Stadtgericht Coesfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''[[Amtsgericht Coesfeld]], Gerichtswesen im Münsterland:''''' In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.
'''Historische Hierarchie'''
'''Historische Hierarchie'''


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===Geschichte===
===Geschichte===
In Jahre  1118 waren die  [[Grafschaft Calvelage|Grafen von Calvelage]] und [[Grafschaft Ravensberg|Ravensberg]]  Besitzer  der Höfe  Coesfeld  und  Varlar,  1197  trat  der  Bischof  Hermann II, von Münster  als  Landesherr auf  und  hob  Coesfeld  durch Verleihung des  Stadtrechts  aus  dem  Grafenbann.  Der mit  "Fredepfählen"  bezeichnete  engere  Stadtbezirk  bildete den Bezirk des  alten Hofes Coesfeld,  dessen Gerichtsbarkeit  dem Varlarer Vogt  zugestanden hatte,  die nun an die  neue  Stadt übergegangen war.  Nur bis  an diese  Pfähle  reichten  die  Polizeigewalt  von Bürgermeister und  Rat  und  alle  Hoheitsrechte,  die  aus  der  Stadtgerichtsbarkeit  entstammten,  Zivilgericht wurde  Dienstags  und  Freitags unter  der  Rathaushalle  gehalton.  Als Sympol des  Stadtgerichts galt  das  auf  dem Markt  stehende  Steinkreuz,  vor  ihm wurde  das Gericht  "auf  Leben und  Tod"  gehalten,  1427  wurde  das  Kreuz von  der Mitte  des  Marktes vor  das  Rathaus  versetzt.
In Jahre  1118 waren die  [[Grafschaft Calvelage|Grafen von Calvelage]] und [[Grafschaft Ravensberg|Ravensberg]]  Besitzer  der Höfe  Coesfeld  und  Varlar,  1197  trat  der  Bischof  Hermann II, von Münster  als  Landesherr auf  und  hob  Coesfeld  durch Verleihung des  Stadtrechts  aus  dem  Grafenbann.  Der mit  "Fredepfählen"  bezeichnete  engere  Stadtbezirk  bildete den Bezirk des  alten Hofes Coesfeld,  dessen Gerichtsbarkeit  dem Varlarer Vogt  zugestanden hatte,  die nun an die  neue  Stadt übergegangen war.  Nur bis  an diese  Pfähle  reichten  die  Polizeigewalt  von Bürgermeister und  Rat  und  alle  Hoheitsrechte,  die  aus  der  Stadtgerichtsbarkeit  entstammten,  Zivilgericht wurde  Dienstags  und  Freitags unter  der  Rathaushalle  gehalten.  Als Symbol des  Stadtgerichts galt  das  auf  dem Markt  stehende  Steinkreuz,  vor  ihm wurde  das Gericht  "auf  Leben und  Tod"  gehalten,  1427  wurde  das  Kreuz von  der Mitte  des  Marktes vor  das  Rathaus  versetzt.


Das Stadtrecht war geknüpft an ein Marktkreuz. Dieses war der Mittelpunkt eines kreisrunden Gebietes von 1600 m Durchmesser, welches mit einer kaiserlichen Freiheit für Totschläger, dem sog. Asylrecht, ausgestattet war.
Das Stadtrecht war geknüpft an ein Marktkreuz. Dieses war der Mittelpunkt eines kreisrunden Gebietes von 1600 m Durchmesser, welches mit einer kaiserlichen Freiheit für Totschläger, dem sog. Asylrecht, ausgestattet war.
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Ausser  dem  Stadtgericht waren im Bezirk Coesfeld  vor  der Säkularisation noch folgende  Gerichte  zustündig
Ausser  dem  Stadtgericht waren im Bezirk Coesfeld  vor  der Säkularisation noch folgende  Gerichte  zustündig
* das  fürstbischöfliche  Stadtgericht  Billerbeck
* das  fürstbischöfliche  Stadtgericht  Billerbeck
* das  fürstbischöfliche  Gogericht  Hastehsusen
* das  fürstbischöfliche  Gogericht  Hastehausen
* das  fürstbischöfliche Sandwelle   
* das  fürstbischöfliche Sandwelle   
* das  Domkapitularische  Gericht  Limbergen-Beyfang   
* das  Domkapitularische  Gericht  Limbergen-Beyfang   
* Gericht Rorup  des  Hauses  Rorup.
* Gericht Rorup  des  Hauses  Rorup.


