Bäumer (Berufsbezeichnung): Unterschied zwischen den Versionen

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Bäumer
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Bäumer, ein alter westfälischer, auf den Schlagbaum bezogener Berufs- und Wohnstättenname.
Viele der heutigen Hausnamen sind aus alten Berufsbezeichnungen und Wohnsitzen von Vorfahren entstanden, so auch der Name Bäumer, abgewandelt Baeumer, Beumer, Bäumker, Baumer, Baumert oder Böhmer, ebenso Boeymer in der älteren Schreibweise. Um den Namensursprung von Bäumer hinreichend zu erklären, gehen wir bis ins Mittelalter zurück, in eine Zeit, als die Städte noch mit dicken Mauern umgeben waren.
Um eine Stadt noch weitreichender zu schützen, wies man ihr früher die sogenannte Feldmark zu. Dieses Land außerhalb der Stadtmauern gehörte zum städtischen Rechtsgebiet.
In der Feldmark trieben die Ackerbürger der Stadt ihr Vieh auf die Weide.
Um nun die Mark gegen Angriffe fremder Reiter zu schützen, umgab man sie mit einer befestigten Grenzlinie, der Landwehr. Wie sah eine solche Landwehr aus?
Es wurden auf einer vorher abgesteckten Linie zwei parallel laufende Gräben ausgehoben und mit der aufgeworfenen Erde ein Damm errichtet.
Auf diesem Wall pflanzte man Eichen und Buchen, die in Mannshöhe geköpft wurden.
Die Zweige wurden ineinander verflochten oder wieder in die Erde gedrückt, wo sie neu hervortrieben.
Zwischen die Bäume setzte man Dornen, so daß hier kein Durchkommen mehr war.
Die Landwehr besaß nur wenige Lücken mit Brücken über die Gräben, diese Durchgänge wurden mit Schlagbäumen verschlossen.
Es war die Aufgabe von den in der Nähe wohnenden Köttern, die Schlagbäume zu bewachen und zu unterhalten.
Diese Kötter waren Kleinbauern, die einen kleinen Kotten mit Vieh besaßen und sich hauptsächlich von überlassenem (gepachtetem/eigenem) Grund und Boden ernährten.
Solch ein in der Feldmark lebender, am Schlagbaum wohnender und dort tätiger Kötter, erhielt dann schnell den Namen Bäumer.
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Zollaufseher


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* {{Quelle Berufe Gerholz}}
* [http://www.familie-baeumer.eu Homepage der Familie Bäumer : Ahnenforschung und Genealogie]




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[[Kategorie:Berufsbezeichnung|Baeumer]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2023, 19:18 Uhr

Disambiguation notice Bäumer ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bäumer.

Berufsbezeichnung

Bäumer

Erläuterung

Bäumer, ein alter westfälischer, auf den Schlagbaum bezogener Berufs- und Wohnstättenname. Viele der heutigen Hausnamen sind aus alten Berufsbezeichnungen und Wohnsitzen von Vorfahren entstanden, so auch der Name Bäumer, abgewandelt Baeumer, Beumer, Bäumker, Baumer, Baumert oder Böhmer, ebenso Boeymer in der älteren Schreibweise. Um den Namensursprung von Bäumer hinreichend zu erklären, gehen wir bis ins Mittelalter zurück, in eine Zeit, als die Städte noch mit dicken Mauern umgeben waren. Um eine Stadt noch weitreichender zu schützen, wies man ihr früher die sogenannte Feldmark zu. Dieses Land außerhalb der Stadtmauern gehörte zum städtischen Rechtsgebiet. In der Feldmark trieben die Ackerbürger der Stadt ihr Vieh auf die Weide. Um nun die Mark gegen Angriffe fremder Reiter zu schützen, umgab man sie mit einer befestigten Grenzlinie, der Landwehr. Wie sah eine solche Landwehr aus? Es wurden auf einer vorher abgesteckten Linie zwei parallel laufende Gräben ausgehoben und mit der aufgeworfenen Erde ein Damm errichtet. Auf diesem Wall pflanzte man Eichen und Buchen, die in Mannshöhe geköpft wurden. Die Zweige wurden ineinander verflochten oder wieder in die Erde gedrückt, wo sie neu hervortrieben. Zwischen die Bäume setzte man Dornen, so daß hier kein Durchkommen mehr war. Die Landwehr besaß nur wenige Lücken mit Brücken über die Gräben, diese Durchgänge wurden mit Schlagbäumen verschlossen. Es war die Aufgabe von den in der Nähe wohnenden Köttern, die Schlagbäume zu bewachen und zu unterhalten. Diese Kötter waren Kleinbauern, die einen kleinen Kotten mit Vieh besaßen und sich hauptsächlich von überlassenem (gepachtetem/eigenem) Grund und Boden ernährten. Solch ein in der Feldmark lebender, am Schlagbaum wohnender und dort tätiger Kötter, erhielt dann schnell den Namen Bäumer.


Bedeutung

Zollaufseher


Quelle(n)