitag und der Flurname „Weinberg“ wiesen vermutlich auf Siedler aus West-oder Süddeutschland hin. Im Neisser Stadtarchiv befand sich ein Heidersdorfer Schöffenbuch von 1439-1489, das wohl das älteste seiner Art in Schlesien war; das Neisser Museum besaß ein weiteres Schöffenbuch des Dorfes von 1512-1521. Bei der Belagerung Neisses 1807 durch die Franzosen wurde das Dorf eingeäschert. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte schwere Zerstörungen.

Die Gemeinde
Heidersdorf (Bürgermeister 1935 und 1942 Bauer Silvester Ciesla) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf, das Standesamt war im Ort.

Kirchen
Das Dorf war früher nach St. Dominikus in Neisse-Friedrichstadt eingepfarrt. Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. Am Ort war eine Meßkapelle mit dem in Schlesien seltenen Patrozinium St. Urban. Das im 15. Jahrhundert erbaute Presbyterium wurde im 17. Jahrhundert vergrößert. 1929/30 wurde ein Querschiff angebaut und ein Dachreiter aufgesetzt. Jungkirmes war am 3. Sonntag nach Ostern. Altkirmes am Sonntag nach Allerheiligen. Hagelgelöbnis war seit dem 16. Jahrhundert am 25.5. (St. Urban), später noch am 16.8. (St. Rochus).

Schulen
Eine Schule wird zuerst 1770 erwähnt. Das erste Schulmeisterhaus, 1784 angegeben, wurde später zum Gemeindehaus. 1896 wurde ein zweistöckiges Schulhaus erbaut, dessen 3 Klassen 1925 von 121 Kindern besucht wurde. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Theodor Alder, Lehrerin Else Trapke, Lehrer Adolf Bena (auch 1939), 1935: Hauptlehrer Paul Klant, Lehrer und Bauer Alfred Kudla (auch 1939); 1939: Hauptlehrer Richard Furhmann, Lehrer Bernhard Seidel.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 939 ha groß. Flurnamen sind: die Rentschke Erben, Galgenberge, die Gemeindeerben, der Gemeindepreis, Hexenmorgen, die Hintererben,die Hofäcker, Kaninchenberg, Kuhstall, Morgen, Natterntümpel, Mittel- und Oberbüsche, Sauäcker, Scheibe, Kraut Schilde, Triebberg, Weinberge. Im Ort war eine Freiwillige Feuerwehr, um 1900 war ein Jungbauernverein gegründet worden.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 401 Einwohner, 57 Stellen
1845: 646 Einwohner, 101 Häuser
1895: 874 Einwohner (6 ev.), 114 Häuser, 184 Haushalte
1939: 842 Einwohner, 257 Haushalte

Im Dorf waren 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Betonwarenfabrik, 1 Fleischmehlfabrik, 1 Fuhrgeschäft, 4 Gasthöfe, 1 Kies- und Sandgewinnung, 1 Kolonialwarenladen, 1 landwirtsch. Maschinenfabrik, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher.

Im Dorf wohnten 1935: Heidersdorf, Kreis Neisse/ Bewohner 1935


Kolonie Kohlsdorf
Kohlsdorf hat als Siedlung auf drei verschiedenen Plätzen bestanden. Zuerst gab es den Ort in der Gegend der späteren Friedrichstadt. Als König Friedrich d. Gr. nach der Erorberung Schlesiens Neisse zur starken Festung ausbauen ließ, wurde die Gemeinde in das Neißetal verlegt (Kohlsdorfer Wiesen). Im Jahr 1829 zerstörte ein Hochwasser der Neisse diese Ansiedlung und die Kohlsdorfer wichen auf Heidersdorfer Gemarkung aus. 1845 wurde die Kolonie Kohlsdorf nach Heidersdorf eingemeindet; drei Gehöfte (der "Anteil Kohlsdorf") kamen jedoch zu Glumpenau, wohin auch die Kinder dieser Häuser eingeschult wurden. Die Kinder der Kolonie Kohlsdorf waren nach Heidersdorf eingeschult. Der Ort hatte eine Poststelle. Das ehemalige Vorwerk (99 ha) war im Besitz der Stadt Neisse und war in Parzellen verpachtet. In einer Urkunde von 1548 wird bereits das Fischerhaus der Familie Ziegan genannt, deren Nachkommen bis 1945 im Ort wohnten. Die Bewohner wurden im Mai 1946 von den Polen vertrieben. Kohlsdorf hatte: 1784: 8 Stellen; 1939: 135 Einwohner, 38 Haushalte

Flucht und Vertreibung 1945
Am 16.03.1945 um 23 Uhr floh die Bevölkerung vor den anrückenden russischen Truppen über das Altvatergebirge ins Sudetenland, über Wartha kehrte sie nach Heidersdorf zurück. Russen und Polen drangsalierten die Einwohner und zwangen sie bei schlechter Ernährungslage zu schwerer Arbeit. Am 10.6.1945 wurde die Bevölkerung aus dem Ort vertrieben, sie wurde während Tagen und Nächten ohne Verpflegung in Viehwaggons nach dem Westen gebracht.

Ende der Buchabschrift

Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: Landkreis Neisse/Fluchtberichte



Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.

Katholische Kirchen

Die katholische Kirche war in Neisse.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Heidersdorf (Landkreis Neisse) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Heidersdorf

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Ort

<gov>object_188441</gov>