In einem zwischen Münster und  Steinfurt  im Jahre  1716  geschlossenen Vertrag wurde  bestimmt,  dass  der  [[Grafschaft Steinfurt|Graf von  Steinfurt]] über  die  Kirchspiele  Laer  und  Holthausen  sowie  mehrere  Bauerschaften der Kirchspiele Billerbeck und  Darfeld  die  unterherrliche  [[Jurisdiktion]] unter Münsterischor Landeshoheit  ausüben  sollte. <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref>
In einem zwischen Münster und  Steinfurt  im Jahre  1716  geschlossenen Vertrag wurde  bestimmt,  dass  der  [[Grafschaft Steinfurt|Graf von  Steinfurt]] über  die  Kirchspiele  Laer  und  Holthausen  sowie  mehrere  Bauerschaften der Kirchspiele Billerbeck und  Darfeld  die  unterherrliche  [[Jurisdiktion]] unter Münsterischer Landeshoheit  ausüben  sollte. <ref name="Oppenheim">'''Quelle:''' Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)</ref>


=== 1395 Stadtgericht Coesfeld ===
=== 1395 Stadtgericht Coesfeld ===
* 1395 Richter: Wessel van der Kemmenaden
* 1395 Richter: Wessel van der Kemmenaden
* 1395 Bürgermeister: Jhan de Twent  
* 1395 Bürgermeister: Johan de Twent  
* 1395 Bürgermeister: Johan Mertyns
* 1395 Bürgermeister: Johan Mertyns
* 1395 Schöffe: Wessel Herderink
* 1395 Schöffe: Wessel Herderink
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'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionon in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern (Dülmen)|Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.
'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionon in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern (Dülmen)|Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.


===[[Amtsgericht Coesfeld]]===
Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.
Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.
Im März  1945  wurde  das  Gerichtsgebäude bei  einem  dreitägigen Bombardement,  das  4/5  der  Stadt  in  Schutt  und  Asche  legte-,  zerstört.  Das  Gefängnis wurde  ebenfalls  schwer  beschädigt.  Das  Gericht  fand  zunächst Unterkunft  in einer  Baracke  des  Kaufmanns  Schickendanz,  1948 in einem  städtischen Bürogebäude,  dem  ehemaligen Wehrbezirks¬kommando.  Mit  dem Wiederaufbau  des  Gerichtsgebäudes  wurde 1949  begonnen,  wobei  im Wohnungsanbau  eine  Richterdienstwohnung  eingerichtet  wurde.  Im  Sommer  1951 konnte  der  Neubau bezogen werden.  Das  baufällige  Gefängnis  wurde  zum  Teil abgebrochen  und  neuaufgebaut,  wobei  ein weiteres  Geschoß errichtet  wurde. <ref name="Oppenheim"/>
===Preußisches Provinzialrecht===
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=859&url_tabelle=tab_literatur Provinzialrecht des Fürstenthums Münster und ehemaliger Besitzungen der Standesherren, imgleichen der Grafschaft Steinfurt und der Herrschaften Anholt und Gehmen]<ref>'''Quelle:''' Schlüter, Clemens August Provinzialrecht des Fürstenthums Münster...- (Leipzig 1829)</ref>
[[Image:Siegelm-AG-Coesfeld.jpg|thumb|300px|Siegelmarke Königliches Amtsgericht Coesfeld]]
===Land-  und  Stadtgericht  Coesfeld===
* Direktor: Vagedes  (1838-1849)
* Land- und  Stadtrichter: Bues,  bisher  Friedensrichter  in Coesfeld  (1815-1838)       
* Land- und  Stadtrichter: Ass. Kehrmann,  bisher  Subsitut  des Kgl.  Anwalts  in  Steinfurt  (1815-1332/33)
* Land- und  Stadtrichter: Ass. Ellering, bisher  Hilfsrichter  u.  Advokat in  Coesfeld  (1815-1832/33)         
* Land- und  Stadtrichter: OLGAss. Schlüter (1832/33-1841/42)
* Land- und  Stadtrichter:  Floreth (1832/33-1849)         
* Land- und  Stadtrichter: OLGAss.  Hellweg  (1839/40- 1844)
* Land- und  Stadtrichter:  Ass. Brickwedde  (1841/42-1849)
* Land- und  Stadtrichter: OLGAss.  Heitmann (1844-1849)
===Kreisgericht  Coesfeld===
* Direktor:  Vagedes,  (1849-1864)
* Direktor: Hellweg  (1852-1879)
* Kreisrichter: Floreth  (1849-1858) 
* Kreisrichter: Fischer  I  (1849-1852)
* Kreisrichter: Brickwedde  (1849-1873)
* Kreisrichter: Fischer  II  (1849-1851)         
* Kreisrichter: Schmidt  (1853-1859) 
* Kreisrichter: Wernekinck (1858-1862) 
* Kreisrichter: Heitmann  (1859-1879) 
* Kreisrichter: Offenberg (1863-1879) 
* Kreisrichter:  Engelkamp  (1862-1879) 
* Kreisrichter:  Müller (1874-1879)..
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===[[Amtsgericht  Coesfeld]]===
* Direktor: Hübner (OAR  seit 1946,  AGDir.  seit  1955-?)
* Direktor: Alberty (seit  1949,  s.  1956  Dir. -?)
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Heitmann  I  (1879-1897)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Offenberg  (1879-1890)
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Steinbicker  (1890-1904)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Geh.J.R. Max Niesert (1897-1921)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Hortmann  (1904-1921)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr.  Rebber, ab 1936 OAR  (1915-1946)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Bauer  (1921/1922)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Tillmann  (1923-1938)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Rosengerth  (1935-1941)
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Weelau  (1939-1947)         
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Große Wentrup  (1942-?)
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Northoff  (1952-? )       
* Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wigge (1956-?)


==Archiv==
==Archiv==

Aktuelle Version vom 2. September 2023, 15:18 Uhr

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Horstmar (historisch) > Coesfeld > Stadtgericht Coesfeld

"Öffentliche Gerichtssitzung unter Rathausarkaden"
Holzschnitt,"Formular u. Canzleibuch, Egenolff, Frankfurt 1571)

Zeitschiene vor 1803

Geschichte

In Jahre 1118 waren die Grafen von Calvelage und Ravensberg Besitzer der Höfe Coesfeld und Varlar, 1197 trat der Bischof Hermann II, von Münster als Landesherr auf und hob Coesfeld durch Verleihung des Stadtrechts aus dem Grafenbann. Der mit "Fredepfählen" bezeichnete engere Stadtbezirk bildete den Bezirk des alten Hofes Coesfeld, dessen Gerichtsbarkeit dem Varlarer Vogt zugestanden hatte, die nun an die neue Stadt übergegangen war. Nur bis an diese Pfähle reichten die Polizeigewalt von Bürgermeister und Rat und alle Hoheitsrechte, die aus der Stadtgerichtsbarkeit entstammten, Zivilgericht wurde Dienstags und Freitags unter der Rathaushalle gehalten. Als Symbol des Stadtgerichts galt das auf dem Markt stehende Steinkreuz, vor ihm wurde das Gericht "auf Leben und Tod" gehalten, 1427 wurde das Kreuz von der Mitte des Marktes vor das Rathaus versetzt.

Das Stadtrecht war geknüpft an ein Marktkreuz. Dieses war der Mittelpunkt eines kreisrunden Gebietes von 1600 m Durchmesser, welches mit einer kaiserlichen Freiheit für Totschläger, dem sog. Asylrecht, ausgestattet war.

1234 verlieh der münstersche Bischof Ludolf der Stadt Coesfeld das Recht, daß keiner ihrer Bürger ohne seine Bewilligung vor ein anderes Gericht evoziert werden durfte

Rechtgrundlage

Allgemeines Recht

Markenrecht

  • Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.

Regionalgerichte

Ausser dem Stadtgericht waren im Bezirk Coesfeld vor der Säkularisation noch folgende Gerichte zustündig

  • das fürstbischöfliche Stadtgericht Billerbeck
  • das fürstbischöfliche Gogericht Hastehausen
  • das fürstbischöfliche Sandwelle
  • das Domkapitularische Gericht Limbergen-Beyfang
  • Gericht Rorup des Hauses Rorup.

In einem zwischen Münster und Steinfurt im Jahre 1716 geschlossenen Vertrag wurde bestimmt, dass der Graf von Steinfurt über die Kirchspiele Laer und Holthausen sowie mehrere Bauerschaften der Kirchspiele Billerbeck und Darfeld die unterherrliche Jurisdiktion unter Münsterischer Landeshoheit ausüben sollte. [1]

1395 Stadtgericht Coesfeld

  • 1395 Richter: Wessel van der Kemmenaden
  • 1395 Bürgermeister: Johan de Twent
  • 1395 Bürgermeister: Johan Mertyns
  • 1395 Schöffe: Wessel Herderink
  • 1395 Schöffe: Heyno Lünynk
  • 1395 Schöffe: Bernd der Goldsmit
  • 1395 Zeugen: Bernd Valke, Bernd van Asbeck, Mauricius Blome,

1776 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1776 Stadtrichter: Franz Arnold Vagedes, kurkölnisch - münsterischer Hofrat
  • 1776 Gerichtsschreiber: J. C. Ahlemann
  • 1776 Prokurator: Alexander Hülskötter
  • 1776 Bürgermeister: Johann Hermann Marx
  • 1776 Bürgermeister: Christoph Schmees
  • 1776 Prokurator und Stadtsekretär: Carl Benedikt Möller
  • 1776 Obervogt: Christoph Hune und substituirter Holzrichter der Gopeler Mark [2]

1796 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

1802 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Stadtrichter: Ignaz Theodor Ficken J.U.D.
  • 1802 Gerichtsschreiber: Johann Werner Ficken
  • 1802 Prokurator: Alexander Hülskötter
  • 1802 Prokurator: Georg Adolph Becker
  • 1802 Prokurator: Johann Henrich Neuhaus [4]

Landesherrlich gesetzliche Grundlagen

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind

Zeitschiene nach 1802

1812 Friedensgericht Kanton Coesfeld

Das Friedensgericht hält am Montag und Dienstag des Vormittags Civil-Sitzung, sodann Dienstags Nachmittags Polizey-Gericht.

Gerichtsbezirk: Mairien 1812

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 erhielt Coesfeld ein Land- und Stadtgericht, welches Gerichtstage in Billerbeck abhielt. Das Gericht war in einem angemieteten Privathaus untergebracht, das Gefängnis in einem städtischen Gebäude. 1846 wurde das Amt Gescher vom Land- und Stadtgericht Vreden abgetrennt und dem Coesfolder Gericht zugeschlagen.

1849 wurde Coesfeld Sitz eines Kreisgerichts mit Gerichtskommissionon in Dülmen, Haltern und Bocholt (1876) und einer Gerichtsdeputation in Borken (1876). Gerichtstage wurden in Billerbeck und Buldern abgehalten. Untergebracht war das Kreisgericht in einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850 gegen eine Miete von 282 Talern von dem Fürsten von Salm-Horstmar angemieteten Haus am Marktplatz, das 1874 zur Vermeidung des Einsturzes unterkellert werden musste. Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857 erhielt der Justizfiskus von der Stadt Coesfeld unentgeltlich einen Bauplatz für ein Geschäfts-und Gefängnisgebäude zur Verfügung gestellt, auf dem er in den Jahren 1859/60 zunächst ein Gefängnisgebäude und dann Ende der 70er Jahre das Geschäftsgebäude Borkenerstrasse 2 errichtete, das 1906 durch einen Anbau erweitert werden musste.

Amtsgericht Coesfeld

Im Jahre 1879 erhielt Coesfeld ein Amtsgericht mit den Gerichtstagen in Billerbeck und Rorup.

Archiv

  • Stadtgericht Coesfeld; Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit: 1816-1817; Inhalt : Hypothekensache.Umfang : 1 Akte (1 Karton), Findbuch Q 320.
    • Laufzeit: 1820; Inhalt : Deponierung von letztwilligen Verfügungen im Rahmen der Zuständigkeit der Land- und Stadtgerichte, Justizämter und standesherrlichen bzw. Patrimonialgerichte 1815-1849 für freiwillige und präventive Rechtssicherung.Umfang : 1 Akte (1 Karton), Findbuch Q320t.
  • Kreisgericht Coesfeld, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1849-1880; Umfang : 17 Akten (3 Kartons), Findbücher Q 416 (Kreisgericht) und Q 416t (Testamente)..
  • Amtsgericht Coesfeld, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1882-1993; Inhalt : General- und Verwaltungsakten, Strafsachen, Konkurse, Zwangsversteigerungen, Zwangsverwaltungen, Registersachen (Handel, Vereine, Genossenschaften), Todeserklärungen, Kirchenaustritte, Vormundschaften. Umfang : 351 Akten (68 Kartons), Findbuch Q 518.
    • Inhalt : Grundakten der Gemarkungen Holtwick und Osterwick. Umfang : 3 Akten (1 Karton), Findbuch Q 518g.

Grundbücher

  • Grundbuchamt Coesfeld: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.

Fußnoten

  1. Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  3. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  5. Quelle: 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812

Bibliografie

Weblinks

Offizielle Webseiten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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